Studie im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt BAFU - Schlussbericht ; Seit Anfang der 1990er Jahre wurde die Schweizer Agrarpolitik ökologisiert. Angesichts der aktuellen agrarpolitischen Debatten stellt sich die Frage, ob die aus Sicht des Bundesamtes für Umwelt nötige Weiterentwicklung der Ökologisierung gefährdet ist. Vorliegende Untersuchung geht von der Beobachtung aus, dass die Diskussionen über die Landwirtschaft und die «richtige» Agrarpolitik in der Schweiz stark polarisiert sind. Unterschiedliche wirtschaftliche und politische Interessen reichen nicht aus, die Intensität einer oft auch emotionalen Debatte zu verstehen. Die Landwirtschaft eignet sich als Projektionsfläche für unterschiedliche Weltanschauungen, und die Politik wird von unterschiedlichen Wertvorstellungen und Überzeugungen geprägt, die sich zu Politik prägenden Paradigmen verdichten. In der vorliegenden Untersuchung werden Politik prägende Paradigmen definiert als dominierende Überzeugungen und Argumente, die durch stetige Wiederholung für die Beteiligten immer «wahrer» werden. Auf der Basis einer Akteursanalyse und von rund 150 typischen Positionen wurden drei Politik prägende Paradigmen konstruiert: «Produzierende Landwirtschaft», «Liberale Wirtschaft» und «Nachhaltige Gesellschaft». Aus der Perspektive dieser drei Paradigmen lassen sich wenige Signale für eine weitere Ökologisierung von Landwirtschaft und Agrarpolitik erkennen. Die explorative Analyse mündet in die Hypothese, dass im besseren Fall eine Verschlechterung der politischen Rahmenbedingungen verhindert werden kann. Ein Hauptgrund dafür ist, dass vor allem diejenigen konkreten politischen Vorhaben als mehrheitsfähig beurteilt werden, die mit einer Stärkung der Inlandproduktion verbunden sind. Da die Schweizer Landwirtschaft wie die übrige (west)europäische Landwirtschaft im internationalen Vergleich intensiv produziert und einer Entkopplung von Nahrungsmittelproduktion und Ressourcenverbrauch bzw. von Nahrungsmittelproduktion und Umweltbelastungen Grenzen gesetzt sind, engt eine Stärkung der Produktionsziele zwangsläufig den Raum für Umweltziele ein.
Die vorliegende Inhaltsanalyse gibt erstmals einen Überblick, wie häufig, wie umfangreich und über welche landwirtschaftlichen Themen Schweizer Medien im Jahre 2004 berichten. Untersucht wurden insgesamt 586 Artikel aus acht Zeitungen und 55 Beiträge aus sechs Fernsehsendungen. Die Beiträge werden überwiegend als tatsachenbetonte journalistische Formen wie Nachrichten und Berichte verfasst. Meinungsbetonte Formen wie Kommentare sind selten. Fast die Hälfte aller Artikel befasst sich mit Landwirtschaft im regionalen Kontext, ein Drittel im nationalen Kontext. Das Themenspektrum ist breit und in den einzelnen Zeitungen unterschiedlich. Sowohl im Printbereich als auch im Fernsehen wird am häufigsten über pflanzliche und tierische Erzeugnisse und deren Produktion berichtet. Als Akteure kommen die Vertreter und Vertreterinnen der landwirtschaftlichen Verbände am häufigsten zu Wort. Im Fernsehen senden Schweiz aktuell und die Tagesschau die meisten Beiträge mit landwirtschaftlichen Inhalten. Es überwiegen produktionsorientierte Themen mit nationalem Bezug. Bauernfamilien kommen im TV am häufigsten zu Wort, gefolgt von Verbandsvertretern, Politikerinnen und Wissenschaftlern. Über alle untersuchten Medien hinweg kann die Berichterstattung für das Jahr 2004 als ausgewogen bis positiv eingeschätzt werden. Menge und Umfang der Beiträge, Themenwahl sowie journalistische Formen lassen aber auf eine eher oberflächliche Behandlung des Themas Landwirtschaft in den Medien schliessen.
