Der Friedensprozess im Süden der Philippinen zwischen Terrorismus und Separatismus
In: Südostasien aktuell: journal of current Southeast Asian affairs, Band 24, Heft 3, S. 3-6
ISSN: 0722-8821
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In: Südostasien aktuell: journal of current Southeast Asian affairs, Band 24, Heft 3, S. 3-6
ISSN: 0722-8821
World Affairs Online
In: HSFK-Report, Band 7/2003
'Spätestens seit den Anschlägen auf Bali, die Hunderte Menschen - hauptsächlich Touristen aus Industrieländern - das Leben kosteten, wird gern auf die Gefahren hingewiesen, die von fundamentalistischen und terroristischen Gruppierungen in Südostasien ausgehen. Dabei werden die Auseinandersetzungen oft stark vereinfacht wahrgenommen. Tatsächlich sind die innergesellschaftlichen Konflikte komplexer und lassen sich nicht auf das Schema 'böse Terroristen vs. gute Staaten' reduzieren. Am Beispiel von Mindanao, der südlichsten Insel der Philippinen, und der Rebellion ihrer muslimischen Bevölkerung zeigt Peter Kreuzer auf, dass die Religion mitnichten den wichtigsten Konfliktstoff darstellt. Zwar bilden die Muslime eine religiöse Minderheit im überwiegend christlichen Staat, Ursache des Konflikts ist aber, dass sie eine sozio-ökonomische Benachteiligung erfahren und ihre Interessen in der Regierung nicht repräsentiert werden. So wird die religiöse Differenz von der Guerilla und den politischen Eliten instrumentalisiert. Der Tod des Guerilla-Führers im Sommer 2003 wirft nun die Frage auf, welche Optionen zukünftig für die Lösung des Konflikts in Frage kommen. Der Autor diskutiert diese vor dem Hintergrund der historischen Entwicklung und früherer Versuche, eine dauerhafte Befriedung der Philippinen herzustellen. Es bestehen realistische Chancen, dass die alten Konfliktparteien Frieden schließen, zumal von allen Seiten Kompromissbereitschaft signalisiert wird. Allerdings werden noch weit mehr Anstrengungen nötig sein, einen dauerhaften Frieden herbeizuführen, denn die nächsten 'Verlierer' der neuen Ordnungen und die zukünftigen Konfliktlinien stehen schon heute fest.' (Autorenreferat)
In: HSFK-Report 2003,07
Spätestens seit den Anschlägen auf Bali, die Hunderte Menschen – hauptsächlich Touristen aus Industrieländern – das Leben kosteten, wird gern auf die Gefahren hingewiesen, die von fundamentalistischen und terroristischen Gruppierungen in Südostasien ausgehen. Dabei werden die Auseinandersetzungen oft stark vereinfacht wahrgenommen. Tatsächlich sind die innergesellschaftlichen Konflikte komplexer und lassen sich nicht auf das Schema "böse Terroristen vs. gute Staaten" reduzieren. Am Beispiel von Mindanao, der südlichsten Insel der Philippinen, und der Rebellion ihrer muslimischen Bevölkerung zeigt Peter Kreuzer auf, dass die Religion mitnichten den wichtigsten Konfliktstoff darstellt. Zwar bilden die Muslime eine religiöse Minderheit im überwiegend christlichen Staat, Ursache des Konflikts ist aber, dass sie eine sozio-ökonomische Benachteiligung erfahren und ihre Interessen in der Regierung nicht repräsentiert werden. So wird die religiöse Differenz von der Guerilla und den politischen Eliten instrumentalisiert. Der Tod des Guerilla-Führers im Sommer 2003 wirft nun die Frage auf, welche Optionen zukünftig für die Lösung des Konflikts in Frage kommen. Der Autor diskutiert diese vor dem Hintergrund der historischen Entwicklung und früherer Versuche, eine dauerhafte Befriedung der Philippinen herzustellen. Es bestehen realistische Chancen, dass die alten Konfliktparteien Frieden schließen, zumal von allen Seiten Kompromissbereitschaft signalisiert wird. Allerdings werden noch weit mehr Anstrengungen nötig sein, einen dauerhaften Frieden herbeizuführen, denn die nächsten "Verlierer" der neuen Ordnungen und die zukünftigen Konfliktlinien stehen schon heute fest.
