Eine Gerichtsverhandlung ist oft einem strikt kompetitiven Spiel gleichzusetzen, einem Nullsummenspiel: Der zu verhandelnde »Gewinn« ist in Summe »Null« – was die eine Partei gewinnt, verliert die andere. Beide verfahren am besten, wenn sie ihre Strategien geheim halten. Anders bei Mediation: Mediator*in unterstützen Parteien darin, Lösungen zu suchen, die für alle oberhalb eines gemeinsamen Konsenspunkts liegen, und sie behandeln den Konflikt vertrauensbildend und allparteilich. Das ermöglicht eine Einigung, bei der die Summe der Einzelergebnisse positiv ist: eine Win-win-Lösung.
US-Präsident Donald Trump hat wie auf vielen anderen Politikfeldern auch in der Handelspolitik mit lang etablierten Vorstellungen gebrochen: Anstelle von Freihandel will er den defizitären Außenhandel der USA mit der Verhängung emp- findlicher Strafzölle ins Positive drehen. Gegen die Vorstellung, dass nur überschüssiger Handel guter Handel sei, wenden sich allerdings bereits seit 200 Jahren die Theorien der absoluten und der komparativen – also relativen – Kostenvorteile. Bezweifelt Neo-Merkantilist Donald Trump die positiven Wohlfahrtseffekte, die Ökonomen dem freien internationalen Handel zuschreiben? Oder gibt es (auch) andere Gründe für sein Handeln?
In unserer vorigen Ausgabe berichteten wir an dieser Stelle über eine Umfrage der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin unter ärztlichen Führungskräften. Sie haben den Kaufleuten in den Kliniken ein extrem schlechtes Zeugnis ausgestellt. Das hat Jens Hollmann, der Chefärzte und Klinik-Geschäftsführer coacht, zu einer Replik veranlasst.
Der seit August 1993 amtierende Präsident Sanchez de Lozada steht für ein umfassendes Reformprojekt, das neoliberale Stabilisierung mit einer "nachhaltigen und menschlichen Entwicklung" verbinden soll. Bisher aber ist noch unklar, ob die Regierung genügend Rückhalt hat, die formulierten Ziele durchzusetzen. Die jüngsten Massenproteste, die Ausrufung des Ausnahmezustandes und die Verhaftung von Oppositionellen stehen für die Gefahr einer politischen Polarisierung des Landes, die den schon erreichten demokratischen Grundkonsens zumindest zu schwächen droht. Im vorliegenden Beitrag geht es um eine Bestandsaufnahme des Reformprojektes und der Perspektiven seiner Umsetzung. (Lat.am Nachr/DÜI)
Die Annahme der Volksinitiative "gegen Masseneinwanderung" vom 9. Februar 2014 verankert Art. 121a in der Schweizer Bundesverfassung. Auch ein Jahr nach der Abstimmung bleibt unklar, wie und ob die Initiative umgesetzt werden soll und kann. Wir finden, es braucht eine systematische Analyse aller Umsetzungsvorschläge anhand eines möglichst klaren Bewertungsrasters. Das Diskussionspapier untersucht die Machbarkeit der generellen Zielsetzung der Initiative, indem verschiedene Umsetzungsvorschläge bewertet werden. Diese werden in einem zweidimensionalen Bewertungsraster eingeordnet wodurch Gestaltungsspielräume und Zielkonflikte lokalisiert werden können (siehe Resultate auf Seite 20). Die Autoren ziehen folgende Schlussfolgerung für den Umsetzungsprozess: Die Masseneinwanderungsinitiative enthält in ihrem Kern einen Zielkonflikt. Die Einführung staatlicher Steuerungsinstrumente bei gleichzeitiger Wahrung der gesamtwirtschaftlichen Interessen ist nicht möglich. Deshalb braucht es eine politische Entscheidung, welches Ziel höher gewichtet werden soll: wirtschaftliche Prosperität oder "eigenständig gesteuerte Migration". Anstatt den Glauben an die Quadratur des Kreises weiterhin aufrecht zu erhalten, wäre es aus Respekt gegenüber der direkten Demokratie und der Berechenbarkeit der zukünftigen Migrations-und Europapolitik zielführender, eine Entscheidung über die Gewichtung dieser einander entgegenstehenden politischen Ziele möglichst rasch anzugehen.
In: Veröffentlichungsreihe / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Technik - Arbeit - Umwelt, Abteilung Regulierung von Arbeit, Band 99-202
"Discussions about the international development of labour markets tend to just look at Western countries: the USA, the Netherlands, Sweden, Denmark. The countries neighbouring to the East don't seem to play a major role in this at all. This contribution will examine precisely this question, picking out as its central theme the growing significance of Eastern Central European transformation economies for industrial production locations by using the example of the substantial inflow of foreign direct investment. Here, the auto industry has proven to be one of the leading sectors. Even if the aggregate sums of direct investment flowing into Central and Eastern Europe are naturally small in comparison with the 'Triad' of the USA, Japan, and Western Europe. The development still signalizes the region's growing importance in locational competition. For the most part, the strong magnetic effect arises from the comparative advantage of low-costs combined with high-skill conditions. This combination distinguishes the Eastern Central European countries from traditional low-wage economies, but also increasingly leaves them competing with highly developed industrial states like Germany. Upgrading the transformation countries may well be desirable from a European standpoint. However, the combination of the existing constellation with increasingly intensified internationalization through direct investment clearly highlights how far this upgrading is linked with the danger of production and work migrating to the East." (author's abstract)
In: Veröffentlichungsreihe der Abteilung Regulierung von Arbeit des Forschungsschwerpunkts Technik, Arbeit, Umwelt des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung 99-203