Cover -- Informationen zum Buch -- Titel -- Impressum -- Inhalt -- Vorwort -- I. Einleitung -- 1. Ambiguität von Kompromissen -- 2. Minimale Kriterien und Regeln -- 3. Spielarten des Kompromisses -- II. Was verstehen wir unter einem Kompromiss, und wann ist er gut? -- 1. Begriffsklärung -- 2. Allgemeine Merkmale des Kompromisses -- 3. Formen des Kompromisses -- 4. Kompromisse und Abwägungen -- 5. Notwendige Bedingungen eines Kompromisses qua Kompromiss -- 6. Gute Kompromisse -- 7. Faule Kompromisse -- 8. Kompromisse mit sich selbst -- III. Moralische Dilemmata, schmutzige Hände und Kompromisse -- 1. Moralische Konflikte, Kompromisse und schmutzige Hände -- 2. Dilemmata und andere moralische Konflikte -- 3. Dilemmata -- 4. Verantwortung ohne Schuld -- 5. Schlussfolgerung -- IV. Toleranz und Kompromissbereitschaft: Eine begriffliche Unterscheidung -- 1. Tolerante Haltung -- 2. Die Paradoxie der Toleranz -- 3. Unterschiede zwischen Toleranz und Kompromiss -- 4. Weshalb sollten wir tolerant oder kompromissbereit sein? -- V. Abtreibungskompromiss: Müssen moralische Kompromisse prinzipiengeleitet sein? -- 1. Der Abtreibungskompromiss -- 2. Gründe für den Abtreibungskompromiss -- 3. Was sind moralische Kompromisse? -- 4. Dworkin, Checkerboard-Statute und interne Kompromisse -- 5. Zusammenfassung -- VI. Verhältnismäßigkeit und Kompromisse -- 1. Verhältnismäßigkeit als eine Art von Kompromiss -- 2. Das Verhältnismäßigkeitsprinzip als Kompromiss -- 3. Kompromisse zwischen Richtern -- 4. Zusammenfassung -- VII. Demokratische Kompromisse am Beispiel Hans Kelsen -- 1. Politischer Pluralismus -- 2. Demokratie als Kompromiss: Demokratie als zweitbeste Lösung -- 3. Demokratie als Ort des Kompromisses: Produktivkraft des Kompromisses -- 4. Institutionelle Bedingungen diskursiver Demokratie -- 5. Unzulänglichkeiten des Kompromisses.
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"Die wirtschaftliche Entwicklung Lateinamerikas wird bis heute fundamental durch das Fortbestehen etablierter gesellschaftlicher Machtgefüge behindert. Entscheidende Kontinuitätsbrüche, die im Entfaltungsprozess der Industrieländer neuen Akteuren zum Durchbruch verhalfen, blieben aus. Alle wirtschaftspolitischen Paradigmenwechsel änderten nichts an der Unfähigkeit von Staat und Gesellschaft, dynamisches Unternehmertum hervorzubringen und mit wichtigen Vorleistungen zu unterstützen. Der sogenannte 'Washington Consensus' blendete diese entscheidende Dimension ebenso aus wie der 'Post-Washington Consensus'. In diesem Kontext schaffte es Chile seit etwa 1985, seine Wirtschaft nicht nur zu stabilisieren, sondern durch die Ausweitung von Rohstoff- und rohstoffnahen Exporten zu dynamisieren. Wettbewerbsorientiertes Unternehmertum drängte das früher dominierende Rentiersverhalten in den Hintergrund. Der Staat entwickelte hinreichende Unabhängigkeit und Stärke, um die vermögenden Schichten sowohl unter wirtschaftlichen Leistungsdruck zu setzen, als auch in ihrer Leistungsfähigkeit zu stärken. Und er erwarb nicht zuletzt wegen der bald einsetzenden wirtschaftlichen Erfolge - breite Zustimmung unter der Bevölkerung. Dennoch blieb Chile bis heute dem simplen ressourcenbasierten lateinamerikanischen Wachstumsmuster verhaftet. Um Anschluss an die Produktivkraft und damit den Wohlstand der Industrieländer zu bekommen, muss der Staat im Verbund mit der sich formierenden Zivilgesellschaft weltmarktorientierte Lernprozesse auf breiter Front in Gang setzen. Dies bezieht sich nicht nur auf