Mit interdisziplinären Masterstudiengängen wird an der Universität Bayreuth die nächste Generation von Fachkräften ausbildet, um transformative Lösungen für eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.
In: Das Gesundheitswesen: Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, public health, öffentlicher Gesundheitsdienst, medizinischer Dienst, Band 85, Heft 8/09, S. 706-711
ZusammenfassungMit den Studienplätzen für den Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD), die im Rahmen einer gesetzlich verankerten Quote vergeben werden, zielen die Bundesländer Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt darauf ab, den Fachkräftemangel im ÖGD zu bekämpfen. Der Vergleich der Auswahlverfahren zeigt, dass drei von vier Bundesländern (Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz) ein 2-stufiges Verfahren nutzen, dessen zweiter Schritt auf Interviews zum Testen der sozialen und kommunikativen Fähigkeiten sowie der persönlichen Eignung der Bewerber*innen zum Studium und zur Tätigkeit im ÖGD basiert. Um zu eruieren, ob die Rolle des ÖGD sowie die öffentliche Gesundheitsversorgung durch die Quoten gestärkt wird, ist ein deutschlandweiter Vergleich der Auswahlverfahren inklusive Evaluation elementar.
In: Das Gesundheitswesen: Sozialmedizin, Gesundheits-System-Forschung, public health, öffentlicher Gesundheitsdienst, medizinischer Dienst, Band 85, Heft 7, S. 626-629
Zusammenfassung Zielsetzung Es besteht die Herausforderung, der im ländlichen Raum in Bayern existierenden Unterversorgung entgegenzuwirken. Als eine Möglichkeit sieht die Maßnahme "Landarztquote" die Vergabe dezidierter Medizinstudienplätze für angehende Fachärzt*innen mit hausärztlicher Tätigkeit vor. Ein spezifisches Auswahlverfahren für zukünftige Medizin-Studierende wurde unter den Sicherheits- und Hygienebedingungen der Corona-Pandemie etabliert und sicher umgesetzt werden. Methode In Bayern wurde ein zweistufiges Auswahlverfahren entwickelt und 2021 erstmals vollständig für die Auswahl der Studierenden angewandt. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden im Vorjahr lediglich die Ergebnisse aus Stufe 1, zur Auswahl angehender Studierenden, berücksichtigt. Kognitive und nicht-kognitive Kriterien wurden in einem 2-stufigen Auswahlverfahren einbezogen. In der zweiten Stufe wurden arztrelevante Kompetenzen (z. B. Resilienz, Problemlösefähigkeit, Empathie und Mitgefühl, Kommunikationsfähigkeit, ethische Entscheidungsfindung sowie Beratungs- und Sozialkompetenz) durch vier Multiple Mini Interviews sowie einem 10-minütigen, semi-strukturierten Einzelinterview durch bayerische Hausärzt*innen bewertet. Es konnten maximal 100 Punkte erreicht werden. Ein digital-kontaktfreies Auswahlverfahren wurde zur Sicherstellung der Schutz- und Hygienebedingungen im Kontext der Interviews etabliert und erfolgreich umgesetzt. Ergebnisse Insgesamt haben sich 436 Personen im Rahmen der bayerischen Landarztquote für das Wintersemester 2021/2022 beworben. 226 Bewerber*innen wurden zu den Auswahlgesprächen auf der zweiten Stufe eingeladen, wovon 115 Bewerber*innen einen Studienplatz erhalten haben. 64% der Teilnehmenden verfügten bereits über eine abgeschlossene medizinische Berufsausbildung, der Abiturdurchschnitt lag bei 2,4. Schlussfolgerung Durch das entwickelte Auswahlverfahren wurden im Rahmen der bayerischen Landarztquote Bewerber*innen identifiziert und anhand objektiver Kriterien ausgewählt. Mit den 115 final ausgewählten Bewerber*innen wurden alle zur Verfügung stehenden Medizinstudienplätze besetzt. Es ist zu evaluieren, inwiefern die ausgewählten Bewerber*innen perspektivisch dem drohenden Mangel an angehenden Fachärzt*innen mit hausärztlicher Tätigkeit entgegenwirken (können).