Die Schweizer Landwirtschaft und ihre Betriebe stehen vor Herausforderungen in Bezug auf Wirtschaftlichkeit, Ernährungssicherheit und -Souveränität sowie auf Ökologie. Die Frage, inwieweit diese Aufgaben vom ländlichen Raum entkoppelt werden können sowie die Fokussierung auf die Frage, welche multifunktionalen Leistungen Urbane Landwirtschaft (LW) erbringen kann, bilden den Kern der Fragestellungen dieses Projektes. In vier qualitativen Fallstudien wird untersucht, auf welche Weise verschiedene Betriebe zur ökologischen Produktion von Nahrungsmitteln und Stadternährung beitragen und welche weiteren positiven oder negativen externen Effekte mit verschiedenen Formen von urbaner LW verbunden sein können. Der Fokus der vier Fallstudien liegt dabei auf der sozialen und gesellschaftlichen Dimension von Nachhaltigkeit, in Bezug auf die Unternehmungen, wie auch auf ihr städtisches Umfeld. Das Projekt geht der Frage nach, inwiefern Sozialkapital mit unternehmerischem Erfolg verbunden ist. Ein weiterer wichtiger Fragekreis beschäftigt sich mit der Rolle von Werten und Überzeugungen für die Entwicklung der Betriebsstrategien. Methodisch stehen neben der Dokumentenanalyse v.a. qualitative Leitfadeninterviews mit Vertretenden der Betriebe sowie mit Kunden/Besuchenden dieser Betriebe im Vordergrund. Die Interviews wurden transkribiert und inhaltsanalytisch ausgewertet. In den Interviews wird zunächst eine Systemperspektive der Betriebe erfasst. In einer zweiten Interviewrunde wird der Fokus auf die normative und prozedurale Dimension gelegt. Mit einer Fokusgruppendiskussion wurde eine Diskussion und Vertiefung der Ergebnisse angestrebt. Bei zwei der untersuchten Fälle handelt es sich um traditionelle Familienbetriebe im städtischen Raum, bei den beiden anderen Fallstudien handelt es sich um "neue", nicht-konventionelle Betriebs- und Organisationsformen (die z.B. auch keine Betriebe im Sinne des Landwirtschaftsgesetzes darstellen). In den vier beschriebenen Fällen wird eine Vielfalt kreativer und nachhaltiger Betriebsstrategien entwickelt. Die eher traditionellen Betriebe haben sich der näher gerückten Stadt angepasst, die neu ansässigen Bauern gewinnen im Rahmen von Stadt eine kontrastierende Eigenart und Identität und zeigen eine innovative Anpassung an das neue Umfeld. Die beiden neuen, nicht konventionellen Betriebe sind in der Stadt entstanden und sind Ausdruck urbaner Kultur. Alle Betriebe weisen ein hohes Mass an positiven sozialen Externalitäten auf. Die sozialen Aspekte sind den Betreibenden äusserst wichtig, die aktiven Stadtbauern finden in den sozialen Aspekten Befriedigung und setzten diese auch gezielt für die Betriebsentwicklung ein. Alle vier Betriebe stellen Beispiele dar, die stark von Werthaltungen geprägt sind. Das soziale Gefüge der Betriebe korrespondiert mit diesen Werthaltungen. Nachhaltigkeitslösungen, wie sie für den Betrieb gefunden worden sind, werden von den befragten Personen auch für die Lösung der gesellschaftlichen und globalen Herausforderungen vorgeschlagen. Die Betriebe fühlen sich durch die Rahmenbedungen des Agrarsystems, sowie der Bau- und Zonenordnungen, eher gehemmt, als gefördert. Es fehlt eine regionale Landwirtschaftspolitik im Sinne einer urbanen LW-Strategie (oder einer Strategie für das städtische Ernährungssystem insgesamt).
Im Zentrum der vorliegenden Inhaltsanalyse steht die Frage, über welche landwirtschaftlichen Themen Schweizer Medien berichten und wie diese Themen dargestellt werden. 1588 Artikel aus sechs Deutschschweizer Zeitungen und 215 TV Beiträge aus drei Informationssendungen des Schweizer Fernsehens werden dazu inhaltsanalytisch ausgewertet. Der Untersuchungszeitraum umfasst die Stichjahre 1996, 2000, 2004 und 2006. Zahl und Umfang der Medienbeiträge mit landwirtschaftlichen Inhalten bleiben zwischen 1996 und 2006 auf tiefem Niveau stabil. Über 50% aller Print-Beiträge und 70% aller TV-Beiträge fallen unter die beiden Themenkategorien Produktion und Gesellschaft. Beiträge aus diesen Themenbereichen weisen im Durchschnitt mehr Nachrichtenfaktoren auf als die übrigen Themenbereiche Agrarpolitik, Agrarmärkte und Kommunikation. Mit dem so genannten Framing-Ansatz wurde die Darstellungsperspektive der Themen ermittelt. Dabei zeigt sich, dass in den vergangenen 10 Jahren positive Darstellungsperspektiven zu und negative abnehmen. Wir führen dies auf die Veränderungen in der Medienbranche als Folge von Internet und Gratiszeitungen zurück, welche vor allem bei den Regionalzeitungen eine stärkere Regionalisierung der Berichterstattung zur Folge hat. Beiträge über Landwirtschaft im regionalen Kontext werden generell positiver dargestellt als solche in nationalem und internationalem Kontext.
