Inklusion ist ein noch neues Querschnittsthema. In dem Buch wird ein Überblick darüber gegeben, was Lehrerinnen und Lehrer, die an Regelschulen unterrichten möchten, über Inklusion wissen sollten. Ziel ist, das die Studierenden mit diesem Buch nicht zu blinden Inklusionsbefürwortern oder -gegnern werden, sondern eine gut begründete Einstellung zu Inklusion entwickeln und einen Eindruck davon bekommen, dass und wie Inklusion umsetzbar ist.
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Der Beitrag von Birgit Herz stützt sich auf zehn zugängliche Studien aus dem Feld von Sonder-, Sozial- und Inklusionspädagogik. Mit dieser Auswahl, die sich als erste 'orientierende Sichtung' begreift und die Abwesenheit der bundesrepublikanischen Erziehungswissenschaft in diesem Feld konstatiert, organisiert die Autorin einen Überblick über die 'globale Entwicklung' einerseits und die 'Transformation der Bildungs- und Erziehungssysteme' andererseits. Der Exkurs zur Digitalisierung auf der Basis 'digitaler Bildungs- und Erziehungssoftware' eröffnet einen Einblick in neue, innovative Profile ehemaliger Pädagogikdomainen'. Die Digitalisierung von Spracherziehung, 'Lernstrategiesensorik', 'Empathieintervention' und 'Biosignal'-Technologie geraten somit in den analytischen Horizont des Beitrags. Die im Titel angesprochene Profession und deren theoretisches Arsenal, so der zentrale Befund, wirken vor diesem Hintergrund unterkomplex und schlicht 'antiquiert'. Der Ausblick auf zukünftige Inklusionspädagogik fällt mit dem Hinweis auf 'dramatische ethische Implikationen' nicht nur nüchtern aus, er konstatiert ferner ein zeitliches Dilemma.
Heterogenität in Sprachbildungsprozessen ist facettenreich und birgt ganz unterschiedliche Herausforderungen. Der Deutschunterricht in der inklusiven Schule hat die Aufgabe, allen Kindern angemessene Lernangebote zu unterbreiten. Das vorliegende Buch arbeitet Diskussionslinien heraus, die sich an den Schnittflächen von Deutschdidaktik und Inklusionspädagogik erkennen lassen
Frontmatter -- Inhalt -- Vorwort -- 1 Hinführung, oder: Das Problem mit der Teilhabe und die Suche nach der politischen Dimension von ›Inklusion‹ -- 2 Zwischen Anspruch und Wirklichkeit(sbeschreibung) – Annäherung an ein umstrittenes Feld -- 3 ›Inklusion‹ und das Politische – radikaldemokratische Denkfiguren -- 4 ›Inklusion‹ und Gesellschaftsanalyse – Inklusionsforschung als hegemoniales Projekt -- 5 Bilanzierung: Inklusionspädagogik und -forschung als radikales Investment -- 6 Literaturverzeichnis
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Der Beitrag übersetzt die Anliegen des menschenrechtlichen Verständnisses von Inklusion in einen Analyserahmen für die Fluchtforschung. Anhand eines Forschungsprojekts zum Thema "Flucht und Inklusion - Historische und zeitgenössische Analysen zur Teilhabe von Geflüchteten" verdeutlicht er die Perspektive junger Geflüchteter in Deutschland auf ihre Schul- und Bildungssituation. Zentrales Ergebnis ist, dass die Beschulung der Logik von Integration, nicht von Inklusion folgt. Die Ergebnisse knüpfen an Erkenntnisse zur Beschulung der Kinder von Migrant_innen in der Vergangenheit an und rekonstruieren Formen der Separierung als pfadabhängige Umgangsweise mit Migration in Deutschland. Der Beitrag plädiert für eine Zusammenführung der Diskussionen zu Inklusion in den pädagogischen Teildisziplinen und eine Inklusionspädagogik, welche Teilhabeprozesse aus Akteur_innensicht beforscht und Räume der Teilhabe gestaltet.
