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In: German Journal of Urban Studies, Volume 47, Issue 2
In: Deutsche Zeitschrift für Kommunalwissenschaften: DfK, Volume 47, Issue 2, p. 37-54
ISSN: 1617-8203
In: German Journal of Urban Studies, Volume 47, Issue 2
Als Energiekonzepte werden sowohl technische Lösungsansätze für Einzelinvestoren als auch energiepolitische Programme bezeichnet. Letztere dienen der Koordinierung politischen Handelns im Bereich der Energiegesetzgebung und stehen in Wechselbeziehung zu räumlicher Planung. In ihrer Ausrichtung sind Energiekonzepte sowohl vom technischen Fortschritt als auch vom gesellschaftlichen Wandel und damit von jeweils aktuellen soziotechnischen Leitbildern beeinflusst.
BASE
In: Zukunftsfähige Infrastruktur und Raumentwicklung: Handlungserfordernisse für Ver- und Entsorgungssysteme, p. 5-18
Ver- und Entsorgungssysteme weisen gemeinsame Strukturmerkmale auf. Sie sind raumbedeutsam, ihr Vorhandensein oder ihr Fehlen hat Einfluss auf die Raumentwicklung. Die Systeme werden stark durch bestehende Strukturen geprägt, die bereits in der Vergangenheit entstanden und deren Kosten meist unwiderruflich festgelegt sind. Strom- und Wärmeversorgung, Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie die Abfallentsorgung unterliegen der Fachplanung. Bei einer Koordinierung durch die Stadt- und Regionalplanung ist zu berücksichtigen, dass diese auf Siedlungswachstum, jedoch nicht auf Schrumpfung ausgerichtet sind, dass bei einer Aufgabe der öffentlichen Daseinsvorsorge nur eingeschränkt eine privatwirtschaftliche Optimierung möglich ist, dass für die dünn besiedelten ländlichen Räume weitgehend die gleichen Standards vorzusehen sind wie für die wesentlich dichter bewohnten Städte und dass schließlich insbesondere die einheitliche Umlage der Bau- und Betriebskosten innerhalb gewachsener Ver- bzw. Entsorgungsgebiete keine räumlichen Möglichkeiten der Steuerung eines Wachstums-, Schrumpfungs- oder Erneuerungsprozesses vorsieht. Neue Akteure am Markt bringen mehr Wettbewerb, aber auch weitere Randbedingungen, die es in der Planung zu berücksichtigen gilt. Neue technische Entwicklungen bringen sowohl neue Anlagen als auch neue Regelungs- und Steuerungstechniken zum Einsatz. Mit ihnen werden künftig Lösungen ermöglicht, welche die räumliche und zeitliche Verschiebung zwischen Angebot und Nachfrage wettmachen. Zur Vermeidung räumlicher Disparitäten in der Ausstattung mit Ver- und Entsorgungssystemen muss die Raumplanung mit verbesserten Instrumenten beteiligt werden.
In: Zukunftsfähige Infrastruktur und Raumentwicklung: Handlungserfordernisse für Ver- und Entsorgungssysteme, p. 1-4
In: Zukunftsfähige Infrastruktur und Raumentwicklung: Handlungserfordernisse für Ver- und Entsorgungssysteme, p. 243-248
In: Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL / Akademie für Raumforschung und Landesplanung 235
In: Handwörterbuch der Stadt- und Raumentwicklung, p. 2769-2777
Die Versorgung der Siedlungsräume mit Wasser, Energie und Nachrichten sowie deren Entsorgung von Abwasser und Abfällen stellt ein technisch-materielles System der Daseinsvorsorge dar. Dieses bildet sich im Raum zwischen den naturräumlichen Ressourcen und den Siedlungsgebieten. Planungsaufgabe ist es, die Teilsysteme raum- und umweltverträglich in die Siedlungsstruktur zu integrieren.
In: Handwörterbuch der Stadt- und Raumentwicklung, p. 505-514
Als Energiekonzepte werden sowohl technische Lösungsansätze für Einzelinvestoren als auch energiepolitische Programme bezeichnet. Letztere dienen der Koordinierung politischen Handelns im Bereich der Energiegesetzgebung und stehen in Wechselbeziehung zu räumlicher Planung. In ihrer Ausrichtung sind Energiekonzepte sowohl vom technischen Fortschritt als auch vom gesellschaftlichen Wandel und damit von jeweils aktuellen soziotechnischen Leitbildern beeinflusst.
In: Forschungs- und Sitzungsberichte der ARL, Volume 235
Ver- und Entsorgungssysteme haben bislang vorwiegend eine dienende Funktion. Die Träger der jeweiligen Fachplanung zur Strom- und Wärmeversorgung, zur Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie zur Abfallentsorgung sollen eine Aufgabe der Daseinsvorsorge erfüllen und folgen daher, meist ohne auf diese Einfluss zu nehmen, der Siedlungsentwicklung nach. Die Alterung der Systeme, der demographische Wandel, die Finanzknappheit der Kommunen und nicht zuletzt die gesteigerten Anforderungen an den Umweltschutz bestimmen die Anforderungen an die derzeitigen Systeme und deren Strukturen. Künftig kommt es jedoch nicht nur darauf an, die vorhandenen umfangreichen Investitionen in den Untergrund zu erhalten, anzupassen oder zu erneuern. Die Gelegenheit ist günstig, die bestehenden Systeme zu überprüfen und zukunftsfähig auszurichten: bei effizientem Mitteleinsatz, hoher Verfügungs- und Verteilungsgerechtigkeit und künftig auch möglichst mit positivem Einfluss auf die Raumentwicklung.
