Messung der Konfliktintensität internationaler Beziehungen
In: Schriften des Faches Politikwissenschaft 6
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In: Schriften des Faches Politikwissenschaft 6
Eine Auswertung von Tarifkonflikten in Deutschland zeigt, dass Spartengewerkschaften eine hohe Konfliktbereitschaft aufweisen. Treten mehrere konfliktfreudige Gewerkschaften bei einem Arbeitgeber in Konkurrenz, kumulieren sich die Konflikthandlungen. Im Extremfall gerät ein Arbeitgeber von einer Tarifauseinandersetzung in die nächste. Der Gesetzgeber kann diese Folge von Tarifpluralität begrenzen, indem er die Tarifeinheit wiederherstellt. ; In some industries, wage negotiations are conducted not only by labour unions covering the whole sector but also by craft unions representing single occupations. A comprehensive evaluation of wage disputes in Germany shows that craft unions are especially confrontational. Particular problems arise if several confl ict-prone unions representing employees of the same company enter into competition with each other. The cumulative effects of such a situation can undermine the legal ban on industrial action while a collective wage agreement is in force. This damage could be limited by legislation regulating competition among trade unions and restoring exclusivity for wage agreements at the plant level (one company = one agreement).
BASE
In: Arbeitspapier des Beziehungs- und Familienpanels (pairfam), Band 2
Die vorliegende Studie untersucht die Konflikthäufigkeit in Partnerschaften. Es werden ein einfaches Modell des Konfliktverlaufs in Partnerschaften sowie mehrere Hypothesen über die Bedingungen von Konflikten vorgestellt. Als Datenbasis dient eine Befragung von 358 Personen in Köln, wobei von 228 Personen auch die Partner befragt wurden. Die Analysen auf Paarebene ergeben, dass insbesondere der Institutionalisierungsgrad von Partnerschaften, das Konflikthandeln, Persönlichkeitsmerkmale und subjektive Belastungen durch die soziale Situation außerhalb der Partnerschaft die Konfliktintensität innerhalb der Partnerschaft beeinflussen.
In: Schriften des Max-Planck-Instituts für Gesellschaftsforschung Köln Band 17
Oberflächlich gesehen mag die deutsche Vereinigung in allen Bereichen nach dem Muster eines Institutionentransfers von West nach Ost abgelaufen sein. Genauer betrachtet gab es jedoch erhebliche Unterschiede im Prozeßverlauf, in der Konfliktintensität, im Ausmaß der bewirkten Strukturbrüche im Osten und in den Rückwirkungen auf den institutionellen Status quo im Westen. Die Transformation der außeruniversitären Forschung der DDR zeichnete sich durch relativ klare Zielvorstellungen, ein systematisches Herangehen an die Umgestaltungsaufgabe und eine hochgradig konforme Implementation der Vorschläge aus. Die empirische Studie analysiert die Bedingungen, unter denen ein derart gezielter Institutionenwandel stattfinden kann, und versucht, eine Bewertung der Transformationsergebnisse vorzunehmen.
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 52, Heft 4, S. 429-471
ISSN: 1861-8588
Obwohl in hiesigen Konflikten um die ökologische Transformation physische Gewalt relativ selten ist, ist die Rede von Gewalt und Gewaltfreiheit äußerst präsent. Der Beitrag analysiert daher, wie Gewalt in ökologischen Konflikten thematisiert wird und wie sich dies auf die Dynamik der Konflikte auswirkt. Dafür verbindet er eine konflikttheoretische Perspektive mit einer quantitativen und qualitativen Analyse des medialen Diskurses (2019–2023). Dadurch kann er die Gewalt-Thematisierung, die im Konflikt liegenden Diskursstränge und ihren Auf- und Abstieg im Zeitverlauf herausarbeiten. Die Gewalt-Thematisierungen haben dabei strategische Funktionen, um Konfliktgruppen zu konstruieren, den Konfliktgegenstand zu verschieben und die Konfliktintensität zu verschärfen. Insbesondere die Gegenseite zur Klimabewegung konnte darüber an Deutungshoheit gewinnen.