Befürwortende ebenso wie skeptische Stimmen zum Thema Inklusion klingen häufig so, als sei ein Gelingen oder Scheitern inklusiver Prozesse kaum beeinflussbar. Entsprechend wenig ist untersucht, wie sich Gruppenprozesse in inklusiven Gruppen gestalten. Die vorliegende Studie schließt diese Lücke, indem sie die Zusammenarbeit in Kleingruppen im Kontext inklusiver Hochschulbildung untersucht. Gegenstand sind vier rekonstruktive Fallstudien aus Seminaren, an denen Studierende und behinderte Menschen – zumeist ohne Hochschulzugangsberechtigung – teilnehmen. Unter Anwendung der dokumentarischen Methode werden Arbeitsprozesse von Projektgruppen im Rahmen inklusionsorientierter Seminare analysiert. Die leitende Fragestellung besteht darin, wie die Mitglieder einer Gruppe Gemeinsamkeit herstellen, Differenz bearbeiten und Verantwortung verteilen. Somit ist die Ambivalenz von Gemeinsamkeit und Differenz und ihre 'Herstellung' in inklusiven Kleingruppen Gegenstand der Dissertation. Sie leistet für die Förder-/Sonder-/Rehabilitations- und Inklusionspädagogik einen Beitrag zur kritischen Auseinandersetzung mit Differenz und den damit verbundenen Zuschreibungen. Zugleich wird aber auch die Entstehung von gemeinsamen Erfahrungsräumen in Gruppenprozessen analysiert. Obwohl im Hochschulbereich angesiedelt, sind die Ergebnisse auch für außerschulische Jugendbildung und den Sekundarbereich als relevant anzusehen.
Menschen mit den Merkmalen Behinderung und Migrationshintergrund droht doppelte Diskriminierung. Einrichtungsträger und Fachverbände für Menschen mit Behinderung haben sich deshalb auf interkulturelle Öffnung und kultursensible Arbeit für Menschen mit Migrationshintergrund verpflichtet. Das Buch liefert dafür das grundlegende Fachwissen für professionelle Handlungskompetenz. Vermittelt wird zunächst ein Verständnis von Migrationsprozessen in interkultureller Perspektive. Sehr konkret werden dann Einblicke in die Lebenswelt von Familien mit Migrationshintergrund und einem behinderten Kind eröffnet. Fallorientiert wird auf Ressourcen und Bedarfe dieser Familien eingegangen und im engen Bezug auf die professionelle Arbeit werden schließlich Konzepte eines Beratungs- und Unterstützungsangebotes für diese Klientel vorgestellt. Dr. phil. Julia Halfmann ist Sonderpädagogin mit den Fachrichtungen Geistigbehindertenpädagogik und Sprachbehindertenpädagogik. Dr. Karin Terfloth ist Professorin für Pädagogik bei schwerer geistiger und mehrfacher Behinderung und Inklusionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Dr. Werner Schlummer lehrt an der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln im Bereich Pädagogik und Rehabilitation bei Menschen mit geistiger und schwerer Behinderung.
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Hendrik Trescher zeigt, dass der Heimalltag von Menschen mit Behinderungen oftmals von Regulierung, Überwachung und asymmetrischen Abhängigkeitsverhältnissen geprägt ist. Er stellt fest, dass HeimbewohnerInnen vom Steuerungssystem der sogenannten Behindertenhilfe in ihrer persönlichen Handlungsökonomie und Persönlichkeitsentwicklung eingeengt werden, sodass Wohnen, verstanden als eine auch emotionale Aneignungspraxis von Raum, kaum gelingen kann. Menschen mit Behinderung werden 'bürokratiebehindert'. Heime, die eigentlich als Unterstützungssysteme gedacht sind, werden durch das von ihnen aufgefächerte allumfassende pädagogische Protektorat selbst zu Behinderungsfaktoren, da sie Teilhabe an alltäglichen Praxen jenseits der Institution teilweise massiv einschränken. Der Autor liefert abschließend konkrete konzeptionelle und pädagogisch-praktische Vorschläge und Anregungen. Der Inhalt Diskurs, Bürokratie und Behinderung Wohnen, Würde und das Private Das Subjekt unter dem pädagogischen Protektorat Bedarf eines neuen Behinderungs- und Inklusionsbegriffs Die Zielgruppen Dozierende und Studierende der Soziologie, Erziehungswissenschaften, Disability Studies sowie der Sonder- und Inklusionspädagogik PraktikerInnen aus dem Bereich der Betreuung von Menschen mit Behinderung Der Autor Dr. phil. habil. Hendrik Trescher ist Soziologe und Pädagoge und wirkt als Privatdozent an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
