Auslaenderfeindlichkeit in der Bundesrepublik
In: Gegenwartskunde: Zeitschrift für Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Bildung, Band 31, Heft 3, S. 323-346
ISSN: 0016-5875
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In: Gegenwartskunde: Zeitschrift für Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und Bildung, Band 31, Heft 3, S. 323-346
ISSN: 0016-5875
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 29, Heft 8, S. 973-982
ISSN: 0006-4416
In dem Beitrag werden die psychologischen Komponenten des Problems der Ausländerfeindlichkeit diskutiert. Die unterschiedlichen Ebenen, auf denen die Erzeugung der ausländerfreindlichen Stimmung in der Bevölkerung durch die Regierenden bzw. in der Öffentlichkeit erfolgt, werden aufgezeigt und als Psychologisierungen ausgewiesen. Die Ursachen der Ausländerfeindlichkeit werden herausgearbeitet, um dann zu zeigen, wie diese von politischen Instanzen für ihre Zwecke benutzt werden. Es wird gezeigt, daß der Begriff der Ausländerfeindlichkeit die Verschiebung des Problems von der gesellschaftlichen Dimension, d. h. von der Ebene des konkreten Handelns auf die Ebene der bloß gefühlsmäßigen Einstellung bzw. der sprachlichen Äußerungen der einzelnen Individuen bedeutet. Als kennzeichnender für die Haltung großer Teile der Bevölkerung gegenüber ausländischen Mitbürgern wird der Begriff der Gleichgültigkeit eingeführt. Insgesamt wird dargestellt, daß die Ausländerfeindlichkeit kein primär psychologisches Problem ist. (RW)
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 28, Heft 12, S. 1631-1638
ISSN: 0006-4416
In dem Beitrag wird aufgezeigt, wie Ausländerfeindlichkeit erzeugt und verbreitet wird. Anhand von Texten aus dem rechtsradikalen Spektrum werden fünf Argumentationsstränge der Ausländerfeindlichkeit herausgearbeitet: (1) Es sind zu viele Ausländer. (2) Sie nehmen Arbeitsplätze weg. (3) Die Türken sind das eigentliche Problem. (4) Ausländer, vor allem Türken, sind kriminell gefährdet und politisch unzuverlässig. (5) Sie überschwemmen gemeinsam mit den Asylanten unser Land. Anhand dieser Argumentation wird der Kreislauf von Bürgermeinung, veröffentlichter öffentlicher Meinung und den Reden von Politikern aufgezeigt. Es wird die These aufgestellt, daß ein Teil der Ausländerfeindlichkeit in der BRD von sich zum Teil liberal einstufenden Zeitungen und Zeitschriften herbeigeschrieben worden ist. Anhand von Politikerreden und Zeitungsausschnitten wird diese These dann belegt. (KW)
In: Euro-Barometer / Sondernummer, 1989, Nov.
World Affairs Online
In: Gewalt in Deutschland: soziale Befunde und Deutungslinien, S. 39-77
Die Vielzahl der seit der Einigung ausgeübten Gewaltakte gegen Ausländer in Deutschland hat auch eine Vielfalt an wissenschaftlichen Erklärungsversuchen der fremdenfeindlichen Gewalt und zahlreiche gegensätzliche Thesen produziert. Mit dem Ziel, die Spannbreite der Beliebigkeit verschiedener Interpretationen durch systematische empirische Forschung etwas einzuengen, will der Beitrag auf der Grundlage einer sekundäranalytischen Literaturrecherche Thesen, insbesondere der Makroebene untersuchen. Die These wird geprüft, ob Deutschland fremdenfeindlicher ist als andere Länder. In einem zweiten Schritt werden verschiedene Erklärungen der Ausländerfeindlichkeit überprüft. Dabei werden zunächst die beiden Erklärungsmuster diskutiert, die die Ausländerfeindlichkeit als kollektive Verteidigung der Deutschen gegen a) parasitäre Überforderung des Sozialstaats und b) die Überfremdung des Landes infolge der jüngsten Zuwanderungsbewegungen deuten. Zwei weitere Determinanten werden anschließend untersucht, nämlich der wirtschaftliche Kontext der Zuwanderung und die Mobilisierung des Nationalbewußtseins im Kontext der deutschen Einigung. Der Beitrag verfolgt die These, daß weder These a) noch b) zur Erklärung der Gewaltakte taugen, sondern daß die Erklärung eher in einer Makrokonstellation liegt, die durch das Zusammentreffen der Zuwanderungswelle mit einer Wirtschaftskrise und einer Ethnisierung des Nationalgefühls gekennzeichnet ist. Zum Abschluß werden Möglichkeiten der empirischen Überprüfung der verschiedensten Thesen erörtert. (ICH)
In: Fremdarbeiterpolitik des Imperialismus 18
In: Wirklich ein Volk?: die politischen Orientierungen von Ost- und Westdeutschen im Vergleich, S. 435-476