Diese Forschung hat zwei Hauptziele. Als Erst soll geklärt werden, wie sich die Konfliktintensität auf die Finanzierungsmodalitäten nach Konflikten auswirkt. Zunächst zielt die Forschung darauf ab, die Hauptfaktoren zu identifizieren, die die Nachhaltigkeit der Finanzlage in Ländern bestimmen, die aus Konflikten hervorgehen. Die Ergebnisse zeigen, dass Länder, die stark von Konflikten betroffen sind, über größere externe Finanzierungsressourcen verfügen als Länder, die nur mäßig von Konflikten betroffen sind. Die Ergebnisse zeigen auch, dass Auslandshilfe, ausländische Direktinvestitionen und die Aufrechterhaltung eines minimalen Handelsdefizits positiv und signifikant mit der fiskalischen Nachhaltigkeit in Post-Konflikt-Ländern verbunden sind. Außerdem hängen die Militärausgaben negativ und signifikant mit der fiskalischen Nachhaltigkeit zusammen.
BASE
Analyse der Berichterstattung in ausgewählten Medien vor den
nationalen Parlamentswahlen in der Bundesrepublik.
Themen: Kodierte Erfassung von Beiträgen in Printmedien sowie
in elektronischen Medien nach ihren politischen Themen
(Politische Agenda) und zentralen Aspekten; Bewertung der
politischen Akteure und ihrer Präsenz mit eigenen
Stellungnahmen; Beachtungsgrad durch die Medien und
journalistische Stilform; Anlaß der Berichterstattung;
Problemintensität und Art des Problems; Konfliktpartei und
Konfliktintensität; Bezug zur deutschen Vereinigung und zum
Wahlkampf; regionaler Bezug; Urheber der Bewertung;
Handlungsbewertung; Zuschreibung von Kompetenz,
Durchsetzungsstärke, Aktivität, Charakterzügen und sozialen
Eigenschaften; Tendenz und Richtung der Bewertung; dargestellte
Wahl- und Siegchancen der Parteien und Kandidaten.
GESIS
In: Technikfolgen und sozialer Wandel: zur politischen Steuerbarkeit der Technik; Symposion des Fachbereichs Sozialwissenschaften der Hochschule der Bundeswehr München, S. 57-82
Es wird untersucht, welche Rolle sozialwissenschaftliche Analysen, insbesondere in Gestalt des "technology assessment" und der "sozialwissenschaftlichen Begleitforschung", angesichts des "gesellschaftlichen Funktionswandels von Wissenschaft" spielen können. Zunächst werden der theoretische Anspruch sowie die gegenwärtige Praxis von technology assessment dargestellt, um dann am Beispiel einer technology assessment-Analyse der Kernkraftwerkstechnologie ein Konzept eines "realistischen, flexiblen" technology assessment zu entwerfen. Analogien und Differenzen von technology assessment und Begleitforschung im Rahmen der "Planung und Steuerung des wissenschaftlich-technisch-sozialen Wandels" werden herausgearbeitet. Abschließend wird die "wachsende Konfliktintensität" der Technologiepolitik ("Politisierung der Risikoproblematik") erörtert. Die anschließende Diskussion thematisiert vor allem das Konzept eines "bescheideneren" technology assessment. (IB)
In: Industrielle Beziehungen: Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, Band 24, Heft 1, S. 31-53
ISSN: 1862-0035
Es ist üblich, die Stabilität der Arbeitsbeziehungen anhand verschiedener Arbeitskampfindikatoren zu messen. Da diese aber nur an "materiellen" Konflikthandlungen wie Streiks und Aussperrungen anknüpfen, wird ein Konfliktmaß entwickelt, das nicht nur materielle Konflikthandlungen berücksichtigt, sondern auch verbale und formale Eskalationsstufen wie Streikdrohungen, Verhandlungsabbrüche oder Schlichtungen. Diese Konflikthandlungen werden in einer Eskalationspyramide so angeordnet, dass sie die Zuspitzung von Tarifkonflikten abbilden. Diese Methode liefert eine Grundlage, um in einem weiteren Schritt zwei Eskalationsmaße abzuleiten: Die maximale Eskalationsstufe gibt als statisches Maß an, bis zu welcher Stufe ein Konflikt eskaliert, die Konfliktintensität summiert als dynamisches Maß alle Konflikthandlungen. Eine Auswertung von 144 Tarifkonflikten in 13 Branchen zeigt bei beiden Maßen große Unterschiede. Außerdem zeigen vier abgeleitete Konfliktlösungsmuster, dass die Tarifverhandlungen in Deutschland nach wie vor als "Konfliktpartnerschaft" beschrieben werden können. Dabei lassen sich vor allem verbal-formale Konfliktlösungsansätze und materielle Konfliktlösungsansätze unterscheiden.
