Massenkommunikation, interpersonale Kommunikation und politische Einstellungen: zur Kritik der These vom "Zwei-Stufen Fluß" der politischen Kommunikation
In: Politische Wissenschaft und politische Ordnung: Analysen zu Theorie und Empirie demokratischer Regierungsweise ; Festschrift zum 65. Geburtstag von Rudolf Wildenmann, S. 387-399
Abstract
In dem Beitrag wird gezeigt, daß der Strukturwandel in den Massenmedien Rundfunk und Fernsehen die Gewichte von interpersonaler und massenmedialer Kommunikation im Bereich der Politik entscheidend verschoben hat. Diskutiert wird die These vom "Zwei-Stufen Fluß" der politischen Kommunikation, die These von der Macht der Meinungsführer und der Ohnmacht der Massenmedien. Dieses Modell wird skizziert, um über eine Kritik seiner Grundannahmen zur Darstellung der gegewärtigen Forschungslage zu kommen. Dabei wird zwischen Informationsprozeß und Beeinflussungsprozeß unterschieden. Im Hinblick auf den Informationsfluß wird beschrieben, daß Meinungsführer eine Art Relaisfunktion ausüben, indem sie politische Botschaften von den Massenmedien erhalten und an Nichtmeinungsführer weitergeben. Im Hinblick auf die politische Beeinflussung wird festgestellt, daß die Massenmedien einen Verstärkereffekt haben. Dies wird anhand der Ergebnisse von empirischen Studien belegt. Einige Daten zur Situation der BRD zeigen, daß sich durch die Veränderungen im Bereich des Systems der Massenkommunikation, vor allem durch die Einführung des Fernsehens, die Strukturen der politischen Kommunikation sowohl hinsichtlich des Informationsflusses als auch hinsichtlich der Beeinflussungsprozesse verändert haben. (KW)
Problem melden