In: HSFK-Report, Band 1/2005
'Seit über 30 Jahren führt eine muslimische Guerilla im Süden der Philippinen einen Sezessionskrieg. Keiner der wiederholten Versuche, einen Frieden herzustellen, fruchtete bislang. Die Gründe hierfür sind vielfältig und liegen nicht nur auf der nationalpolitischen Ebene zwischen Regierung und Guerilla. Vielmehr belegt der Autor, dass die Verquickung von lokalen Claninteressen mit Kriminalität und dem Kampf um politische Unabhängigkeit die anhaltende Gewalt in der Region verursachen. Deshalb ist es kaum möglich, die Gewaltakteure trennscharf zu identifizieren. Diese Annäherungsweise an das Problem der Gewalt im Süden der Philippinen unterscheidet sich deutlich von der bisher gängigen These. Während bislang der Kampf um Unabhängigkeit als zentrale Gewaltursache gesehen wurde, untersucht Peter Kreuzer die Rolle der Clans sowie die Mikrodynamiken der Gewalt und ihren Einfluss auf das gesamte Gewaltsystem. Dabei wird offenkundig, dass politische Gewalt fundamental unterschiedliche Gesichter haben kann. Selbst bewaffnete Zusammenstöße zwischen Militär und Guerilla sind oft nur Maske für Rivalitäten zwischen konkurrierenden Clans. Eine besondere Stärke dieses Reports liegt in der außerordentlichen Fülle und Qualität des empirischen Materials, das hier ausgewertet wurde. Eine Reihe von Interviews aus dem Sommer 2004 mit Akteuren aus der Region gewähren neue Einblicke in die komplexen Konfliktlagen zwischen den vielfältigen konkurrierenden Interessengruppen. Die dadurch neu gewonnenen Erkenntnisse bilden den Ausgangspunkt für eine Diskussion möglicher Wege aus der Gewalt.' (Autorenreferat)
World Affairs Online
In: PRIF Reports, Band 71
'Seit über 30 Jahren führt eine muslimische Guerilla im Süden der Philippinen einen Sezessionskrieg. Keiner der wiederholten Versuche, einen Frieden herzustellen, fruchtete bislang. Die Gründe hierfür sind vielfältig und liegen nicht nur auf der nationalpolitischen Ebene zwischen Regierung und Guerilla. Vielmehr belegt der Autor, dass die Verquickung von lokalen Claninteressen mit Kriminalität und dem Kampf um politische Unabhängigkeit die anhaltende Gewalt in der Region verursachen. Deshalb ist es kaum möglich, die Gewaltakteure trennscharf zu identifizieren. Diese Annäherungsweise an das Problem der Gewalt im Süden der Philippinen unterscheidet sich deutlich von der bisher gängigen These. Während bislang der Kampf um Unabhängigkeit als zentrale Gewaltursache gesehen wurde, untersucht Peter Kreuzer die Rolle der Clans sowie die Mikrodynamiken der Gewalt und ihren Einfluss auf das gesamte Gewaltsystem. Dabei wird offenkundig, dass politische Gewalt fundamental unterschiedliche Gesichter haben kann. Selbst bewaffnete Zusammenstöße zwischen Militär und Guerilla sind oft nur Maske für Rivalitäten zwischen konkurrierenden Clans. Eine besondere Stärke dieses Reports liegt in der außerordentlichen Fülle und Qualität des empirischen Materials, das hier ausgewertet wurde. Eine Reihe von Interviews aus dem Sommer 2004 mit Akteuren aus der Region gewähren neue Einblicke in die komplexen Konfliktlagen zwischen den vielfältigen konkurrierenden Interessengruppen. Die dadurch neu gewonnenen Erkenntnisse bilden den Ausgangspunkt für eine Diskussion möglicher Wege aus der Gewalt.' (Autorenreferat)
In: HSFK-Report 2005,1