produktionsbezogenes technisches Wissen, sondern auch auf die institutionelle Steuerung und Unterstützung des Wirtschaftsprozesses sowie auf grundlegende Verhaltensotientierungen. Eine einfache Imitation westlicher und asiatischer Erfolgsrezepte ist jedoch nicht möglich. An der kreativen Anpassung an die veränderten Weltmarktbedingungen führt kein Weg vorbei. Ob dieser zusätzliche Durchbruch gelingt, hängt wesentlich davon ab, ob sich die Akteursgruppen, die ein Derartiges gesamtgesellschaftliches - nicht nur wirtschaftspolitisches - Programm tragen und vorantreiben können, durchsetzen. Die chilenische Entwicklung seit Mitte der 80er Jahre hat hierfür günstige Bedingungen geschaffen. Die entscheidenden Schritte sind jedoch noch zu tun." (Autorenreferat)
Ausgegangen wird von der Frage, wie weit unter den Bedingungen der Globalisierung demokratische Politik gestaltet werden kann. Transnationale Politik wie in der EU - hervorgegangen aus Verhandlungen zwischen divergierenden Interessen, die nicht einfach majorisiert werden können - ist in ihrer Handlungsfähigkeit begrenzt. Sie umfasst nur Regelungsbereiche, bei denen die Interessen der Verhandlungspartner konvergieren. Sie kann nicht gelten für die sozialpolitischen Felder. Globalisierung und Europäisierung der Ökonomie stellen mit ihren sozialen Auswirkungen eine Herausforderung des demokratischen Sozialstaates dar. Der Autor skizziert Überlegungen für eine realitätsgerechte Anpassung der zugunsten des Kapitals veränderten Verteilungsrelationen, mit denen die Ziele des Sozialstaats nicht aufgegeben werden - so die Beteiligung von Arbeitnehmern am Produktivkapital, so die Umstellung der Alterssicherung auf Kapitalfonds, so eine neue Finanzierung sozialer Sicherungen, die gegen Standortkonkurrenz unempfindlich ist. Er vertritt die Ansicht, dass die Zukunft der Demokratie in den westeuropäischen Sozialstaaten von einer befriedigenden Lösung solcher und ähnlicher Fragen abhängen wird. (prh)
Zwischen 1820 und 1998 wachsen die realen Pro-Kopf-Einkommen in der kapitalistischen Welt um 2,21 Prozent im Jahresdurchschnitt. Jede Generation ist seitdem doppelt so reich ist wie die vorangegangene. Die fossil-industrielle Revolution ist jedoch für den Autor im Sinne von Karl Marx ein Prozess der "reellen Subsumtion" der Arbeit und der Natur unter das Kapital. Infolge der Institution des privaten Eigentums werden Parzellen der Natur als Kapitalwert in monetäre Größen ausgedrückt. Eigentum erfordert Aneignung, sonst verliert es zwar nicht seinen juristischen, wohl aber seinen ökonomischen Sinn. Es muss also wachsen, aber wie? Es ist die Mehrarbeit, die dem Wert des Kapitals einen Mehrwert hinzufügt und so den Eigentümer bereichert. Das Kapital ist daher keine bloße Sache, deren Größe in Geld ausgedrückt werden kann, sondern ein gesellschaftliches Verhältnis zwischen Vermögensbesitzer(inne)n und Arbeiter(inne)n, zwischen Klassen also. Wert und Mehrwert verwandeln sich in Geld und in der Form des Geldes kann nun der Wert losgelöst, verselbstständigt von allen Bedingungen seiner Produktion zirkulieren. Die weitere reale Steigerung der Profite ist nur möglich, wenn natürliche Ressourcen, vom klaren Wasser bis zu seltenen Erden, verfügbar sind, wenn die Energieversorgung gewährleistet ist und wenn die Schadstoffsenken ausreichende Aufnahmekapazitäten besitzen. Sollte dies nicht mehr der Fall sein, verwandelt sich die positiv interpretierte "harte Budgetrestriktion des Geldes" in finanzielle Repression mit