Europäische Integration und europäische Arbeitsmärkte ; Dokumentation 1995 - 2001
In: Literaturdokumentation zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
In: Sonderheft 17
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In: Literaturdokumentation zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
In: Sonderheft 17
In: Europäische Integration und europäische Arbeitsmärkte 1995/2001
In: Literaturdokumentation zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
In: Sonderheft 17
Seit den 1990er Jahren ist die Lohnungleichheit in Deutschland deutlich gewachsen. Diese Entwicklung wird kontrovers wahrgenommen: Einerseits könnte die zunehmende Verbreitung von Niedriglöhnen die Chancen für Erwerbslose vergrößern, wieder in Arbeit zu kommen. Andererseits wird sie als Teil eines breiteren gesellschaftlichen - und sozialpolitisch problematischen - Trends zur Polarisierung der Erwerbseinkommen gesehen. Vor diesem Hintergrund liefert der Kurzbericht eine 'Momentaufnahme' der Niedriglohnbeschäftigung in Deutschland und in 16 anderen europäischen Ländern im Jahr 2010. Die vergleichende Analyse zeigt die Bedeutung und die strukturelle Zusammensetzung des Niedriglohnsektors in den betrachteten Ländern. Darüber hinaus wird untersucht, inwieweit die beobachteten Länderunterschiede mit institutionellen und politischen Faktoren zusammenhängen.
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In: Europa in sozialer Schieflage: sozialpolitische Vorschläge in Zeiten der Krise, S. 175-185
Die direkte Einflussnahme des Europäischen Rates und der Europäischen Kommission auf die Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik der einzelnen Mitgliedsstaaten ist strukturell begrenzt. Der Beitrag überprüft daher, welchen Einfluss die EU mit der Offenen Methode der Koordinierung auf die Ausgestaltung einer Politik des aktiven Alterns bisher genommen hat. Er kommt zu einem eher ernüchternden Ergebnis, sowohl was die Steigerung der Erwerbsquoten als auch die Übernahme von konzeptionellen Ansätzen angeht. Im Zukunft ist daher eine stärkere Konkretisierung und wohlfahrtsstaatliche Differenzierung der Politikziele erforderlich. (ICE2)
"Since the setting up of the European Union, it has been only the nation states that have been responsible for labour market and employment policy. However, since the beginning of the 1990s, the latter have been confronted with increasing problems. For instance, the unemployment rate rose from 7.7% to 11.1% across Europe between 1990 and 1994. Moreover, in comparison to the United States and Japan, a considerably smaller portion of the EU populace was involved in gainful employment and this threatened the financial feasibility of the social insurance systems in the long term. What is more, in the years before, EU politics had been focused on the programme relating to the internal market and on creating a common currency ('Maastricht'). Here one could detect a neglect of socio-political and labour market-related issues. This in turn threatened to undermine the legitimation of the European integration process. And that is why the EU Commission then worked at establishing employment policy as an independent political field. However it was met with resistance on the part of national governments that were reluctant to surrender areas of authority in this field. The result was a compromise: the European Employment Strategy (EES) that was brought into being in 1997 by the then 15 Member States at the EU Summit in Luxembourg. With this, a new method of political steering was created which later became known as the 'Open Method of Coordination' (OMC). The fundamental principles of the OMC are first described below. After that, the main points of substance of the European Employment Strategy are brought into the forefront, paying particular attention to the topic of 'active ageing'. Next, stock is taken as regards the effectivity of the strategy from the perspective of 2010. Finally an outlook for the future will be offered that has being planned under the catchphrase 'Europe 2020'." (Text excerpt, IAB-Doku) ((en))
