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Unter den jetzigen Rahmenbedingungen halten im Durchschnitt lediglich 12 % der Haushalte der alten bzw. 3 % der Haushalte der neuen Bundesländer Aktien, d.h. dieser Anteil an Haushalten beteiligt sich bereits freiwillig am Produktivvermögen. Um Beteiligungen in größerem Umfang zu realisieren, müßten folglich hohe Anreize geschaffen werden. Die geringsten Präferenzen Aktien zu bilden, haben Haushalte mit geringem Einkommen, geringer Vermögensstreuung und geringem Vermögen. Die Präferenzen dieser Haushalte sind noch geringer, wenn sich der Wohnsitz in den neuen Bundesländern befindet. Gleichgültig in welcher Form eine höhere Beteiligung der Haushalte am Produktivvermögen erreicht werden soll, ob über eine Schaffung höherer Anreize zur Erhöhung einer freiwilligen Beteiligung oder ob über eine Ausübung von Zwang: wenn nicht entsprechende Differenzierungen eingeschlossen sind, besteht bei politischen Eingriffen die Gefahr, diese Haushaltsgruppen zu benachteiligen.

Im Jahr 1993 gab ein privater Haushalt in Bayern durchschnittlich 3.823 DM je Monat für den privaten Verbrauch aus. Der private Verbrauch wird im Rahmen der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe allerdings nicht nur als Gesamtgröße, sondern auch in seiner Zusammensetzung sowohl nach dem Verwendungszweck als auch nach der Güterart nachgewiesen. Die Analyse des privaten Verbrauchs nach der Güterart ergab, daß der überwiegende Teil der Gesamtausgaben für Verbrauchsgüter und Dienstleistungen benötigt wurde. Ausgaben für langlebige, hochwertige Gebrauchsgüter, für Gebrauchsgüter begrenzten Werts sowie für Reparaturen machen zusammen weniger als ein Drittel der Gesamtausgaben aus. (TL2)

Lit.

Vor dem Hintergrund anhaltender Appelle zur Kostensenkung im Gesundheitswesen wird der Frage nachgegangen, welchen Beitrag dabei die privaten Haushalte leisten können. Aufgezeigt wird, in welcher Form und in welchem Umfang private Haushalte als Nutzer und als Anbieter von Leistungen im Gesundheitswesen in Erscheinung treten und in welcher Art und in welchem Umfang sie Kostenträger dieser Leistungen sind. Resümee dieser Ausführungen ist, daß bei einer gesicherten ambulanten und stationären Versorgung Hilfsbedürftiger den privaten Haushalten durch Ausweitung der Selbsthilfeleistungen, höhere Anerkennung dieser Leistungen und entsprechender Schulung eine kostensenkende Funktion zukommen kann. (JO)

Der Autor untersucht Möglichkeiten, wie sich die Interessen privater Haushalte in die Sozialpolitik einbringen lassen können und fragt, ob es eine sozialpolitisch wirksame Vertretung für Familienhaushaltsinteressen gibt. Er orientiert sich an der These, daß im Wandel des Sozialstaats familienpolitische und hauswirtschaftliche Interessen an Bedeutung gewinnen, damit aber nicht zwangsläufig durchsetzbar werden. In diesem Zusammenhang bestimmt der Verfasser einleitend Haushaltsinteressen als Interessen von Haushaltsmitgliedern sowie als Außeninteressen von Haushalten. Der Autor arbeitet im folgenden heraus, daß die herkömmliche Sozialpolitik von einer neuen Sozialpolitik abgelöst werden muß, der die geschlechtsspezifische Verteilung von Lebenschancen und Benachteiligungen zu einem wesentlichen Bezugsproblem und zur Gestaltungsaufgabe wird. Darauf aufbauend diskutiert der Autor abschließend Hemmnisse und Möglichkeiten einer verbandlich organisierten Interessenvertretung privater Haushalte. (ICC)

In diesem Aufsatz wird der Frage nachgegangen, was den privaten Haushalt "Familie" kennzeichnet, was die Hausarbeit und was sie für Mythen und überzogene Hoffnungen einer alternativen Ökonomie geeignet macht. Ausgehend von einer Beschreibung der Haushaltstätigkeit und der gesellschaftlichen Funktion der Frauenarbeit machen die Autorinnen deutlich, daß in einem Programm zur Stärkung der Haushaltsproduktion nur bedingt Möglichkeiten zur Veränderung gesellschaftlicher Verhältnisse bestehen, d. h. auch nur bedingt Möglichkeiten für Ansätze einer alternativen Sozialpolitik vorhanden sind. Die dem Privat-Haushalt unterstellte Autonomie suggeriert eine Qualität und ein Eigengewicht des Haushaltes, die seine vielfältigen Abhängigkeiten vom Markt verschleiern. Den geforderten vermehrten Leistungen in Selbsthilfegruppen, in Alternativ-Projekten oder der Stärkung der Haushaltsproduktion werden zwar sozial relevante Funktionen zugeschrieben, aber weder können sie die rechtlich abgesicherten materiellen Leistungen des Zentralstaates ersetzen, noch den Millionen Arbeitslosen den Lebensunterhalt sichern. (GF)

Im folgenden Beitrag wird untersucht, welchen Einfluß der ökonomische und gesellschaftspolitische Systemwechsel in Ostdeutschland auf die wirtschaftliche Lage der privaten Haushalte bis zum Jahresende 1994 hatte. Als umfassender Indikator für die wirtschaftliche Lage dient das real verfügbare Haushaltseinkommen. In einem zweiten Schritt wird der Entwicklung der Realeinkommen im Durchschnitt aller Privathaushalte nachgegangen, wobei nun auch die deutliche Veränderung der sozialen Strukturen, insbesondere die stark zunehmende Zahl von Arbeitslosenhaushalten, in die Betrachtung eingeht. Schließlich wird versucht, einen Blick auf die neuere Entwicklung in Ostdeutschland zu werfen. (TL2)

Der vorliegende Beitrag arbeitet heraus, daß der Haushaltszusammenhang für das darin eingebundene Individuum eine Vielzahl ökonomischer, sozialer und psychologisch bedingter Interdependenzen zwischen Handlungsbereichen und Personen bedeutet, die sein Umweltverhalten beeinflussen. Auch die Tatsache, daß ein Individuum in einem Einpersonenhaushalt lebt, kann als solche schon zur Erklärung von Verhaltensdifferenzen im Hinblick auf Angehörige von Mehrpersonenhaushalten beitragen. Die Autorin geht dazu auf die Modellierung von umweltrelevanten Entscheidungen in privaten Haushalten aus der Sicht der mikroökonomischen Theorie ein. Nach einem Blick auf die hier erkennbaren Entwicklungslinien wird ein produktionstheoretisches Modell vorgestellt, das den Umweltkonsum explizit mit dem Haushaltszusammenhang verknüpft. Es folgt ein kurzer Bericht über Anlage und Ergebnisse einer Pilotstudie, mit der die Modellüberlegungen einer ersten empirischen Überprüfung unterzogen werden. (ICE)