Das neue Selbstbewußtsein in Asien: eine Herausforderung?
In: Mitteilungen des Instituts für Asienkunde, Hamburg 257
Abstract
Der Harvard-Wissenschaftler Samuel P. Huntington sieht die künftige Weltpolitik bestimmt vom Zusammenprall der Zivilisationen: Der "Westen" stehe gegen den "Rest". Und Kishore Mahbubani, Staatssekretär im singapurischen Außenministerium und einer der Wortführer des neuen asiatischen Selbstbewußtseins, bestätigt: "Huntington hat recht". "Go East", fordern selbstbewußte asiatische Politiker. Der vorliegende Sammelband enthält die Beiträge einer wissenschaftlichen Tagung, die die Deutsche Gesellschaft für Asienkunde gemeinsam mit dem Institut für Asienkunde zum "neuen Selbstbewußtsein in Asien" durchgeführt hat. Die Dynamik der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung in Asien ist nicht zu bezweifeln. Ob diese allerdings unvermeidlich zum Zusammenprall mit dem Westen führt, ist mehr als fraglich. Den selbstbewußten Vertretern "asiatischer Werte" wird - auch in Asien - die Universalität von Demokratie und Menschenrechten entgegengehalten. Gehört Asien die Zukunft? Diese Frage behandelt einleitend Oskar Weggel am Beispiel der regionalen Großmacht China "als pars pro toto". Gunter Schubert konzentriert sich darauf, ob und in welcher Form es im Laufe des Modernisierungsprozesses in Asien zu einer Demokratisierung kommen wird. Unmittelbar daran anschließend diskutiert Sebastian Heilmann die Durchsetzbarkeit der Menschenrechte in den ostasiatischen Ländern. Die unterschiedlichen Positionen in Asien zur Existenz "asiatischer Werte" stellt Werner Pfennig dar. Drei weitere Beiträge untersuchen "Asiens Stellung in einer künftigen Weltordnung" am Beispiel der Neuorientierung der drei regionalen Großmächte Indien (Christian Wagner), Japan (Wolfram Wallraf) und China (Carsten Herrmann-Pillath).
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