Junge Frauen in Ostdeutschland sind vom Rückgang der betrieblichen Lehrlingsausbildung nach der Wende und von der allgemeinen Arbeitsmarktkrise besonders stark betroffen. Der Beitrag beschreibt die Situation im einzelnen und befasst sich mit den Ursachen (Datengrundlage u. a. Arbeitsmarkt-Monitor, Zusatzerhebung Ausbildung, fünf Erhebungswellen 1991-1993). (IAB) Forschungsmethode: beschreibend, empirisch, massenstatistisch.
Der vorliegende Beitrag analysiert anhand von massenstatistischen Daten aus lokalen Verwaltungseinheiten (Zemstvo) die Struktur der Landwirtschaft und des Pachtwesens im zaristischen Rußland. Das entwickelte Modell des bäuerlichen Haushalts unterscheidet zwischen Verbraucher- (consumer) und Handelspacht (commercial). Das idealtypische Modell zeigt den Vorrang der Handelspacht für den untersuchten Zeitraum. Dieser Datenbefund erfordert eine Revision der traditionellen Annahmen und Vorstellungen über die Agrarstruktur in der 'Central Black Earth region' des zaristischen Rußlands. (pmb)
Der Verfasser unternimmt die Relektüre von Daten einer schon weiter zurück liegenden Feldforschung in einem deutschen und einem französischen Sozialamt. Gelesen werden sie hier als Informationen über unterschiedliche bürokratische Wissensregimes. Im französischen Fall treffen die Klienten nach dem Zufallsprinzip auf immer andere, ihnen meist unbekannte Mitarbeiter, die sich mit der Akte des Besuchers zu befassen haben. Im deutschen Fall wird dagegen eine dauerhafte Fallbetreuung praktiziert, bei der der jeweilige Betreuer selbst die Dossiers über ihre Klienten anlegen und ihr Wissen über diesen nicht nur aus formalisierten Daten besteht, sondern auch aus einer ganzen Reihe persönlicher Begegnungen stammt. Da die deutschen Betreuer ungleich autonomer arbeiten als ihre französischen Kollegen, kann sich dieses Erfahrungswissen auch auf ihre Entscheidungen auswirken. Die Beobachtung von Schaltersituationen eröffnet den Blick auf wirkmächtige Unterschiede im behördlichen Habitus, welche massenstatistische Wohlfahrtsstaatsvergleiche nicht zu erfassen vermögen. (ICE2)
"So unhaltbar es auch ist, von einer einzigen gesicherten Zahl an Armen auszugehen, so zeigt diese Studie jedenfalls bestimmte Bevölkerungsgruppen, die im Überproportionalen Ausmaß armutsgefährdet sind. Immer schneiden die Arbeitslosenhaushalte, die Alleinerzieherhaushalte, die Haushalte von Hilfsarbeitern und angelernten Arbeitern und von Bauern am schlechtesten ab. Diese Gruppen sind besonders dann armutsgefährdet, wenn es sich um Haushalte mit 2, 3 und mehr Kindern und mit einem Alleinverdiener handelt." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In dem Beitrag werden Ergebnisse zum Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und gesundheitlicher Situation aus dem Nationalen Gesundheitssurvey dargestellt, die sich auf die Situation in den alten Bundesländern beziehen. Der Nationale Gesundheitssurvey stellt eine repräsentative Querschnittserhebung der deutschen Bevölkerung im Alter von 25 bis 69 Jahren dar - es wird also der größte Teil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter abgebildet. (IAB2)
Darstellung der Entwicklung der Arbeitslosigkeit und der Arbeitsmarktpolitik in den Niederlanden seit 1945. Neben der chronologischen Darstellung gehen die Autoren besonders auf die niederländischen arbeitsmarktpolitischen Institutionen, das zentrale Planungsbüro und den sozial-ökonomischen Rat ein. (IAB)
In diesem Artikel wird die Entwicklung der Beschäftigung und der Einkommen der Arbeitnehmer im 1. Quartal 1988 und in den Quartalen der Jahre 1985-1987 nach Wirtschaftszweigen wiedergegeben. Außerdem sind die wichtigsten Tarifabschlüsse 1988 für einzelne Wirtschaftszweige zusammengefaßt. (IAB)
In diesem Artikel wird die Entwicklung der Beschäftigung beschrieben. Es war eine Zunahme im Investitionsgütersektor, im Straßenfahrzeugbau, in der Elektrotechnik, in der Herstellung von EBM-Waren, der chemischen Industrie und der Herstellung von Kunststoffwaren zu verzeichnen. Die größten Abnahmen in der Beschäftigung hatten die Eisenschaffende Industrie, das Bekleidungsgewerbe, der Bergbau und das Textilgewerbe. (IAB)