hartem Stress in Ökonomie, Gesellschaft und Natur. In der gegenwärtigen Finanzkrise erfolgt für den Autor die Anpassung zunächst als grandiose Entwertung von Finanzaktiva. Die finanziellen Ansprüche an die real produzierten Überschüsse werden beträchtlich reduziert. Doch lässt sich die Produktion der Überschüsse, lässt sich also das reale Wachstum steigern, um die Renditeforderungen bedienen zu können? Bei den Margen, die auf Finanzmärkten verlangt werden, nicht. Der Autor resümiert: "Das kapitalistische System kennt weder Maß noch Mitte, die Krise ist also noch längst nicht zu Ende". (ICA2)
Findet im Zuge der industriellen Entwicklung eine Dequalifizierung der Arbeit statt? Die Frage hat die Industriesoziologie in den letzten fünfzehn Jahren stark beschäftigt. Ihre Antwort lautete in der Regel: Die Rationalisierung des Produktionsprozesses führt unter den herrschenden kapitalistischen Bedingungen zu einer Abqualifizierung für die Masse der Beschäftigten bei gleichzeitiger Höherqualifizierung für eine kleine Minderheit von Spezialisten (Instandhaltung, EDV-Experten etc.). Diese 'Polarisierungsthese' wurde, angefangen von der Kern/SchumannStudie bis hin zu jüngeren Veröffentlichungen wie denen des Frankfurter Instituts für Sozialforschung, in vielfältiger Form empirisch untersucht und im wesentlichen bestätigt. Erst in letzter Zeit wird ihre generelle Aussagekraft aufgrund neuer Forschungsergebnisse in Frage gestellt. Die Kritik richtet sich dabei vor allem auf die Unterbewertung der Re- bzw. Höherqualifizierungsprozesse. Denn diese - so der Tenor der jüngeren Untersuchungen - werden als Folge der 'Mikroelektronik-Revolution' in den nächsten Jahren, vieleicht sogar Jahrzehnten an Bedeutung gewinnen und den immer noch erfolgenden Dequalifizierungsprozessen in ihrem Gewicht zumindest gleichkommen, sie auf Dauer eventuell sogar übertreffen. Das aber beinhaltet eine 'Trendwende' - weg von einer noch stärkeren Spaltung von 'Hand- und Kopfarbeit', hin zu einer stärkeren Wiederangleichung. Gültig ist diese Aussage allerdings nur für diejenigen, die noch in den Betrieben arbeiten. Sie klammert alle aus, die arbeitslos werden - und das werden sehr viele sein, da Personaleinsparungen in großem Umfang das zweite wesentliche Resultat der derzeit einsetzenden Rationalisierungswelle darstellen. Das Ziel dieser Ausführungen besteht darin, unter Berücksichtigung der genannten Einschränkung die Konsequenzen zu analysieren, die die angesprochene, empirisch konstatierbare 'Trendwende' für das Theorem der 'reellen Subsumtion' mit sich bringt. In der kritischen Auseinandersetzung mit dem Theorem sollen zwei Thesen entwickelt und - soweit es der Rahmen eines Aufsatzes zuläßt - auch empirisch belegt werden: 1. Die Ersetzung von Erfahrungswissen durch technisch-wissenschaftliches Denken beinhaltet nicht nur eine Tendenz zur Trennung von Hand- und Kopfarbeit, sondern auch eine gegenläufige zu ihrer Wiederannäherung.; 2. Die 'Trendwende' im Verhältnis von De- und Requalifizierungsprozessen zeigt, daß der Prozeß der reellen Subsumtion weder die Differenz von Arbeits- und Verwertungsprozeß einebnet noch den Widerspruch zwischen Produktivkräften und Produktionsverhältnissen stillegt. (IAB2)
