Inhalt: 1 Einleitung 2 Methodologische Überlegungen 3 Das Ende der montanindustriellen Hegemonie 4 Strukturpolitik im post-montanindustriellen Ruhrgebiet 4.1 Akteure und Interessen 4.2 Strukturpolitische Konzepte 4.3 Umsetzungsprobleme und nicht-intendierte Folgen 5 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
"Mit dem Begriff 'Multi-Level-Governance' wird in der Politikwissenschaft die veränderte Maßstäblichkeit staatlicher Politik untersucht. Sie wird darin gesehen, dass die regionale sowie die supra- und internationale Maßstabsebene gegenüber dem Nationalstaat an Bedeutung gewonnen haben. In einem anderen disziplinären und theoretischen Kontext, dem der kritischen anglo-amerikanischen Geographie, werden diese Veränderungen unter dem Begriff 'Re-scaling' diskutiert. Beide Debatten - die politikwissenschaftliche und die geographische - sind bislang kaum aufeinander bezogen worden. Dies zu leisten, genauer: die politikwissenschaftliche Mehrebenendebatte im Lichte kritischer Raum- und Staatstheorien zu betrachten, ist Ziel des Beitrags. Im ersten Teil werden zentrale Defizite der Mehrebenendebatte, vor allem die Vernachlässigung übergreifender gesellschaftlicher Transformationsprozesse, herausgearbeitet, die letztlich im 'Problemlösungsbias' der Debatte gründen. Im zweiten Teil werden vier Elemente einer kritischen Mehrebenenforschung entwickelt: eine stärkere Gewichtung von Prozessen der sozialen Produktion räumlicher Maßstabsebenen ('politics of scale'), eine Erweiterung des zu untersuchenden Akteursspektrums, die Untersuchung von horizontalen Machtasymmetrien sowie die Macht- und Herrschaftskritik als erkenntnisleitende Orientierung." (Autorenreferat)
Die sozialwissenschaftliche Beschäftigung mit Raum und Zeit unterliegt - so die These des Autors - einer Pendelbewegung. Lange wurde dem Raum wenig Beachtung geschenkt, die Zeit stand im Vordergrund. Das gilt auch für die kritisch-marxistischen Sozialwissenschaften, nicht zuletzt für das Werk von Karl Marx und Friedrich Engels selbst. Der Autor stellt - mit Poulantzas - heraus, dass kapitalistische Staatlichkeit keinen "undimensionierten" Charakter hat, sondern nur vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Formierung von Raum und Zeit thematisierbar ist. Der Autor würdigt in seinen Erörterungen zu Zeit, Raum und Nation in der "Staatstheorie" Poulantzas' Überlegungen als "bahnbrechend" in Hinblick auf ihre Herausarbeitung der Beziehung zwischen Nation und kapitalistischer Produktionsweise. Kritisch angemerkt wird, dass dieser unzulässigerweise spezifische Charakteristika des Fordismus zu Charakteristika des Kapitalismus im Allgemeinen verallgemeinert hat. Die "Pendelbewegung" zwischen Zeit und Raum in den Sozialwissenschaften macht eine Beschäftigung mit Poulantzas lohnenswert. Dieser hat schon in den siebziger Jahren beiden Kategorien gleichermaßen Beachtung geschenkt. Seine Ausführungen zu Raum und Zeit finden sich im Kapitel der "Staatstheorie" über die Nation. Ihr Ziel ist es, die Spezifika der kapitalistischen Zeit und des kapitalistischen Raums herauszuarbeiten. (ICA2)
Having been a subject mainly of north-south relations, biodiversity now is increasingly discussed in the context of northern agriculture. There is an increasing discursive dominance of the standpoint of molecular biology, materialising itself in research institutions and in the policy of the federal ministry of research. As a consequence the contradictions within industrial agriculture are accentuated: The access to genetic resources is increasingly monopolized, and farmers become more and more dependent on the high-tech products of the seed industry. Thereby traditional methods of conserving and developing biodiversity, which the seed industry has always built on, are devaluated. Furthermore the traditional alliance between agriculture and seed industry becomes fragile. This creates new possibilities for small farmers' associations to change societal relationships with nature in modern agriculture.
Having been a subject mainly of north-south relations, biodiversity now is increasingly discussed in the context of northern agriculture. There is an increasing discursive dominance of the standpoint of molecular biology, materialising itself in research institutions and in the policy of the federal ministry of research. As a consequence the contradictions within industrial agriculture are accentuated: The access to genetic resources is increasingly monopolized, and farmers become more and more dependent on the high-tech products of the seed industry. Thereby traditional methods of conserving and developing biodiversity, which the seed industry has always built on, are devaluated. Furthermore the traditional alliance between agriculture and seed industry becomes fragile. This creates new possibilities for small farmers' associations to change societal relationships with nature in modern agriculture. (Prokla / FUB)
Die Biotechnologie stellt im postfordistischen Kapitalismus ein zentrales Handlungselement zur Verwertung von Naturressourcen dar. Der Kapitalismus des 21. Jahrhunderts ist ein ökologischer Kapitalismus in dem Sinne, dass die Nutzung der biologischen Vielfalt gegenüber der großflächigen Ausbeutung von Rohstoffen bei der Inwertsetzung von Natur an Bedeutung gewinnt und sich die Erhaltung von Natur in privaten Eigentumsverhältnissen vollzieht. Parallel zu dieser Aneignung von Natur verläuft ein Prozess der Internationalisierung von Staatsfunktionen, der aber von Widersprüchen gekennzeichnet ist, die sich immer wieder in politischen Konflikten entladen. Dies lässt sich am Beispiel des TRIPS-Abkommens zur Sicherung des internationalen Schutzes geistigen Eigentums von 1995 und der Convention on Biological Diversity (CBD) von 1992 verdeutlichen. (ICE2)
Biodiversität, ehedem vor allem eine Frage der Nord-Süd-Beziehungen, wird jetzt vermehrt auch im Kontext der Landwirtschaft des Nordens diskutiert. Die dominante Position in diesem Diskurs nimmt die Molekularbiologie ein. Dies wird an der Politik des Bundesforschungsministeriums und auch bei einem Blick auf die Forschungseinrichtungen deutlich. Dabei treten die Widersprüche der industriellen Landwirtschaft zu Tage. Der Zugang zu genetischen Ressourcen wird zunehmend monopolisiert und die Bauern geraten immer mehr in Abhängigkeit von den High-Tech-Produkten der Saatgutindustrie. Traditionelle Methoden der Erhaltung und Entwicklung von Biodiversität, auf die die Saatgutindustrie früher setzte, werden entwertet. Zudem wird das traditionelle Bündnis von Landwirtschaft und Saatgutindustrie brüchig. So entstehen neue Möglichkeiten für Kleinbauernverbände, die gesellschaftlichen Naturverhältnisse in der modernen Landwirtschaft zu verändern. (ICEÜbers)
Danksagung -- Kapitel 1: An den Grenzen einer Lebensweise -- Kapitel 2: Multiple Krise und sozial-ökologische Transformation -- Kapitel 3: Der Begriff der imperialen Lebensweise -- Kapitel 4: Die historische Entstehung der imperialen Lebensweise -- Kapitel 5: Die globale Verallgemeinerung und Vertiefung der imperialen Lebensweise -- Kapitel 6: Imperiale Automobilität -- Kapitel 7: Falsche Alternativen. Von der grünen Ökonomie zum grünen Kapitalismus? -- Kapitel 8: Konturen einer solidarischen Lebensweise -- Anmerkungen -- Literaturverzeichnis -- Abkürzungsverzeichnis -- Über die Autoren
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