Rechtsradikalismus und Ausländerfeindlichkeit unter Jugendlichen in den neuen Bundesländern - dargestellt am Beispiel der Stadt Magdeburg
In: AWR-Bulletin: Vierteljahresschrift für Flüchtlingsfragen ; offizielles Organ der AWR, Volume 31, Issue 1, p. 43-45
ISSN: 0001-2947
Im Jahr 1991 wurden in den neuen Bundesländern 168 schwere Übergriffe auf die dort lebenden 150.000 Ausländer verübt (Altbundesrepublik 389 gegen 4,800.000 hier lebenden ausländischen Bürger). Es sind besonders Jugendliche die ein rechtsextremes und ausländerfeindliches Einstellungspotential aufweisen. Die Autorin untersucht am Beispiel von Magdeburg, der Stadt Sachsen-Anhalts mit den meisten registrierten rechtsradikalen Gewalttaten (Anteil der gewaltbereiten Jugendlichen ca. 10 %) die Motive die zu dieser Haltung gegenüber Ausländer führen. Eine vom Jugendamt erarbeitete Studie ergab, daß es besonders die 15-19 jährigen sind, bei denen Gefühle der Ausländerfeindlichkeit deutlich werden (20 % der Jugendlichen fühlen sich durch Ausländer in ihrer Lebensqualität eingeschränkt). Die Entscheidung der Bundesregierung, sofort nach der Wiedervereinigung 20 % der Asylbewerber in die neuen Bundesländer weiterzuleiten, war nach Meinung der Autorin nicht richtig, weil die Voraussetzungen für die Integration von Ausländern dort wesentlich schlechter sind als in der Altbundesrepublik. Politiker auf allen Ebenen des Landes sind gefordert, Maßnahmen zu ergreifen, die die Sicherheit und Würde eines jeden Menschen garantieren.