Innovationen in der Landwirtschaft sind für die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen, Regionen und Branchen, aber auch zur nachhaltigen Bewältigung globaler Megatrends zentral: Ernährungssicherung, Klimawandel, Verknappung der natürlichen Ressourcen, Verbraucheranforderungen etc. Um die damit verbundenen Herausforderungen bewältigen und resultierende Chancen nutzen und unterstützen zu können, ist die Kenntnis der bestehenden Innovationsmechanismen von zentraler Bedeutung. Die Sektorstudie zum Innovationssystem der deutschen Landwirtschaft analysiert das aktuelle Innovationsgeschehen auf verschiedenen Ebenen des Sektors. Dazu wird auf drei Ebenen des Innovationssystems (Gesamt-, Teilsektor und Fallstudie) ein Methodenmix aus Sekundäranalyse, Experteninterviews, Workshops und Delphi-Umfrage angewendet. Durch Experten identifizierte Fallstudien waren Precision Farming, Tiermonitoring und Energie im Gartenbau. Damit zeigt sie politischen Entscheidern und anderen Akteuren auf, wie landwirtschaftliche Innovationssysteme und Innovationsprozesse derzeit funktionieren und macht den Diskussions- und Handlungsbedarf deutlich, um sie zukünftig besser zu gestalten. ; Agricultural innovations are not only integral to the competitiveness offirms, regions and sectors, but are also essential in confronting theglobal challenges of issues such as food security, climate change, limitednatural resources, and changing consumer demands- all of which increasinglydemand further innovation. In order to master these challenges and takeadvantage of resulting opportunities, knowledge of the current innovationmechanisms is needed. The study on the innovation system of German agriculture analyzes currentinnovations at three sectoral levels: total, sub-sector and case studies.The research involved a mix of methods: secondary analysis, expertinterviews, workshops and a Delphi survey. Experts from various backgroundswithin the agricultural sector identified case studies, precision farming,animal monitoring and energy in horticulture which were ideally suited toanswer our research questions. The results are intended to inform decision makers about current innovationprocesses and system characteristics and provide options and discussionpoints for the promotion of sustainable innovations targeting the keychallenges agriculture is facing today. ; Not Reviewed
DAKS e.V. ist als Kommunalpolitische Bildungsvereinigung durch das Staatsministerium des Inneren des Freistaats Sachsen anerkannt und steht Bündnis 90/Die Grünen nahe. Sie wurde 1992 auf Anregung der Kommunalpolitischen Konferenz vom Oktober '91 in Bautzen gegründet. Die konkrete Arbeit von DAKS e.V. besteht in Beratung und Schulung von Kommunalpolitikern und interessierten Bürgern mittels Seminaren, Vorträgen und Publikationen sowie in der Vernetzung von Kommunalpolitikern und Fachleuten mittels Tagungen und Vermittlung von Kontakten. Stadt und Land werden gemeinhin als Gegensätze betrachtet, dabei sind die Grenzen zwischen städtischem und ländlichen Raum oftmals fließend. So nehmen selbst bei großen Städten wie Leipzig, Dresden oder Chemnitz landwirtschaftlich genutzte Flächen einen erheblichen Teil des zur Stadt gehörenden Raumes ein. In Leipzig sind es etwa 35 Prozent, ähnlich in Dresden mit knapp 33 Prozent und in Chemnitz gar 45 Prozent der Stadtfläche. Damit bewegen sie sich leicht über dem deutschlandweiten Durchschnitt, der etwa ein Viertel der Fläche deutscher Großstädte als Agrarland ausweist. Grund genug für Kommunalpolitiker sich mit grundsätzlichen, die Landwirtschaft betreffenden Fragen auseinanderzusetzen. Die vorliegende Broschüre ist eine Einführung in dieses spezielle Politikfeld. Sie will die Rahmenbedingungen aufzeigen, innerhalb derer Landwirtschaft in der Stadt betrieben wird und den Blick weiten für weitere Formen der landwirtschaftlichen Nutzung innerhalb von Kommunen. Außerdem wird auf bestehende Interessens- und Nutzungskonflikte hingewiesen. Leitfrage der Broschüre ist, welche Handlungsmöglichkeiten, Kommunalpolitiker im Landwirtschaftsbereich überhaupt haben.
