Typisch! Empirische Beiträge zum Einfluss von Stereotypen auf menschliches Verhalten
In: iwp Schriftenreihe der FOM Band 1
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In: iwp Schriftenreihe der FOM Band 1
In: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Band 54, Heft 1, S. 32-37
ISSN: 1664-2856
<span class="fett">Fragestellung:</span> Gibt es ein Cannabisstereotyp, das sich auf die leistungsbezogenen Erwartungen von Lehrern auswirkt? </p><p> <span class="fett">Methodik:</span> 285 Probanden beurteilten in einem länderübergreifenden Experiment einen 16-Jährigen anhand verschiedener Aussagen zum schulspezifischen Verhalten. Der Junge wurde zusätzlich entweder als gelegentlicher Cannabiskonsument oder als »Schwarzfahrer« beschrieben. </p><p> <span class="fett">Ergebnisse:</span> In der Bedingung des gelegentlichen Cannabiskonsumenten wurde der Schüler als weniger leistungsbereit, weniger leistungsfähig und weniger kooperationsbereit eingestuft. </p><p> <span class="fett">Schlussfolgerungen:</span> Gleichwohl empirische Belege eines amotivationalen Syndroms fehlen, hält sich das Bild des antriebslosen »Kiffers« und beeinflusst die Erwartungen von Lehrern.
In: dtv 26071
In: dtv premium
Wie Jens Förster (BA 6/07) sehen die beiden amerikanischen Autoren die Gründe für die Entstehung von Vorurteilen vorwiegend auf den Einfluss von frühkindlicher Prägung, Wahrnehmung und Stereotype auf das Urteilsvermögen. Folge: positive oder negative Diskriminierung Angehöriger anderer Gruppen. Die beiden Sozialpsychologen haben eigens den Impliziten Assoziationstest (IAT) entwickelt, mit dem "blinde Flecken" beim Einzelnen aufgedeckt werden. Ergebnis: Bewusste Haltung und unbewusste Einstellung sind häufig nicht deckungsgleich. So sehr der Mensch auf das Denken in Kategorien und Stereotypen angewiesen ist, um ein geordnetes Leben führen zu können, so sind diese Kategorien gleichzeitig auch "Lieferanten" für Vorurteile. Das auf amerikanischen Verhältnissen basierende Buch liefert nicht nur eine Analyse zum Entstehen und Wirken von Vorurteilen, sondern gibt dem Leser auch eine Anleitung zum Durchführen des IAT, sodass auch die eigenen "blinden Flecke" aufgedeckt werden können. Eintragungsmöglichkeiten im Buch. Anmerkungen, Register und Literaturverzeichnis. Für ausgebaute Bestände nach Jens Förster. (3)
In: Beck'sche schwarze Reihe 205
In: Der gewöhnliche Antisemitismus: zur politischen Psychologie der Verachtung, S. 105-124
Angesichts der aktuellen Entwicklung in Österreich im Kontext des Präsidentschaftswahlkampfes von 1986 (Waldheim) wird in dem Beitrag diskutiert, wieweit die Aktivierung antisemitischer Vorurteile und die Verteidigung nationalsozialistischer Rechtfertigungsideologien dabei eine Rolle gespielt haben. Es wird analysiert, wie Antisemitismus nach 1945 in Österreich definiert wurde und wie schließlich als Folge des Wahljahres 1986 "neue" Definitionen von Antisemitismus gesucht wurden. Die Stadien der Definitionsausweitung von 1945 bis 1986 werden nachgezeichnet. Dabei wird gezeigt, wie es mittels bestimmter kognitiver Strategien in Österreich gelungen ist, einen tabuisierten und öffentlich unterdrückten Antisemitismus wieder zu einem öffentlich demonstrierbaren Verhalten zu machen mit der Folge einer deutlichen Zunahme des Vorurteils. Die Analyse zeigt, daß die Aktivierung des Vorurteils nicht bedeutet, daß ein radikaler Teil noch radikaler wird, sondern daß sich die Einstellung der meisten, "durchschnittlichen" Antisemiten in Richtung eines stärker werdenden Vorurteils verlagert. Die Bedeutung des Faktors Antisemitismus gegenüber anderen Einflußfaktoren bei der Präsidentschaftswahl wird diskutiert. (ICA)
In: Rechtsextremismus und Gewalt: Phänomene - Analysen - Antworten ; Dokumentation einer Vortragsreihe am Fachbereich Sozialwesen, S. 105-122