Die EU versucht seit 1997, die Beschäftigungspolitik ihrer Mitgliedsländer unter Berücksichtigung nationaler Besonderheiten flexibel zu koordinieren. Mit den Leitlinien der 'Europäischen Beschäftigungsstrategie' (EBS) wurde dabei ein Mittelweg zwischen unverbindlichem Meinungsaustausch und zwingenden Verordnungen gefunden. Die neuen, vereinfachten Leitlinien für 2003 setzen diesen Weg fort, enthalten aber zusätzliche quantitative Zielvorgaben, die teilweise politisch umstritten waren. Zudem betont die EBS nun noch stärker die Bedeutung von 'mehr Beschäftigung' zur Lösung der Arbeitsmarktkrise. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die EBS vor allem in der Arbeitsmarktpolitik zu spürbaren Fortschritten geführt hat. ln Deutschland zeigt sich ihr Einfluss vor allem in zwei Bereichen in der Verstärkung des aktivierenden und präventiven Ansatzes bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und im Bereich der Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt (Gender Mainstreaming). Beschäftigungspolitik ist freilich mehr als Arbeitsmarktpolitik. In anderen zentralen Bereichen wie der Fiskalpolitik, der Reform der sozialen Sicherungssysteme und der Lohn- und Tarifpolitik, ist der Einfluss der Leitlinien bisher eher gering. Die Verantwortung für 'mehr Beschäftigung' liegt weiterhin hauptsächlich bei den Nationalstaaten.
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In: Europas Zukunft als Sozialstaat: Herausforderungen der Integration, S. 97-117
"Die Einführung des Euro stellt unmittelbar nur eine Änderung der geldpolitischen Rahmenbedingungen dar. Die Mitgliedsländer übertragen ihre geldpolitische Souveränität an die EZB und können keine autonome Geldmengen-, Zins- und Wechselkurspolitik mehr betreiben. Damit aber sind indirekt auch die Arbeitsmärkte tangiert. Denn Produktions- und Beschäftigungsschwankungen in einem Land können jetzt nicht mehr durch Zins- oder Wechselkursänderungen kompensiert werden. Auch die Möglichkeiten der Fiskalpolitik werden durch den Stabilitätspakt eingeschränkt. Damit steigen die Anforderungen an die Flexibilität der Arbeitsmärkte. Außerdem wirkt sich die EWU als weiterer Schritt der Marktintegration nach dem Binnenprogramm auch auf Wettbewerb und Wachstum aus. Auch das beeinflusst die Beschäftigung. Diese Zusammenhänge sollen EWU-kritische Sichtweise, die in der Literatur bisher überwog (zumindest in der deutschen), aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt ist, dass aber andererseits auch der Euro die EU-Beschäftigungsprobleme mit derzeit rund 18. Mio. Arbeitslosen nicht wird lösen können. Ein separater Abschnitt befasst sich zudem mit den Perspektiven einer europäischen Beschäftigungspolitik in der Währungsunion." (Autorenreferat)
In: Schriften des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle, S. 97-117
"Die Einführung des Euro stellt unmittelbar nur eine Änderung der geldpolitischen Rahmenbedingungen dar. Die Mitgliedsländer übertragen ihre geldpolitische Souveränität an die EZB und können keine autonome Geldmengen-, Zins- und Wechselkurspolitik mehr betreiben. Damit aber sind indirekt auch die Arbeitsmärkte tangiert. Denn Produktions- und Beschäftigungsschwankungen in einem Land können jetzt nicht mehr durch Zins- oder Wechselkursänderungen kompensiert werden. Auch die Möglichkeiten der Fiskalpolitik werden durch den Stabilitätspakt eingeschränkt. Damit steigen die Anforderungen an die Flexibilität der Arbeitsmärkte. Außerdem wirkt sich die EWU als weiterer Schritt der Marktintegration nach dem Binnenprogramm auch auf Wettbewerb und Wachstum aus. Auch das beeinflusst die Beschäftigung. Diese Zusammenhänge sollen EWU-kritische Sichtweise, die in der Literatur bisher überwog (zumindest in der deutschen), aus meiner Sicht nicht gerechtfertigt ist, dass aber andererseits auch der Euro die EU-Beschäftigungsprobleme mit derzeit rund 18. Mio. Arbeitslosen nicht wird lösen können. Ein separater Abschnitt befasst sich zudem mit den Perspektiven einer europäischen Beschäftigungspolitik in der Währungsunion." (Autorenreferat, IAB-Doku)
