Die Wahl der Republikaner: ideologisches Bekenntnis oder Ausdruck von Protest? Fortführung einer Debatte unter theoretischen und methodischen Gesichtspunkten
In: Wahlen und Wähler: Analysen aus Anlass der Bundestagswahl 1998, S. 717-738
Abstract
In der Forschung ist es eine oft diskutierte Frage, ob eine Wahlentscheidung zugunsten der Republikaner in erster Linie im Sinne eines ideologischen Bekenntnisses oder als Ausdruck eines Protests getroffen wird. In diesem Zusammenhang wird oft die Ansicht vertreten, eine derartige Wahlentscheidung sei nur aus einer Kombination dieser beiden Faktoren heraus zu erklären. Die empirische Prüfung der Frage wird u.a. durch die Tatsache erschwert, dass kaum Instrumente vorhanden sind, um das Ausmaß zu erfassen, in dem ein Wahlberechtigter seine Wahlentscheidung dazu instrumentalisiert, Protest auszudrücken. Ersatzweise wird auf Proxies wie "Parteienverdrossenheit" und ähnliche Variablen zurückgegriffen, was mit methodischen Problemen verbunden ist. Der Autor zeigt anhand von Datenmaterial aus zwei Umfragen ein geeignetes Instrument zur Erfassung des "Protestanteils" bei der Äußerung der Wahlabsicht auf. Er untersucht die Frage, welche der Determinanten der Intention zur Wahl der Republikaner (nach der Theorie des überlegten Handelns) die bisher betrachteten unabhängigen Variablen "extrem rechte politische Einstellungen" und "Protestanteil" (bei der Äußerung der Wahlabsicht) beeinflussen. Er diskutiert abschließend die verbesserten Analysemöglichkeiten, die sich aus dem Ansatz der Theorie des überlegten Handelns ergeben. (ICI2)
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