Seit über 30 Jahren führt eine muslimische Guerilla im Süden der Philippinen einen Sezessionskrieg. Keiner der wiederholten Versuche, einen Frieden herzustellen, fruchtete bislang. Die Gründe hierfür sind vielfältig und liegen nicht nur auf der nationalpolitischen Ebene zwischen Regierung und Guerilla. Vielmehr belegt der Autor, dass die Verquickung von lokalen Claninteressen mit Kriminalität und dem Kampf um politische Unabhängigkeit die anhaltende Gewalt in der Region verursachen. Deshalb ist es kaum möglich, die Gewaltakteure trennscharf zu identifizieren. Diese Annäherungsweise an das Problem der Gewalt im Süden der Philippinen unterscheidet sich deutlich von der bisher gängigen These. Während bislang der Kampf um Unabhängigkeit als zentrale Gewaltursache gesehen wurde, untersucht Peter Kreuzer die Rolle der Clans sowie die Mikrodynamiken der Gewalt und ihren Einfluss auf das gesamte Gewaltsystem. Dabei wird offenkundig, dass politische Gewalt fundamental unterschiedliche Gesichter haben kann. Selbst bewaffnete Zusammenstöße zwischen Militär und Guerilla sind oft nur Maske für Rivalitäten zwischen konkurrierenden Clans. Eine besondere Stärke dieses Reports liegt in der außerordentlichen Fülle und Qualität des empirischen Materials, das hier ausgewertet wurde. Eine Reihe von Interviews aus dem Sommer 2004 mit Akteuren aus der Region gewähren neue Einblicke in die komplexen Konfliktlagen zwischen den vielfältigen konkurrierenden Interessengruppen. Die dadurch neu gewonnenen Erkenntnisse bilden den Ausgangspunkt für eine Diskussion möglicher Wege aus der Gewalt.
In: Nord-Süd aktuell: Vierteljahreszeitschrift für Nord-Süd und Süd-Süd-Entwicklungen, Band 18, Heft 2, S. 293-304
ISSN: 0933-1743
World Affairs Online
In: Südostasien aktuell : journal of current Southeast Asian affairs, Band 24, Heft 3, S. 3-6
In: HSFK-Report, Band 1/2011
"In den muslimisch besiedelten Regionen im Süden der Philippinen eskalieren seit Jahren Gewalt und Willkür. Eine kleine Gruppe mächtiger Familien übt uneingeschränkt mithilfe von para-staatlichen Akteuren Gewalt aus, um ihre sozialen Ordnungsvorstellungen durch- und die eigene lokale politische, soziale und ökonomische Dominanz fortzusetzen – und das innerhalb der formaldemokratischen Ordnung der Philippinen. Der Autor deckt mittels einer historischen Analyse die Machtstrukturen der lokalen Eliten auf und zeigt, wie traditionell gewalthegenden Elemente mittlerweile an Bedeutung verloren haben, ohne dass entsprechende Elemente moderner Staatlichkeit erfolgreich an ihre Stelle getreten wären. Traditionelle Ordnungssysteme und Staatlichkeit gehen hier eine ungute Verbindung ein, in der die gewalthaltigen Bestandteile beider Ordnungen gestärkt werden. Soziale Ordnung degeneriert zunehmend zu einer, ihrer normativen Grundlage entkleideten, Machtordnung. Die lokalen Eliten sehen die Ursachen dieser Entwicklung beim philippinischen Staat oder den Kolonialmächten und versäumen es, sich mit den eigenen gewaltförmigen Traditionen auseinanderzusetzen. Abhilfe kann jedoch nur geschaffen werden, wenn beide, traditionelle lokale Eliten und der philippinische Staat, die gewaltfördernden Aspekte ihrer Ordnungssysteme identifizieren und ihren jeweiligen Beitrag an der Eskalation der Gewalt anerkennen." (Autorenrefrat)
In: Krisenregion Südostasien: alte Konflikte und neue Kriege, S. 73-100
Sowohl im Süden Thailands wie auch im Süden der Philippinen befindet sich eine muslimische Bevölkerungsminderheit in einem lang andauernden und immer wieder auch gewaltsam ausgetragenen Konflikt mit dem Zentralstaat, teilweise auch mit einer ethnisch-kulturell und religiös anders orientierten Mehrheitsbevölkerung. Die Formierung einer ausgeprägten ethnisch-kulturellen Identität der muslimischen Bevölkerung lässt sich in beiden Fällen bis zu den ersten islamischen Staatsbildungen im 15.Jahrhundert zurückverfolgen. In Thailand haben die nationalstaatliche Integration und die Politik soziokultureller Homogenisierung der Bevölkerung zu einer thailändischen Nation besonders scharfe und zentralistische Züge angenommen. In den Philippinen ist ein anhaltender Ressourcenkonflikt um agrarisch nutzbares Land, ausgelöst durch eine Zuwanderung christlicher Siedler, der zentrale Konfliktkern. In beiden Fällen ist der Islam als Religion nicht die Ursache für die Konflikte. (GB)
