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Der vorliegende Artikel macht deutlich, dass der exogene Einfluss sehr einflussreicher Organisationen wie etwa der Weltbank durch endogene Faktoren wesentlich überformt werden kann. Zudem legt er dar, dass das Verhältnis dieser exogenen und endogenen Faktoren nur durch eine möglichst umfassende vergleichend-historische Prozessanalyse verstanden werden kann. Er konzentriert sich dabei auf den Kurswechsel, der von der Weltbank Mitte der 1980er Jahre hinsichtlich der Berufsbildung eingeleitet wurde, und stellt dar, wie dieser in Sri Lanka und Bangladesh die Reformierung berufspraktischer Fächer an allgemeinbildenden Schulen nach 1990 beeinflusst hat. (DIPF/Orig.) ; The present article shows clearly that the exogenous impact of highly influential organizations such as the World Bank is prone to be essentially superposed by endogenous factors. It is furthermore shown that the relation between these exogenous and endogenous factors can only be fully understood on the basis of a comprehensive comparative-historical process analysis. The author focuses on the change of direction initiated by the World Bank in the mid-1980s with regard to vocational education and shows how this change was dealt with Sri Lanka and Bangladesh after 1990. (DIPF/Orig.)
BASE
In: Kasseler Semesterbücher
In: Reihe Studia cassellana
Inhalt: EINLEITUNG (Brinckmann, Hans: Profil und Perspektive - 25 Jahre Universität Gesamthochschule Kassel). - GRÜNDUNGS- PERSPEKTIVEN (Nautz, Jürgen: Die historische Chance. Zur Entstehungsgeschichte der Gesamthochschule in Kassel. - Demokratie - Bildung - Hochschule. Ein Interview mit Friedeburg, Ludwig von und Oehler, Christoph - geführt von Ulbricht-Hopf, Annette. - Hohmann-Dennhardt, Christine: Modell GhK? Die Gesamthochschule Kassel als Herausforderung an die Hochschulpolitik). - FACH-KULTUREN (Gildemeister, Regine: Prekäre Grenzen. Zur akademischen Kultur in der GhK aus der Sicht einer neuberufenen Hochschullehrerin. - Weiß, Johannes: Schlegel, Comte, Marx und der Geist der "GhK". Zur Dialektik der Versozialwissenschaftlichung einer Universität. - Wie männlich ist das Reformmodell? Zur Entwicklung der Frauenforschung an der GhK. Ein Gespräch zwischen Bohnacker, Anke - Eckart, Christel - Neusel, Ayla - Robak, Brigitte - Schottroff, Luise - Schüngel-Straumann, Helen - Wunder, Heide. - Hellstern, Gerd-Michael: Impulse für die Region? Die Ausbildung von Ökonomen im Wandel. - Neuner, Gerhard: Kontinuität und Wandel. Von der OE II zu den Fachbereichen Anglistik/Romanistik und Germanistik. - Kleinkauf, Werner: Gestalten oder nachvollziehen? Aspekte zur Entwicklung der Ingenieurwissenschaften an der GhK. - Fricke, Burkhard: Halbzeit. Zum Aufbau der Naturwissenschaften und der Mathematik in Forschung und Lehre. - Becker, Barbara/Bichler, Hans/Jutzi, Samuel C.: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein... Ein Versuch über die Agrar- und Umweltwissenschaften an der GhK. - Kramer, Harry: Z. Die Geschichte eines ganz normalen Idioten. Die Kunst an der GhK aus der Sicht eines emeritierten Kunsthochschullehrers). - GHK-PROFILE (Bieber, Hans-Joachim/Kohnke Godt, Beatrix: Profil in Bewegung. Zur Studien- und Forschungsentwicklung an der GhK. - Teichler, Ulrich: Zwischen Exotik und Notwendigkeit. Internationalität und internationale Beziehungen der GhK. - Gorzka, Gabriele/Schreiber, Lothar: Auf dem Weg zur doktorvaterlosen Gesellschaft? Ein Dialog zur Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses an der GhK. - Bockhorst, Elke: Praxis großgeschrieben. Projektstudium und berufspraktische Studien am Beispiel Architektur. - Fuchs, Thomas: Lehre und Forschung verbinden. Erfahrungen aus einer Forschungsgruppe in der Stadt- und Landschaftsplanung. - Lipschik, Anja: Wo sind sie geblieben? Kasseler Absolvent(innen) der Wirtschaftswissenschaften im Beruf) ...
Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit der Orientierungsfunktion, die der erlernte Beruf für Individuen ausübt. Durch die Selektion arbeitsmarktrelevanter Fähigkeiten kommt ihm eine besondere Rolle in der Vermittlung zwischen Bildung und Arbeitsmarkt zu. Mit dieser Arbeit wird hinterfragt, ob und wenn ja, wie sich Veränderungen in der Arbeitswelt und im Bildungswesen auf diese Orientierungsfunktion auswirken. Die 1970er bis 2000er Jahre setzen für diese Fragestellung die idealen Rahmenbedingungen: Die Arbeitswelt ist durch die dritte industrielle bzw. mikroelektronische Revolution und die damit einhergehende Globalisierung geprägt. Die Nachfrage nach Tätigkeiten verändert sich. Zunehmende Arbeitslosigkeitserfahrungen und die Entstehung atypischer, vom unbefristeten Vollzeitvertrag abweichender, Arbeitsverhältnisse führen zu Unsicherheiten im Erwerbsverlauf. Im Bildungssystem wird im selben Zeitraum der Ausbau des Hochschulsektors forciert. Das duale Ausbildungssystem, welches als Idealbild für die Verknüpfung von staatlicher Bildung und wirtschaftlichen Anforderungen gilt, verliert bei den jungen Generationen hingegen an Attraktivität.
Trotz einer Vielzahl an Studien, die sich der Übereinstimmung von Ausbildungs- und Erwerbsberuf annehmen und berufliche Mobilitäten untersuchen, kann die Frage nach einer Entberuflichung an den Übergängen zwischen Ausbildung und Erwerbstätigkeit bislang nur zu Teilen beantwortet werden. Dies hat vorwiegend drei Gründe: Erstens wird der Beruf als ein zeitlich starres Konstrukt betrachtet, was je nach Aggregation zu unterschiedlichen Rückschlüssen über eine Entberuflichung führt. Dabei ist zu beachten, dass sich berufliche Inhalte und damit auch die inhaltlichen Distanzen zwischen Berufen über die Zeit verändern. Zweitens werden verschiedenartige Eigenschaften unterschiedlicher beruflicher Abschlüsse nicht vergleichend berücksichtigt. Dies ist aber notwendig, um die Diskussion über eine Lockerung beruflicher Strukturen von der Fixierung auf den relativen Bedeutungsverlust von Facharbeitern und dem Rückgang an Auszubildenden im dualen System zu lösen. Drittens fehlt eine Forschungsperspektive, welche die Brückenfunktion des Berufs ins Zentrum rückt und seine strukturierende Funktion für Akteure in den beiden Lebensbereichen Bildung und Arbeitsmarkt untersucht. Mit dieser Dissertation wird zur Schließung dieser Forschungslücken beigetragen.
