Auseinandersetzungen mit dem Rechtsextremismus in deutschen und polnischen Massenmedien
In: Nationale Selbst- und Fremdbilder im Gespräch: kommunikative Prozesse nach der Wiedervereinigung Deutschlands und dem Systemwandel in Ostmitteleuropa, S. 348-375
Der Beitrag, der sich an Annahmen der kritischen Diskursanalyse orientiert, setzt sich jedoch nicht mit dem Rechtsextremismus auseinander, sondern mit der Konstruktion des Rechtsextremismus im öffentlichen Diskurs. Nach einigen wissenssoziologischen Erklärungsversuchen des Rechtsextremismus (paradigmatische Position) innerhalb eines größeren Zeitraumes wird eine fallbezogene, gesprächsanalytische Rekonstruktion von zwei Fernsehsendungen über die Ursachen von Rechtsextremismus beschrieben. Analysiert wurden die deutsche Talk-Show "Talk im Turm" mit Erich Böhme und eine polnische Fernsehdiskussion, die von ihrer Konzeption der deutschen Sendung "Presseclub" ähnelt. Die beiden Sendungen wurden auf Erklärungsversuche des Rechtsextremismus sowie Stereotype und Vorurteile als handlungsbezogene Konzepte untersucht und verglichen. Kritisch werden die jeweiligen medienspezifischen Formen nach ihrer Eignung beurteilt, den Rechtsextremismus als soziales Phänomen zu beurteilen.(DY)