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Die Kleinstadt als Siedlungstyp "zwischen" Dorf und Großstadt ist ein etablierter Topos in der Forschungsliteratur. Ihre eigene Urbanität ist konzeptionell unterlegt und teils auch empirisch untersucht worden. Durch den fast ausschließlichen Fokus der (deutschen) Stadtforschung, insbesondere der Stadtsoziologie, auf die Großstadt und ihr überwiegend normatives Urbanitätsverständnis erscheint die Kleinstadt wahlweise als defizitär oder ländlich. In der wissenschaftlichen Praxis seltener und in ihren Ergebnissen weniger eindeutig ist die Forschung zur Ruralität kleiner Städte. Hier reicht das Verständnis von einer Konzeptualisierung als "bessere" Stadt bis hin zu Tendenzen einer politisch vorangetriebenen "Verländlichung". Wie es sich empirischlebensweltlich - jenseits siedlungsstruktureller und baulicher Charakteristika - mit kleinstädtischer Urbanität und Ruralität sowie deren Verhältnis zueinander verhält, bleibt ein Forschungsdesiderat. Zusammenfassend wird als These formuliert, dass eine integrierte Urbanitäts- und Ruralitätsperspektive auf kleine Städte - trotz der nicht vollständig auflösbaren Unbestimmtheit dieser Konzepte - Erkenntnisgewinne über Lebensrealitäten und soziale Praktiken jenseits der etablierten Stadt-Land- Dichotomie und frei von Werturteilen erbringen kann. ; The small town as a type of settlement 'between' the village and the city is an established topos in the research literature. Its specific urbanity is conceptually underpinned and has been, to a certain extent, empirically investigated. The almost exclusive focus of (German) urban research, especially urban sociology, on the city and its primarily normative understanding of urbanity leads to the small town appearing either as deficient or as rural. In scientific practice, research into the rurality of small towns is more seldom and its findings are less clear cut. Here understandings range from conceptualising small towns as 'better' places to tendencies towards policydriven 'ruralisation'. A research desideratum concerns the empirical lifeworld - beyond the settlement structure and characteristics of built form - of the urbanity and rurality of small towns and the relationship between the two. By way of conclusion, it is proposed that taking an integrated urbanity and rurality perspective on small towns - despite the fact that both concepts inevitably remain somewhat vague - can result in knowledge gains about realities of life and social practices that extend beyond the established urban-rural dichotomy and are free from value judgments.
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Die Kleinstadt als Siedlungstyp "zwischen" Dorf und Großstadt ist ein etablierter Topos in der Forschungsliteratur. Ihre eigene Urbanität ist konzeptionell unterlegt und teils auch empirisch untersucht worden. Durch den fast ausschließlichen Fokus der (deutschen) Stadtforschung, insbesondere der Stadtsoziologie, auf die Großstadt und ihr überwiegend normatives Urbanitätsverständnis erscheint die Kleinstadt wahlweise als defizitär oder ländlich. In der wissenschaftlichen Praxis seltener und in ihren Ergebnissen weniger eindeutig ist die Forschung zur Ruralität kleiner Städte. Hier reicht das Verständnis von einer Konzeptualisierung als "bessere" Stadt bis hin zu Tendenzen einer politisch vorangetriebenen "Verländlichung". Wie es sich empirischlebensweltlich – jenseits siedlungsstruktureller und baulicher Charakteristika – mit kleinstädtischer Urbanität und Ruralität sowie deren Verhältnis zueinander verhält, bleibt ein Forschungsdesiderat. Zusammenfassend wird als These formuliert, dass eine integrierte Urbanitäts- und Ruralitätsperspektive auf kleine Städte – trotz der nicht vollständig auflösbaren Unbestimmtheit dieser Konzepte – Erkenntnisgewinne über Lebensrealitäten und soziale Praktiken jenseits der etablierten Stadt-Land- Dichotomie und frei von Werturteilen erbringen kann. ; The small town as a type of settlement 'between' the village and the city is an established topos in the research literature. Its specific urbanity is conceptually underpinned and has been, to a certain extent, empirically investigated. The almost exclusive focus of (German) urban research, especially urban sociology, on the city and its primarily normative understanding of urbanity leads to the small town appearing either as deficient or as rural. In scientific practice, research into the rurality of small towns is more seldom and its findings are less clear cut. Here understandings range from conceptualising small towns as 'better' places to tendencies towards policydriven 'ruralisation'. A research desideratum concerns the empirical lifeworld – beyond the settlement structure and characteristics of built form – of the urbanity and rurality of small towns and the relationship between the two. By way of conclusion, it is proposed that taking an integrated urbanity and rurality perspective on small towns – despite the fact that both concepts inevitably remain somewhat vague – can result in knowledge gains about realities of life and social practices that extend beyond the established urban-rural dichotomy and are free from value judgments.