Seit der Reform des EU-Vertrags 1997 gehört die 'Entwicklung einer koordinierten Beschäftigungsstrategie' zu den Aufgaben der Europäischen Union. Sie ruht auf den vier Säulen der 'Beschäftigungspolitischen Leitlinien' sowie auf dem im Juni 1999 verabschiedeten 'Europäischen Beschäftigungspakt'. Die Mitgliedsländer haben sich verpflichtet, die Leitlinien in nationale Aktionspläne umzusetzen. Die EU überwacht und bewertet diesen Prozeß zwar laufend. Die Leitlinien lassen aber viele Interpretationsspielräume offen, ihre Umsetzung kann nicht durch Sanktionen erzwungen werden. Damit bleibt die Beschäftigungspolitik hauptsächlich in nationaler Regie und Verantwortung. Auch der Beschäftigungspakt ändert daran nichts. Immerhin werden aber der Informationsaustausch und die Koordination zwischen den Ländern verbessert und die Öffentlichkeit über erfolgreiche Ansätze in anderen Ländern unterrichtet. Dadurch könnte sich der Handlungsdruck zur Bekämpfung der Arbeitsmarktprobleme auf nationaler Ebene erhöhen.
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In: Applied Economics Letters, Band 26, Heft 16, S. 1301-1305
In all European countries unemployed persons face a high risk of relative poverty, but poverty rates vary greatly among EU countries. We analyse to what extent these differences could be explained by a different composition of the unemployed or by differences in the national income distribution functions. Our results indicate that the effects of individual characteristics on the poverty risk are roughly comparable between countries, but the composition of the unemployed is very different, which explains on average half of the cross-country differences in poverty rates.
Die finanziellen Erträge höherer Bildung entscheiden mit darüber, wie viel Menschen in ihre allgemeine und berufliche Bildung investieren. Dieser Bericht zeigt, dass sich die Bildungsrenditen im europäischen Vergleich deutlich unterscheiden, was auch an den institutionellen Rahmenbedingungen in den einzelnen Ländern liegt. Ebenso fallen sie für Männer und Frauen unterschiedlich aus: In den meisten Ländern profitieren Frauen relativ mehr von höherer Bildung als Männer - allerdings nicht in Deutschland.
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We study the returns on education in Europe in a comparative perspective. We extend the model of de la Fuente [(2003). Human Capital in a Global and Knowledgebased Economy. part II: Assessment at the EU Country Level. Report for the European Commission], by estimating the values of the relevant parameters for men and women and introducing several variables specifically related to maternity leaves and benefits. As a preliminary step, we evaluate the effect of education on the wage profile. We estimate the Mincerian coefficients for 12 West European countries using the EU-SILC data for 2007 and use them as input in the optimisation problem of the individual to calibrate the model. Finally, we analyse the impact and relevance of several public policy variables. In particular, we evaluate the elasticities of the returns to education with respect to unemployment benefits, marginal and average tax rates, maternity leave and childcare benefits. ; Wir untersuchen die Bildungserträge in Europa in vergleichender Perspektive. Wir erweitern dazu das Modell von de la Fuente [(2003). Human Capital in a Global and Knowledge-based Economy. part II: Assessment at the EU Country Level. Report for the European Commission], indem wir die relevanten Parameter für Männer und Frauen schätzen und einige Variablen für staatliche Leistungen bei Eltern- oder Erziehungsurlaub und für Kinderbetreuung einführen. Daneben untersuchen wir den Einfluss der Bildung auf das Lohnprofil. Wir schätzen die Mincer-Koeffizienten für 12 westeuropäische Länder mit den EU-SILC-Daten für 2007 und nutzen sie als Input zur Kalibrierung eines Modells des Optimierungsproblem eines Individuums. Schließlich analysieren wir die Auswirkung und Relevanz verschiedener Politikbereiche. Insbesondere schätzen wir die Elastizitäten der Bildungserträge im Hinblick auf Änderungen der Arbeitslosenunterstützung, der marginalen und durchschnittlichen Steuersätze und Leistungen bei Mutterschaft und für Kinderbetreuung.
