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Im Jahr 1991 wurden in den neuen Bundesländern 168 schwere Übergriffe auf die dort lebenden 150.000 Ausländer verübt (Altbundesrepublik 389 gegen 4,800.000 hier lebenden ausländischen Bürger). Es sind besonders Jugendliche die ein rechtsextremes und ausländerfeindliches Einstellungspotential aufweisen. Die Autorin untersucht am Beispiel von Magdeburg, der Stadt Sachsen-Anhalts mit den meisten registrierten rechtsradikalen Gewalttaten (Anteil der gewaltbereiten Jugendlichen ca. 10 %) die Motive die zu dieser Haltung gegenüber Ausländer führen. Eine vom Jugendamt erarbeitete Studie ergab, daß es besonders die 15-19 jährigen sind, bei denen Gefühle der Ausländerfeindlichkeit deutlich werden (20 % der Jugendlichen fühlen sich durch Ausländer in ihrer Lebensqualität eingeschränkt). Die Entscheidung der Bundesregierung, sofort nach der Wiedervereinigung 20 % der Asylbewerber in die neuen Bundesländer weiterzuleiten, war nach Meinung der Autorin nicht richtig, weil die Voraussetzungen für die Integration von Ausländern dort wesentlich schlechter sind als in der Altbundesrepublik. Politiker auf allen Ebenen des Landes sind gefordert, Maßnahmen zu ergreifen, die die Sicherheit und Würde eines jeden Menschen garantieren.

Vor der Wiedervereinigung betrug der Ausländeranteil in der damaligen DDR 1,1%. Die DDR war kein bevorzugtes Ziel von Asylsuchenden. In der Zentralen Anlaufstelle in Halberstadt, die am 3.12.1990 eingerichtet wurde, wurden anders als in Sachsen zunächst nur wenige Direktanträge gestellt. Mit dem 1.7.1991 nahm eine Außenstelle des Bundesamtes ihre Arbeit in Halberstadt auf. Die Fluktuation der Asylbewerber ist groß, vor allem wegen der schlechten Aufnahmebdingungen in Sachsen-Anhalt. Es fehlten Unterbringungsplätze und ausgebildete Mitarbeiter für die soziale und organisatorische Betreuung der Ausländer. Bei einigen Teilen der Bevölkerung bestehen zahlreiche Vorurteile gegenüber den Asylbewerbern. Die Diskussion um eine Asylrechtsänderung trägt wenig zu einer größeren Aufnahmebereitschaft der Menschen in den neuen Bundesländern bei.