Die einzelbetrieblichen Auswirkungen politischer Reformen beschäftigen (Agrar)Ökonomen seit Langem und sind aufgrund der anstehenden Reform der gemeinsamen EU-Agrarpolitik in 2014 hoch aktuell. In diesem Beitrag werden die Effekte der EU-Agrarrefomen der letzten 20 Jahre und der Einführung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes auf die Höhe der Einkommen landwirtschaftlicher Betriebe, auf Überwälzungseffekte auf dem Pachtmarkt sowie auf das Einkommensrisiko erstmalig empirisch untersucht. Hierzu steht ein Datensatz landwirtschaftlicher Betriebe aus Nordrhein-Westfalen über einen Zeitraum von 1984/85 bis 2010/11 zur Verfügung, der anhand einer Paneldatenanalyse ausgewertet wird. Die Ergebnisse zeigen, dass die besagten Reformen einen signifikanten Einfluss auf die Höhe der betrieblichen Einkommen, der Pachtpreise sowie des Einkommensrisikos hatten. ; The farm level effects of political reforms have been discussed in the literature for a long time and are highly relevant against the background of the upcoming reform of the Common Agricultural Policy in the EU in 2014. In this paper, the impact of the EU agricultural reforms of the last 20 years and the introduction of the German Renewable Energy Sources Act are quantified with regard to arable farm income level, transmission effects on land rental markets and arable farm income risk. For this purpose, a dataset of arable farms from North Rhine Westphalia over the period from 1984/85 to 2010/11 is investigated by means of a panel data analysis. The results suggest that the political reforms had a significant impact on the farm income level, the level of land rental prices and the farm income risk.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurde zunächst das Umfeld beschrieben, in dem die Einsatzmöglichkeiten der Solartechnik untersucht werden sollen. Die Wirtschaft Argentiniens befindet sich in einer überaus schwierigen Lage, die jegliche Art von Investitionen erschwert. Dies hat entscheidende Auswirkungen auf die Chancen der Einführung neuer Techniken, vor allem, wenn es sich wie bei der Solartechnik um Anlagen handelt, die häufig kapitalintensiv sind. Die künstlich niedrig gehaltenen Energiepreise in Argentinien sind ein wirtschaftspolitisches Instrument zur Inflationsbekämpfung. Die niedrigen Energiepreise- und Tarife behindern die Substitutionsmöglichkeiten konventioneller durch nicht-konventionelle Energien. Im staatlichen Energieplan der argentinischen Regierung werden die Kernenergie und die erneuerbaren Energien als die einzig mögliche angesehen, die langfristig imstande sind, die Energienachfrage des Landes zu befriedigen. Durch verschiedene nationale Programme, werden Aktivitäten und Arbeiten auf dem Gebiet der Solartechnik unterstützt. Bei der Betrachtung der Struktur der argentinischen Landwirtschaft sticht die ungleiche Betriebsgrößenverteilung mit einem hohen Anteil an Kleinstbetrieben ins Auge. Gerade für diese Kleinbetriebe bietet die Nutzung der Solarenergie eine Reihe von Möglichkeiten, deren Lebensbedingungen auf dem Lande zu verbessern. Das Klima, insbesondere das hohe Strahlungsangebot in den westlichen und nordwestlichen Regionen Argentiniens schaffen für große Landesteile nahezu ideale Voraussetzungen für den Einsatz der Solartechnik. Günstigerweise fallen diese Regionen meist mit den entlegenen, energetisch unterversorgten Gebieten zusammen. Besondere Chancen ergeben sich für die Solartechnik aufgrund der Tatsache, daß die solare Strahlungsenergie bereits verteilt und nahezu überall verfügbar ist. Die Energieumwandlung kann am Ort des Bedarfs erfolgen, wodurch der für entlegene Regionen problematische Energietransport entfällt. Im Falle der solaren Trocknung landwirtschaftlicher Produkte zeigen sich eine Reihe aussichtsreicher Anwendungsbeispiele für die Nutzung der Solartechnik. Während sich die solare Getreideund Tabaktrocknung, erstere wegen der sehr großen zu trocknenden Mengen an den Lagerhäusern (Ausnahme Saatgutnachtrocknung und Trocknung im eigenen Betrieb) und die Tabaktrocknung wegen der Kompliziertheit des Trocknungsverfahrens, nur bedingt eignen, bestehen in der Obst- und Gemüsetrocknung erfolgversprechende Aussichten für den Einsatz solarer Trocknung. Für Kleinproduzenten könnten Einfachtrockner mit natürlicher Konvektion zur Überbrückung von Versorgungsengpässen, zur Verwertung von zeitweiligem Überangebot und zu Qualitätsverbesserungen und Verlustminderungen gegenüber der traditionellen Trocknung an der direkten Sonne beitragen und damit das Einkommen und die Lebensbedingungen, speziell bei Bevölkerungsgruppen mit niedrigem Einkommen, verbessern. Die Chancen größerer Trocknereinheiten, sogenannter aktiver Systeme, liegen vorwiegend in der überbetrieblichen, genossenschaftlichen oder großbetrieblichen Trocknung von Obst und Gemüse. Durch gezielte Maßnahmen, die zu einer Kostenreduzierung solartechnischer Anlagen und damit zu einer Erhöhung der Wirtschaftlichkeit führen, sollen die Einsatzmöglichkeiten verbessert werden. Im einzelnen sind dies Mehrfachnutzung, die Nutzung von Dachflächen als Kollektorauflage, Selbstbau der Anlagen und die Verwendung kostengünstiger Materialien. Auf dem Gebiet der solaren Warmwasserbereitung wird vor allem die Brauchwassererwärmung für den ländlichen Haushalt und für die Milchviehhaltung als möglicher Anwendungsbereich gesehen. Insbesondere in der Milchviehhaltung wäre eine Verbesserung der Produktionstechniken möglich. Gleiches gilt für die Schweineproduktion in der Provinz Santa Fe, wo mit solarerwärmtem Wasser in Bodenheizungen die