Aufsatz(gedruckt)1986

Gewerkschaftssystem und Arbeiterinteressen in Polen

In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 1986, Heft B 39, S. 16-38

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Abstract

"Der Artikel schlägt einen Bogen von den ersten Gewerkschaftsgründungen auf polnischem Boden bis zur komplizierten Entwicklung der Jahre seit 1980. Deutlich wird dabei die Rolle historischer Traditionen. Vor 1945 wurden Arbeiterinteressen in Polen in überwiegendem Maße nicht von sozialistischen Klassengewerkschaften, sondern von christ- und nationaldemokratischen sowie christlichen Verbänden wahrgenommen. In Polen war Arbeiterbewegung weniger als sonstwo mit Sozialismus gleichzusetzen, was aber nach 1945 in einer ganz spezifischen Form verbindlich zu sein hatte. Die 'Transmissionsriemen'-Gewerkschaft, die Arbeiterselbstverwaltung und die Arbeiterräte werden in ihren Entwicklungen, Interdependenzen und Spannungen gezeigt, die sich 1980 in einem gewerkschaftlichen Pluralismus auflösten, in dessen Mittelpunkt die Gewerkschaft 'Solidarität' stand, die bald zu einer breiten politischen und sozialen Erneuerungs- und Sammlungsbewegung der polnischen Nation im Gegensatz zu ursprünglichen Absichten wurde. Ihre Programmatik und Wandlung, Suspendierung und Untergrundtätigkeit nach dem 13. Dezember 1981, in die viele Traditionslinien aus der Zeit vor 1945 einmünden, werden dargestellt und analysiert. Die Entwicklung der Gewerkschafts- und Arbeiterselbstverwaltung nach der Auflösung der pluralistischen Gewerkschaftsbewegung im Oktober 1982 wirft die Frage auf, ob es sich dabei um eine wirlich 'neue' organisationsgebundene Politik handelt, welche die resignierte Gesellschaft für sich gewinnen kann." (Autorenreferat)

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