Die Arbeit untergliedert sich im Wesentlichen in drei thematische Teile: Einen theoretischen, einen methodischen und einen empirischen Teil. Diese Blöcke werden der Übersicht halber in jeweils mehrere Kapitel untergliedert. Zuletzt werden Schlussfolgerungen aufgrund der gewonnen Erkenntnisse gezogen, Limitationen benannt und Empfehlungen für die zukünftige Gestaltung von Bildungscurricula abgeleitet.
Im ersten theoretischen Teil wird zunächst der Stellenwert des Berufs im deutschen Bildungs- und Erwerbssystem herausgearbeitet, seine Funktionsweisen aufgezeigt und der Untersuchungsgegenstand definiert. Der Kern des erlernten Berufs wird über das fachliche Fähigkeitsprofil definiert. Dieses grenzt ihn zu anderen Berufen ab und muss erfasst werden, wenn die Tragfähigkeit beruflich qualifizierender Abschlüsse überprüft werden soll. Im darauffolgenden Kapitel werden die Änderungen der Arbeitswelt zwischen den 1970er und 2000er Jahre beschrieben und darauf folgend Hypothesen für die Anwendbarkeit des erlernten Fähigkeitsprofils abgeleitet. Konkret wird eine Erweiterung des Task-Biased-Technological-Change-Ansatzes vorgenommen und das Positionsverhältnis von neuartigen Technologien der mikroindustriellen Revolution zur Nachfrage nach Tätigkeiten in den Mittelpunkt gerückt. Der technologische Wandel wird somit direkt auf die Anwendbarkeit erlernter fachlicher Fähigkeiten bezogen. Zudem werden theoretische Zusammenhänge zwischen Brüchen im Erwerbsverlauf und der beruflichen Bindekraft hergestellt. Das anschließende Kapitel befasst sich mit dem Wandel des Bildungssystems und arbeitet weitere berufliche Charakteristika heraus. Es wird erwartet, dass fachspezifische Konkurrenzsituationen, die Lizenzierung eines Berufs, der Signalwert des beruflichen Abschlusses, die Spezifität des Fähigkeitsprofils und die Art der Ausbildungsform die Anwendbarkeit des erlernten fachlichen Fähigkeitsprofils beeinflussen.
Der methodische Teil untergliedert sich in zwei Kapitel. Zunächst wird ein Messkonzept von fachlichen Fähigkeitsprofilen vorgestellt und empirisch überprüft. Es wird gezeigt, dass einzelne fachliche Fähigkeiten in mehreren Berufen Anwendung finden können. Die Besonderheit eines Berufs ergibt sich durch die jeweilige Intensität der Fähigkeit und der Zusammensetzung mit anderen fachlichen Fähigkeiten. Über eine Harmonisierung der Mikrozensen zwischen 1973 bis 2011 auf Berufsebene, kann erstmals eine konsistente Zeitreihe von innerberuflichen Tätigkeitsverteilungen erschaffen werden. Gewichtet mit den durchschnittlichen Bildungszeiten im Beruf lassen sich hierdurch für jeden Beruf zeitpunktspezifische fachliche Fähigkeitsprofile berechnen. Damit werden die bisherigen Beschränkungen bei der Messung von Berufswechseln über Berufskennziffernvergleiche überwunden. Denn über einen Vergleich des individuellen Fähigkeitsprofils von Akteuren mit dem in Erwerbsarbeit nachgefragten Fähigkeitsprofil können fachliche Übereinstimmungen zum einen in einer "`Humankapitaltransferrate"' bemessen und intuitiv interpretiert werden. Zum anderen ermöglicht die neuartige Bemessung den Fähigkeitsaufbau über Mehrfachausbildungen nachzuzeichnen. Der Vorteil der Operationalisierung kann empirisch belegt werden: Die Transferraten können die subjektiven Einschätzungen von Erwerbstätigen hinsichtlich der Verwertbarkeit von in der Ausbildung erworbenen Fähigkeiten und Kenntnissen sowie der Verwandtschaftsbeziehung zwischen Ausbildungs- und Erwerbsberuf besser prognostizieren als alternative, in der Literatur verwendete, Messansätze.
Das zweite methodische Kapitel widmet sich der Konstruktion neuartiger Indikatoren, um die beruflichen Spezifika eines erlernten Berufs abzubilden. So werden die einzelnen Fähigkeiten der Akteure hinsichtlich ihrer Technologiereagibilität in technologisch ersetzbare, technologiebegleitende, -komplementäre und - neutrale Fähigkeiten eingeordnet. Die fachspezifische Konkurrenzsituation im Beruf wird über einen Vergleich der Berufsstruktur der jährlichen Berufsabschlüsse mit der Berufsstruktur der Erwerbstätigen im Beruf abgebildet. Die Spezifität eines fachlichen Fähigkeitsprofils bemisst sich an den durchschnittlich notwendigen Bildungsinvestitionen, die für das Erlernen eines zufällig zugelosten Arbeitsplatzes notwendig wäre. Der Signalwert der Ausbildungsabschlüsse wird über den Zugang an Personen ohne formale berufliche Qualifikation und den Anteil an Hochqualifizierten im Beruf operationalisiert. Um die Auswirkungen der beruflichen Spezifika auf die Anwendbarkeit erlernter Fähigkeitsprofile zu überprüfen, werden die Bildungs- und Erwerbsverläufe westdeutscher Ausbildungskohorten der Jahre 1973 bis 2002 bis mindestens fünf Jahre nach Erstausbildungsende betrachtet. Diese werden retrospektiv über den IAB-Datensatz "`Arbeit und Lernen im Wandel"' erhoben.