In der Geschichtswissenschaft der DDR bezeichnet man meistens alle oder zumindest die grundbesitzenden Adligen mit dem Begriff "Junker". Häufig wird der Begriff auch als Synonym für adlige Gutsbesitzer (z.T. mit einer Einschränkung auf die Rittergutsbesitzer) gebraucht. Schließlich begreift man die adligen Großgrundbesitzer in den ostelbischen Gebieten als "Junker". Um zu einem vertieften Verständnis der Dialektik von Ökonomie, Politik und Ideologie, von Basis und Überbau, von Produktivkräften und Produktionsverhältnissen zu gelangen, ist eine genauere Bestimmung des Begriffs "Junker" notwendig. Der uneinheitliche Gebrauch der Kategorie durch die Historiker der DDR ist vor allem durch den Bedeutungswandel bedingt, den sie in den Schriften von Marx und Engels erfuhr. Die Objektklasse "Junker" wandelte im Zeitraum ihrer Untersuchung durch die beiden Klassiker ihr Erscheinungsbild, so daß auch der Begriffsinhalt verändert werden mußte. Die früheste Erwähnung der Kategorie findet sich in der 1845/46 geschriebenen "Deutschen Ideologie". Dort betrachteten Marx und Engels die "Junker" als Resultat der miserablen deutschen Zustände seit der Reformation. Die "Junker" wurden einerseits als Ergebnis spätfeudaler Entwicklungen im Übergang zum Kapitalismus, andererseits aber bereits als eine kapitalistische Fraktion der Bourgeoisie gesehen. In einer zweiten Etappe, welche die Jahre von 1849/49 bis Anfang der fünfziger Jahre des 19. Jh. umfaßt, betonten Marx und Engels den reaktionären Charakter des Junkertums. Bis zum Anfang der siebziger Jahre reicht die dritte Etappe, in der die Klassiker die "Junker" als Gegner des Proletariats im allgemeinen und des Landproletariats im besonderen bestimmten, wobei sie speziell das Verhältnis der "Junker" zur Bürokratie, zur Patrimonialgerichtsbarkeit sowie zum kleindeutschen Weg der Reichseinigung berücksichtigen. In der vierten Etappe nach dem Tode von Marx betonte Engels die landschaftliche Bindung von Fraktionen des Junkertums. Engels hob die dominierende Rolle, welche die ostelbischen Magnaten in den altpreußischen Provinzen innerhalb der Klasse der Grundeigentümer und im Deutschen Kaiserreich spielten, hervor. Diese von ihm als "Junker" bezeichnete Schicht trug entscheidens zum "Übergang der absoluten Monarchie in die bonapartistische" bei. (STB)
Anhand des Fallbeispiels 'Wasserstraßenanschluß für das Saarland' werden folgende Hypothesen formuliert: 1) Die Legitimität der Kosten-Nutzen-Analyse, deren Kalküllogik der betriebswirtschaftlichen Investitionsentscheidungslehre entstammt, ist in mehrfacher Hinsicht problematisch, wenn sie auf gesamtgesellschaftliche Planungsprobleme angewandt wird: a) Sie ist nicht in der Lage, die sog. 'externen Effekte', adäquat zu berücksichtigen. b) Die Ergebnisse sind stark von den jeweils vorgegebenen Prämissen abhängig. c) Ihre Ergebnisse sind stark von den jeweiligen Expertenteams anhängig. d) Ihre Ergebnisse sind von expertenexternen Personen kaum kontrollierbar. Sie führt leicht zur Komplexitätsüberlastung des politischen Systems, insbesondere der Betroffenen. e) Die geäußerte Vermutung, die Kosten-Nutzen-Analyse mache politische Entscheidungen transparenter, trifft nicht zu. 2) Die dezisionistische Tendenz der Experten, das gesamtgesellschaftliche Grundproblem in ein 'objektives', 'sachurteilsbezogenes' Problem der Bestimmung der Produktionsfunktionen und in ein 'subjektives', politisch' zu lösendes Problem der Nutzenermittlung aufzuteilen, ist falsch und ideologisch. 3) Die 'Souveränität' des Individuums in einem gesellschaftlichen Plankalkül ist nicht durch Sozialtechnologie z.B. der Schatten-oder Quasipreise einzuholen. Hier liegt die Lösungsbedingung in einer Weiterentwicklung der 'Produktivkraft Partizipation' (Naschold) und in der Änderung der Entscheidungs- und Planungsstrukturen. 