Book chapter(print)

Multilevel Governance - Governance in Mehrebenensystemen

In: Governance - Regieren in komplexen Regelsystemen: eine Einführung, p. 111-135

Abstract

Der Begriff "multilevel governance" bzw. Steuerung und Koordinierung im Mehrebenensystem wird in der politikwissenschaftlichen Literatur erst seit einiger Zeit häufiger gebraucht. Mehrebenensysteme der Politik entstehen, wenn zwar die Zuständigkeiten nach Ebenen aufgeteilt, jedoch die Aufgaben interdependent sind, wenn also Entscheidungen zwischen Ebenen koordiniert werden müssen. Die in der Föderalismusdiskussion vielfach negativ bewertete "Politikverflechtung" stellt somit ein wesentliches Merkmal von "multilevel governance" dar. Gegenstand der vorliegenden politikwissenschaftlichen Analyse sind die Ursachen, die Formen und die Folgen der Verflechtung. Ein zentrales Merkmal der Mehrebenenpolitik ergibt sich aus der Tatsache, dass mit Ebenen eine bestimmte Organisation von Politik, sei es einer Gebietskörperschaft oder einer internationalen Form der Staatenzusammenarbeit oder der Staatenverbindung, umschrieben wird. Es handelt sich damit um komplexe Konfiguration, die aus der Verbindung von Strukturen und Prozessen innerhalb von Ebenen (intragouvernemental) und zwischen Ebenen (intergouvernemental) gebildet werden. Die konkrete Form eines Mehrebenensystems resultiert aus der Kombination von institutionellen "Regelsystemen" der jeweiligen Ebenen und den Beziehungen zwischen ihnen. Diese Regelsysteme erzeugen bestimmte Funktionslogiken der Politik, die mehr oder weniger miteinander kompatibel sind. (ICA2)

Report Issue

If you have problems with the access to a found title, you can use this form to contact us. You can also use this form to write to us if you have noticed any errors in the title display.