"PersönIichkeitsstörung" - Fluch oder Segen einer (verhaltens-)diagnostischen Kategorie?
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 21, Heft 1, S. 23-42
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In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 21, Heft 1, S. 23-42
In: Journal für Psychologie, Band 1, Heft 2, S. 15-26
Im folgenden wird der Frage nach dem Theorie-Praxis-Verhältnis in der Ausbildung von
PsychologInnen nachgegangen. Dabei wird die These vertreten, daß eine allenthalben geforderte Hereinnahme berufspraktischer Anteile in das Studium letztlich nicht möglich ist. Dies wird anhand zurückliegender Versuche sowohl der Mainstream-Psychologie wie der ihrer Kritiker erörtert. Zugleich wird die weitere These vertreten, daß die gegenwärtige Ausbildung von Diplompsychologen an der "imaginierten Berufsidentität" der Studierenden vorbeigeht und insofern einer Entfremdung von den berufsspezifischen Aufgaben Vorschub leistet.
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 16, Heft 3/4, S. 145-162
Der vorliegende Beitrag befaßt sich mit dem Verhältnis von Chaos-Theorie und nomothetischer Psychologie. Er zeichnet die Chaos-Theorie in ihrer Entwicklung, ihren Bestandteilen, Forschungen und deren Ergebnissen nach. Abschließend zieht er daraus Schlüsse für die derzeitige Psychologie: Menschlisches Verhalten ist derart komplex und spontan, daß es nicht vorhersagbar ist. Eine nomothetische Psychologie folgt deshalb einer reduktionistischen Auffassung vom Menschen. Versucht man, chaotisches Verhalten durch Kontrolle seiner Eingangsbedingungen beherrschbar zu machen, beschneidet man gleichzeitig kreative Entwicklungsprozesse. Soziale und kulturelle Entwicklungen sind autonome, kontinuierliche Prozesse, in die zwar modifizierend und organisierend eingegriffen werden kann, deren Entwicklungstempo jedoch respektiert werden muß. Die Psychologie sollte mit der Rezeption der Chaos-Theorie beginnen, damit sie nicht in Gefahr läuft, methodischen und erkenntnistheoretischen Entwicklungen hinterherzuhinken und ins Abseits der Wissenschaften zu geraten. (pag)
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 11, Heft 2/3, S. 53-66
Der Autor führt eine Tendenzanalyse der psychotherapeutischen Beratungs- und Behandlungsstrategien und -konzepte durch und kommt dabei zu folgendem Ergebnis: 'Mit der Hereinnahme der Eigenverantwortung/ Therapiewilligkeit in Verbindung mit dem sozialwissenschaftlichen Erklärungsmodell psychischer Krankheit in die therapeutische Praxis klammern die Psychologen faktisch das aus, was sie in reformerischer Absicht unter großem Getöse einst in die therapeutische Behandlung hineinholen zu müssen glauben - ihre psychosoziale Verantwortung. Das sozialwissenschaftliche Krankheitsmodell in Verbindung mit den objektiven psychosozialen Versorgungsstrukturen suggeriert Hilfe, die die Veränderung der krankmachenden Lebensumstände mit einbezieht. Tatsächlich hilft sie nur denen, die die bestehenden Verhältnisse und die in diesen konstituierten Normen und normierenden Hilfsangeboten akzeptieren - die anderen grenzt sie aus.' (Autorenreferat)
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 9, Heft 4, S. 7-28
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 9, Heft 1/2, S. 23-47
Der Autor untersucht kritisch anhand von Literaturauswertungen die Bewertung der Ursachen und Folgen der Novemberrevolution 1918 durch deutsche Psychiater. Er stellt unterschiedliche psychiatrische Urteile der historischen Situation und differierende psychiatrische Revolutionstheorien der einzelnen Psychiater dar und weist auf deren gemeinsame 'Beeinflussung durch die Massentheorien von Sighele und LeBon' hin. Die Gesellschaft wird als 'quasi naturgegebener Organismus' betrachtet, dessen Gesundheit erhalten bleiben muß durch die Bekämpfung von Gesellschaftsfeinden, die 'die festgelegte Ordnung, den geregelten Ablauf des Ganzen durchkreuzen'. Die psychiatrische Bewertung der Führer der Rätebewegung durch die Psychiater wird teilweise durch Fallbeschreibungen dargestellt. Abschließend geht der Autor auf die Funktion der Psychiater damals und heute ein und stellt fest, daß die Psychiater eine therapeutische Absicht zur Gesundung des gesellschaftlichen Organismus haben, ihnen aber die zur Durchsetzung notwendige politische Macht fehlt. 'Einstweilen erlaubt ihnen ihre gesellschaftliche Stellung 'lediglich' rechtfertigende Argumente dafür vorzubringen, was andere in ihrem Sinne tun'. (RE)
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 7, Heft 4, S. 5-13
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 17, Heft 3/4, S. 119-139
Ausgehend von der kritischen Darstellung des Lebenswelt-Begriffs bei Husserl, Schütz, Luckmann und Habermas werden Neu-Ansätze und wissenschaftstheoretische Implikationen vorgestellt und diagnostisches Handeln als kooperativer Erkenntnisprozeß innerhalb der lebensweltorientierten Diagnostik in Grundzügen dargelegt. Folgende Aspekte werden hervorgehoben: (1) eine verstehende Sichtweise (Wohlwollen), Transparenz als angewandte Methode, Kooperation und Integration in der Auswertung, Bewußtwerdung und Selbstreflexion als Ziel; (2) eine geschlechtsspezifische Diagnostik; (3) das Prinzip der Freiwilligkeit; (4) speziell geschulte Fachkräfte; (5) Wegfall von Klassifikation und Etikettierung der traditionellen Diagnostik. Primär- und Sekundärquellen wurden verwertet. (ICB)
In: Psychologische Grundbegriffe : ein Handbuch, S. 292-297
Es handelt sich um einen Einzelartikel aus dem Handbuch Psychologische Grundbegriffe.