Im vorliegenden Beitrag wird die Gesamtzahl der Arbeitsstätten und Beschäftigten in Bayern, wie bei der Arbeitsstättenzählung ausgewiesen, nach Wirtschaftsabteilungen dargestellt, wobei sich der Trend zur Dienstleistungsgesellschaft eindeutig manifestiert. Auch wird eine zahlenmäßige Zunahme der Auszubildenden, der Angestellten und der Erwerbsbeteiligung der Frauen festgestellt. Die Bedeutung größerer Unternehmen für den Arbeitsmarkt wird daran deutlich, daß über die Hälfte aller Beschäftigten in Arbeitsstätten mit 50 und mehr Arbeitnehmern arbeitet. (SH)
In dem Beitrag werden Daten zur materiellen Lage der privaten Haushalte in beiden Teilen Berlins vorgelegt. Informationsgrundlage ist der Mikrozensus. Die Ergebnisse zeigen, daß das Einkommen eines Ostberliner Haushalts 1992 im Durchschnitt noch um fast drei Zehntel (1991: zwei Fünftel) hinter dem eines Westberliner Haushalts zurückblieb. (IAB)
Das Papier analysiert Zusammenhänge zwischen Arbeitslosigkeit und Erwerbsbeteiligung in den OECD-Ländern 1960-1991. Es werden Schlußfolgerungen für die Aussagefähigkeit der Arbeitslosenquote als ökonomischer Indikator (Unterauslastung des Faktors Arbeit, Lohndruck) und sozialer Indikator gezogen. (IAB)
Basierend auf den Daten des Sozio-Ökonomischen Panels (SOEP) 1990 werden in dem Aufsatz die Einkommensverhältnisse in der DDR vor der deutschen Einheit dargestellt. Über die Angaben von 1990 hinaus wurden in dem Panel retrospektiv Daten für das Jahr 1989 erhoben. Daneben werden Daten der Einkommensstichprobe von Arbeiter- und Angestelltenhaushalten in der DDR 1988 herangezogen. Im einzelnen werden die Haushaltseinkommen, die Erwerbseinkommen und die Einkommen aus Selbständigkeit und Nebenerwerbstätigkeit analysiert. Punktuell erfolgen Vergleiche mit der alten Bundesrepublik. Es geht dabei ausschließlich um nominelle Geldeinkommen, nicht um die Entwicklung von Lebenshaltungskosten und Kaufkraft. (pag)
Der Beitrag analysiert die Einkommenslage der freien berufe anhand der Ergebnisse der Einkommenssteuerstatistik 1983, die das Statistische Bundesamt Ende 1987 veröffentlicht hat. Zu den freien Berufen zählen alle Personen, die in einem ärztlichen, beratenden, wissenschaftlichen, künstlerischen oder in einem ähnlichen Beruf selbständig tätig sind. "Von 1980 bis 1983 blieben die durchschnittlichen Einkünfte der Ärzte konstant. Die Einkünfte der Architekten nahmen leicht ab, die der Zahnärzte, der Ingenieuere und Techniker sowie der Selbständigen in künstlerischen Berufen gingen stärker zurück. Dagegen konnten Rechtsanwälte und Notare, Wirtschafts- und Buchprüfer sowie Steuerberater und Steuerbevollmächtigte beachtliche Einkommenssteigerungen verbuchen. Verstärkt nutzen die Angehörigen freier Berufe die Möglichkeit, Einkünfte mit Verlusten - insbesondere aus Vermietung und Verpachtung - zu verrechnen, um auf diese Weise das der besteuerung unterliegende Einkommen zu mindern. An der Gesamtzahl der Einkommensteuerpflichten hatten die freiberuflich Tätigen 1980 bis 1983 einen Anteil von gut 1 vH; vom Gesamtbetrag der Einkünfte aller Steuerpflichtigen entfielen auf die freien Berufe jeweils etwas mehr als 4 vH. An der Zahl der 'Einkommensmillionäre' waren die freien Berufe in beiden Jahren mit reichlich 8 vH beteiligt." (IAB2)
Während sich die Einkommensunterschiede in den USA in den achtziger Jahren generell verstärkt haben, trifft das auf die Lohnunterschiede zwischen vollbeschäftigten Frauen (deren Zahl in diesem Zeitraum stärker angestiegen ist als die der Männer) und vollbeschäftigten Männern nicht zu. Die nähere Analyse zeigt, daß vor allem mehr Frauen in Tätigkeiten mit mittleren Einkommen beschäftigt wurden, während diese Einkommensgruppe bei den Männern eher abgenommen hat. Bei ihnen ist sich die Gruppe mit sehr niedrigen und sehr hohen Löhnen angestiegen. De Ursachen für diese Entwicklung werden erörtert. (IAB)