Aus sozialpsychologischer Sicht behandelt der Beitrag die Frage, wie Vorurteile, Stereotypen und Diskriminierung psychologisch verursacht sind, wie sie wirken und welche politischen bzw. pädagogischen Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen abzuleiten sind. Insbesondere werden die Ursachen, Funktionsweisen und Konsequenzen in Bezug auf die Ausländerfeindlichkeit dargestellt. Die sozialpsychologische Analyse ist darauf bedacht, menschliches Erleben und Verhalten im historischen, ökonomischen und politischen Kontext zu untersuchen. Nach einer Begriffsklärung werden drei wesentliche Erklärungsansätze für fremdenfeindliche Einstellung vorgestellt: Persönlichkeitserklärungen, Sündenbocktheorien (Frustrations-Aggressions-Theorie, Theorie der relativen Deprivation) und Identitäts-Theorien. Die Betrachtung der Funktion von Stereotypen zeigt, daß Stereotypen deshalb so gefährlich für Fremdenfeindlichkeit sind, weil sie zum einen Situation und Person als Ursache verwechseln, der Rechtfertigung eigener Privilegien dienen und eine Ent-Individualisierung der Opfer beinhalten. Die sowohl in der Sozialpsychologie als auch in der Alltagsmeinung prominente "Kontakt-Hypothese", nach der sozialer Kontakt besonders geeignet ist, Informationsmängel und daher Vorurteile abzubauen, ist zwar richtig, erfordert jedoch den Zusatz, daß es auf die Qualität des Kontaktes ankommt. Statusgleichheit, kooperative Ziele und ein unterstützendes soziales Klima sind wesentliche Voraussetzungen für wirklich engen Kontakt. (ICH)
In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie: KZfSS, Band 25, Heft 2, S. 365-385
ISSN: 0023-2653
Der Beitrag gibt einige Ergebnisse einer Düsseldorfer Bevölkerungsbefragung im Rahmen des Forschungsprojektes "Die Einstellung der Bevölkerung gegenüber psychisch Kranken, psychischen Erkrankungen und psychischen Institutionen" von 1971 wieder. Bisherige Untersuchungen brachten widersprüchliche Ergebnisse, auf der einen Seite stabile Vorurteile, auf der anderen eine erstaunliche Toleranz. Die Differenz scheint methodisch bedingt. Proteste zur Düsseldorfer Untersuchung ergaben, daß der Begriff "Geisteskrankheit" vom Laien nur bei schweren psychischen Krankheiten verwendet wird und damit unbrauchbar ist für eine Operationalisierung für den Gesamtbereich psychischer Störungen. Die Hauptuntersuchung ging der Frage nach, ob Laien fähig sind, psychisch abweichendes Verhalten differenziert zu etikettieren und zu sanktionieren. Die Probleme der Etikettierung und Sanktionierung wurden dahingehend untersucht, inwieweit soziale Merkmale der psychisch Abweichenden die Reaktion beeinflussen können. Die Untersuchung betrifft nur verbale Einstellungen, da die konative Komponente der "Einstellung" nicht überprüft werden konnte. In der Zuordnung von Etiketten und Sanktionen können Laien zwischen den Graden psychischer Störungen differenzieren und zeigen keine stereotype Reaktionsweise auf das gesamte Spektrum psychischer Erkrankungen, wie die "labeling-theory" es behauptet. Die Annahmen des "labeling approach" sind nur auf "Geisteskrankheit" anwendbar, für leichtere Störungen ist der Ansatz nicht geeignet. Bei den Reaktionen auf psychische Störungen zeigte sich, daß psychisch abweichendes Verhalten bei Männern und Angehörigen der Unterschicht schwerer gewertet wird. (HM)
In: Arbeitspapiere des Osteuropa-Instituts der Freien Universität Berlin, Arbeitsschwerpunkt Politik, Band 32
"Neues Osteuropa: Zerstörter Staatssozialismus plus Marktwirtschaft und Demokratie? Fünfzehn Jahre nach Beginn der Perestrojka wird allerorts Bilanz gezogen. Höchst unterschiedlich verläuft der Umbau der Gesellschaft. Das Vaterland der Perestrojka - ein weites Land mit weiter Seele, geeint durch einen Menschenschlag, der die nötige charakterliche Disposition mitbringt, um die Härten der Veränderungen zu meistern. So will es jedenfalls das Stereotyp. Der Topos der Leidensfähigkeit sollte erklären, warum besondere soziale Härten vom Volk vielleicht mit Klagen, aber ohne massives öffentliches Aufbegehren erduldet werden. Läßt sich dieses Verhaltensmuster in der Gegenwart wiederfinden und mit der Dolgoterpenie-Mentalität beschreiben oder sind andere Gründe dafür ausschlaggebend? Im ersten Teil wendet sich die Autorin der sozialen Situation am Arbeitsplatz zu. Die Spannung zwischen Arbeit und Kapital war und ist traditionell in allen Industrieländern Ursache heftiger Auseinandersetzungen. Der Umgang mit ihnen gibt daher Aufschluß darüber, wie eine Gesellschaft mit ihren Konflikten umgeht. Gäbe es die russische Leidensfähigkeit, so müßte sie sich in Form von friedfertigen industriellen Beziehungen niederschlagen. Es ist nicht möglich, eine Merkmalsmatrix zu erstellen, aus der man eindeutig ableiten