Ferkelverluste verringert werden sollen. In vielen ariden Gebieten wird das Problem der Wasserknappheit noch verstärkt durch einen hohen Salzgehalt des Grundwassers, der wichtigsten Lebensgrundlage für Mensch und Tier. Die Wasserentsalzung mittels Solartechnik kann dort zur Schaffung und zum Erhalt menschlicher Lebensräume beitragen und der anhaltenden Abwanderung ländlicher Bevölkerung aus den ruralen Gebieten begegnen. Ähnliche Auswirkungen werden vom Einsatz der Photovoltaik in ländlichen Gebieten erwartet. Rund 80 % der Bevölkerung auf dem Land verfügt über keinen Stromanschluß - in vielen Fällen wegen fehlender Strominfrastruktur. Die geringe Zahl von Verbrauchern, die oft großen Entfernungen zwischen. den Verbrauchern und der in aller Regel eingeschränkte Konsum lassen es sinnvoll erscheinen den Strom am Ort des Bedarfs und in der Menge die gebraucht wird zu produzieren. In einem Beispiel wird in Abhängigkeit der geographischen Lage und der Höhe des Stromkonsums die technische Auslegung photovoltaischer Anlagen bestimmt. Den ökonomischen Vergleich photovoltaischer mit konventionellen Anlagen zeigt die Darstellung zweier Studien. Für die beiden Provinzen Santa Fe und Catamarca werden die Bedingungen aufgezeigt, unter welchen die Nutzung der Photovoltaik zur Stromerzeugung aus ökonomischer Sicht günstiger ist, als verschiedene konventionelle Alternativen. Verschiedenen Aspekten, deren Beachtung bei der Einführung der Solartechnik eine erfolgreiche Verbreitung gewährleisten soll, ist ein gesondertes Kapitel gewidmet. Soll die zukünftige solartechnische Entwicklung in Argentinien einen positiven Verlauf nehmen, wären verschiedene Entwicklungen wünschenswert. - Eine umfassende Gesundung und Stabilisierung der argentinischen Wirtschaft mit gleichzeitigen Reallohnsteigerungen wäre als erste zu nennen. Denn nur die Verbesserung der ökonomischen Bedingungen schafft die notwendigen Freiräume, um zukunftsorientierte Entscheidungen zu treffen. - Wenn künstlich niedrige Energiepreise aus politischen Gründen notwendig sind, dann müßte auch eine Förderung erneuerbarer Energien in Form von staatlichen Programmen oder Krediten möglich sein. Ansätze und guter Wille in diese Richtung sind vorhanden, der überstrapazierte Staatshaushalt erlaubt derzeit jedoch keine befriedigenden Maßnahmen. - In Argentinien sind seitens der Universitäten sehr gute Einrichtungen für Forschung und Entwicklung vorhanden. Auch für die Verbreitung sind durch die INTA gute Voraussetzungen gegeben. Eine fruchtbare Zusammenarbeit beider Institutionen könnte die Einführung der Solartechnik immens vorantreiben. Im Gegensatz zur wirtschaftlichen Lage, auf die direkt wenig Einfluß ausgeübt werden kann, wäre eine solche Zusammenarbeit relativ leicht zu realisieren. Insgesamt gesehen ist Argentinien ein Land, welches für die Nutzung der Solartechnik prädestiniert scheint. Dem hohen Strahlungsangebot der Sonne stehen vielfältige Anwendungsbereiche gegenüber, die zum großen Teil in der dezentralen Energieversorgung entlegener Verbraucher und im Einsatz einfacher Techniken zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Bevölkerungsgruppen mit geringem Einkommen zu suchen sind.
Die vorliegende Arbeit untersucht die Geschlechterverhältnisse in der ostdeutschen Landwirtschaft im Hinblick auf den Einfluss des agrarpolitischen Rahmens aus der lebensweltlichen Perspektive von Landwirtinnen am Beispiel Brandenburgs. Sie geht dabei der Frage nach, wie Landwirtinnen Geschlechterverhältnisse und Geschlechtergerechtigkeit in ihrem agrarischen Umfeld erleben und welchen Stellenwert für sie dabei die Agrarpolitik einnimmt. Um die Forschungsfrage zu beantworten, wurde eine empirische Befragung von sieben Brandenburger Landwirtinnen in Form von leitfadengestützten Interviews vorgenommen. Die Untersuchung zeigte, dass das landwirtschaftliche und agrarpolitische Umfeld in Brandenburg als männlich dominiert erlebt wird. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Geschlechterrollenbilder im landwirtschaftlichen Umfeld eine bedeutende Rolle einnehmen und insbesondere in den Bereichen Arbeitsteilung, Zuständigkeit für Care-Arbeiten oder der Nutzung von Landtechnik von Bedeutung sind. Die Einschätzungen, welche vergeschlechtlichten Auswirkungen der agrarpolitische Rahmen hat, variierten in den Interviews. Mögliche vergeschlechtlichte Auswirkungen von Agrarpolitik wurden vor allem in dem Zugang zu Land und den Direktzahlungen nach Hektar gesehen. ; This study examines gender relations in East German agriculture with regard to the influence of the agricultural policy framework from the life-world perspective of female farmers using the example of Brandenburg. The research question analyses how women farmers experience gender relations and gender equality in their agricultural environment and the significance of agricultural policy has for them in this context. In order to answer the research question, a total of seven guided interviews were conducted with seven female farmers in Brandenburg. The study showed that agriculture and it´s policy environment in Brandenburg is experienced as male-dominated. The results show that gender role models play a significant role in the agricultural environment and are especially important in the areas of labor division, responsibility for care work or the use of agricultural technology. The perception of gendered effects of agricultural policy framework has varied in the interviews. Possible gendered effects of agricultural policy were seen primarily in access to land and direct payments per hectare.
