Die Einkommenssituation und -entwicklung Verwitweter in Deutschland
In: Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung, Band 80, Heft 4, S. 77-102
Abstract
"Es mehren sich die Anzeichen, dass die sozialpolitische Erfolgsgeschichte der Beteiligung alter Menschen am gesellschaftlichen Wohlstand ins Stocken geraten ist. So sinken seit Jahren die Beträge der neu bewilligten Altersrenten und das Realeinkommen im Alter. Die überdurchschnittliche Armutsquote alleinlebender alter Menschen lässt vermuten, dass Verwitwete ein erhöhtes Risiko für prekäre Einkommenslagen haben. Zwar begrenzt die Hinterbliebenensicherung in der Gesetzlichen Rentenversicherung den Einkommensausfall beim Tod des Versicherten, aber die Rente allein reicht oft nicht zur Sicherung des Lebensstandards aus. Vor diesem Hintergrund untersucht der Beitrag auf der Grundlage des Deutschen Alterssurveys (DEAS) die Entwicklung des Gesamteinkommens verwitweter Frauen und Männer seit Mitte der 1990er Jahre und den Einfluss beruflicher und sozialer Determinanten auf die Einkommenshöhe. Die Ergebnisse zeigen eine positive Entwicklung des realen Äquivalenzeinkommens Verwitweter mit Ausnahme der ostdeutschen Witwen. Geschlecht, Landesteil, Sozialschicht, Erwerbsbeteiligung und Alterssicherungszweig sind zentrale Faktoren des Einkommens Verwitweter. Frauen mit nur wenigen Erwerbsjahren (Hausfrauenehen), haben als Verwitwete ein relativ niedriges Einkommen und erhöhtes Armutsrisiko. Überdurchschnittlich ist das Einkommen von Witwern und von Verwitweten mit Beamtenversorgung."[Autorenreferat]
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 1861-1559
Problem melden