Die Krise der Sozialdemokratie in Italien
In: Genossen in der Krise?: Europas Sozialdemokratie auf dem Prüfstand, S. 226-241
Abstract
Am 14. Dezember 2010 überstand Ministerpräsident Silvio Berlusconi überraschend die Vertrauensabstimmung in beiden Häusern des italienischen Parlaments. Dieser erneute Rückschlag war der bislang letzte in einer Reihe von Niederlagen, die der Partito Democratico (PD) als größte Oppositionspartei seit seiner Gründung im Oktober 2007 erleiden musste. Auch die italienische Sozialdemokratie befindet sich in einer Krise, wenn auch in anderer Form als im restlichen Westeuropa. Eine originäre sozialdemokratische Partei existiert im italienischen Parlament zurzeit nicht, obwohl Italien jahrzehntelang mit zwei, kurzfristig sogar mit drei Mitgliedsparteien in der Sozialistischen Internationale vertreten war. Die italienische Sozialdemokratie ist seit 2007 größtenteils in der Sammlungspartei PD aufgegangen. Der Beitrag analysiert diese im europäischen Maßstab einzigartige Neustrukturierung der Sozialdemokratie in Form der Gründung der PD, geht auf die Folgen für Programmatik und Organisation der Sozialdemokratie ein und skizziert die Bündnisstrategien der Partei. (ICB2)
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