Nur in der ökomarxistischen Theorie schien die Debatte rund um eine demokratische Konversion von Industriebetrieben hin zu ökologischer Produktion als Teil einer ökosozialistischen Strategie noch lebendig. Das änderte sich 2021, als zwei sehr unterschiedliche Konversionsbündnisse von Klimaaktivist*innen und von der Entlassung bedrohten Arbeiter*innen entstanden. Der Artikel beleuchtet, wie die Arbeiter *innen von Bosch in München Berg am Laim auf den Vorschlag linker Klimaaktivist*innen reagierten, für eine Konversion ihrer Fabrik zu kämpfen. Und er stellt dar, wie das Collettivo di Fabbrica GKN aus ihrem Kampf gegen die Schließung ihres Werkes eine italienweite Bewegung für eine ökologische Produktionsalternative in Campi Bisenzio machte.
Neben den Richtlinien zur Öffnung der Europäischen Energiemärkte hat die EU zwei Verordnungen zum grenzüberschreitenden Strom- bzw. Gashandel erlassen. Die Autorin stellt den Inhalt dieser Verordnungen im Einzelnen dar, untersucht ihren Einfluss auf die Umsetzung der "Beschleunigungsrichtlinien" und erläutert das dahinter stehende Regulierungskonzept. Dabei wird deutlich, dass die Verordnungen zu Unrecht bislang wenig beachtet wurden. Denn sie sind, nicht zuletzt aufgrund ihrer unmittelbaren Geltung, von zum Teil erheblicher Bedeutung für die Umsetzung der Richtlinien und ermöglichen zudem die Zentralisierung und Vereinheitlichung von Regulierungsentscheidungen auf Ebene der Europäischen Kommission
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Einleitung: Der rechtliche Status des Schwangerschaftsabbruchs in den Regionen der früheren DDR hat sich nach der Wiedervereinigung und der Übernahme der restriktiveren westdeutschen Politik geändert. Ziel dieser Studie war es, die Auswirkungen dieser Veränderungen auf die Einstellungen zum Schwangerschaftsabbruch und die Implikationen für die damit verbundene Gesundheitsversorgung in Ost- und Westdeutschland zu untersuchen. Material und Methoden: Der Allgemeinen Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften aus den Jahren 1992, 1996, 2000, 2006 und 2012 (N = 14 459) wurden bundesweit repräsentative Daten über das Ausmaß der öffentlichen Unterstützung für den legalen Zugang zum Schwangerschaftsabbruch entnommen. Basierend auf der Anzahl der vorhandenen Einrichtungen, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, und dem Anteil der Frauen, die für einen Schwangerschaftsabbruch in ein anderes Bundesland reisten, wurden pro Bundesland 2 Indikatoren kalkuliert, welche die Einschränkungen beim Zugang zur Versorgung bei Schwangerschaftsabbrüchen darstellen sollten. Die Daten wurden mittels der latenten Klassenanalyse analysiert. Ergebnisse: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Einstellungen zum Schwangerschaftsabbruch in 3 unterschiedliche Untergruppen unterteilt werden können: 1) Der Zugang zum Schwangerschaftsabbruch wird, ungeachtet der Gründe der betroffenen Frauen, unterstützt; 2) Der Zugang zum Schwangerschaftsabbruch wird unterstützt, wenn der Schwangerschaftsabbruch mit einem mütterlichen oder fetalen Gesundheitsrisiko begründet wird, nicht aber, wenn er aus sozioökonomischen Gründen (z. B. finanzielle Einschränkungen) durchgeführt wird; und 3) der Zugang zum Schwangerschaftsabbruch wird generell nicht unterstützt. Die Größe der jeweiligen Untergruppen, die eine teilweise oder gänzliche Einschränkung des Zugangs zum Schwangerschaftsabbruchs befürworten, ist im Laufe des untersuchten Studienzeitraums in beiden Regionen angestiegen und diese Tendenz war nicht auf Veränderungen in den soziodemografischen Merkmale zurückzuführen. Befragte, die in Bundesländern lebten, wo der Zugang zur Versorgung bei Schwangerschaftsabbrüchen mit größeren Hürden verbunden war, neigten eher zu restriktiveren Einstellungen zum Schwangerschaftsabbruch. Schlussfolgerung: Die negativen Einstellungen zum Schwangerschaftsabbruch sind in West- und Ostdeutschland in den 2 Jahrzehnten seit der Wiedervereinigung angestiegen. Das kann sich auf Frauen nachteilig auswirken, wenn die allgemeine Akzeptanz der Versorgung und der Zugang zur Versorgung bei Schwangerschaftsabbrüchen sinkt. Politische Maßnahmen, der öffentliche Diskurs und die Integration von Schwangerschaftsabbrüchen in die Gesundheitsversorgung sollten sich nach den internationalen Richtlinien zum Schutz von Frauengesundheit und Frauenrechten richten.
Background and purpose: In 2017, eculizumab has been approved for treatment-refractory generalised myasthenia gravis (TRgMG). The German Myasthenia Foundation has published a consensus statement on the use of eculizumab, with a recent update. However, a treatment-refractory state is still ill-defined and the term warrants further clarification. We aimed at developing a sum score to operationalise the definition of a TRgMG status, which is easy- to-handle in clinical decision making. Methods: We established a structured consensus process according to the Delphi consensus methodology, with 12 members of the medical advisory board of the German Myasthenia Foundation. Accordingly, 4 consensus rounds were accomplished. Additionally, a literature survey covering the years 2004-2020 was done and relevant information offered to the consensus group. Consensus criteria were predefined. In the consensus process the relative importance of scoring items were to be consented, with a sum score of 20 and above indicating a TRgMG status. Results: The sum score considers the categories disease severity, inefficiency of antecedent therapies, cessation of therapies due to side effects, and long term stay on the intensive care unit. Categories were specified by a total of 13 scoring items. Eventually, the Delphi process developed an unanimous scoring consensus. Conclusion: We suggest a sum score to define treatment refractory state in generalised myasthenia gravis. Beyond clarifying the indication of eculizumab, this easy-to-handle score facilitates clinical decision making and offers new inclusion criteria for clinical studies that explore new therapeutic perspectives in myasthenia gravis treatment.
BACKGROUND AND PURPOSE: In 2017, eculizumab has been approved for treatment-refractory generalised myasthenia gravis (TRgMG). The German Myasthenia Foundation has published a consensus statement on the use of eculizumab, with a recent update. However, a treatment-refractory state is still ill-defined and the term warrants further clarification. We aimed at developing a sum score to operationalise the definition of a TRgMG status, which is easy- to-handle in clinical decision making. METHODS: We established a structured consensus process according to the Delphi consensus methodology, with 12 members of the medical advisory board of the German Myasthenia Foundation. Accordingly, 4 consensus rounds were accomplished. Additionally, a literature survey covering the years 2004-2020 was done and relevant information offered to the consensus group. Consensus criteria were predefined. In the consensus process the relative importance of scoring items were to be consented, with a sum score of 20 and above indicating a TRgMG status. RESULTS: The sum score considers the categories disease severity, inefficiency of antecedent therapies, cessation of therapies due to side effects, and long term stay on the intensive care unit. Categories were specified by a total of 13 scoring items. Eventually, the Delphi process developed an unanimous scoring consensus. CONCLUSION: We suggest a sum score to define treatment refractory state in generalised myasthenia gravis. Beyond clarifying the indication of eculizumab, this easy-to-handle score facilitates clinical decision making and offers new inclusion criteria for clinical studies that explore new therapeutic perspectives in myasthenia gravis treatment.