Conference Report: Circles within Circles—Qualitative Methodology and the Arts: The Researcher as Artist
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 8, Heft 3
ISSN: 1438-5627
In diesem kurzen Bericht wird ein qualitatives Forschungskolloquium beschrieben, das in Swansea (Großbritannien) stattfand und von AstraZeneca gefördert wurde. Die Veranstaltung wurde von Frances RAPPORT und Paul WAINWRIGHT geleitet; die insgesamt 40 Besucher(innen) kamen aus unterschiedlichen akademischen und professionellen Feldern innerhalb und außerhalb von Großbritannien. Das Kolloquium nahm mögliche Bezüge zwischen neueren qualitativen Methodologien und den Künsten zum Ausgangspunkt, um der Frage nachzugehen, was passiert, wenn Forschende und Künstler(innen) miteinander ins Gespräch kommen, wobei eine wesentliche Prämisse war, dass beide Gruppen durch weitreichende Gemeinsamkeiten charakterisiert sind. Während des Kolloquiums waren parallele Präsentationen aus dem Bereich qualitativer Methodologien und aus künstlerischen Kontexten vorgesehen. Beide Gruppen, Forschende und Künstler(innen) wurden ermutigt, ihre jeweiligen Arbeiten hinsichtlich des produktiven Prozesses und expressiver Repräsentationen zu diskutieren und Anwendungen und Ideen zu teilen. Wiederkehrende Themen behandelten Fragen von Form, Struktur, Inhalt und Bedeutung. Die zentrale Botschaft der beiden Tage war, dass der kreative künstlerische Schaffensprozess und qualitative Forschung unausweichlich mit diesen Themen befasst sind: Künstler(innen) und Forschende machen Erfahrungen und versuchen, diese Erfahrungen so "zu übersetzen", dass andere diese nachvollziehen bzw. ihrerseits deuten können. Dies wiederum setzt Engagement auf Seiten der Forschenden und der Künstler(innen) voraus, eine Selbstverpflichtung zur Wahrhaftigkeit. Qualitative Forschung und der kreative und performative Prozess haben jedoch nicht nur wesentliche Ähnlichkeiten, sowohl mit Blick auf den Herstellungsprozess als auch auf dessen Resultate, sondern es gibt auch grundsätzliche Unterschiede in der sozialen Konstitutiertheit beider Praktiken, in den Zielen, Zwecken und Intentionen, die verfolgt werden. Gleichwohl verweisen die Gemeinsamkeiten auf anregende Möglichkeiten künftiger Zusammenarbeit.