Nachholende Marginalisierung oder der Wandel der agrarischen Sozialstruktur in der ehemaligen DDR: Ergebnisse der Befragung der Mitglieder einer Produktionsgenossenschaft
In: Sozialer Umbruch in Ostdeutschland, p. 221-250
Abstract
Die ostdeutsche Landwirtschaft steht unter einem enormen Transformationsdruck. Von ca. 850.000 Beschäftigten in der Landwirtschaft der DDR 1989 waren zu Beginn des Jahres 1992 noch 250.000 - und davon ungefähr 150.000 Kurzarbeiter - beschäftigt. Die gegenwärtige Situation des ostdeutschen Agrarbereichs wird im vorliegenden Beitrag anhand einer Fallstudie beschrieben. Ausgewählt wurde eine LPG, deren Mitglieder zu ihrer gegenwärtigen Lage und über ihre Zukunftsvorstellungen befragt wurden. Die Ergebnisse zeigen, daß die Auflösung der LPG als eine "erzwungene Reprivatisierung" begriffen wird. Das sich in den Gesprächen andeutende "Bewußtsein von Kolonialisierten" deutet auf ein Konfliktpotential, das den Prozeß der Integration nachhaltig belasten kann. (pmb)
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