Inhaltsangabe: Einleitung: Menschliche Aktivitäten haben schon immer die Umwelt verändert, angefangen bei der Rodung der Wälder zum Gewinn von Siedlungsland, der Einleitung von Abwasser in Gewässer bis hin zur Deponierung von radioaktivem Abfall. Im Zuge der fortschreitenden Industrialisierung nahmen diese Aktivitäten zu, und die Auswirkungen wurden erkennbar. Eine Folge der Industrialisierung ist u.a. die steigende Emission von Treibhausgasen, die die Erwärmung der Erdoberfläche verursachen. Zu den Treibhausgasen zählen gemäß der internationalen Vereinbarung von Kyoto Kohlendioxid (CO2), Distickstoffoxid (N2O), Methan (CH4), teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW), fluorierte Kohlenwasserstoffe (FKW) und Schwefelhexafluorid (SF6). Die atmosphärische Konzentration dieser Treibhausgase wird durch menschliche Aktivitäten im Vergleich zu den natürlich vorkommenden Volumina erheblich erhöht. Lange wurden die mit den Klimaveränderungen verknüpften wissenschaftlichen Fragen nicht vorrangig behandelt. Erst seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde den Aussagen der Klimatologen Beachtung geschenkt, die auf eine zunehmende Erwärmung des Planeten hinweisen. Heute ist die Tatsache, dass es einen Klimawandel gibt und dass dieser anthropogen verursacht wird, weithin akzeptiert. Lediglich über die Sensitivität des Klimas gegenüber steigenden Treibhausgaskonzentrationen und damit das Ausmaß des Temperaturanstiegs und der Auswirkungen sind die Klimaexperten verschiedener Meinungen. Die SRES-Hüllkurven beziehen sich auf die im Special Report on Emission Szenarios der zwischenstaatlichen Sachverständigengruppe über den Klimawandel (Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)) berechneten sechs Emissionsszenarien. Diese prognostizieren eine Erhöhung der mittleren globalen Erdoberflächentemperatur bis zum Jahr 2100 zwischen 1,4 °C und 5,8 °C bezogen auf 1990. Obwohl die globale Jahresdurchschnittstemperatur während der vergangenen 100 Jahre nur um 0,6°C angestiegen ist, sind bereits heute zahlreiche Auswirkungen des Klimawandels spürbar: Gletscher sowie das arktische und antarktische Eis schmelzen ab, Permafrostböden tauen auf, der Meeresspiegel steigt, Vegetationsperioden verlängern sich, Tier- und Pflanzenarten verändern ihr Verbreitungsgebiet und Extremwetterereignisse nehmen zu. Weitere Beispiele für mögliche Auswirkungen sind in Anhang I aufgeführt. Allerdings geben diese Veränderungen laut Aussagen der meisten Wissenschaftler lediglich einen Vorgeschmack auf die Auswirkungen des zukünftigen Klimawandels. Als Reaktion auf den Klimawandel sind national wie international klimapolitische Aktivitäten in Gang gekommen. So finden beispielsweise regelmäßige internationale Klimaschutztreffen statt. Der IPCC sowie andere Arbeits-/Beratergruppen wurden gegründet und internationale Klimaschutzabkommen unterschrieben, beispielsweise das Kyoto-Protokoll. Die Kernaussage des vom ehemaligen Chefökonom der Weltbank Nicholas Stern veröffentlichen Stern Reviews - The Economics of Climate Change - lautet wie folgt: 'The benefits of strong, early action on climate change outweigh the costs'. Diese Meinung ist weithin akzeptiert und wird insbesondere von der Bundesregierung in ihren Maßnahmenplänen zum Klimaschutz aufgegriffen. Diese treffen zwar auch den deutschen Bundesbürger, vor allem aber die in Deutschland operierenden Wirtschaftsunternehmen. Dabei gehören Wirtschaftsunternehmen zu denjenigen, die durch gesetzliche Vorgaben eingeschränkt werden, denen sich aber auch Möglichkeiten, beispielsweise zur Kosteneinsparung, bieten. Besonders Industrieunternehmen haben in Deutschland eine besondere Bedeutung für die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen. Günther Verheugen (Kommissar der Europäischen Union (EU) für Unternehmen und Industrie) sagte gegenüber der Zeitschrift Capital im Sommer 2007 zum Thema 'Ökologische Industriepolitik': 'Der scheinbare Gegensatz zwischen Wachstumspolitik und hohen Umweltstandards ist eines der großen Missverständnisse unserer Zeit. Ich bin entschieden für eine Neuorientierung: Wir sollten Wachstum und Beschäftigung stärker mit den Herausforderungen des Klimawandels verknüpfen'. Unabhängig davon, ob getroffene Maßnahmen aus klimapolitischen Vorgaben oder Druck innerhalb der Branche erzwungen werden oder aus Eigenmotivation entstehen, stellt sich die Frage, welchen Beitrag Industrieunternehmen aktiv zum Klimaschutz leisten können. Die zentralen Fragen