Der empirische Teil untergliedert sich in sechs Kapitel. Zunächst werden die Berufsprofile der Ausbildungskohorten beschrieben und der Einstiegsprozess in den Arbeitsmarkt dargestellt. Anschließend werden die unterschiedlichen Stationen in der Bildungs- und Erwerbskarriere hinsichtlich der Orientierungsfunktion des erlernten fachlichen Fähigkeitsprofils multivariat untersucht. Als erstes wird der Austritt aus der (Erst-)Ausbildung analysiert. Dabei stehen den Akteuren drei Alternativen zur Wahl: Die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit im erlernten Fähigkeitsprofil, außerhalb des erlernten Fähigkeitsprofils oder ein Wiedereinstieg in das formale Bildungswesen. Anschließend werden die Folgeausbildungen in den Blick genommen. Hier besteht die Möglichkeit sich im bestehenden Fähigkeitsprofil zu spezialisieren oder dieses fachlich zu erweitern, jeweils mit der Möglichkeit den Komplexitätsgrad für das Fähigkeitsprofil zu erhöhen oder nicht. Zudem kann die Folgeausbildung auch abgebrochen werden. Der dritte multivariate Analyseschritt widmet sich dem Austritt aus einer Folgeausbildung in die Erwerbstätigkeit. Sind die Akteure einmal in ihrem erlernten Fähigkeitsprofil erwerbstätig, ist die Anwendungszeit ihres Fähigkeitsprofils von Interesse. Auch in diesem vierten Untersuchungsschritt wird der Wiedereinstieg in das berufliche Bildungssystem als Alternative zu einer Erwerbstätigkeitsaufnahme außerhalb des erlernten Fähigkeitsprofils angesehen. Um das Bild über die Tragfähigkeit beruflicher Qualifizierungen abzurunden, werden zuletzt Erwerbstätigkeiten außerhalb des erlernten Fähigkeitsprofils betrachtet und untersucht, welche beruflichen Spezifika die Rückkehr in das erlernte Fähigkeitsprofil oder den Wiedereinstieg in Bildung begünstigen.
In der Deskription zeigt sich, dass sich die Ausbildungskohorten vor allem durch ihren Qualifizierungsweg unterscheiden. So nimmt der Anteil berufspraktischer Qualifizierungen über die jüngeren Kohorten ab und der Anteil an akademischen Abschlüssen zu. Damit steigt zugleich der Anteil an Akteuren, die sich in technologiekomplementären Fähigkeiten qualifizieren, während technologisch ersetzbare Fähigkeitsprofile zurückgehen. Ebenfalls zunehmend ist der Anteil an Qualifizierungen in lizenzierten Berufen und spezifischen Fähigkeitsprofilen. Der Anteil an destandardisierten Berufen nimmt aufgrund der allgemeinen Höherqualifizierungen hingegen ab. Bei den Einstiegsprozessen der Ausbildungskohorten zeigt sich, dass vor allem bei den Männern Arbeitslosigkeitserfahrungen nach dem Erstausbildungsende zunehmen und die Anwendbarkeit des erlernten Fähigkeitsprofils in der Ersterwerbstätigkeit zurückgeht. Fünf Jahre nach Erstausbildungsende liegt der Anteil der Akteure, die außerhalb des erlernten Fähigkeitsprofils erwerbstätig sind jedoch in allen Kohorten bei nahezu 30 Prozent, so dass keine zunehmende Entberuflichung im Arbeitsmarkt erkennbar wird. Allerdings offenbart sich, dass die jüngeren Kohorten häufiger in die formale Bildung zurückgekehrt sind, um Veränderungen am Fähigkeitsprofil vorzunehmen.
Fasst man die Ergebnisse aus allen multivariaten Untersuchungen zusammen, ergeben sich folgende Erkenntnisse: Eine Entberuflichung sollte nicht am Rückgang der dualen Ausbildungsform festgemacht werden. Unter Berücksichtigung von beruflichen Eigenschaften bietet eine schulische oder hochschulische Ausbildung den Akteuren eine ähnliche Orientierungsfunktion, wie Akteuren mit einer berufspraktischen Ausbildung. So spielt unter anderem die Position der Fähigkeit zu neuen Technologien eine Rolle. Bei technologisch ersetzbaren und technologieneutralen Fähigkeiten zeigt sich langfristig eine kürzere Anwendungszeit in Erwerbstätigkeit. Akteure mit technologiebegleitenden Fähigkeiten wenden ihr Fähigkeitsprofil hingegen häufiger in Erwerbstätigkeit an und nutzen Folgeausbildungen für den beruflichen Aufstieg. Insgesamt erhöht ein Technologiebezug der Fähigkeit die Neigung in eine Folgeausbildung einzutreten. Qualifikationsspezifische Konkurrenzsituation erhöhen zum Beginn der Erwerbskarriere das Risiko das erlernte Fähigkeitsprofil zu verlassen. Akteure in Berufen, die über Bedarf qualifizieren, nutzen zudem Folgeausbildungen, um sich für andere Tätigkeitsfelder zu qualifizieren. Auch bei Akteuren, die sich in destandardisierten Berufen qualifiziert haben oder mit nicht formal beruflich Qualifizierten konkurrieren, ist eine geringere Anwendbarkeit des erlernten Fähigkeitsprofils erkennbar. Zu späteren Zeitpunkten der Erwerbskarriere spielt eine Ausbildungssituation über Bedarf und die Destandardisierung des Berufs keine Rolle mehr. Hingegen zeigt sich dann, dass berufspraktisch qualifizierte Akteure bei einer zunehmenden Akademisierung des Berufs aus ihrem erlernten Fähigkeitsprofil verdrängt werden. Akteure mit spezifischen Fähigkeitsprofilen zeigen eine vergleichsweise hohe Berufstreue und treten eher in eine Folgeausbildung über, als eine Abwertung ihrer Bildungsinvestitionen in Erwerbstätigkeit zu erfahren. Eine ebenfalls hohe Berufstreue zeigt sich bei Akteuren mit einem lizenzierten Abschluss.
Brüche in der Erwerbsbiografie, wie sie über Arbeitslosigkeit oder Kündigungen eines Arbeitsverhältnisses zustande kommen, erhöhen, wie atypische Beschäftigungsformen, die Wahrscheinlichkeit einer Erwerbstätigkeitsaufnahme außerhalb des erlernten Fähigkeitsprofils. Die negativen Produktivitätssignale haben aber nicht nur Folgen für die Anwendbarkeit formal erlernter Fähigkeitsprofile, sondern befördern allgemein die berufliche Mobilität und damit auch die Entwertung von Fähigkeiten und Fertigkeiten, die anderweitig erworben werden. Dies zeigt die Analyse zur Rückkehrhäufigkeit ins erlernte Fähigkeitsprofil. Sie offenbart auch, dass der erlernte Beruf gerade in unsicheren Zeiten der Erwerbskarriere als Orientierung dient.
Im Vergleich der Einstiegsprozesse der Ausbildungskohorten in den Arbeitsmarkt, zeigt sich, dass die zunehmenden Wiedereinstiege in Bildung bei den jüngeren Kohorten zwar über Kovariaten moderiert aber nicht vollständig erklärt werden. Der Wunsch nach höherer Bildung muss deshalb in den Akteuren selbst verankert sein und dem Glauben unterliegen, dass sich der Zugang zu beruflichen Positionen vor allem mit einem entsprechenden beruflichen Zertifikat realisieren lässt. Hieraus kann geschlussfolgert werden, dass es vor allem der Credentialismus der Akteure ist, der die berufliche Strukturierung des Bildungssystems und des Arbeitsmarktes manifestiert. Dennoch zeigen die häufigeren Folgeausbildungsaufnahmen auch, dass die Gestaltung von individuellen Fähigkeitsprofilen innerhalb von beruflichen Strukturen an Bedeutung gewinnt. Für die Gestaltung zukünftiger Bildungscurricula, sollte dies berücksichtigt werden, um Lernergebnisse unterschiedlicher Träger besser miteinander zu verzahnen und so berufliche Umorientierungen und Aufstiegsprozesse zu erleichtern.