Der Verfasser stellt konkurrierende Erklärungsmodelle zu Ausländerfeindlichkeit vor (Ungleichgewichtstheorien, Theorien struktureller Disposition) und entwickelt auf dieser Basis einen integrierten multidimensionalen Ansatz zur Erklärung negativer Einstellungen zu Ausländern. Dieses Basismodell bildet den analytischen Rahmen der sich anschließenden empirischen Analyse, die auf Daten aus dem DFG-Projekt "Politische Einstellungen, politische Partizipation und Wählerverhalten im vereinigten Deutschland 1994,1998" basiert. Die Untersuchung macht eine leicht negative Einstellung zu Ausländern im Osten und eine mittlere Positionierung im Westen sichtbar, die im Aggregat - trotz beachtlicher individueller Einstellungsänderungen - unverändert bleiben. Sie belegt zudem den Einfluss des individuellen Ungleichgewichts und des Überzeugungssystems auf die Einstellung zu Ausländern. Neben der strukturellen Disposition und dem individuellen Ungleichgewicht übt die Bildung einen starken Einfluss auf die Einstellung zu Ausländern aus. (ICE2)
In: Stadtforschung und Statistik : Zeitschrift des Verbandes Deutscher Städtestatistiker, Band 30, Heft 2, S. 64-71
In kommunalen Umfragen erhobene Einstellungen gegenüber Ausländern repräsentieren ein Bild gelebter Toleranz. Selten werden Jugendliche zu ihren ausländerbezogenen Einstellungen gefragt und mit altersspezifischen Faktoren in Verbindung gesetzt. Dieser Beitrag bezieht sich auf theoretische Ansätze der Anomietheorie, der Sozialisations- und Deprivationsforschung, um Kompensationsprozesse und Konfliktpotenziale als Wirkungsmechanismen für Ausländerfeindlichkeit unter Leipziger Jugendlichen zu untersuchen. Sozialisations- und Deprivationsansätze bestätigen sich teilweise, da multiple altersspezifische Probleme und über den Schultyp indizierte Konflikte um Ausbildungs- und Arbeitsmarktchancen mit erhöhter Ausländerfeindlichkeit einhergehen.
In: Nachrichtendienst / Deutsche Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung e.V., DEAE: Informationen, Meinungen, Personalia, Literatur, Arbeitsmaterial, Dokumentation, Heft 6, S. 52-55
ISSN: 0936-0190
In: Politik betrifft uns: aktuelle Unterrichtsmaterialien, Heft 3, S. 1-29
ISSN: 0938-0884
In: Sozialer Fortschritt: unabhängige Zeitschrift für Sozialpolitik = German review of social policy, Band 34, Heft 7, S. 161-168
ISSN: 0038-609X
Der Autor untersucht die Frage unter dem Blickwinkel des Anteils von Feindlichkeit bzw. freundlichem Verhalten bei den Ausländern gegenüber den Deutschen. Er kommt dabei zu dem Ergebnis, daß vornehmlich die Türken durch den starken Nachzug der Familienangehörigen die Integrationsprobleme mitzuverantworten haben. "Die Integrationsformel der Ausländerbeauftragten L. Funke, die als Integration das "Freisein von Diskriminierung und Eingliederung in die Gesellschaft und in das Berufsleben im Respekt vor der nationalen, kulturellen und religiösen Eigenart der Ausländer" beschreibt, wäre demnach zu ergänzen um die Aufforderung an die Ausländer, sprich Türken, ihrerseits einen aktiven Beitrag dazu zu leisten. Und dieser Beitrag kann durchaus nicht nur, wie bisher bei den Türken, überwiegend darin bestehen, weiterhin jedes deutsche Integrationsangebot durch fortgesetzten Nachzug bzw. Weiterverfolgung entsprechender Absichten rein quantitativ zu unterminieren. Es muß auch von seiten dieser ausländischen Bevölkerungsgruppe das Verständnis und tatsächliche Verhalten dafür viel stärker entwickelt werden, daß Integration "ein wechselseitiges Handeln der Ausländer und der Deutschen" bedingt. Konkret kann dies auf die Problemgruppe der Türken nur heißen, daß sie endlich auch die spezifisch deutschen Interessen sozialer, politischer, kultureller und nationaler Art zur Kenntnis zu nehmen haben." (IAB2)
In: Beck'sche schwarze Reihe 278
In: Aus der Mitte der Gesellschaft: Rechtsradikalismus in der Bundesrepublik, S. 40-52
Der Beitrag befaßt sich mit den Binnendimensionen psychosozialer Erlebniswelten von Pubertät und Adoleszenz, d.h. mit den "Innenwelten" pubertierender Jugendlicher, um auf diese Weise einen verstehenden Zugang und Ansätze für ein theoretisches Erklärungsmodell der rechtsextremen Gewalt Jugendlicher zu schaffen. Ausgehend davon, daß Gewaltfaszination und Gewaltbereitschaft zur "Innenausstattung" normaler Pubertätsverläufe gehört, wird gezeigt, daß das primäre Problem die Gewaltfaszination und weniger eine als genuin angenommene Affinität zu rechten Ideologien ist. Desweiteren wird festgestellt, daß das Problem der Gewalt von Jugendlichen in erster Linie auch ein Problem der strukturellen und manifesten Gewalt in der Gesellschaft ist. Als eine Erklärung für die vermeintlich zunehmende Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen, die in verschiedenen Untersuchungen angeboten wird, werden "familiäre Orientierungslosigkeiten", der Wegfall der Vorbildfunktion des Vaters sowie einschränkende Wohnverhältnisse, Ausbildungsverhältnisse und Arbeitsverhältnisse gesehen. Insgesamt wird festgestellt, daß die Jugendphase eine Suchbewegung zwischen "regressiven" und "progressiven" Lösungswegen ist, in der sich die Anfälligkeit für Gewalt verdichtet. (ICA)