Zum Handbuch: Die 1981 erstmals erschienenen 'Psychologischen Grundbegriffe' sind völlig neu bearbeitet und ergänzt worden zugunsten einer aktuell fachbezogenen sowie interdisziplinären Darstellungsweise. Der immense Stoff wird gebändigt durch die drei Kategorien bzw. Stichwortumfänge: Psychologische Disziplinen und Begriffe großer Relevanz; Unterdisziplinen und Begriffe mittlerer Relevanz sowie Stichworte und Grundbegriffe psychologischer Theorie und Praxis. Somit ergibt sich eine vielfältige Sichtweise auf die Gegenstandsbereiche, die Studierenden und fachlich interessierten Laien den Blick über die engen Grenzen der Mainstreampsychologie hinaus ermöglicht.
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 13, Heft 4, S. 5-22
Die Autoren analysieren in ihrer Literaturstudie zum ethnologischen Material über Initiationsriten, inwieweit die anthropologischen Belege für industriegesellschaftliche Ausleseprozeduren Fehl- bzw. Umdeutungen fremder Kulturspezifika darstellen. Sie konturieren eine Geschichte der Initiationsriten und einen Begriff vom Wesen der Initiation. Die Gleichsetzung von Initiationsangst und Ödipuskomplex wird als ethnozentrisches Fehlverständnis kritisiert. In Anlehnung an die Theorie von Clastres wird von den Autoren in den Initiationsriten vielmehr eine alternative Form von Gesellschaftlichkeit und Gleichheit gesehen. Moderne Testprozeduren hingegen versinnbildlichen die Abschaffung eben dieser Gesellschaftlichkeit. (KS)
In: Reihe: Politische Psychologie 1
In: Politische Psychologie 1
Über die scheinbare Selbstverständlichkeit eines Gegenstandes Wem gehört die Heimat — in Politik und Politischer Psychologie? -- Über die scheinbare Selbstverständlichkeit eines Gegenstandes Wem gehört die Heimat — in Politik und Politischer Psychologie? -- Theoretische Perspektiven: Heimat und Politische Psychologie -- Wem gehört die Heimat? -- Zum Problem des Politischen in einer Politischen Psychologie -- Geschichtlichkeit und Perspektivität von Heimat: Struktur und Funktion einer Orientierung auf Heimat, der kulturelle Gestaltungsprozeß von Heimat und seine Grenzen -- Heimat und Kontinuität Von der Heimat zu dem Ort, worin noch niemand war -- Nun Ade, du mein lieb Heimatland … Überlegungen zur Heimat als Grenzbegriff -- Heimat als ein Resultat von Sozialisation — Versuch einer nicht-ideologischen Bestimmung -- Heimat in ökopsychologischer Sicht -- Anmerkungen zum Heimatbegriff -- Gerechte Heimat für alle? -- Heimat als Gefahr? Probleme der Regionalentwicklung im Ruhrgebiet -- Regionalbewußtsein als regionale, kollektive Identität -- Vom Nationalstaat zum demokratischen Verfassungsstaat: Kollektive Identitätsbildung unter den Bedingungen vielfältiger Lebensformen und universalistischer Prinzipien -- Nur neue Innerlichkeit — oder: Ein radikalisiertes Bedürfnis nach Heimat -- Über kollektive Identifizierungen: die Nation -- Die Verwestlichung der Bundesrepublik durch die 45er- und durch die 68er-Generation -- Heimat und Familie in der Erinnerung prominenter Zeitgenossen: Eine Studie zur Anthologie "Mein Elternhaus" von Rudolf Pörtner -- Heimatlosigkeit und die Flüchtigkeit der Bilder -- Zentraler Sachzwang — regionale Emanzipation und Widerstand: Heimat zwischen politischer Machtsicherung und Autonomie regionaler Lebensgestaltung -- "Mut" zur Heimat? — Strukturmomente konservativer und rechtsradikaler Heimatvorstellungen -- Heimatliebe, Patriotismus, Internationalismus -- Frühe Kritik von "Links" am sowjetrussischen Zentralismus -- Psychologie: fern der Heimat — nah dem Menschen -- Kulturelle Identität und die subjektive Verarbeitung historischer Ereignisse -- Sinti und Roma in Ostwestfalen-Lippe Zur Heimatgebundenheit und permanenten Vertreibung einer ethnischen Minderheit -- Psychosomatische Erkrankungen im Zusammenhang mit Migration.