Akteure und nationale Reformprozesse
In: Wohlfahrtspolitik im 21. Jahrhundert: neue Wege der Forschung, S. 49-73
Abstract
Der moderne Wohlfahrtsstaat wird wesentlich durch politische Entscheidungen gestaltet, allerdings wirken seine sozialpolitischen Interventionen auch auf die politische Willensbildung zurück. Der Wohlfahrtsstaat ist dabei mehr als die Summe einzelner Sozialpolitiken, er schafft und sichert in der Kern-OECD-Welt die sozialen Grundlagen von Demokratie und Marktwirtschaft. Demgegenüber ist die Sozialpolitik in den Ländern mit autokratischen politischen Systemen oder mit wenig entwickelten Marktwirtschaften deutlich weniger ausgebildet. Der Beitrag skizziert zunächst einige Fragen, die sich vor diesem Hintergrund für die Wohlfahrtsforschung in Bezug auf das Verhältnis von Politik und Sozialstaat sowie in Bezug auf die Institutionalisierung sozialer und politischer Rechte ergeben. Im Mittelpunkt des Beitrags stehen politische Institutionen und Akteure und deren Rolle bei der Verwirklichung wohlfahrtsstaatlicher Politiken. Dabei gibt der Beitrag einen Überblick über den Forschungsstand und betrachtet im einzelnen: die Parteien, die Sozialpartner, die Selbstverwaltung sowie neue und alte private Akteure. Die Forschung zu zentralen Akteuren im sozialpolitischen Entscheidungs- und Umsetzungsprozessen weist einige Lücken auf, die der Beitrag abschließend beschreibt und dann die wichtigsten Forschungsperspektiven skizziert. (ICA2)
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