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In: Sozialer Fortschritt: unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik = German review of social policy, Band 56, Heft 6, S. 149-157
ISSN: 0038-609X
World Affairs Online
In: Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst soFid, Heft Industrie- und Betriebssoziologie 2007/2, S. 11-39
"Der Forschungsbericht enthält Auswertungen zur Entwicklung der Niedriglohnschwelle (2/3 des Medianlohns) und zum Umfang des Niedriglohnsektors in Westdeutschland (seit 1980) und in Ost- und Gesamtdeutschland (seit 1993), die bis zum Jahre 2004 reichen. Daran anschließend zeigen gesonderte Analysen für Westdeutschland, in welchen Berufen und Wirtschaftszweigen besonders viele Geringverdiener arbeiten, wo das Niedriglohnrisiko besonders hoch ist und welche Trends sich seit 1980 abzeichnen. Als Datengrundlage dient die Beschäftigten-Historik (BeH) des IAB in der Version 5.00, die wiederum auf der Beschäftigtenstatistik der Bundesagentur für Arbeit beruht. Sämtliche Auswertungen beziehen sich nur auf sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte." (Autorenreferat)
In: Paradigmenwechsel in der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik?, S. 71-88
In den 1990er Jahren erfolgte in Deutschland und anderen europäischen Ländern ein politischer Paradigmenwechsel, der die Verlängerung der Lebensarbeitszeit zum Ziel hat. Auch die EU hat 1997 in ihrer Europäischen Beschäftigungsstrategie (EBS) das Thema 'Aktives Altern' aufgegriffen und konkrete Zielvorgaben zur Beschäftigungsförderung Älterer in Form von Benchmarks formuliert (Anhebung der Beschäftigungsquote und des Erwerbsaustrittsalters). Der Beitrag setzt sich mit diesen Zielvorgaben und den nationalen Fortschritten bei der Zielerreichung auseinander. Die beiden zentralen Indikatoren werden im Hinblick auf ihre Aussagefähigkeit analysiert und die mit den Zielvorgaben verbundenen Implikationen näher beleuchtet. Zu diesem Zweck werden auch die Beziehungen der Zielvorgaben für Ältere zu anderen Zielvorgaben der EBS untersucht und daraus Schlussfolgerungen für eine adäquate Strategie gezogen. Abschließend werden Barrieren für eine nationale Umsetzung dargestellt. Als wesentliches Ergebnis wird festgehalten, dass die Zielvorgaben 'sehr ambitioniert' sind und ihre Umsetzung bis zum Jahre 2010 kaum realistisch erscheint. Aufgezeigt wird darüber hinaus, dass ein enger Zusammenhang zwischen verschiedenen Zielgrößen der europäischen Beschäftigungspolitik, der allgemeinen Beschäftigungsquote, der Erwerbstätigenquote von Frauen und der Beschäftigungsquote von Älteren besteht. Der Beitrag kommt zu dem Schluss, dass diese wechselseitigen Zusammenhänge adäquat in dem lebenszyklusbasierten Ansatz der europäischen Strategie zur Förderung eines aktiven Alterns aufgenommen wurden, und es vor allem an der unzureichenden nationalen Umsetzung liegt, dass die Erreichung der EBS-Zielvorgaben nur langsam voranschreitet. (IAB)