In: Kommunikation und Revolution, S. 285-310
Der Höhepunkt der Studentenbewegung und der außerparlamentarischen Opposition in Westeuropa und den USA 1968 und die Massenmobilisierungen der Bürgerbewegungen gegen kommunistische Herrschaftssysteme in Osteuropa 1989 werden miteinander verglichen. Die strukturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Bewegungen werden dargestellt. Dazu werden westdeutsche Zeitungsberichte des Zeitraums 1950-1992 standardisiert ausgewertet. Die quantitative Entwicklung von Protestereignissen und Teilnehmerzahlen in der alten Bundesrepublik Deutschland und der ehemaligen DDR, unter besonderer Berücksichtigung der Protestperioden um die Schlüsseljahre 1968 und 1989, wird nachgezeichnet. Auch die Aktionstypen, die Konfliktintensität und die Protestthemen werden erfasst. Anhand der Befunde wird gezeigt, dass es sich bei der 68er Bewegung um einen Kulturbruch ohne eindeutigen Wendepunkt handelt. Die Protestbewegung von 1989 hingegen besteht in einem Systembruch, der eine historische Wende bedeutet. (BB)
In: Ruhr economic papers 466
Stichproben-Modelle, wie beispielsweise Heckman- und Heckit-Modelle, werden zunehmend von Politikwissenschaftlern benutzt. Sie bergen jedoch gewisse Probleme. Viele der Fragen, die von empirischen Politikwissenschaftler untersucht werden, könnte man - sowohl aus inhaltlichen als auch aus statistischen Gründen besser mit einem alternativen, wenn auch eng verwandten Verfahren wie dem two-part model (2PM) analysieren. Abgesehen davon, dass es einfach zu schätzen ist, ist eines seiner Vorteile, dass die Identifikations-Anforderungen geringer sind. Gestützt auf Daten, die von Sweeney (2003 ) aus der Correlates of War-Datenbank zusammengestellt worden sind, präsentiert das Papier eine empirische Analyse der Konfliktintensität, die zeigt, dass die Wahl zwischen einem herkömmlichen Stichproben-Modell und das two-part model fundamentale Auswirkungen auf die gezogenen Schlussfolgerungen haben kann.
In: Sachunmittelbare Demokratie im interdisziplinären und internationalen Kontext 2009/2010: Deutschland, Liechtenstein, Österreich, Schweiz und Europa, S. 133-153
Die politische Kognitionspsychologie hat nachweisen können, dass mentale Entscheidungshilfen auch bei Wahlen und Sachabstimmungen häufig angewendet werden. Während die individuellen Bestimmungsgründe der Heuristikverwendung gut erforscht sind, ist über die kontextuellen Bedingungen wenig bekannt. Welche Eigenschaften der Entscheidungssituation begünstigen die Verwendung von Heuristiken bzw. machen sie wenig wahrscheinlich? Der Beitrag geht dieser Frage am Beispiel von Schweizer Sachabstimmungen nach. Dabei wird die Heuristikverwendung zum ersten Mal auf der Basis der Stimmmotivangaben der Vox-Befragten erhoben. Die Analyse zeigt, dass die Komplexität der Vorlage die Angewiesenheit auf Heuristiken signifikant erhöht. Daneben üben auch noch die Konfliktintensität und das Vertrauen in den Bundesrat einen Einfluss auf das Ausmaß der Heuristikverwendung aus. Letzteres zeigt den nach wie vor starken Einfluss des Bundesrates auf die Meinungsbildung der Stimmbürgerschaft, aber gleichzeitig auch das Risiko für Behördenvorlagen, die in Zeiten sinkenden Regierungsvertrauens dem Volk vorgelegt werden. (ICB2)
In: Wirtschaftspolitik im britischen Besatzungsgebiet 1945-1949, S. 197-213
