Aufsatz(elektronisch)2020

Archiv und Lebenswelt

In: Hamburger Journal für Kulturanthropologie: HJK, Heft 12, S. 7-26

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Abstract

Der Erfahrungs- und Handlungsraum des Archivs hat mit den ihm eigenen Zwecken im menschlichen Alltag seinen Ursprung: Es gibt eine "Sphäre des Archivischen", welche die institutionellen Archive umgibt und über sie hinausweist. In diesem Beitrag wird auf zwei Situationen individuellen Lebens eingegangen, in denen ein Umgang mit der Vergangenheit anhand materieller Überreste stattfindet, ganz gleich, ob es sich jeweils um Schriftstücke, Bilder oder Gegenstände handelt: beim Wohnen mit "Dingen von früher" und bei der Suche nach Wahrheit aufgrund eines Schicksalsschlags, von dem man nicht loskommt. Die Lebensnähe des Archivs, die hier exemplarisch sichtbar wird, steht in einem gewissen Kontrast zu charakteristischen Eigenschaften der institutionellen Archive: Archivalien werden im Interesse des Erhalts in sicheren Depots gelagert, und sie besitzen in ihrer Absonderung die Aura des Originalen.

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