4) Daß die Änderung der Entscheidungsstruktur ganz sicher die zur Zeit ungleiche Verteilung der 'Souveränität' der Produzenten' tangieren muß, ergibt sich aus zwei Gründen: a) Die derzeitigen Produktionsverhältnisse generieren die kollektiv zu bewältigenden externen Kosten und Nutzen des Marktes, deren Umfang Ausmaße annimmt, die nicht mehr durch Einzel- und ex-post-Interventionen aufzufangen sind. b) Allein die Größe gesamtgesellschaftlich zu tragender Grundinvestitionen läßt es weder funktional noch rational erscheinen, daß die Nutzung dieser bereitgestellten Investitionen dann dem privatistischen Profitkalkül weniger unterworfen bleibt und so ein gesellschaftliches Risiko erzeugt, das im Ernstfall wieder von der lohnabhängigen Bevölkerung zu tragen ist. (aa/RR)
In: Probleme des Friedens und des Sozialismus: Zeitschrift der kommunistischen und Arbeiterparteien für Theorie u. Information, Band 29, Heft 12 (340), S. 1661-1669
Die Diskussion um Karl Marx ist lange Zeit nur ideologisch positionell geführt worden. Wer sich nicht als Gegner oder Befürworter der Marxschen Lehre erklärte, hatte es schwer, in dieser Diskussion Gehör zu finden. Im letzten Viertel des vorigen Jahrhunderts hat jedoch sowohl in philosophischer als auch wirtschaftswissenschaftlicher Hinsicht eine neue Art der Auseinandersetzung mit den Werken von Karl Marx begonnen. Dabei haben die Kontrahenten sowohl auf marxistischer als auch auf nichtmarxistischer Seite viel ideologischen Ballast beiseite geräumt, und in manchen Positionen hat man sich auch in inhaltlicher Hinsicht angenähert. Trotzdem ist die Diskussion in einem wichtigen Aspekt fragmentarisch geblieben. Auch wenn marxistische und nichtmarxistische Ökonomen nun eine gemeinsame Sprache gefunden haben, so gilt das weit weniger für Philosophen und Ökonomen. Charakteristischerweise zeigt sich das an der Rolle Hegels. Während viele Philosophen dazu neigen, Marx von Hegel her zu verstehen, tendieren Ökonomen und auch der Ökonomik nahestehende Philosophen dazu, Hegel zu vernachlässigen oder ihm allenfalls eine verwirrende oder störende Rolle im Marxschen Denken zuzugestehen. In unserem Essay wollen wir daher herausarbeiten, dass der Bezug zu Hegel und zu der Tradition der Philosophie überhaupt ein konstitutiver Bestandteil der Marxschen Theorie und gerade auch ihres ökonomischen Teils ist. Dabei versuchen wir nichts weniger als eine Gesamteinschätzung der Marxschen Lehre und ihrer oft verwirrenden Vielschichtigkeit zu geben. Im Einzelnen werden wir auf Marx' Hegelbezug und den historischen Materialismus mit seinen Grundbegriffen, den Produktivkräften und Produktionsverhältnissen eingehen. Von daher werden wir eine Einschätzung von Marx' Analyse der kapitalistischen Produktionsweise geben und dabei versuchen, ihre qualitativen und quantitativen Aspekte gesondert herauszuarbeiten. Zentrale Aussagen der Marxschen Ökonomik wie die Arbeitswertlehre und das Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate werden wir im Licht der modernen Wirtschaftswissenschaften diskutieren. Dabei werden auch wichtige Einsichten von Marx hinsichtlich der Umwelt- und Rohstoffprobleme, vor denen wir heute stehen, zur Sprache kommen. Nicht zuletzt gehen wir auf die Konsequenzen ein, die sich aus Marx' Ansatz für das Problem der Gerechtigkeit und der Einkommensverteilung ergeben. Und schließlich wollen wir erklären, woher bei Marx das notorische Defizit einer politischen Theorie rührt.