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Daseinsvorsorge ist ein zentraler Begriff in aktuellen Debatten über den Wandel des Sozialstaats. In ländlichen Räumen der DDR waren es Einrichtungen wie die Polytechnische Oberschule, das Landambulatorium, der Werksbus, das Kulturhaus oder das Neubaugebiet, die die infrastrukturelle Grundversorgung vor Ort bildeten. Die drei Jahrzehnte seit dem politischen Umbruch werden in der Literatur meist als Verlustgeschichte geschrieben, doch erfolgte parallel wie zeitversetzt neben dem Abbau auch ein grundlegender Umbau der Daseinsvorsorge etwa hinsichtlich ihrer Eigentums- und Organisationsstrukturen. Für einige Bereiche der technischen Infrastruktur ist ein Ausbau zu konstatieren. Um den Wandel der Daseinsvorsorge zu verstehen, genügt die Bezugnahme auf die postsozialistische Transformation längst nicht mehr, vielmehr sind übergreifende politökonomische Prozesse zu beachten und zukünftig empirisch im Ost-West-Vergleich zu untersuchen.
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Rural and urban population decline have been cyclical topics of public and scientific discourses for decades. This paper sheds light on the different phases of these debates in (Western) Germany, starting in the 1970s. With respect to rural areas, concerns about population decline and its longterm impacts tied in with the older political and normative debate about a "rural exodus" (Landflucht). By the end of the 1970s, but more pronounced from the mid-1980s onwards, processes of urban "shrinkage" came to the fore demanding a new understanding of urban development and planning. Yet, with the political Turnaround in Central and Eastern Europe in 1989/90 and the subsequent changes in migration patterns to and within a reunified Germany, shrinkage was more or less forgotten by the public, although actually occurring in many parts of Eastern Germany. Since 2000, the discourse on urban shrinkage has revived and also led to new planning instruments, while rural population decline and its consequences are being discussed more or less independently. Urban-rural transfers of knowledge and experiences are still lacking.
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In: Stadtgesellschaften im Wandel: zum 60. Geburtstag von Christine Weiske, S. 49-65
Der Beitrag über sozialräumliche Entwicklungen in der tschechischen Stadt Brünn folgt der Perspektive eines "fremden Blicks". Die Verfasserin konstatiert, dass in ostmitteleuropäischen Städten zum Teil andere Prozesse dominieren als im deutschen Kontext. Während Phänomene der Reurbanisierung, der Gentrifizierung und der Schrumpfung der Stadtbevölkerung eher nicht evident sind, kann in Brünn eine starke Segmentation von Wohnungsteilmärkten beobachtet werden. Die Verfasserin setzt diese Verläufe in Bezug zu Wechselwirkungen zwischen den "langen Wellen" und "kurzen Momenten" als Entwicklungsmustern postsozialistischer Transformationsstädte. (ICE2)
In: Zukunftswissen: Prognosen in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft seit 1900, S. 197-212
Der Verfasser bietet einen umfassenderen Überblick über Visionen hinsichtlich der städtischen Zukünfte. Dabei wird die starke Gegenwartsbezogenheit der soziologischen und sozialgeografischen sowie der anwendungsorientierten Stadtforschung verlassen. In einer historischen Perspektive wird festgestellt, dass Städte von jeher beliebte Projektionsflächen erwarteter und gewünschter wie auch unerwünschter und kritisierter Zukünfte sind. Dabei lassen sich sehr verschiedene - und unterschiedlich dominante - Methoden und Darstellungsformen der Zukunftsvorwegnahme städtischer Entwicklungen beobachten, von denen im Beitrag drei wesentliche vorgestellt und diskutiert werden: (a) städtebauliche und architektonische Utopien sowie ihre (partiellen) Umsetzungsversuche, (b) demografische Prognosen, die sich im Kern auf die quantitative Entwicklung der Stadtbevölkerung beziehen sowie (c) Szenarien für Städte, die Zukunft "im Plural" generieren. (ICF2)
