"Ausländerfeindlichkeit": zur Funktion ihrer Psychologisierung
In: Blätter für deutsche und internationale Politik: Monatszeitschrift, Band 29, Heft 8, S. 973-982
Abstract
In dem Beitrag werden die psychologischen Komponenten des Problems der Ausländerfeindlichkeit diskutiert. Die unterschiedlichen Ebenen, auf denen die Erzeugung der ausländerfreindlichen Stimmung in der Bevölkerung durch die Regierenden bzw. in der Öffentlichkeit erfolgt, werden aufgezeigt und als Psychologisierungen ausgewiesen. Die Ursachen der Ausländerfeindlichkeit werden herausgearbeitet, um dann zu zeigen, wie diese von politischen Instanzen für ihre Zwecke benutzt werden. Es wird gezeigt, daß der Begriff der Ausländerfeindlichkeit die Verschiebung des Problems von der gesellschaftlichen Dimension, d. h. von der Ebene des konkreten Handelns auf die Ebene der bloß gefühlsmäßigen Einstellung bzw. der sprachlichen Äußerungen der einzelnen Individuen bedeutet. Als kennzeichnender für die Haltung großer Teile der Bevölkerung gegenüber ausländischen Mitbürgern wird der Begriff der Gleichgültigkeit eingeführt. Insgesamt wird dargestellt, daß die Ausländerfeindlichkeit kein primär psychologisches Problem ist. (RW)
Themen
Sprachen
Deutsch
ISSN: 0006-4416
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