Der Boden gehört zu einem der wichtigsten Produktionsfaktoren für die Landwirtschaft und dient der Gesellschaft zur Versorgung mit lebenswichtigen Nahrungsmitteln und ist trotz rechtlichem Schutz zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Basierend auf betriebswirtschaftlichen, bodenkundlichen sowie pflanzenbaulichen Ergebnissen werden für verschiedene Maßnahmen des physikalischen und stofflichen Bodenschutzes Kostenvergleiche, Kosten-Wirkungsanalysen und Kosten-Nutzenanalysen durchgeführt. Durch diese Methodik erfolgt eine Differenzierung der Maßnahmen nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten und dient folglich verschiedenen Adressaten, wie z. B. Landwirten, Beratern und der Politik als Entscheidungs- bzw. Diskussionsgrundlage. Die Ergebnisse der Berechnungen und einer flankierenden Expertenbefragung bestätigen u. a. den Differenzierungsbedarf landwirtschaftlicher Bodenschutzmaßnahmen. ; Soil is one of the most important agents of production for the agriculture and for the society through the supply with important food. In spite of the legal protection in Germany, soil is endangered through various problems. Based on results of economy, pedology and plant science comparisons of costs, cost-effect-analyses and cost-benefit-analyses are performed in this study. Through this methodic aspect, several actions of soil protection can be differentiate by economic points of view. The results can also be taken as a basis of decision-making and a basis of discussion for farmers, adviser and politicians. One important result is e. g., that agricultural soil protection actions have to be differenciated.
Die vorliegende Broschüre gehört zu einer Trilogie im Rahmen des Dialogprozesses »Landwirtschaft in Sachsen hat Zukunft«, der im Jahr 2007 von Akteuren aus den verschiedensten Bereichen der sächsischen Landwirtschaft mit Vertretern der Forschung und der Verwaltung ins Leben gerufen wurde. Ziel war es, Strategien zu finden, wie sich Unternehmen der Branche an absehbare Veränderungen von natürlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen anpassen können. In acht Fachforen erfolgte über eine Analyse von bestehenden Rahmenbedingungen die Ableitung von Handlungserfordernissen für den einzelnen Betrieb, aber auch für Politik und branchenübergreifend den gesamten Sektor. Verschiedene Lösungsmöglichkeiten wurden im Rahmen von Projekten gesucht. Die Ergebnisse der Arbeit bis 2012 werden in den drei Broschüren vorgestellt.
Depending on the quality of the input substrates, process parameters, and postfermentation treatments, digestates may contain a broad spectrum of potentially toxic elements. We suspected that these contents may vary on a broad scale even under seemingly stable process conditions at the biogas plant. Digestates from four biogas plants were therefore continuously analyzed for their contents of phosphorus, nitrogen, cadmium, copper, lead, and zinc over a period of six years. The input substrates varied between the plants (e.g., cattle and pig slurry and rye and maize silage), but were the same for each plant over the whole period. The N : P ratio of the digestates ranged from 2 to 24, with the digestate coming from cofermentation of pig slurry and energy crops ("DG Pig") having the widest range of N : P ratio over the years. Heavy metal loads of all digestates and during all evaluations did not exceed the limits set by European or German legislation, but as previously expected, showed a large variability especially if cattle or pig manure were used as substrates. Copper content of Cattle slurry before digestion was 897.7 mg kg−1 DM in one case, and zinc content of DG Pig reached 590.2 mg kg−1 DM also once during the investigation. As a result, we strongly recommend to monitor especially phosphorus, copper, and zinc contents in digestates very closely and in short intervals. ; Peer Reviewed
