Soziale Selbsthilfe als alternative Gesellschaftspolitik
In: Umbau des Sozialstaats, S. 348-359
Abstract
Die Aktivitäten der sehr zahlreich gewordenen sozialen Selbsthilfegruppen in der Bundesrepublik werden politikwissenschaftlich analysiert und auf ihre gesellschaftliche Funktion untersucht. Autonomie, Selbstgestaltung, Solidarität und Betroffenheit werden als Kriterien für eine wirkliche Selbsthilfegruppe genannt. Die Autoren schätzen, daß z. B. etwa 11000 neue Genossenschaften und 8000 Kranken- und Lebenshilfe-Selbsthilfegruppen existieren. Als entscheidende Aktionsbereiche dieser und vergleichbarer Gruppen werden festgestellt: Lebenswelt, Arbeitswelt, Kultur, Benachteiligte, Diskriminierte, Gesundheit. Politische Arbeit, Bewußtseins- und Bildungsarbeit sowie aktive Kooperation werden als zentrale Faktoren für die Verbreitung sozialer Selbsthilfe betrachtet, die damit über die Funktion des sozialen Lückenbüßers hinausgehen könnte. (HA)
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