Von der Demokratie der Straße zu den Consejos Comunales: "Demokratie von unten" in Venezuela
In: Andere mögliche Welten?: Krise, Linksregierungen, populare Bewegungen ; eine lateinamerikanisch-europäische Debatte, S. 29-47
Abstract
In dem Aufsatz werden jene Demokratieformen "von unten" debattiert, mit denen populare Sektoren in Venezuela seit dem Ausbruch der Krise der repräsentativen Demokratie in den 1980er Jahren experimentierten. Es geht darum, die kollektiven Praktiken nachzuzeichnen, mit denen neue Formen der politischen Aktion entstehen, alte Herrschaftsfiguren zersetzt und Möglichkeiten popularer Souveränität erweitert werden. Der Aufsatz fragt nach den Bedingungen, in denen diese Praktiken entstehen und nach den Subjekten, die sie ermöglichen; nach den Eigenschaften, die sie annehmen - und die diese Praktiken von früheren popularen und Arbeiterpraktiken unterscheiden - sowie nach den Vergesellschaftungsformen und ihren Szenarien. Im Mittelpunkt des Beitrags stehen dabei die politischen Entwicklungen in Venezuela. Zunächst betrachtet der Beitrag die Repräsentationskrise und den Aufstand der "Demokratie auf der Straße". Anschließend fragt der Beitrag, ob der Begriff der sozialen Bewegung geeignet ist, das neue Subjekt zu beschreiben. Nach einem Blick auf die bolivarische Revolution widmet sich der Beitrag den 2003 geschaffenen lokalen Planungsräten (Consejos Communales). Es folgt ein Exkurs zum Begriff der Gemeinschaft (comunidad). Der Beitrag endet mit Überlegungen zu den politischen Herausforderungen und Risiken Venezuelas. (ICA2)
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