Partizipation und Geschlecht - Politische Sozialisation in Kindheit und Jugend
In: Kindheit im Wohlfahrtsstaat. Gesellschaftliche und politische Herausforderungen., S. 211-234
Abstract
Die Verfasserin vertritt die These, dass die veränderte Lebenssituation der Mädchen, die vor allem durch eine hohe und erfolgreiche Bildungsbeteiligung und eine starke Teilnahme an institutionalisierten kulturellen Angeboten gekennzeichnet ist, in Zusammenhang mit der Teilnahme an den neu entstandenen Partizipationsformen eine stärkere Politisierung von Mädchen bewirkt. Sie identifiziert allerdings eine Reihe von Faktoren, die bisher einen Politisierungsschub und eine Angleichung der Geschlechter hinsichtlich der politischen Partizipation verhindert haben. Die Teilnahme von Mädchen an kinderkulturellen Angeboten und an Partizipationsangeboten ist mit steigendem Alter rückläufig. Insgesamt sind Mädchen aber nicht weniger politisch, sondern anders politisch als Jungen. Auf der Basis dieses Befundes plädiert die Verfasserin für eine lebensweltbezogene politische Partizipation, die die Besonderheiten geschlechtsspezifischer Lebenswelten berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund werden Voraussetzungen und Umsetzungsmöglichkeiten für einen an den Interessen von Mädchen orientierten politischen Sozialisationsprozess diskutiert. (ICE2).
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