Vorgelegt werden Ergebnisse einer Befragung von Hochschulabsolventen nach fünfjähriger berufspraktischer Tätigkeit (n=506) aus dem Jahr 1979. Behandelt werden zunächst materielle Lebensbedingungen als wichtige Voraussetzungen der Lebensweise der Absolventen (Lohnzufriedenheit, Wohnverhältnisse, Zeitbudget für Wohnung, Haushalt, Familie und Kinder) sowie "gesellschaftliche Aktivität" der Befragten. Es schließt sich eine Betrachtung der Freizeitfonds für geistig-kulturelle Betätigung, Fernsehen, Belletristikrezeption, Sport und Gesundheit an. Abschließend werden Geselligkeit und Kommunikationsverhalten der Befragten (Freizeitgruppe, Freundeskreis) angesprochen. (ICE)
Die Rolle europäischer Psychologen, die - vor allem in den dreißiger Jahren - aus politischen Gründen in lateinamerikanische Länder emigrierten, für die Entwicklung ihres Faches in Lateinamerika wird analysiert. Bei einer ersten Bestandsaufnahme der europäischen psychologischen Emigration nach Lateinamerika ließen sich achtzehn Emigranten ermitteln, über die kurze biographische Notizen beigefügt sind. Anhand des Schicksals von Emilio Mira y López, Waclaw Radecki und Walter Blumenfeld werden einige Faktoren der Rezeption erörtert. Der Tätigkeit der Emigranten an den Universitäten stellten sich Hindernisse entgegen, die vor allem in der rudimentären Entwicklung des Faches und den allgemeinen wirtschaftlichen Bedingungen begründet waren. Daher wandten sich die emigrierten Psychologen verstärkt der Anwendung ihrer Wissenschaft zu und wurden vielfach selbst berufspraktisch aktiv. ; peerReviewed ; publishedVersion
BASE
In: Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie: mit Beiträgen zur Umweltmedizin, Band 74, Heft 2, S. 85-96
ISSN: 2198-0713
ZusammenfassungBereits seit vielen Jahren werden textile Handschuhe als Komfort- oder Unterziehhandschuhe in der Prävention von Berufsdermatosen eingesetzt, z. B. zur Abmilderung von Okklusionseffekten beim Tragen flüssigkeitsdichter Schutzhandschuhe oder zur Unterstützung der Externatherapie. In den letzten Jahren wurden Handschuhe aus semipermeablen Membranen bzw. Laminaten entwickelt, die zukünftig einen weiteren Baustein in der Versorgung beruflich bedingter Hauterkrankungen darstellen können. Diese zeigen sowohl in experimentellen/hautphysiologischen Untersuchungen als auch in berufspraktischen/realitätsnahen Anwenderstudien eine gute Hautverträglichkeit, Wirksamkeit und berufsgruppenübergreifende Akzeptanz in der Anwendung als Komfort- oder Unterziehhandschuhe. Je nach berufsspezifischem Anforderungsprofil (z. B. Einsatzbereich, Tragedauer der Schutzhandschuhe, Anforderung an die Feinmotorik) sowie individuellen Präferenzen (z. B. Passform, Optik, Praktikabilität) könnten semipermeable Handschuhe zukünftig eine gute Alternative gegenüber den bisher eingesetzten textilen Handschuhen darstellen und dadurch zur Erweiterung und Optimierung aktuell bestehender Therapie- und Schutzmaßnahmen in der Prävention berufsbedingter Hauterkrankungen beitragen.
Die Entstehung des neuen Hochschultyps 'Fachhochschule' im Zuge der Differenzierung des tertiären Bildungssektors Ende der 1960er Jahre müsste gleichzeitig eine neue Berufsdifferenzierung im Hochschulbereich bedingen. De facto wurde auch durch Festlegung von formalen zusätzlichen Eingangsvoraussetzungen für Professorinnen und Professoren an Fachhochschulen im Vergleich zur Universitätsprofessur eine neue Berufsposition avisiert. Besonderes Kennzeichen dieser Position ist die Kombination im Nachweis von wissenschaftlicher und berufspraktischer Leistung. Kann die Professur an Fachhochschulen als eigenständige berufliche Position bewertet werden oder hat die Differenzierung des tertiären Bildungssektors insofern zu paradoxen Effekten geführt, als sich die Professorenschaft an Fachhochschulen tendenziell als 'verhinderte' Universitätsprofessorenschaft herausstellt? Anhand der Analyse der Qualifizierungswege von Professoren und Professorinnen an niedersächsischen Fachhochschulen, ihren beruflichen Situationen vor Berufung auf die Fachhochschulprofessur, den Erwartungshaltungen vor der Positionsübernahme und der Beurteilung ihrer aktuellen beruflichen Situation wird diese Frage zu beantworten versucht.
In: Persoenlichkeitsbildung und Arbeitsmarktorientierung. Grundlagen und Perspektiven christlich-demokratischer Bildungspolitik., S. 245-254
Forschungsmethode: anwendungsorientiert, politische Stellungnahme. Die derzeitige bildungspolitische Diskussion wird von der Forderung beherrscht, endlich eine echte Gleichwertigkeit von allgemeiner und beruflicher Bildung herzustellen. Das vor allem deshalb, weil die berufspraktischen und fachtheoretischen Inhalte der Berufsausbildung mit den Inhalten der Allgemeinbildung, die zum Abschluss der Sekundarstufe II fuehren, gleichwertig sind. Der Autor geht auf die bildungspolitische Diskussion der letzten Jahre ein, spricht aber auch punktuell einige historische Aspekte an. Schon Kerschensteiner, Spranger u. a. wiesen darauf hin, dass die Ausbildung zum Beruf und die im Beruf erforderlichen Verhaltensweisen und deren Umsetzung in berufliche Leistung, den Menschen mit all seinen Kenntnissen und Faehigkeiten nicht nur bereichern, sondern ihn regelrecht bilden. Die Berufsbildungspolitik ist gefordert, sich nicht nur an der technisch- oekonomischen Entwicklung zu orientieren, sondern sie muss einen Rahmen bilden, um Bildungsinteressen und Bildungsverhalten junger Menschen zu nutzen. (BIBB).
