Die kinästhesiologische Analyse als Lehrmethode für den Handstand am Boden
In: Aktuelle Themen der Turnentwicklung. Jahrestagung der dvs-Kommission Gerätturnen vom 27.-29. September 2010 in Köln., S. 19-26
Abstract
Wenn man eine neue Bewegung lernen möchte, ist es sehr wichtig, dass man sich des Bewegungssinns bewusst ist, d. h. sich darüber im Klaren zu sein, mit welchem Empfinden man sich bewegt. In der ästhesiologischen Bewegungslehre wird dieses Bewusstsein "Kinästhese" genannt. Der vorliegende Beitrag geht davon aus, dass der Orientierungssinn die wichtigste kinästhetische Empfindung darstellt. Dies betrifft Empfindungen wie z. B. "vorn" und "hinten", "rechts" und "links", "oben" und "unten". Der Orientierungssinn bildet die Grundlage für das Konstruieren des kinästhetischen Bewusstseins. Das Gerätturnen, bei dem die Veränderung des Umfelds im Vergleich zu Ballspielen eine geringe Rolle spielt, kann den Schülern im Lernprozess dazu dienen, die Bedeutung des Orientierungssinns zu entdecken und diesen differenzierter auszuprägen. Der Handstand, in dem sich "Oben" und "Unten" des Körpers umkehren, bietet eine besonders zweckmäßige Übung, damit die Struktur des Orientierungssinns in einem erlebten Raum erkannt wird, der sich wiederum von einem mathematisch homogenisierten Raum unterscheidet. Einleitung (gekürzt).
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