Die Energiewende in der Wohnungswirtschaft : Stand und Perspektiven des energetischen Umbaus aus Sicht brandenburgischer Wohnungsunternehmen ; The energy transition on the housing sector : status quo and prospects of energy-related reconstructive measures in Brandenburg (Germany) from a professional...
Die Untersuchung setzt sich mit dem Fortschritt und Hemmnissen der Energiewende in der brandenburgischen Wohnungswirtschaft, speziell den kommunal und genossenschaftlich organisierten Wohnungsunternehmen, auseinander. Nach dem Willen der Landespolitik sollen sich diese Akteure im Klimaschutz und der Energiestrategie 2030 stark engagieren. Dazu ergeben sich aus dem Einsatz erneuerbarer Energien und innovativer Energiesysteme Potentiale für den energetischen Umbau des Wohnungsbestandes, der auf gebäudeübergreifender Quartiersebene einer erweiterten planerisch-konzeptionellen Steuerung bedarf. Mit einer Onlineumfrage werden aktuelle Daten zum Sanierungsfortschritt erhoben und mittels detailreicher Informationen aus einer zusätzlichen qualitativen Erhebung sowie Experteninterviews vertieft analysiert. Somit konnte der aktuelle energetische Zustand und die Energieversorgung in einem Gebäudebestand von knapp 21.500 Wohnungen der öffentlichen Anbieter in verschiedenen Kommunen Brandenburgs umfangreich erfasst werden. Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen eindrücklich, dass eine zeitnahe Breitenwirkung kaum von weiteren umfassenden Sanierungsmaßnahmen, die den bisherigen Handlungsschwerpunkt der brandenburgischen Wohnungswirtschaft bei Modernisierungen bildeten, ausgehen kann. Angesichts des erreichten Fortschritts sind die Möglichkeiten für weitere Energieeinsparungen begrenzt. Für bereits energetisch qualifizierte Wohnbestände können dennoch im Einzelnen weitere Effizienzmaßnahmen in Betracht kommen. Insbesondere Umbauvorhaben für nachfrageorientierte Bedarfsanpassungen z. B. für altersgerechte, barrierearme oder sonstige neue Wohnangebote bieten Möglichkeiten, energietechnische Maßnahmen supplementär hieran zu koppeln. Ein weiterer Kernaspekt der Untersuchung ist die Verbindung der aktuell geführten Debatten mit den spezifischen Herausforderungen denen sich Wohnungsunternehmen in schrumpfenden Regionen stellen müssen. Hierbei geht es insbesondere um die Bewertung und Umsetzbarkeit der energetischen Maßnahmen hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit, Sozialverträglichkeit, energetischen Effizienz sowie ihrer ökologischen Auswirkungen. Im Abgleich mit Trends und Problemlagen, die sich aus den regionalen, vom demografischen Wandel und Strukturdefiziten geprägten Verhältnissen am brandenburgischen Wohnungsmarkt ergeben, wird der weitere Entwicklungsbedarf für den gebäudeübergreifenden energetischen Umbau auf der Quartiersebene identifiziert. ; The paper discusses the progress of the energy transition on the housing market of Brandenburg and therein focuses on the specifics of municipal and cooperative housing companies. According to governmental initiatives within the official energy strategy 2030 these protagonists shall commit themselves strongly in the state's climate protection campaign. Taking into consideration that regional disparities and socio-demographic characteristics are a main limiting factor for broad energy-related investments on the local housing sector the following analysis identifies principal restraints and requirements for the future development of the building stock. In order to boost a broad renewal process a new planning approach which targets the growing use of renewable energies as well as progressive energy systems and their potential for energy-related innovations on the spatial scale of urban quarters is currently being implemented throughout municipalities. The key concept of energy-related reconstructive measures established in the paper therefore extends the sole building-related view onto the infrastructural complex of energy supply. Comprehensive data on the current energy consumption and the energy resp. heat supply of nearly 21,500 housing units across Brandenburg was acquired with an online survey. Additionally detailed information is provided by a qualitative inquiry and several interviews with local housing experts. The results of the investigation show clearly that short-term improvements can hardly be achieved with another set of major redevelopment measures. Given the progress already made by the housing companies, the opportunities for further efficiency measures are limited. However, already energetically qualified building stock may still present potential. For instance demand-oriented redevelopment projects for age-appropriate services can also be combined with energetically efficient technology-based measures. Another key aspect of the study are specific challenges that housing companies in shrinking regions like Brandenburg have to face concerning the evaluation and feasibility of energy measures in terms of efficiency, social compatibility, energy efficiency and their environmental impact. With focus on the demographic changes and structural deficits on Brandenburg's housing market the further development needs of the energy transition in typical regional residential areas are being identified.