Bruchlinien der Erfahrung: Phänomenologie, Psychoanalyse, Phänomenotechnik
In: Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft 1590
5 Ergebnisse
Sortierung:
In: Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft 1590
Wie lassen sich soziale Zeit–Räume denken und erkunden? Ausgehend von dieser Fragestellung werden in einem ersten Schritt in Anlehnung an die Idee der Phänomenotechnik die konzeptionellen Grundlagen des sozialen Zusammenhangs von Zeit und Raum theoretisch formuliert und methodologisch reflektiert. Es folgt in einem zweiten Schritt die forschungspraktische Anwendung der konzeptionellen Grundlegung anhand einer exemplarischen Analyse studentischer Zeit–Raum-Konstellationen. Hierzu wird auf eine innovative Kombination quantitativ-geometrischer und qualitativ-kartografischer Ansätze zurückgegriffen, die nicht nur dominante zeitlich-räumlichen Muster und deren Hintergründe sichtbar macht, sondern zugleich neue Perspektiven für die Hochschulforschung eröffnet.
Cover -- Informationen zum Buch -- Titel -- Impressum -- Inhalt -- Vorwort -- I. Europa unter dem Druck der Globalisierung -- 1. Wir guten Europäer -- 2. Im Banne des Nationalismus -- 3. Über die Nation hinaus -- 4. Denationalisierung durch Globalisierung -- 5. Renationalisierung als Rückzug auf den eigenen Boden -- 6. Festung Europa -- 7. Europa der Nachbarschaften -- II. Sinnliche Erschließung des Landschaftsraumes -- 1. Vor Ort -- 2. Zwischen Geographie und Ästhetik -- 3. Landschaft als Lebensraum -- 4. Im Dickicht der Landschaft -- 5. Landmarken -- Hier und Dort -- Wege -- Bewegungsarten -- Tempi -- Nähe und Ferne -- Grenzen -- Landschaftsdichte -- Dominanten -- Aussichtspunkte -- Abseits des Festlandes -- 6. Landschaft zwischen Eidos und Pathos -- III. Migranten auf dem Weg und Flüchtlinge als Gäste in Not -- 1. Migranten als Besucher, Auswanderer und Einwanderer -- 2. Auf der Flucht -- 3. Ankunft: Der Gast auf der Flucht -- 4. Aufnahme: Traditionelle und rechtliche Gastlichkeit -- 5. Bedingte oder unbedingte Gastlichkeit? -- 6. Responsive Politik des Fremden -- IV. Das Machbare und das Unmachbare ‒ Philosophie nach Fukushima -- 1. Prometheus und Epimetheus -- 2. Oikos: Welt als Umwelt und Mitwelt -- 3. Praxis: Handeln unter Risiko -- 4. Ethos: Leben in der Nähe und in die Ferne -- V. Der Leib als Umschlagstelle zwischen Kultur und Natur -- 1. Zwischen Natur und Kultur -- 2. Leibliche Zwischenphänomene -- 3. Die Doppelrolle des Leibes -- 4. Zwischendinge -- 5. Naturpflege zwischen Einwirkung und Schonung -- VI. Berechenbares und Unberechenbares ‒ im Reich des Digitalen -- 1. Zur Vorgeschichte der heutigen Technologie -- 2. Wettlauf zwischen Mensch und Maschine -- 3. Leiblicher Austausch zwischen Geist und Natur -- 4. Kooperation mit der Maschine -- 5. Im Zwischenfeld der Phänomenotechnik -- 6. Technische Kunststücke.
In: Zeitschrift für qualitative Forschung: ZQF, Band 24, Heft 1, S. 124-138
ISSN: 2196-2146
Der Beitrag untersucht einige grundlegende wissenschaftstheoretische sowie methodologische Konsequenzen, die sich aus dem Verhältnis von Sozialforschung und dem Ansatz der so genannten performativen Sozialwissenschaften ergeben. Ausgangspunkt für diese Ausführungen und auch deren Abschluss markiert die historische Epistemologie von Gaston Bachelard. Bachelard hat Gemeinsamkeiten von und Unterschiede zwischen Literatur und Wissenschaft analysiert. Im Zentrum stehen die Fragen nach der spezifischen Kreativität der Wissenschaften, die er mit dem Konzept des epistemologischen Bruchs ermöglicht sieht. Bachelards Epistemologie kann als die wissenschaftstheoretische Position des (Neo)Strukturalismus aufgefasst werden kann. Der Beitrag bezieht sich aber auch auf den (Neo)Pragmatismus, der wiederum eine andere Problematisierung der performativen Sozialwissenschaft zulässt. Die Kombination dieser beiden Megaparadigmen bietet sich an, da beide gerade auch mit ihren Methodologien in der qualitativen Sozialforschung einflussreich sind. Letztendlich geht es so um die Fragen nach einer unabhängigen Erkenntnispraxis der Wissenschaften einerseits und den Konsequenzen aus ihrer gesellschaftlichen Involviertheit andererseits.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 8, Heft 2
ISSN: 1438-5627
Der Beitrag rekonstruiert die von Gaston BACHELARD begründete Tradition der französischen Epistemologie als eine zentrale methodologische Grundlage der FOUCAULTschen Diskursanalyse. Grundkonzepte und die Methodologie der französischen Epistemologie bilden eine Kontinuität in den Arbeiten Michel FOUCAULTs. Die Epistemologie von BACHELARD (und seinem Nachfolger Georges CANGUILHEM) kann für Rekonstruktionen der FOUCAULTschen Methodologie herangezogen werden und die Forschungspraxis der FOUCAULTschen Diskursanalyse als einer eigenständigen Form der qualitativen Sozialforschung anleiten. Die französische Epistemologie ist insbesondere in kritischer Distanz zur Phänomenologie von Edmund HUSSERL und als Gegenprogramm zu dessen phänomenologischer Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie entwickelt worden. Da die HUSSERLsche Phänomenologie auch eine methodologische Grundlage der Sozialphänomenologie bereitstellt, zeigt sich in der Rekonstruktion der Einflüsse der französischen Epistemologie auf die FOUCAULTsche Diskursanalyse deren paradigmatische Distanz zu sozialphänomenologischen Ansätzen. Die Epistemologie BACHELARDs wird als eine Protoversion der Diskursanalyse aufgefasst. Diskurse als auch Diskursanalysen werden als sozio-epistemologische Praxisformen begriffen. Die zentralen Konzepte und Strategien der französischen Epistemologie werden eingeführt und auf die Diskursanalyse bezogen. Insbesondere die Folgerungen für eine selbstreflexive Methodologie und deren Praxis werden diskutiert.