Umweltschutz, politisches Lernen und oekologieorientierte Bildungsarbeit
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 39-40, S. 35-43
ISSN: 0479-611X
Forschungsmethode: anwendungsorientiert. "Oekologieorientierte Bildungsarbeit gewinnt ihre Lerninhalte aus den politischen Dimensionen des Umweltschutzes. Sie muss sich aber auch der Lernvorausetzungen ihrer Adressatinnen und Adressaten vergewissern. Fuer sie gilt die These von einem doppelten Sozialisationsdefezit: umweltvergessene Handlungspragmatik als Ergebnis politischen Lernens und entpolitisierte Gesinnungsethik als Kennzeichen des erworbenen Umweltbewusstseins. Im Interesse eines Ausgleichs dieses Defizits muss oekologieorientierte Bildungsarbeit den Lernenden Zugaenge zu den Phaenomenen des Umweltschutzes verschaffen, im Kontext von Ueberlegungen zur Risikogesellschaft die soziooekonomischen und politischen Krisenmomente des oekologischen Konflikts ausloten, mit aufklaererischen Bemuehungen zur Erarbeitung einer verantwortungsethischen Perspektive befaehigen und auf die Beteiligung an Auseinandersetzungen um die Wuerdigung der Subjektqualitaet der Natur vorbereiten. Als Element der politischen Kultur ist oekologieorientierte Bildungsarbeit somit gleichermassen Instrument des Umweltschutzes und Instanz der Kritik der Umweltpolitik." (Autorenreferat, IAB-Doku).