Die Mediatisierung der Gesellschaft und ihre Paradoxien
Abstract
Die Durchdringung der Gesellschaft mit Medien ist ein Prozess, der nicht ohne Widersprüche verläuft. Aus den Möglichkeiten von Kommunikation und Vernetzung erwachsen auch solche der Überwachung und Kontrolle. Aus der unregulierten Dezentralisierung des Internets resultiert nicht Vielfalt, sondern die einseitige Dominanz der Anbieter von Suchalgorithmen und Einkaufsplattformen. Die Freiheit der mobilen Vernetzung wandelt sich zum Zwang des dauernden Vergleichs. Inhaltlich berichtende Medien informieren über alles – außer über sich selbst. Soziale Netzwerke ermöglichen Beteiligung in fast allen Bereichen der Gesellschaft – außer bei ihren eigenen Datenschutzrichtlinien. Diese Widersprüche können jedoch nicht mehr, wie dies in anderen gesellschaftlichen Arrangements möglich war, an Instanzen vermeintlich höherer Vernunft delegiert werden. Sie sind nicht auflösbar – sie bleiben paradox.
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