Rezension: Die beiden Hochschullehrer beschreiben die Geschichte des modernen Fotojournalismus von seinen Anfängen in den 1840er-Jahren bis heute, stellen bildjournalistische Ausdrucksformen und -mittel vor und geben Einblicke in wesentliche fotojournalistische Sujets wie Sport-, Kriegs- und Wissenschaftsfotografie. Es folgen Kapitel zu technischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und berufspraktischen Fragen sowie Gedanken zur Zukunft des Fotojournalismus. Hinzu kommen Interviews, in denen sich Fotografen und andere Praktiker mit aktuellen Entwicklungen auseinandersetzen. Selbstredend enthält der Band jede Menge Bildmaterial, das die Beiträge nicht nur informativ ergänzt, sondern zugleich auch für eine ausgesprochen attraktive Ausstattung sorgt. Im Anhang finden sich dann noch umfangreiche Literaturlisten sowie ein nützliches Register. Ein umfassendes und aktuelles Handbuch, das derzeit ohne Konkurrenz ist. Nicht nur für Fotojournalisten in der Ausbildung und in der Praxis sowie für Freizeitreporter, unbedingt auch für jeden an fotojournalistischen Themen Interessierten. (2) (Reinhold Heckmann)
Erfahrungen mit dem EQJ-Praktikum. Abbruchgründe. Übergang in eine
Ausbildung direkt im Anschluss an das EQJ-Praktikum. Berufliche
Situation. Integrierter Datensatz der drei Kohorten. Aufgelistet ist
die Gesamtheit der Variablen, die z.T. in jeder Kohorte und in
verschiedenen Wellen erhoben wurden.
Themen: Deutsche Staatsangehörigkeit oder andere Staatsangehörigkeit;
in Deutschland geboren; Wohndauer in Deutschland; Migrationshintergrund
der Eltern; eigene Behinderung; Grad der Behinderung; Familiensprache
Deutsch; höchster Schulabschluss; Jahr des Abgangs von der Hauptschule;
Jahr des allgemeinbildenden Schulabschlusses; gewünschter
Ausbildungsberuf; Anzahl der Bewerbungen; Tätigkeit vor dem
EQJ-Praktikum; Ausbildungsart im letzten Jahr; Dauer der
vollzeitschulischen Ausbildung im letzten Jahr bzw. aktuell; derzeitige
Erwerbstätigkeit; Art der derzeitigen Ausbildung oder Tätigkeit;
befristetes Arbeitsverhältnis; Wochenarbeitszeit; Höhe des
Arbeitseinkommens; Bezug von Transferleistungen; Art und Höhe dieser
Transferleistungen; jeweils für die Jahre 2004 und 2005 wurde erfragt:
Inanspruchnahme der Berufsberatung der Arbeitsagentur;
Ausbildungsplatzsuche über eine Lehrstellenbörse, Anzahl der
Bewerbungen; Anzahl der Vorstellungsgespräche; aktuelle
Lehrstellensuche; Gründe für Verzicht auf Ausbildungsplatzsuche;
Abschlusszeitpunkt für Ausbildungsvertrag; früheres bzw. derzeitiges
Praktikum zur Einstiegsqualifizierung; Monat und Jahr der Beendigung
des Praktikums zur Einstiegsqualifizierung; vorzeitiges Ende des
EQJ-Praktikums oder Beendigung nach Plan; Abbruch des Praktikums durch
den Betrieb oder durch den Befragten; Gründe für den Abbruch durch den
Befragten (geringe Bezahlung, persönliche Probleme mit Kollegen,
Ausbildungsplatz oder anderen Job gefunden, Branche bzw. Berufsfeld
gefielen nicht, Tätigkeit war ungeeignet bzw. zu einseitig); Arbeit
oder Praktikum im Praktikumsbetrieb bereits vor Beginn des
EQJ-Praktikums; Anzahl der Unternehmen, bei denen sich der Befragte um
ein EQJ-Praktikum beworben hat; Informationsquelle für die
Praktikumsplätze; Bezug von Arbeitslosengeld II vor Beginn des
EQJ-Praktikums im Herbst 2005; genutztes Verkehrsmittel für den Weg zum
Praktikumsbetrieb; Wegezeiten zwischen Wohnung und Betrieb; geschätzte
Entfernung zwischen Wohnung und Betrieb in Kilometern; entstandene
Fahrkosten und Höhe dieser Fahrkosten pro Tag, Woche oder Monat; Größe
des Praktikumsbetriebs; Branche; Ausbildungsberuf, zu dem das
EQJ-Praktikum absolviert wurde; Praktikum passend zum gewünschten
Beruf; konkreter Berufswunsch vor Beginn des Praktikums; nur
Behinderte: Arbeitsplatz im Praktikumsbetrieb speziell für Behinderte
eingerichtet, Probleme bei fehlender Einrichtung bzw. weil
Praktikumsbetrieb für Behinderte; Höhe der Praktikumsvergütung pro
Monat; Besuch einer Berufsschule während des Praktikums; Begleitung
durch einen Mentor oder Sozialpädagogen während des Praktikums;
ehrenamtliche Tätigkeit des Mentors; Wochenstunden der
sozialpädagogischen Begleitung; Tätigkeitsaspekte des Mentors oder
Sozialpädagogen; Bewertung der Begleitung; betriebliches Zeugnis bzw.
Zertifikat der Kammer; Nutzen des Praktikums (hat Spaß gemacht,
abwechslungsreich, berufspraktische Dinge gelernt, Lernen über
Betriebsanforderungen, zukünftige Tätigkeit ist klarer geworden,
berufliche Chancen verbessert, neue Kontakte geknüpft); wenn Ausbildung
anstehend: Ausbildungsart (betriebliche, außerbetriebliche oder
vollzeitschulische Ausbildung); Dauer der vollzeitschulischen
Ausbildung (einjährig, zweijährig oder dreijährig); Ausbildung im
Betrieb des EQJ-Praktikums; Ausbildung in dem Beruf, in dem die
Einstiegsqualifizierung durchlaufen wurde; derzeitig Erwerbstätige
wurden gefragt: vorherige Bekanntheit des jetzigen Betriebs;
Tätigkeiten in der ersten Jahreshälfte; Art der Ausbildung
(betriebliche, außerbetriebliche oder vollzeitschulische Ausbildung);
Dauer der vollzeitschulischen Ausbildung (einjährig, zweijährig oder
dreijährig); Wiederbefragungsbereitschaft.
Neue Befragungswelle: Derzeitige Tätigkeit; Art der Ausbildung; Dauer
der Ausbildung; Ausbildungsberuf; derzeitige Suche nach einer
Lehrstelle; Grund, warum keine Lehrstelle mehr gesucht wird; Art der
anstehenden Ausbildung; Dauer der Ausbildung; Ausbildungsbeginn;
Ausbildung im EQJ-Praktikumsbetrieb oder in einem Betrieb, in dem ein
Betriebspraktikum absolviert wurde; Ausbildung im dem Beruf, in dem die
Einstiegsqualifizierung durchlaufen wurde; gleicher Beruf wie
Einstiegsqualifizierung; Art des Ausbildungswechsels (Beruf,
Betrieb/Schule oder Bildungsträger oder Beruf und Betrieb); Jahr des
voraussichtlichen Ausbildungsendes.