In: Stadtforschung aktuell 99
In: Neue Länder - neue Sitten?: Transformationsprozesse in Städten und Regionen Ostdeutschlands, S. 123-143
Im Mittelpunkt des Untersuchungsinteresses stehen Mobilitätsentscheidungen und -absichten von Mietwohnungsnachfragern unter der strukturellen Rahmenbedingung des Angebotsüberhangs. Hierzu wird zunächst das Konzept der Wohnstandortsentscheidung vorgestellt und ein Überblick über die Situation auf dem Leipziger Wohnungsmarkt gegeben. Die auf dieser Basis entwickelten Hypothesen, die auf besonders gute Chancen von Nachfragern nach Mietwohnungen bei der Realisierung ihrer Wohnwünsche hindeuten, werden mit Hilfe zweier unterschiedlicher Datensätze überprüft: einer schriftlichen standardisierten Bewohnerbefragung in zwei Leipziger Wohngebieten aus dem Oktober 1999 und einer Auswertung von Wohnungsgesuchen in der Presse zwischen Sommer 1999 und Herbst 2000. Die Untersuchung erbringt Hinweise für eine Verlagerung von Entscheidungsmacht von den Eigentümern auf die Mieter. Zugleich wird jedoch nachgewiesen, dass Wohnmobilität auch unter den Bedingungen des strukturellen Wohnungsleerstandes eine sozial selektive Entscheidung darstellt, die vor allem von lebenszyklischen Einschnitten beeinflusst wird. (ICE2)
In: Europa Regional, Band 9.2001, Heft 4, S. 212-222
Untersuchungen der Transformationsprozesse in Ostmitteleuropa und Ostdeutschland konzentrieren sich in starkem Maße auf Aspekte des Wandels. Das gilt auch für die Stadtforschung. Wenngleich mittlerweile, nach mehr als zehn Jahren, in zunehmendem Maße akzeptiert ist, dass die unterschiedlichen gesellschaftlichen Sphären von ungleichen Veränderungsgeschwindigkeiten charakterisiert sind, so bleiben Langzeitperspektiven gerade auf die Entwicklung innerstädtischer Strukturen doch eine Ausnahme, und Analysen von Kontinuitäten und Persistenzen werden in der Regel auf Vergleiche zwischen Entwicklungen vor und nach 1990 beschränkt. In dem Beitrag wird argumentiert, dass eine längere historische Perspektive nötig ist, um gegenwärtige sozialräumliche Differenzierungsmuster zu verstehen. Dafür werden zunächst verschiedene Studien zur residentiellen Segregation in den "sozialistischen Städten" Ostmitteleuropas und Ostdeutschlands einer Sekundäranalyse unterzogen. Im zweiten Teil stellt der Beitrag einige Forschungsergebnisse zu Segregationsmustern in der zweitgrößten tschechischen Stadt, Brünn (Brno), vor.
In: UFZ-Bericht 1998,9
In: Stadtökologische Forschungen 15
This article presents a reconstructive analysis of village research conducted in Germany between 1952 and 2015. For more than 60 years, information was gathered to document socioeconomic and demographic developments in ten West German villages. In the early 1990s, four East German villages became part of that trend study as well. While the material (e.g., surveys, statistics, and field notes) is fragmented and heterogeneous, it nevertheless provides a unique opportunity for reflection on the changing latent concepts, ideas and motives at work in rural research throughout the years. In this paper, we want to reconstruct changing perspectives on the topos 'village' by focussing on three issues: (i) concepts of and attitudes towards village life, (ii) the roles assigned to the inhabitants in developing the village, and (iii) the role of science in providing policy advice. We can show how over time, the focus of the research shifted from an infrastructure-oriented perspective, overcoming 'rural backwardness' to focus on the village by asking about distinct local practices and identities. Concomitant to the changing view on the inhabitants' agency, perspectives on development strategies and policy recommendations changed from exogenous to endogenous approaches. The trend study in retrospect highlights how local devel-opment in its complexity is often beyond political steering or researchers' predictions.
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