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Hendrik Trescher geht der Frage nach, ob und inwiefern Teilhabe für Menschen mit geistiger Behinderung an alltäglichen Freizeitaktivitäten auch jenseits eines pädagogischen Protektorats praktiziert wird bzw. möglich ist. Der Autor kommt letztlich unter anderem zu dem Schluss, dass viele Inklusionspotenziale ungenutzt bleiben. Eine zentrale Rolle spielen dabei Versorgungsinstitutionen, sie wirken dabei oft als Inklusionschranken. Schlussendlich entwickelt er ein theoretisches Inklusionsverständnis, welches auf Diskursteilhabe beruht: Inklusion ist als Prozess der Dekonstruktion von Diskursteilhabebarrieren zu verstehen. Dieser Prozess muss sich in der Lebenspraxis vollziehen - in diesem Sinne werden auch praktische Vorschläge zur Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit geistiger Behinderung entwickelt. Der Inhalt Teilhabe-Barrieren und Perspektiven für Menschen mit geistiger Behinderung Subjektivierungspraxen in der Totalen Institution Diskurs und geistige Behinderung Entwicklungsperspektiven inklusiver Freizeitgestaltung Inklusion verstanden als Dekonstruktion von Diskursteilhabebarrieren Die Zielgruppen Dozierende und Studierende der Soziologie, Erziehungswissenschaften, Disability Studies sowie der Sonder- und Inklusionspädagogik PraktikerInnen im Bereich der Betreuung von Menschen mit geistiger Behinderung Der Autor Dr. phil. Hendrik Trescher ist Soziologe und Pädagoge und vertritt zurzeit die Professur für Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Sonderpädagogik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
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Mit der Bedeutung der schulischen Bezugsgruppen auf die Entwicklung von Schülerinnen und Schülern widmet sich Carmen Zurbriggen einer zentralen Frage des bildungswissenschaftlichen Erkenntnisinteresses, die bei schwachen Schulleistungen im Kontext von Selektion herausragende Brisanz erhält. Die Autorin setzt am Scheitelpunkt der Kontroverse um komparative und normative Peereffekte an und durchleuchtet kritisch anhand von sich konkurrierenden theoretischen Modellen die Wirkungsweise der Schulklasse und des Lernumfeldes auf Schulleistungen, akademisches Selbstkonzept sowie Berufsaspirationen von Jugendlichen vor und nach dem Schulübergang. Mit ihren facettenreichen Befunden vermag sie die international geführte Debatte signifikant zu erweitern. Der Inhalt • Referenzgruppeneffekte im Kontext von Selektion • Die schulische Bezugsgruppe als Vergleichsmaßstab • big-fish-little-pond effect • Die schulische Bezugsgruppe als soziales Lernumfeld • Komponenten und Einflussfaktoren differenzieller sozialer Lernumfelder Die Zielgruppen • Dozierende und Studierende der Erziehungswissenschaft, Sonderpädagogik und Bildungssoziologie • Lehrpersonen und Fachpersonen schulischer Heil-/Sonderpädagogik, Mitglieder von Schulleitungen und der Bildungspolitik Die Autorin Dr. Carmen Zurbriggen ist Assistentin am Departement für Sonderpädagogik der Universität Freiburg/Fribourg. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen im Bereich der empirischen Bildungsforschung sowie der Integrations- bzw. Inklusionspädagogik