Diese Studie verschafft einen Überblick über die Zusammenhänge zwischen Landwirtschaft und Makroökonomie in der Ukraine in den letzten zehn Jahren während der ökonomischen Transformation. Der reale Wechselkurs und der Realzins beeinflussen stark die Landwirtschaft mit ihren kapitalintensiven Produzenten handelbarer Güter. In den Jahren 1996-2001 schienen die Einflüsse der Falschausrichtung des realen Wechselkurses auf die relativen Preise im Bereich der Pflanzenproduktion in der Ukraine gleich signifikant wie die Einflüsse der Agrarpolitik. Die ukrainischen Landwirte waren zudem von hohen Realzinsen betroffen, was besonders aktive Kreditnehmer belastete. Wenn die wichtigen institutionellen Probleme der ukrainischen Landwirtschaft gelöst werden, werden die Einflüsse der Makroökonomie auf die Landwirtschaft voraussichtlich viel stärker sein als zur Zeit.Gleichzeitig spielt die Landwirtschaft eine wichtige Rolle in der gesamten Volkswirtschaft der Ukraine. Diese Studie demonstriert, durch welchen Kurs die Landwirtschaft die nicht- landwirtschaftlichen Sektoren und die makroökonomische Stabilität beeinflussen kann. Die Bedeutung dieser Effekte in der Ukraine, untersucht an den Beispielen (a) der Wettbewerbsfähigkeit der großen landwirtschaftlichen Betriebe, (b) des Drucks der politischen Agrarunterstützung auf das Budget und (c) der Rolle der Landwirtschaft für die Inflation und die Handelsbilanz, zeigt die Notwendigkeit der Betrachtung der Agrarentwicklung im gesamten Entwicklungskonzept der Volkswirtschaft. ; This study demonstrates the interdependencies between agriculture and macroeconomics in Ukraine over a recent decade of economic transition. Real exchange and interest rates greatly affect the agricultural sector with capital-intensive producers of mainly tradable goods. During 1996-2001, the effects of the real exchange rate misalignment on relative prices of major crops in Ukraine found to be similarly significant as the effects of agriculture-specific policies. Ukrainian farmers were also affected by high interest rates with a higher burden for active credit-users. After the major institutional problems of Ukrainian agriculture are settled, the effects of macroeconomics on agriculture will certainly become more important than now.At the same time, Ukrainian agriculture occupies an important place in the national economy. The study demonstrates the channels through which an agriculture can affect non-farm sectors and macroeconomic stabilisation. These effects in Ukraine, studied by looking at (a) farm competitiveness, (b) an impact of farm support policy on budget, and (c) a role of agriculture in inflation and trade balance, proved an importance of considering the agricultural development in a general development concept.
Die heutige Agrarstruktur in Sachsen wird wesentlich von den Folgen der Agrarpolitik in der DDR bestimmt. Die Enteignungswelle der 50er und 60er Jahre löschte den über Jahrhunderte gewachsenen Berufsstand freier Bauern aus. In den frühen neunziger Jahren wurde die Entwicklung eines freien Wettbewerbs um Markt und Bodenverteilung weitgehend unterbunden und DDR-Unrecht so zementiert. Staatliche Flächen verpachtete man fast ausschließlich an Großbetriebe. Dies alles führte zur Vermögenskonzentration in den Händen weniger. Der Aufbau einer bäuerlich geprägten Landwirtschaft in Sachsen war so unmöglich. Die meisten Neu- und Wiedereinrichter bekamen keine Chance, sich eine tragfähige Existenz aufzubauen. Es etablierten sich stattdessen Großbetriebe, deren industriell geprägte Produktionsweise wettbewerbsfähiger sein sollte. Tatsächlich liegen die Hektargewinne dieser Großagrarbetriebe deutlich unter denen bäuerlicher Betriebe. Im Jahr 2013 betrug die Bruttowertschöpfung in der sächsischen Land- und Forstwirtschaft 870 Mio. Euro, im nach Fläche und Einwohnerschaft vergleichbaren, aber wesentlich bäuerlich geprägten Rheinland-Pfalz 1.329 Mio. Euro. Die Subventionsabhängigkeit sehr großer Betriebe liegt bei 60 bis 80 Prozent. Ohne Fördermittel könnten viele davon nicht überleben.
