Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2006

Territorium und Historizität: Raum und Zeit in der Staatstheorie von Nicos Poulantzas

In: Poulantzas lesen: zur Aktualität marxistischer Staatstheorie, S. 206-222

Abstract

Die sozialwissenschaftliche Beschäftigung mit Raum und Zeit unterliegt - so die These des Autors - einer Pendelbewegung. Lange wurde dem Raum wenig Beachtung geschenkt, die Zeit stand im Vordergrund. Das gilt auch für die kritisch-marxistischen Sozialwissenschaften, nicht zuletzt für das Werk von Karl Marx und Friedrich Engels selbst. Der Autor stellt - mit Poulantzas - heraus, dass kapitalistische Staatlichkeit keinen "undimensionierten" Charakter hat, sondern nur vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Formierung von Raum und Zeit thematisierbar ist. Der Autor würdigt in seinen Erörterungen zu Zeit, Raum und Nation in der "Staatstheorie" Poulantzas' Überlegungen als "bahnbrechend" in Hinblick auf ihre Herausarbeitung der Beziehung zwischen Nation und kapitalistischer Produktionsweise. Kritisch angemerkt wird, dass dieser unzulässigerweise spezifische Charakteristika des Fordismus zu Charakteristika des Kapitalismus im Allgemeinen verallgemeinert hat. Die "Pendelbewegung" zwischen Zeit und Raum in den Sozialwissenschaften macht eine Beschäftigung mit Poulantzas lohnenswert. Dieser hat schon in den siebziger Jahren beiden Kategorien gleichermaßen Beachtung geschenkt. Seine Ausführungen zu Raum und Zeit finden sich im Kapitel der "Staatstheorie" über die Nation. Ihr Ziel ist es, die Spezifika der kapitalistischen Zeit und des kapitalistischen Raums herauszuarbeiten. (ICA2)

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