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1. Einleitung -- Das Konzept der,,Industriellen Revolution" als überholtes Paradigma der Sozialwissenschaften -- Eröffnungsthese -- Technik und Industrialisierung als Herausforderung für die Sozialwissenschaften -- 2. Industrielle Revolution und Marxismus: Die Auseinandersetzung mit Ernst Noltes "Marxismus und Industrielle Revolution" -- Vorbemerkung -- Anmerkungen zu,"Marxismus und Industrielle Revolution" -- "Pöbel" oder "Emanzipationsbewegung"? Zum Masse-Elite-Schema in der Geschichtsschreibung der Arbeiterbewegung während der englischen industriellen Revolution -- Ernst Nolte und der Liberalismus -- Eliten und Revolutionen als Motoren der Geschichte? Anmerkungen zu E. Noltes "Marxismus und Industrielle Revolution" und zu K. Marx' Konzept der "Industriellen Revolution" -- Trans-Atlantic Conservatism -- 3. Industrielle Revolution versus Industrialisierung, Diskontinuität versus Kontinuität: Die Frage der Periodisierung von Geschichte -- Vorbemerkung -- Mechanisierung vor der Mechanisierung? Zur Technologie des Manufakturwesens -- Das Wesen der technischen Neuerungen in der Industriellen Revolution. Der Marxsche Ansatz im Lichte einer technologischen Analyse -- Industrielle Revolution und die Umwälzung des Energiesystems -- Die Übernahme der Technik der britischen Industriellen Revolution in den Ländern des europäischen Kontinents -- Erfolg oder Mißerfolg britischer Techniken in Kontinentaleuropa? Das Beispiel der Eisenindustrie während der Frühindustrialisierung -- 4. Industrialisierung versus Kapitalismus: Identität oder Differenz? -- Vorbemerkung -- The Radical Potentialities of Western Culture -- Zu den kulturellen Komponenten des sozialdemokratischen Marxismus im Deutschen Kaiserreich -- Technological Change and Labour Protest Before 1914 -- Artisans and the Early Labour Movement -- Thomas Hodgskin und die frühe englische Arbeiterbewegung -- Die Rezeption von Technik und Industrie in der katholischen Romantik. Franz von Baader (1765-1841) und Adam Müller (1779-1829) -- 5. Zur Theorie der Technik -- Vorbemerkung -- Die Theorie der Technik und die Technologie -- Zur Entstehung des Maschinen-Paradigmas im 17. und 18. Jahrhundert -- Das Ende des Kapitalismus als Technikfolge? Typen des technischen Wandels und das Marxsche Gesetz vom tendenziellen Fall der Profitrate -- Zwei Dialektikversionen in der Marxschen Gesellschaftstheorie -- Produktivkräfte als Formativkräfte -- Autoren des Bandes -- Weitere Teilnehmer des Symposions.
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