Kinästhetik und Kommunikation: Ränder und Interferenzen des Ausdrucks
In: LiteraturForschung 17
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In: LiteraturForschung 17
In: Aktuelle Themen der Turnentwicklung. Jahrestagung der dvs-Kommission Gerätturnen vom 27.-29. September 2010 in Köln., S. 11-18
In dieser Arbeit wird die Bedeutsamkeit der ästhesiologischen Bewegungslehre in der Lehrpraxis des Gerätturnens erläutert, vor allem vom Standpunkt des Verstehens der Kinästhese des Schülers, aber auch bezogen auf die Erweckung des kinästhetischen Bewusstseins der Lehrkraft. Aus dem Vorwort.
In: Zeitschrift für Germanistik
In: Publikationen zur Zeitschrift für Germanistik 8
In: Aktuelle Themen der Turnentwicklung. Jahrestagung der dvs-Kommission Gerätturnen vom 27.-29. September 2010 in Köln., S. 19-26
Wenn man eine neue Bewegung lernen möchte, ist es sehr wichtig, dass man sich des Bewegungssinns bewusst ist, d. h. sich darüber im Klaren zu sein, mit welchem Empfinden man sich bewegt. In der ästhesiologischen Bewegungslehre wird dieses Bewusstsein "Kinästhese" genannt. Der vorliegende Beitrag geht davon aus, dass der Orientierungssinn die wichtigste kinästhetische Empfindung darstellt. Dies betrifft Empfindungen wie z. B. "vorn" und "hinten", "rechts" und "links", "oben" und "unten". Der Orientierungssinn bildet die Grundlage für das Konstruieren des kinästhetischen Bewusstseins. Das Gerätturnen, bei dem die Veränderung des Umfelds im Vergleich zu Ballspielen eine geringe Rolle spielt, kann den Schülern im Lernprozess dazu dienen, die Bedeutung des Orientierungssinns zu entdecken und diesen differenzierter auszuprägen. Der Handstand, in dem sich "Oben" und "Unten" des Körpers umkehren, bietet eine besonders zweckmäßige Übung, damit die Struktur des Orientierungssinns in einem erlebten Raum erkannt wird, der sich wiederum von einem mathematisch homogenisierten Raum unterscheidet. Einleitung (gekürzt).
In: Aktuelle Themen der Turnentwicklung. Jahrestagung der dvs-Kommission Gerätturnen vom 27.-29. September 2010 in Köln., S. 27-32
Beim gut gekonnten Sich-Bewegen kann oft ein detailliertes Vollzugsbewusstsein verloren gegangen sein. So kann zum Beispiel ein Turnlehrer einfache turnerische Bewegungen mit dem bewussten, aber auch mit verloren gegangenem, unbewusstem Vollzugsgefühl gut durchführen. Aber wenn das nicht mehr bewusste Vollzugsgefühl des Lehrenden beim Erlernen dieser Turnbewegung für Anfänger sehr wichtig ist, dann kann der Lehrer ihnen das Gefühl (die Bewegungsweise) nicht mehr vermitteln. Deshalb muss ein Lehrer beim Turnunterricht sein "kinästhetisches Bewusstsein" inklusive der "passiven Kinästhese" im Sinne Husserls selber streng analysieren und wieder in Erinnerung bringen. In diesem Beitrag wird exemplarisch eine Analyse zum kinästhetischen Bewusstsein des Turnlehrers bei Rollbewegungen rückwärts am Boden vorgestellt. Dabei wurde die Rolle des Turnlehrers vom Autor des Beitrags selbst übernommen. Einleitung.
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 569-578
"Unsere Forschungsperspektive richtet sich praxistheoretisch-empirisch auf den zweibahnigen Prozess der körperlichen Konstitution des Sozialen und der sozialen Konstitution körperlicher Praxen. Ausgehend von Roger Caillois Forderung nach einer Soziologie vom Spiel nehmen wir an, dass den Körper- und Bewegungspraxen der Spiele und des Sports eine Indikatorfunktion zukommt: In ihren motorischen Charakteristika und körperlichen Aufführungen werden gesellschaftliche Veränderungen schon früher sichtbar als in anderen, weniger beweglichen Handlungsbereichen. Wie wir am sozialen Wandel des Verhältnisses von Körper und Technik demonstrieren wollen, sind mit dieser körperlichen Zeigequalität der Spiele erhebliche soziologische Erkenntnischancen verbunden. Mit Bezug auf Ergebnisse unserer Feldforschungen können wir deutlich machen, dass sich in neuen Spielen des Sports (Inlineskating, Snowboarding etc.) neuartige Beziehungen zwischen Akteuren und Sportgeräten herausgebildet haben, die sich auch an neuen Arbeitsvollzügen, wie am Umgang von Programmierern und Softwareentwicklern mit dem Computer, erkennen lassen. Neue Spiel- und Arbeitsgeräte erweitern das Anforderungsprofil an die Akteure um eminent körperliche Probleme der Handhabung, Kinästhesie und sensomotorischen Rückempfindungsfähigkeit. Im Umgang mit diesen Geräten ist eine erhöhte Sach- und Selbstempfindlichkeit einzelner Körperpartien gefordert: Werden beim Inlineskaten die Füße zu technologisch optimierten Tastorganen, so ist in der Computerarbeit die Tastfähigkeit der Fingerkuppen von zentraler Bedeutung. Voraussetzung solcher Synthesen von Körper und Technik ist eine wechselseitige Annäherung: die im Habitus sich niederschlagende Körpergeschichte und das technische Gerät müssen zueinander kommen. In dieser Vereinigung werden neue körperliche Praxen und Formen praktischen Wissens generiert. Im Umgang mit den neuen technischen Artefakten nimmt die Bedeutung der praktischen Könnerschaft des Habitus also nicht ab, sie nimmt im Gegenteil zu und erlangt eine veränderte Qualität. Der Habitus übernimmt Funktionen, die die Dispositive des traditionellen Sports und der tayloristischen Fabrikarbeit an diesen abgetreten haben. Über die Mimesis der Technik an das Organische und das Anschmiegen des Körpers an die Technik sowie über deren Angewiesenheit auf eine habitualisierte körperliche Vorbildung realisieren und beglaubigen sich soziale Unterschiede zwischen verschiedenen Berufs- und Technikkulturen als körperliche Differenzen." (Autorenreferat)
Als Bewegungen in Raum und Zeit stehen sich Tanz, Musik und Klänge besonders nahe und können vor diesem Hintergrund sehr eindringliche, audiovisuell kinästhetische Sensationen entwickeln - Sinneseindrücke im ursprünglichen Wortsinn. Dennoch zeigen sich auch immer wieder Tendenzen, die hör- und sichtbaren Bewegungsgestaltungen voneinander zu emanzipieren, um sie in ihrer jeweils eigenen Materialität und Medialität zur Geltung kommen zu lassen und auf diese Weise herkömmliche Erwartungen zu irritieren. Die Beiträge dieses Bandes gehen der Frage nach, welche Bewegungs- und Klangspuren sich in diesem Wechselspiel der Künste zeigen und welche Wahrnehmungsspuren sie dabei hinterlassen können.