könnte, wann kollektives Protestverhalten zu erwarten ist. Es wird daher eine Kombination aus makroökonomischen und organisatorischen Faktoren vorschlagen, die üblicherweise als relevant angenommen werden. Zunächst thematisiert die Autorin die allgemeine Wirtschaftslage und nimmt dabei Armut, Arbeitslosigkeit und die Reaktionen darauf in den Blick. Darüber hinaus widmet sie sich dem betrieblichen Arbeitskampf, der Rolle der Gewerkschaften und dem Machtverhältnis zwischen Betriebsleitung und Belegschaft. Schließlich werden die volkswirtschaftliche Faktoren, die einen Hinweis auf soziale Auseinandersetzungen jenseits der betrieblichen Organisationsstruktur geben können, betrachtet. Im zweiten Teil wird untersucht, wie sich Werte, Normen und individuelle Identitäten wandeln und welche Folgen das hat. Jede Gesellschaft produziert Regeln und Menschen, die diese Regeln kennen, sich an sie halten oder wissen, wie sie sie verändern können. Auf den ersten Blick gibt es die sowjetischen Maßstäbe nicht mehr. Kulturelle Überlieferungen wirken jedoch trotz Revolutionen fort. Das wirtschaftliche und politische System hat sich immens verändert, und die Menschen müssen sich mental anpassen, um zu überleben. Insofern wird es im zweiten Teil um die sozialen Folgen einer solchen Anpassungsleistung gehen." (Textauszug)
In: Fremde - Nachbarn - Partner wider Willen?: Mitteleuropas alte/neue Stereotypen und Feindbilder, S. 129-136
"Vorurteile wie Stereotype beeinflussen unsere Wahrnehmung und Vorstellung von der Umwelt, vom sozialen Umfeld ebenso wie von den Menschen, die wir als 'eigene' oder als 'fremde' betrachten; egal ob es nun wirklich ethnisch Fremde sind oder Menschen, die aufgrund ihrer Sprache, Kultur, Sitten, ihres Bekenntnisses oder ähnlichem als fremd betrachtet werden." Am Beispiel der Rassentheorie von Artur Gobineau werden einige Entwicklungslinien des Rassismus aufgezeigt. Der Autor weist auf Forschungen hin, die die Behauptung einer grundlegenden physischen wie psychischen Andersartigkeit bestimmter Rassen widerlegen. Auch wenn die Anthropologie nach der alten Einteilung drei, nach der neuen acht Rassen unterscheidet, "so werden damit in keiner Weise die Thesen von Gobineau und Konsorten bestätigt." Dies führt aber keineswegs zum Verschwinden dieser Hypothesen: "Wir müssen also festhalten, daß rassistische Stereotype nicht leicht mit Vernunftargumenten zu überwinden sind, besonders bei Personen, bei denen aus den Stereotypen bereits Vorurteile geworden sind." (ICD)
In: Diskurs Kindheits- und Jugendforschung: Discourse : Journal of Childhood and Adolescence Research, Band 14, Heft 2, S. 227-233
ISSN: 2193-9713
In: Zeitschrift für Sozialpsychologie, Band 33, Heft 1, S. 35-44
ISSN: 2235-1477
Zusammenfassung: Personen mit unterschiedlichen politischen Einstellungen unterscheiden sich beträchtlich im Hinblick auf ihre Bewertung von staatlicher Hilfe. Politisch rechts orientierte Personen betonen mehr die Eigenverantwortung des Individuums, während politisch links orientierte Personen in höherem Maße dafür plädieren, dass der Staat den Bedürftigen unter die Arme greifen solle. In der vorliegenden Studie wird untersucht, ob sich in der Wahrnehmung politischer Einstellungen entsprechende Stereotype in Deutschland in ähnlicher Weise wie in den U.S.A. herausgebildet haben und ob diese Stereotype tatsächlich zutreffend sind. In der Untersuchung wurde die Verantwortlichkeit der fiktiven Personen für ihre Hilfsbereitschaft variiert. Als abhängige Variable wurde (1) das Ausmaß der Hilfe erfasst, die man selbst anderen Personen zukommen lassen würde, sowie (2) wie viel Hilfe andere Personen mit entweder eher rechten oder linken politischen Auffassungen geben würden. Die Ergebnisse zeigen, dass sich der Konservative selbst in den Wahrnehmungen konservativer Probanden als "herzlos" erweist. Linke geben generell mehr Hilfe, und dies auch selbst denen, die ihre Notlage selbst verursachen. Zudem findet sich ein starker Selbstaufwertungseffekt: Die Probanden halten sich unabhängig von ihrer eigenen Zugehörigkeit zu einer bestimmten politischen Ideologie für sowohl mildtätig als auch gleichzeitig gerecht.
In: Die deutsche Schule: DDS ; Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis, Band 75, Heft 5, S. 434-437
ISSN: 0012-0731