Mit dem vorliegenden Band wird diesen Aspekten durch eine Analyse der technologischen, der regionalökonomischen sowie der verschiedenen raumstrukturellen Einflussfaktoren auf die Raumentwicklung nachgegangen. Die einzelnen Systeme haben zahlreiche Gemeinsamkeiten, sodass einige Analogieschüsse möglich sind. Dabei wird auch die Steuerungsmöglichkeit der Fachplanung durch die räumliche Planung insgesamt hinterfragt und die praktische Anwendung regionalplanerischer Instrumente im Bereich der Ver- und Entsorgungssysteme, die Rolle der baulichen Dichte sowie die Potenziale für ein künftiges Stoffstrommanagement werden aufgezeigt bzw. in ihren Ausprägungen analysiert. Die abschließend dargestellten Handlungserfordernisse lassen erkennen, dass es einer Vielzahl von koordinierten Aktivitäten der Politik und der planerischen Steuerung bedarf, um die noch lange nicht ausreichend definierten Ziele einer zukunftsfähigen Infrastruktur zu erreichen. Insbesondere wird es notwendig sein, die fachtechnischen Akteure dazu zu motivieren, auch einen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Raumentwicklung zu leisten.
In: Zukunftsfähige Infrastruktur und Raumentwicklung: Handlungserfordernisse für Ver- und Entsorgungssysteme, p. 73-94
Zwischen siedlungsstruktureller Entwicklung einerseits und infrastrukturellen Leistungen andererseits herrscht ein enges "wechselseitiges Bedingungsverhältnis", wie Klaus Beckmann vor über 20 Jahren konstatierte. Dennoch ist das Verhältnis zwischen Infrastrukturplanung und Raumplanung in Deutschland generell von mangelnder Abstimmung geprägt. Kommunale Bauleitpläne nehmen selten Rücksicht auf stadttechnisch optimale Lösungen; Raumordnungspläne nennen Anlagen und Netze der Ver- und Entsorgung meist nur in Form einer nachrichtlichen Übernahme aus Fachplanungen. Umgekehrt wird von vielen Ver- und Entsorgungsbetrieben eine enge Abstimmung mit Stadt- und Regionalplanern nicht ernsthaft gesucht. Mit diesem Beitrag werden die Gründe für die unterentwickelte Zusammenarbeit von Infrastruktur- und Raumplanung in der Praxis erforscht. Dies geschieht auf der Grundlage einer kritischen Reflektion darüber, was unter Infrastrukturplanung zu verstehen ist, wie sie der Raumentwicklung dienen kann, wer Infrastruktur plant und wo - unter den veränderten Rahmenbedingungen heute – der besondere Planungsbedarf liegt. Aus der Analyse werden folgende Faktoren als maßgeblich für die begrenzte Kooperation der beiden Planungssysteme benannt: die kultivierte "Unsichtbarkeit" technischer Infrastruktursysteme, die ökonomische Ausrichtung investiver Infrastrukturplanung seit den 1960er fahren, die Technikzentriertheit betrieblicher Infrastrukturplanung, die Fragmentierung und nur partielle Kodifizierung infrastruktureller Planung sowie eine geringe Wertschätzung der raumstrukturierenden Bedeutung technischer Infrastrukturen seitens vieler Stadt- und Regionalplaner.
In: Zukunftsfähige Infrastruktur und Raumentwicklung: Handlungserfordernisse für Ver- und Entsorgungssysteme, p. 117-141
Die empirische Basis des Vergleichs bilden alle Anfang 2008 in Kraft befindlichen Regionalpläne in Deutschland. Im Rahmen des ersten Schritts der vergleichenden Institutionenanalyse wird untersucht, zu welchen Bereichen der technischen Ver- und Entsorgungsinfrastruktur überhaupt Planzeichen in Regionalplänen vorhanden sind. Im zweiten Schritt wird dann der Rechtscharakter dieser Planzeichen verglichen. Das Ziel dieses Analyseschrittes besteht darin aufzuzeigen, ob die Regionalplanung von einer aktivplanerischen Steuerung durch rechtsverbindliche Festlegungen Gebrauch macht oder sich eher auf eine nachrichtliche Übernahme von Aussagen aus Fachplänen zu reinen Informationszwecken konzentriert. Das Ergebnis der vergleichenden Institutionenanalyse belegt, dass verbindliche zeichnerische Darstellungen in der Regel nicht zu allen wesentlichen Infrastrukturbereichen in Regionalplänen enthalten sind. Außerdem wird von der Regionalplanung häufig auf eine Ausweisung verbindlicher Planzeichen verzichtet oder diese werden nicht als solche in der Karte gekennzeichnet. Stichprobenartige Textanalysen einzelner Regionalpläne liefern weitere Indizien, dass Planzeichen zur Ver- und Entsorgungsinfrastruktur in der Regel nur nachrichtliche Übernahmen darstellen. Für Vorhaben der technischen Ver- und Entsorgung lösen viele Regionalpläne nur wenige bis gar keine Bindungswirkungen aus. Der Anteil nachrichtlicher Übernahmen an allen infrastrukturorientierten Planzeichen schwankt von Land zu Land allerdings erheblich. Innerhalb eines Landes gleichen sich die Regionalpläne stärker als zwischen verschiedenen Ländern. Hier wird der starke Einfluss des Landesgesetzgebers erkennbar.