Sammelwerksbeitrag(gedruckt)2001

A little bit of Monica in my life: wie Pop-Präsident Bill Clinton die Medien überlebte

In: Aktuelle Medientrends in den USA: Journalismus, politische Kommunikation und Medien im Zeitalter der Digitalisierung, S. 179-196

Abstract

Der Autor verbindet seine Analysen der politischen Kommunikation in der Ära von Bill Clinton mit der Metapher von der Pop-Präsidentschaft. Clinton habe sich als erster Präsident wie eine Kultfigur inszeniert, besonders heftig angelehnt an die Personifizierung des American Dream, verkörpert insbesondere durch den Helden Elvis Presley. Die Analyse basiert auf Herangehensweisen der Cultural Studies, verknüpft mit Elementen der Public Relations-Forschung. Hervorgehoben wird die absolute Notwendigkeit für jeden Präsidenten der USA, sich angesichts der eher schwachen institutionellen Ausstattung des Amtes per unmittelbarer Kommunikation mit den Bürgern/ dem Publikum eine eigene Machtressource zu sichern. Während es sich hierbei um ein vertrautes Moment der präsidialen Politik handelt, war der duale Charakter der PR von Clinton neu: einerseits nutzte er die konventionellen Kanäle über das Presse-Corps in Washington (wie seine Vorgänger auch), zum anderen umging er genau diese Leute, indem er direkt den Kontakt hielt zu den Plattformen des Unterhaltungs-Fernsehens, wie wichtige Talk Shows oder den Musikkanal MTV. Verdeutlicht werden die spezifischen Instrumentarien und Strategien am sicherlich heiklen Krisenmanagement während der Lewinsky-Affaire, wobei dem Präsidenten und seinen PR-Leuten ein hohes Maß an professionellem Management attestiert wird. Fazit: Ein neuer Trend ist in der US-amerikanischen präsidentiellen PR auszumachen, der bereits mit Ronald Reagan begann und die traditionellen Grenzen zwischen Politik und Entertainment zunehmend verschwinden lässt. (RG)

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