Neue Befragungswelle: Befragte, die vor 2 Jahren ein EQJ-Praktikum
absolviert hatten und in betrieblicher Ausbildung stehen: Einschätzung
der Wahrscheinlichkeit des erfolgreichen Ausbildungsabschlusses sowie
der Übernahme in ein Arbeitsverhältnis; derzeitige Ausbildung im
gleichen Beruf, dem gleichen Betrieb und der gleichen Branche wie
EQJ-Praktikum; Befragte, die vor 2 Jahren ein EQJ-Praktikum absolviert
hatten und in außerbetrieblicher oder schulischer Ausbildung stehen:
derzeitige Ausbildung im gleichen Beruf und der gleichen Branche;
retrospektive Bewertung des EQJ-Praktikums (berufliche Chancen
verbessert, abwechslungsreich, berufspraktische Dinge gelernt, viel
über Betriebsanforderungen gelernt, zukünftige Tätigkeit ist klarer
geworden, berufliche Chancen verbessert, Praktikum wird auf die
Ausbildungszeit angerechnet).
Neue Befragungswelle: Derzeitige Erwerbstätigkeit bzw. andere
Tätigkeit; Art der Ausbildung; Dauer der vollzeitschulischen
Ausbildung, derzeitige Suche nach einer Lehrstelle; Grund für fehlende
Lehrstellensuche; wenn Ausbildung anstehend: betriebliche,
außerbetriebliche oder vollzeitschulische Ausbildung, Dauer der
vollzeitschulischen Ausbildung; Auszubildende: Jahr des
Ausbildungsbeginn, Jahr des voraussichtlichen Ausbildungsabschlusses;
Einschätzung der Wahrscheinlichkeit des erfolgreichen
Ausbildungsabschlusses sowie der Übernahme in ein Arbeitsverhältnis;
2006 in betrieblicher Ausbildung: derzeitige Ausbildung im gleichen
Beruf, im gleichen Betrieb und in der gleichen Branche; 2006 in
außerbetrieblicher Ausbildung: derzeitige Ausbildung im gleichen Beruf
und in der gleichen Branche; nicht in Ausbildung: andere Ausbildung
absolviert; erfolgreicher Abschluss oder Abbruch der früheren
Ausbildung; retrospektive Bewertung des EQJ-Praktikums (berufliche
Chancen verbessert, abwechslungsreich, berufspraktische Dinge gelernt,
viel über Betriebsanforderungen gelernt, zukünftige Tätigkeit ist
klarer geworden, berufliche Chancen verbessert, Praktikum wird auf die
Ausbildungszeit angerechnet); Wiederbefragungsbereitschaft.
Zusätzlich verkodet wurde: Kohortenteilnahme; Teilnehmer EQJ;
Befragungsjahr von Teilnehmern und Kontrollgruppe (2005, 2006 2007);
Wiederbefragungsbereitschaft.
GESIS
Das Projekt untersucht die Berufs- und Familienpassage einer Kohorte junger Fachkräfte in zwei unterschiedlich strukturierten Arbeitsmarktregionen und sechs ausgewählten Berufen, die 1989 ihre Ausbildung abgeschlossen hat. In einer quantitativen und qualitativen Längsschnittstudie wurden Ausbildungsabsolventen des Jahres 1989 kurz vor Ende der Ausbildung sowie ein Jahr danach über die bisherigen Stationen ihres Bildungs- und Berufsverlaufs befragt. In der letzten Projektphase wurde die Befragung thematisch auf die Verknüpfung mit den Passagen in Partnerschaft und Familie ausgedehnt. Eine auf Basis der quantitativen Längsschnittstudie erstellte Typologie bildete die Grundlage für die Auswahl der Jugendlichen, mit denen dreimalig problemzentrierte Interviews durchgeführt wurden. Im Mittelpunkt der Interviews standen Fragen nach Stabilität bzw. Veränderung der Arbeitsorientierungen, Beschäftigungsinteressen und Strategien der Bewältigung der regionalen und nach Ausbildungsberuf unterschiedlich ausgeprägten Übergangsrisiken.
Welle 1:
Ausbildungsberuf; Ausbildungsmilieu; Art der außerbetrieblichen Einrichtung; Betriebsgröße; Wirtschaftsbereich; Ausbildungsdauer in Monaten; Monat und Jahr der Abschlussprüfung; Übernahmeangebot des Ausbilungsbetriebs; Übernahmebedingungen (offen); Schulabschluss; Jahr des Schulabschlusses; Art der schulischen Einrichtung; Teilnahme an berufsvorbereitenden Maßnahmen (z.B. Ausbildungsvorbereitungsjahr, Berufsvorbereitungsjahr, Berufspraktisches Jahr, etc.); Tätigkeit zwischen Schulabschluss und derzeitiger Lehre (z.B. sofortiger Beginn der Ausbildung, Praktikum, Besuch einer Berufsfachschule, etc.); Häufigkeit von Arbeitslosigkeit und Arbeitslosigkeitsdauer; voraussichtliche Tätigkeit nach Abschluss der Berufsausbildung; Arbeitsplatz in Aussicht und Art dieses Arbeitsplatzes (z.B. für Fachkräfte im eigenen Ausbildungsberuf); Jahr des Beginns der Lehre; Ausbildung als Umschulungsmaßnahme; Einzelhandelsbereich; Einzelhandelsvertrag.
Demographie: Geschlecht; Geburtsjahr; Staatsangehörigkeit; Familienstand; Kinder; Wohnform.
Welle 2:
Ausbildungsberuf; Ausbildungsabschluss; Monat und Jahr des Ausbildungabschlusses; Übernahmeangebot; Übernahmebedingungen (offen); aktuelle Situation bzw. Tätigkeit (z.B. Arbeit im Ausbildungsberuf bzw. in einem anderen Beruf, Berufsausbildung, Schule, Fort- /Weiterbildung, Studium); Art der Berufsausbildung, Schule, Fort-/Weiterbildung, Studienrichtung; Wohnort (anonymisiert); Tätigkeit seit der Berufsausbildung (z.B. Arbeit im Ausbildungsberuf bzw. in einem anderen Beruf, etc.); Häufigkeit von Arbeitslosigkeit und Arbeitslosigkeitsdauer; derzeit ausgeübter Beruf; Beschäftigungsumfang; Art des Arbeitsvertrages; Beschäftigung im Ausbildungsbetrieb; Betriebsgröße; Wirtschaftsbereich.
