Erwerbstätigkeit versus Betreuungsarbeit
In: Erwerbstätige Mütter: ein europäischer Vergleich, S. 29-52
Abstract
Gegenstand der Untersuchung sind aktuelle Wandlungstendenzen von Wohlfahrtsstaaten und Sozialpolitik. Den Ausgangspunkt des Beitrags bilden die Entwicklungen in den Niederlanden und Großbritannien, in denen das "adult worker model" als Alternative zum "male breadwinner" besonders einflussreich ist. Die Verfasserin fragt nach den geschlechtsspezifischen Implikationen dieses Modells, das eine Individualisierung von Männern und Frauen als Marktsubjekten unterstellt und eine größere Eigenverantwortung bei der sozialen Vorsorge vorsieht. Sie weist darauf hin, dass trotz einer Zunahme der Frauenerwerbstätigkeit die Hauptverantwortung für die Versorgung von Angehörigen bei den Frauen bleibt. Da die Erwerbstätigkeit weiterhin Grundlage der sozialen Sicherungssysteme ist, muss auch das neue Modell daher als geschlechtsspezifisch diskriminierend eingestuft werden. Am Beispiel Großbritanniens und der Niederlande zeigt die Verfasserin außerdem, dass den Maßnahmen zur Beschäftigungsförderung kein annähernd ausgereiftes Programm für den Bereich der Kinderbetreuung und Altenpflege korrespondiert. (ICEÜbers)
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