Offshoring: Globalisierungswelle erfasst Dienstleistungen
In: Economics: digitale Ökonomie und struktureller Wandel, Heft 45, S. 16
Abstract
"Dass zunehmend auch Dienstleistungen aus Niedriglohnländern über das so genannte Offshoring in die internationale Arbeitsteilung integriert werden, wird dabei als eines der Hauptübel für den Arbeitsplatzabbau angesehen. Offshoring verbilligt IT-Dienstleistungen. Insgesamt ergibt sich bei den entsprechenden Projekten ein kalkulatorisches Einsparpotenzial von 20 Prozent bis 65 Prozent mit den niedrigeren Lohnkosten als entscheidendem Hebel. Realistisch - und typisch - sind allerdings nur 20 Prozent bis 30 Prozent. Spezifische Kosten des Offshoring und Reibungsverluste verteuern die Strategie. Der Offshoring-Trend ist einer der Faktoren, die die Erholung im IuK-Sektor vorantreiben und verstärken. Dabei haben die USA einigen Vorsprung vor Europa. Der US-amerikanische IT-Markt wird in diesem Jahr um 3 1/2 Prozent und 2005 um 5 1/4 Prozent wachsen. 2004 bzw. 2005 werden wir 2 3/4 bzw. 4 1/2 Prozent Wachstum auf den IT-Märkten in Europa (einschließlich Osteuropa) sehen. Wir erwarten, dass bis 2009 in Deutschland maximal 2 Prozent der Stellen aller Erwerbstätigen im Dienstleistungssektor der Verlagerung zum Opfer fallen. Das sind gut 500.000 Arbeitsplätze. Offshore-Outsourcing als Globalisierung der Dienstleistung findet statt - mit oder ohne Protagonisten aus Deutschland und Europa. Entscheidend wird daher sein, die Strukturreformen beschleunigt in Gang zu setzen, um möglichst viele Gewinner bei den internationalen Wertschöpfungsrochaden zu stellen." (Autorenreferat)
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Deutsch
ISSN: 1619-3237, 1619-4748
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