Welle 3:
Ausbildungsberuf; erfolgreicher Ausbildungsabschluss; Monat und Jahr des Ausbildungsabschlusses; aktuelle Situation bzw. Tätigkeit (z.B. Arbeit im Ausbildungsberuf bzw. in einem anderen Beruf, Berufsausbildung, Schule, Fort- /Weiterbildung, Studium); Art der Berufsausbildung, Schule, Fort-/Weiterbildung, Studienrichtung; Tätigkeit in den 5 Jahren seit der Berufsausbildung; Arbeit im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) bzw. für eine Zeitarbeitsfirma seit der Berufsausbildung; Teilnahme an einer betrieblichen Weiterbildung; derzeit ausgeübter Beruf; Beurteilung der beruflichen Situation seit der Berufsausbildung; Beschäftigungsumfang; Wochenstunden bei Teilzeitarbeit; Art des Arbeitsvertrages; noch im Ausbildungsbetrieb beschäftigt; Branche; Betrieb; Wohnort (anonymisiert).
Demographie: Familienstand; Kinder; Anzahl der Kinder; Wohnsituation; Beruf des Partners/der Partnerin; Beruf und berufliche Stellung der Eltern; Veränderungen in den Bereichen Wohnen und Familie seit dem ersten Auszug aus dem Elternhaus (Ereignis).
Welle 4:
Aktuelle Situation; Arbeitsorientierung: Wichtigkeit verschiedener Jobkriterien (z.B. Arbeitsplatzsicherheit, persönliche Weiterentwicklung, guter Verdienst, etc.); Einstellung zur Berufstätigkeit (Skala); Einschätzung der Bedingungen im eigenen Beruf bezüglich Arbeitszeitreduzierung, Arbeitsunterbrechung und Vereinbarkeit von Familie und Beruf; Ausbildungsberuf erster Abschluss; erste Berufsausbildung erfolgreich abgeschlossen; Monat und Jahr des Abschlusses der ersten Berufsausbildung; weiterer allgemeiner Bildungsabschluss seit 1989; Monat und Jahr dieses weiteren Bildungsabschlusses; Abschluss einer anderen Berufsausbildung; Berufsausbildung in Form einer Lehre, einer Ausbildung an einer Berufsfachschule, einer Umschulung, eines Studiums an einer Fachhochschule oder einer Universität bzw einer Beamtenausbildung; jeweilige Fachrichtung und Abschlussart sowie Monat und Jahr des Abschlusses; Abschluss einer Weiterbildung; Monat und Jahr des Abschlusses dieser Weiterbildung; Arten der beruflichen Weiterbildung; Wichtigkeit verschiedener Gründe und Ziele für berufliche Weiterbildung; Arbeitszeitumfang; Arbeitgeber letzte Stelle; erste Stelle im Ausbildungsbetrieb; aktuelle Situation bzw. Art der Tätigkeit; Art der Jobvermittlung der derzeitigen bzw. letzten Stelle; Art des Arbeitsvertrages; Arbeitgeber; Beschäftigtenzahl; Bruttoeinkommen (gruppiert); berufliche Stellung; Anzahl Mitarbeiter bei Selbständigen.
Partnerschaft und Familie: Familienstand und Wohnsituation; Aufgabenverteilung im Haushalt; höchster beruflicher Ausbildungsabschluss des Partners; derzeitige Tätigkeit des Partners; Arbeitszeitumfang des Partners; Bruttoeinkommen des Partners im Vergleich zum eigenen Einkommen; berufliche Wünsche des Partners (Beruf sehr wichtig, starke zeitliche Belastung durch den Beruf bzw. die Ausbildung, Aufstiegswunsch); Kinder im Haushalt; Geburtsmonat und Geburtsjahr dieser Kinder; Kinderzahl; Art der institutionellen Betreuung bzw. Fremdbetreuung und Betreuungsumfang; Aufgabenteilung Kinderbetreuung; weitere Kinder geplant; gewünschter Wiedereinstieg in den Beruf und gewünschter Zeitpunkt für den Wiedereinstieg (Befragter und Partner); Kinderlose wurden gefragt: genereller Kinderwunsch; geplanter Umfang der Erwerbstätigkeit im ersten Jahr nach der Geburt des Kindes; Wunsch nach Wiedereinstieg in den Beruf bei Kindern und gewünschter Zeitpunkt; Aufgabenteilung Kinderbetreuung; geplante regelmäßige Fremdbetreuung des Kindes; wieder alle: ideales Alter und Höchstalter einer Frau bzw. eines Mannes für das erste Kind; Kriterien für den richtigen Zeitpunkt einer Familiengründung; präferierte Erwerbsverteilung bei Kleinkindern, Kindergartenkindern und Schulkindern; Abhängigkeit der Erwerbsverteilung von Verdienst, Karriereausichten, Wichtigkeit des Berufs, Einigung der Partner; Beurteilung der Eignung verschiedener Betreuungsmöglichkeiten für Kinder unter einem Jahr, Kinder im Alter vn 1 bis 3 Jahren und im Alter von 4 bis 6 Jahren; Elternteil, der sich vorrangig um die Betreuung der Kinder kümmern soll (je nach Altersgruppe); Einstellung zu Kindern (Skala).
Wohnen und Eltern: Wohnort (anonymisiert); Umzugshäufigkeit seit 1989; beruflich bedingter Umzug; höchster Schulabschluss der Eltern; höchster beruflicher Ausbildungsabschluss der Eltern; Berufstätigkeit der Mutter während der Kindheit des Befragten; berufliche Position der Eltern.
Zusätzlich verkodet wurde: ID; Dateityp (Personendatei, Teilnahme Wellen 1, 2, 3, 4); Fragebogenwelle (1. Welle 1989); Ausbildungsregion (Bremen, München); Satznummer; Prüfungstermin (Sommer, Winter).
Ergänzungen und abgeleitete Variablen: Berufklassifikation Statistisches Bundesamt 1992; Berufsvercodung letzter Beruf gemäß ISCO (International Standard Classification of Occupation) 1968; SIOPS (Standard International Occupational Prestige Scale) nach Treiman; Magnitudeprestige (nach Wegener); ISEI (International Socio-Economic Index of Occupational Status) (nach Ganzeboom); sozio-ökonomischer Status (nach Tegtmeyer, Handl); Berufsprestige nach Tegtmeyer, Mayer); Autonomie-Skala (nach Hoffmeyer-Zlotnik); Klassenschema (nach Goldthorpe); Verlaufstyp; Typologie der beruflich biographischen Orientierungsmuster.