Hintergrund des Forschungsprojektes "Identifizierung und Kategorisierung regionaler Gemeinwohl steigernder Leistungen der Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen" ist der steigende Legitimationsdruck von Zahlungen an die Landwirtschaft. Ziel des Projektes war es, Ansatzpunkte aufzuzeigen, über die eine Vergütung Gemeinwohl steigernder Leistungen in die Gemeinsame Agrarpolitik eingebracht werden könnte. Konkret war es Aufgabe des Forschungsvorhabens, theoretische Vorarbeiten zu besonders wichtigen Aspekten Gemeinwohl steigernder Leistungen der Landwirtschaft erbringen und somit einen theoretischen Rahmen zu schaffen, auf den empirische Arbeiten zur Festlegung von Vergütungsansätzen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik aufbauen könnten. Hierbei ging es entsprechend der von der EU für die Politik zur Entwicklung ländlicher Räume definierten Ziele um Klima- und Ressourcenschutz sowie um die Erhaltung einer attraktiven Kulturlandschaft und eines vitalen ländlichen Raumes mit vielfältiger ökonomischer Aktivität. Aufarbeitung bestehender Arbeiten zum Thema "Multifunktionalität" Kapitel 2 gibt –als ersten Schritt des Projektes- das Ergebnis einer Literaturrecherche zum Thema "Multifunktionalität" wider. Es geht auf unterschiedliche Definitionen und Interpretationen von Multifunktionalität ein, nennt Beispiele von Kategorisierungen, stellt Forschungsprojekte sowie Indikatoren und Methoden zur Untersuchung von Multifunktionalität vor. In diesem Zusammenhang wird "Multifunktionalität" differenziert aus Sicht von Angebots- und Nachfrageseite betrachtet, zudem wird auf Politiken mit Bezug zur Multifunktionalität eingegangen und der aus der Literatur hervorgehende Forschungsbedarf dargelegt. Erarbeitung eines Referenzszenarios Um zu klären, wie Direktzahlungen gesellschaftspolitisch wie auch auf internationaler Ebene gerechtfertigt werden können, sollte als nächster Schritt im Projekt ein Referenzszenario definiert werden, welches die Situation einer Landwirtschaft wiedergibt, die vom Staat weder gefördert noch gefordert wird. Somit werden im Szenario (Kapitel 3) einerseits alle Fördermaßnahmen ohne direkten Bezug zur Multifunktionalität herausdefiniert, und ebenso alle Auflagen, die sich auf das Ziel des Erhalts öffentlicher Güter beziehen. Auf Grundlage dieses Szenarios könnte dann die Kostenwirksamkeit der Auflagen, welche eine multifunktionale Landwirtschaft zum Ziel haben, ermittelt werden. So kann festgestellt werden, inwieweit die Produktion landwirtschaftlicher Güter mit dem Ziel der Bereitstellung bzw. des Erhalts öffentlicher Güter verteuert wird. Der Ausgleich dieser Mehrkosten müsste dann über "Pauschalzahlungen" der EU (ohne direkte Gegenleistung) möglich sein. Bewertung des Einflusses des ländlichen Raums auf die Lebensqualität Mehr denn je muss sich die Landwirtschaft über die Produktion von Nahrungsmitteln hinaus gehenden Forderungen der Gesellschaft stellen. Eine Forderung, der besondere Bedeutung zukommt, ist der Erhalt einer "schönen" Landschaft für Erholungszwecke. In Kapitel 4 wurde daher aus Sicht der Landschaftsplanung wie auch der Umweltökonomie diskutiert, welche Landschaften als ästhetisch ansprechend empfunden werden. Die Literaturrecherche belegt die Bedeutung extensiv genutzter, vielfältiger und strukturierter Landschaften. So werden z.B. Hecken, artenreiche Wiesen- und Ackerflächen, Gewässer- und Waldränder, bepflanzte Ackerrandstreifen, und Ausgleichsflächen mit natürlicher Vegetation wertgeschätzt. Zudem bleibt festzuhalten, dass sowohl Acker- wie auch Grünlandnutzung als attraktiv empfunden wird, so sie denn Raum für Blütenpflanzen bietet. Auch weidende Tiere scheinen die Mehrheit der Bevölkerung anzusprechen, unangenehme Gerüche hingegen beeinträchtigen das Wohlempfinden der erholungssuchenden Bevölkerung. Externe Effekte und Charakteristika landwirtschaftlicher Betriebe Kapitel 5 widmet sich unter Bezugnahme auf die vorherigen Arbeitsschritte der Frage, ob es bestimmte Betriebstypen gibt, die gesellschaftlich erwünschte Leistungen eher als andere produzieren. In einem solchen Fall wäre es möglich, mit geringen Transaktionskosten gezielt die Betriebe zu fördern, welche Leistungen für die Gesellschaft erbringen. So gibt das Kapitel einen Überblick über Studien, welche Hinweise auf Zusammenhänge zwischen Betriebscharakteristika und gesellschaftlichen Auswirkungen der landwirtschaftlichen Produktion geben. Es werden die Bereiche Umwelt und Sozio-Ökonomie behandelt. Die Recherche ergab, dass Studien, die direkt Zusammenhänge zwischen Betriebscharakteristika und externen Effekten der Landwirtschaft untersuchen, selten sind. Jedoch gibt es Untersuchungen zu Auswirkungen bestimmter Wirtschaftsweisen, welche aus Umweltsicht sinnvolle sowie gesellschaftlich erwünschte Leistungen haben (ökologisch wirtschaftende sowie diversifizierte Betriebe, bzw. Betriebe mit Minimalbodenbearbeitung) und welche eher negative Auswirkungen haben (intensive Viehbetriebe). Jedoch bleibt festzuhalten, dass über diese eindeutigen Beispiele hinaus eine Förderung nach Betriebstyp bzw. betrieblichen Indikatoren zum jetzigen Stand der Forschung wenig sinnvoll erscheint. Zur Vermeidung negativer bzw. zur Förderung positiver Effekte der Landwirtschaft bedarf es stattdessen spezifischer Maßnahmen. Von einer "Pauschalierung" ist gerade auch vor dem Hintergrund eines angestrebten "Targetings" von Zahlungen an die Landwirtschaft abzuraten.