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Julia Wilke untersucht, inwiefern Literacy im Leben von erwachsenen Menschen mit geistiger Behinderung eine Rolle spielt, wie Lese- und Schreibhandlungen in den Alltag eingebunden sind und in welche Sinnzusammenhänge diese Handlungen eingebettet sind. Mit der quantitativen Teilstudie werden Mediennutzung und Lesefähigkeiten von Menschen mit geistiger Behinderung evaluiert. Die qualitative Studie im Stil der Grounded Theory Methodologie richtet den Blick auf die persönliche Bedeutsamkeit von Lesen und Literatur für die Probanden. Das zentrale Ergebnis ist die Erkenntnis, dass Literacy mit bestimmten Funktionen besetzt ist: Literacy übernimmt im Lebensumfeld der untersuchten Menschen mit geistiger Behinderung eine bedeutende Rolle im Identitätsbildungsprozess. Der Inhalt Lesen und Literaturerfahrung Menschen mit geistiger Behinderung im Kontext von Lesen und Literatur Empirische Forschung mit Menschen mit geistiger Behinderung Literacy, Bildung, Identität und Respekt Die Zielgruppen Dozierende und Studierende der Heil-, Sonder- und Inklusionspädagogik sowie der Sozialwissenschaften und Sozialen Arbeit Personen, die mit Menschen mit geistiger Behinderung arbeiten Die Autorin Julia Wilke arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Sozial- und Kulturwissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen und promovierte bei Prof. Dr. Reinhilde Stöppler. Sie arbeitet an einer Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in Frankfurt/Main
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Kategorisierungen wie beispielsweise die Unterscheidung 'behindert/nicht behindert' bieten in der Alltagskommunikation und im Wissenschaftsdiskurs Struktur und Orientierung. Auch im Hinblick auf gruppenbezogene Identitätsbildung und politische Interessenvertretung kommt Kategorien eine besondere Bedeutung zu. Allerdings geht mit Differenzierungen und Kategorisierungen – im Sinne von Ein- und Abgrenzungen – immer auch die Gefahr einher, Stigmatisierungs- und Diskriminierungsprozessen Vorschub zu leisten. Die Beiträge des vorliegenden ersten Bandes der Reihe pädagogische differenzen diskutieren Fragen der (De-) Kategorisierung und ihre Bedeutung für die pädagogische Aufgabenstellung aus verschiedenen disziplinären Perspektiven (Erziehungswissenschaft, Heilpädagogik, Migrationspädagogik, Politikwissenschaft, Geschichtsdidaktik, Disability und Gender Studies, Sozialpsychologie). Mit Beiträgen von Micha Brumlik, Markus Dederich, Viola B. Georgi, Marianne Hirschberg, Swantje Köbsell, Martin Lücke, Christina Matschke, Paul Mecheril, Anke Riebau, David Salomon, Linda Supik, Hendrik Trescher und Katharina Walgenbach.
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Das Rahmenkonzept der Universitätsschule Potsdam beschreibt die Wertegrundlage und das pädagogisch-didaktische sowie das wissenschaftliche Fundament einer zu gründenden Universitätsschule Potsdam. Wie andere Universitätsschulen soll sich auch diese Schule durch eine enge und institutionalisierte Beziehung zwischen Schule und Universität auszeichnen, die den ständigen Wissenstransfer zwischen Schulpraxis, Wissenschaft, Lehrkräftebildung und Schulverwaltung unterstützt. Das Rahmenkonzept legt die Grundlagen für eine inklusive Schule, deren Schüler:innen einen Querschnitt der Gesellschaft abbilden, und die in ungleichheitssensiblen Bildungsangeboten alle Bildungsabschlüsse des Landes Brandenburg anbietet. Die Universitätsschule soll den starken Segregationsprozessen in Potsdam entgegenwirken. Im Leitbild werden die Grundwerte (Nachhaltigkeit, Inklusion und Bildungsgerechtigkeit, Menschenrechte und Demokratie, Gemeinschaft, Ganzheitlichkeit) und die Bildungsziele (Transferfähigkeit, kritisch-reflexives Denken und lebensbegleitendes Lernen, Diversitätsbewusstsein und Transkulturalität, Selbstkompetenz und Beziehungskompetenz, Kulturtechniken und digitale Kompetenz) der Universitätsschule dargestellt. Das Pädagogische Konzept veranschaulicht, wie Werte und Bildungsziele in den Bereichen Schulform, Schulkultur, Lernkultur sowie Lernorte und Lernumgebung ausgestaltet werden können. Schließlich wird die Universitätsschule als lernende und lehrende Institution beschrieben, die ein Ort des Transfers von Bildungsinnovationen ist. Dafür soll eine Transferwerkstatt in der Schule verankert werden, die den Wissensaustausch der schulrelevanten Akteur:innen unterstützt und gestaltet.