Einwanderung - Nomadismus - Transmigration: aktuelle Migrationsprozesse aus soziologischer Sicht
In: Migration und Weltgeschichte, S. 15-25
Abstract
Der englische Demograph Ernest George Ravenstein, der in den 1880er Jahren vor der Royal Statistical Society einen Vortrag über die "Gesetze der Wanderung" hielt, gilt als Begründer der Migrationsforschung im theoretisch-systematischen Sinne. Die von ihm untersuchte Binnenwanderung in und zwischen den Grafschaften des United Kingdom stellte die erste Form der Arbeitsmigration in der modernen industrialisierten Gesellschaft dar. Die Migrationssoziologie "wandelt" bis heute in zweierlei Hinsicht auf den Spuren von Ravenstein: Sie bemüht sich erstens um eine Systematik der Migration und untersucht zweitens ein bestimmtes Menschenbild, das sich mit der Migration verbindet. Beide Themen Ravensteins werden auch nach über 120 Jahren durchaus kontrovers diskutiert, wie die Autorin in ihrem kurzen Überblick über die Systematik und die Menschenbilder in der soziologischen Migrationsforschung zeigt. Sie thematisiert dabei die klassische Migration (Wechsel des Lebensmittelpunktes), den Nomadismus (Leben ohne Lebensmittelpunkt) und die Transmigration (ein, zwei oder auch mehrere Lebensmittelpunkte). (ICI2)
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