Die Tätigkeits- und Erwerbsbiographie wurde detailiert für jede Episode in drei Datensätzen erfasst:
Ereignis Welle 1 bis 3: ID; Episodennummer; Zeitpunkt der Abschlussprüfung; Zeitpunkt zum Episodenanfang und zum Episodenende; Episodenlänge; Zeitpunkt zum Episodenanfang und zum Episodenende (relativ zum Ausbildungsabschluss); Zustand am Episodenanfang und am Episodenende (detailiert und Grobklassifikation); Zensierungsvariable (zensiert oder Zustandwechsel); Beruf am Episodenanfang und am Episodenende (ISCO-Code und StaBu-Code).
Beruflicher Werdegang seit 1989 Ereignis Welle 4 Frage 4: ID; Episodennummer; Monat und Jahr des Ausbildungsabschlusses; Episodenbeginn und Episodenende (Monat und Jahr); Episodenlänge (in Monaten); Zustand am Episodenanfang und am Episodenende; Episodenart (Hauptepisode oder parallele Episode); Zensierungsvariable.
Beruflicher Werdegang seit 1989 Ereignis Welle 4 Frage 15: ID; Episodennummer; Monat und Jahr des Ausbildungsabschlusses; Episodenbeginn und Episodenende (Monat und Jahr); Episodenlänge (in Monaten); Startberuf und Zielberuf (StaBu 92 und reduziert auf max. 2 Stellen, ISCO68, Prestige (nach Treiman, Wegener und Ganzeboom); Wochenarbeitszeit Startberuf und Zielberuf; Veränderung der jeweiligen beruflichen Situation gegenüber der vorherigen Episode; Übernahme durch den Ausbildungsbetrieb; gleicher Arbeitgeber wie am Episodenanfang; Episodentyp; Zensierungsvariable.
GESIS
Klappentext: Noch nie zuvor waren so viele fotografische Bilder im Umlauf wie heute. Dies gilt nicht nur für digitale Bilder von Amateur*innen, die per App produziert und über Social Media distribuiert, geteilt und geliked werden, sondern auch für Produkte aus klassischer fotojournalistischer Produktion. Wenngleich der oft vorhergesagte 'Tod' des Fotojournalismus nicht eingetreten ist, sind unter den Bedingungen der Digitalisierung spätestens seit dem Jahr 2000 gleichwohl massive Veränderungen im Berufsfeld zu beobachten, die sich in der Erosion professioneller fotojournalistischer Arbeitsfelder, Verlust und Prekarisierung von Arbeitsplätzen und -möglichkeiten, im Wandel fotojournalistischer Arbeitsroutinen und einem zunehmenden Eindringen nicht professioneller Quellen in die Medien zeigen. Gleichzeitig werden im Fotojournalismus neue Formen und Wege des Fotografierens und Publizierens erprobt. Die 14 Autor*innen beschreiben, analysieren und diskutieren aktuelle Entwicklungen aus dem Bereich der journalistischen Bildkommunikation. Indem konkrete Themenfelder aus wissenschaftlicher wie berufspraktischer Perspektive beleuchtet werden, leistet der Band einen Beitrag zu einer kritischen Reflexion des fotojournalistischen Berufsfeldes. Der Band kombiniert Fachbeiträge mit Interviews von Expert*innen aus der Praxis. Er stellt damit eine Brücke zwischen Debatten innerhalb der Profession und dem wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse der Visuellen Kommunikationsforschung, der Fotografieforschung und der Journalistik her und trägt zu einer Stärkung der Fotojournalismusforschung insgesamt bei.
Noch nie zuvor waren so viele fotografische Bilder im Umlauf wie heute. Dies gilt nicht nur für digitale Bilder von Amateur*innen, die per App produziert und über Social Media distribuiert, geteilt und geliked werden, sondern auch für Produkte aus klassischer fotojournalistischer Produktion. Wenngleich der oft vorhergesagte >Tod< des Fotojournalismus nicht eingetreten ist, sind unter den Bedingungen der Digitalisierung spätestens seit dem Jahr 2000 gleichwohl massive Veränderungen im Berufsfeld zu beobachten, die sich in der Erosion professioneller fotojournalistischer Arbeitsfelder, Verlust und Prekarisierung von Arbeitsplätzen und -möglichkeiten, im Wandel fotojournalistischer Arbeitsroutinen und einem zunehmenden Eindringen nicht professioneller Quellen in die Medien zeigen. Gleichzeitig werden im Fotojournalismus neue Formen und Wege des Fotografierens und Publizierens erprobt. Die 14 Autor*innen beschreiben, analysieren und diskutieren aktuelle Entwicklungen aus dem Bereich der journalistischen Bildkommunikation. Indem konkrete Themenfelder aus wissenschaftlicher wie berufspraktischer Perspektive beleuchtet werden, leistet der Band einen Beitrag zu einer kritischen Reflexion des fotojournalistischen Berufsfeldes. Der Band kombiniert Fachbeiträge mit Interviews von Expert*innen aus der Praxis. Er stellt damit eine Brücke zwischen Debatten innerhalb der Profession und dem wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse der Visuellen Kommunikationsforschung, der Fotografieforschung und der Journalistik her und trägt zu einer Stärkung der Fotojournalismusforschung insgesamt bei.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 4, Heft 2
ISSN: 1438-5627
Die verbreitete Auffassung, dass in dem biographischen und interpretativen Paradigma ein neuer Ansatz in der Psychologie und den Sozialwissenschaften entstanden sei, wird in Frage gestellt. Diese Methodik hat in der Psychologie eine sehr lange Tradition. Vor fünfzig Jahren war sie in vielen Psychologischen Instituten in Forschung und Unterricht sogar die dominierende Methodik. In vielen dieser Verfahren, Projektiven Tests, Traumdeutung, Graphologie u.a., wird heute nicht mehr ausgebildet, obwohl sie in einigen Berufsfeldern noch angewendet werden. Auch die gründliche Ausbildung in der Interview-Methodik ist eher selten geworden. Mit diesen Verfahren scheinen jedoch auch viele der damals erarbeiteten Prinzipien und Regelsysteme der Interpretationslehre in Vergessenheit geraten zu sein, außerdem die Gründe für den Niedergang. Maßgeblich waren nicht allein die zunehmenden Zweifel an der empirischen Validität für berufspraktische Aufgaben des Assessment und der Diagnostik in der Psychologie, sondern auch der sehr hohe Aufwand für die Ausbildung und für die kompetente Anwendung dieser Verfahren. Diese Perspektive wird an ausgewählten Themen und Methodenproblemen dargestellt und diskutiert. In diesem Kontext zeigen sich Defizite – zumindest in großen Teilen der neueren Arbeiten und Publikationen. Neben einem offenkundigen Mangel an Rückblick und Austausch zwischen den Disziplinen ist auch das Fehlen einer eingehenden und konkreten Diskussion über die Standards der empirischen Qualitätskontrolle bemerkenswert. FQS könnte auch der Ort sein, um über die universitäre Ausbildung in dieser Methodik zu sprechen