In dem Aufsatz werden die Phasen der Entwicklung des Verwaltungsamts für Stahl und Eisen (VSE) zwischen einer selbstverwalteten Organisationsform der Wirtschaftsverwaltung und einer behördlichen Lenkungsinstanz im Zeitraum von 1945 bis 1950 dargestellt. Abschließend wird der Wechsel zwischen verschiedenen Organisationsformen der Wirtschaftssteuerung im Hinblick auf die politikwissenschaftliche These der Äquifunktionalität diskutiert. Die Konflikte innerhalb der Eisen- und Stahlindustrie konnten nicht eindeutig gelöst werden im Hinblick auf die Frage, ob die Wirtschaftssteuerung von einer staatlichen Institution oder einem Selbstverwaltungsorgan durchgeführt werden sollte. Vielmehr kam es zwischen 1945 und 1950 zu einem ständigen Wechsel in der Organisationsform, was zunächst die These der Äquifunktionalität (Beliebigkeit der Organisationsform der Wirtschaftssteuerung bei "Marktversagen") zu bestätigen scheint. Der Autor kommt demgegenüber jedoch zu dem Ergebnis, daß die gewählte Organisationsform von der ökonomischen Entwicklung, der allgemeinen ordnungspolitischen Orientierung sowie den innerorganisatorischen Eigeninteressen und der Konfliktintensität abhängt. (AG)
In: Österreichische Zeitschrift für Politikwissenschaft, Band 36, Heft 3, S. 337-352
"Die vorliegende Studie untersucht das Ausmaß, die Aktionsform und die thematischen Schwerpunkte des politischen Protests in Österreich von 1975 bis 2005. Die Entwicklungen der 1990er Jahre und vor allem die Proteste gegen die Bildung der ÖVP-FPÖ-Regierung im Jahr 2000 wurden vielfach als Indikator für einen Wandel hin zu einer höheren Konfliktintensität der österreichischen Politik gesehen. Auf Basis einer systematischen Längsschnittuntersuchung weisen die Verfasser diese Interpretation zurück. Die Ergebnisse einer Inhaltsanalyse der Berichterstattung über Protestereignisse zeigen seit den 1990er Jahren ein leicht höheres Mobilisierungsniveau, jedoch keinen klaren Bruch mit stärker auf Konsens ausgerichteten Jahrzehnten. Noch immer ist unkonventionelles politisches Verhalten in Österreich deutlich geringer ausgeprägt als in vergleichbaren westeuropäischen Ländern und von einem gemäßigteren Aktionsrepertoire bestimmt. Diese empirischen Befunde werden mit dem spezifischen nationalen politischen Kontext erklärt." (Autorenreferat)
In: Austrian journal of political science: OZP, Band 36, Heft 3, S. 337-352
ISSN: 2313-5433
'Die vorliegende Studie untersucht das Ausmaß, die Aktionsform und die thematischen Schwerpunkte des politischen Protests in Österreich von 1975 bis 2005. Die Entwicklungen der 1990er Jahre und vor allem die Proteste gegen die Bildung der ÖVP-FPÖ-Regierung im Jahr 2000 wurden vielfach als Indikator für einen Wandel hin zu einer höheren Konfliktintensität der österreichischen Politik gesehen. Auf Basis einer systematischen Längsschnittuntersuchung weisen die Verfasser diese Interpretation zurück. Die Ergebnisse einer Inhaltsanalyse der Berichterstattung über Protestereignisse zeigen seit den 1990er Jahren ein leicht höheres Mobilisierungsniveau, jedoch keinen klaren Bruch mit stärker auf Konsens ausgerichteten Jahrzehnten. Noch immer ist unkonventionelles politisches Verhalten in Österreich deutlich geringer ausgeprägt als in vergleichbaren westeuropäischen Ländern und von einem gemäßigteren Aktionsrepertoire bestimmt. Diese empirischen Befunde werden mit dem spezifischen nationalen politischen Kontext erklärt.' (Autorenreferat)