In: Outre-terre: revue française de géopolitique, Band n o 6, Heft 1, S. 187-197
ISSN: 1951-624X
In: KAS-Auslandsinformationen, Band 5, Heft 11, S. 33-53
ISSN: 0177-7521
World Affairs Online
In: SWP-Aktuell, Band 21/2017
Im Februar 2017 ermordete die primär im Süden der Philippinen aktive islamistische Abu-Sayyaf-Gruppe (ASG) einen entführten deutschen Segler. Dieses Ereignis verschaffte einer Konfliktregion kurzzeitig Aufmerksamkeit, die ansonsten in der internationalen Öffentlichkeit weitgehend vergessen ist. Die ASG, die mit der Entführung Lösegeld erpressen wollte, machte nach Ablauf der gesetzten Frist ihre Drohung wahr und enthauptete ihr Opfer. Das Vorgehen der Abu Sayyaf entspricht einer Sicht auf diese Gruppe, die in großen Teilen der philippinischen und internationalen Öffentlichkeit dominiert: Sie gilt als kriminelles Netzwerk, das eine radikale und militante Islaminterpretation propagiert, mit der sie ihre kriminellen Aktivitäten quasi legitimiert. Dabei wird übersehen, dass sich in den letzten Jahren signifikante Teile der Abu Sayyaf ideologisch ebenso radikalisiert haben wie andere militante Gruppen, die im Süden der Philippinen operieren. Mittels eines Treueschwurs (bai'ah) haben sie sich dem "Islamischen Staat" (IS) angeschlossen. 2016 wurde überdies einer der Anführer der ASG, Isnilon Hapilon, offiziell zum Emir aller auf Mindanao aktiven IS-Kämpfer ernannt. Die über die letzten 24 Monate hinweg auf Mindanao zu beobachtenden Veränderungen der ideologischen Ausrichtung und des strategischen Verhaltens diverser jihadistischer Gruppen legen den Schluss nahe, dass sie sich derzeit unter dem IS-Banner revitalisieren. (Autorenreferat)
Im Februar 2017 ermordete die primär im Süden der Philippinen aktive islamistische Abu-Sayyaf-Gruppe (ASG) einen entführten deutschen Segler. Dieses Ereignis verschaffte einer Konfliktregion kurzzeitig Aufmerksamkeit, die ansonsten in der internationalen Öffentlichkeit weitgehend vergessen ist. Die ASG, die mit der Entführung Lösegeld erpressen wollte, machte nach Ablauf der gesetzten Frist ihre Drohung wahr und enthauptete ihr Opfer. Das Vorgehen der Abu Sayyaf entspricht einer Sicht auf diese Gruppe, die in großen Teilen der philippinischen und internationalen Öffentlichkeit dominiert: Sie gilt als kriminelles Netzwerk, das eine radikale und militante Islaminterpretation propagiert, mit der sie ihre kriminellen Aktivitäten quasi legitimiert. Dabei wird übersehen, dass sich in den letzten Jahren signifikante Teile der Abu Sayyaf ideologisch ebenso radikalisiert haben wie andere militante Gruppen, die im Süden der Philippinen operieren. Mittels eines Treueschwurs (bai'ah) haben sie sich dem »Islamischen Staat« (IS) angeschlossen. 2016 wurde überdies einer der Anführer der ASG, Isnilon Hapilon, offiziell zum Emir aller auf Mindanao aktiven IS-Kämpfer ernannt. Die über die letzten 24 Monate hinweg auf Mindanao zu beobachtenden Veränderungen der ideologischen Ausrichtung und des strategischen Verhaltens diverser jihadistischer Gruppen legen den Schluss nahe, dass sie sich derzeit unter dem IS-Banner revitalisieren. (SWP-Aktuell)
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