der vorliegenden Studie lauten deshalb: -Welche internationalen Bemühungen um den Klimaschutz gibt es? -Was ist der derzeitige nationale Rahmen der Klimapolitik in Deutschland? -Wie hat sich das Umfeld der Unternehmen als Folge der Klimaänderungen gewandelt? -Wie kann sich ein Unternehmen strategisch unter dem Aspekt des Klimaschutzes positionieren? -Welche Chancen und Risiken ergeben sich aus dem Klimawandel für Unternehmen? -Wie können Unternehmen auf die nationalen Gesetzesvorgaben reagieren? -Durch welche Handlungen können Industrieunternehmen auf das Thema Klimaschutz reagieren und Wettbewerbsvorteile aufbauen und sichern? -Was ist zukünftig hinsichtlich des Klimaschutzes auf politischer Ebene zu erwarten? Der wissenschaftliche Beitrag dieser Studie besteht nicht in einer erneuten Zusammenfassung der Problematik 'Auswirkungen des Klimawandels', denn es existiert bereits eine Vielzahl von wissenschaftlichen Beiträgen zu diesem Thema. Dieses Papier gibt einen Einblick in die für Unternehmen relevanten Bereiche des Klimawandels. Diese benötigen Basiswissen im Bereich der internationalen sowie der nationalen Klimapolitik. Dabei wurde die aktuelle Literatur recherchiert und daraus die aus unserer Sicht wichtige Informationen sowie Handlungs-/Reaktionsmöglichkeiten ausgewählt, die für deutsche Unternehmen, die sich noch nicht im Speziellen mit Klimaschutz beschäftigt haben, wichtig sind. Weiterhin wird ein Ausblick auf die sich für die Zukunft abzeichnende Entwicklung der politischen Rahmenbedingungen gegeben. '87% der großen, global agierenden Unternehmen betrachten den Klimawandel als wirtschaftliches Risiko im Sinne von möglichen Produktionsunterbrechungen, steigenden Kosten als Folge staatlicher Eingriffe oder drohenden Wettbewerbs- und Imageproblemen.' Im Rahmen dieser Studie wird Organisationen bewusst gemacht, dass eine Positionierung ihrerseits in Hinblick auf den Klimawandel nötig ist, um die gefürchteten Risiken überschaubar zu machen. Aus dem Einblick in die Veränderungen der Unternehmensumwelt lässt sich ableiten, welche Strategien im Betrieb entwickelt und verfolgt werden können, um die unternehmensspezifischen Chancen und Risiken hinsichtlich des Klimawandels zu erkennen und zu nutzen. Der Kernbereich der Studie liegt in der Darstellung von Handlungsmöglichkeiten, die für die meisten deutschen Arbeitsstätten umsetzbar sind. Dabei wird in den einzelnen Kapiteln jeweils die Information dargestellt, die für Unternehmen zur Entscheidungsfindung benötigt wird. Dieses Buch spricht generell von Unternehmen in Deutschland. Diese Generalisierung verhindert es, Aussagen über die internen Einflüsse, z.B. Stärken und Schwächen eines spezifischen Betriebes, abzugeben. Dies ist auch so gewollt, da den Firmen in Deutschland lediglich Denkanstöße für den Bereich Klimaschutz vermittelt werden sollen. Die Umsetzung bleibt abhängig von der individuell gewählten Unternehmensstrategie. Die vorliegende Studie wurde rein theoretisch verfasst und gliedert sich in drei Teile. In Teil I werden bisherige internationale Bestrebungen in Bezug auf den Klimaschutz sowie die Grundlagen der Umweltschutzpolitik und Maßnahmen der Bundesrepublik zum Klimaschutz erläutert. Teil II beschreibt Grundlagen der Unternehmensführung hinsichtlich der Umfeldanalyse sowie Unternehmensstrategien. Nachfolgend werden speziell hinsichtlich des Klimawandels veränderte externe Faktoren der Umfeldanalyse aufgezeigt sowie beispielhaft Chancen und Risiken für verschiedene Branchen aufgelistet. In Teil III des Werkes werden drei mögliche Handlungsoptionen als Reaktion auf die veränderten Bedingungen in Deutschland vorgestellt.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: AbkürzungsverzeichnisVII AbbildungsverzeichnisIX TabellenverzeichnisX 1.EINLEITUNG1 1 1.1Problemstellung2 1.2Zielsetzung3 1.3Gliederung4 1.4Einschränkungen5 2.INTERNATIONALE KLIMAPOLITIK7 2.1Geschichte der internationalen Klimapolitik7 2.2Strategien einzelner Staaten16 2.2.1USA16 2.2.2EU17 2.2.3Schwellenländer18 2.2.4Entwicklungsländer19 2.2.5Ausblick19 3.KLIMAPOLITIK IN DEUTSCHLAND22 3.1Instrumentarien der Umweltschutzpolitik23 3.1.1Ordnungsrechtliche und ökonomische umweltpolitische Instrumente23 3.1.1.1Nichtfiskalische Instrumente24 3.1.1.2Fiskalische Instrumente25 3.2Klimaschutzmaßnahmen27 3.2.1Maßnahmen zur Emissionsreduktion29 3.2.1.1Immissionsschutzrechtliche Regelungen29 3.2.1.2Staatliche Maßnahmen im Verkehrsbereich30 3.2.1.3Emissionshandel31 3.2.2Energiepolitik in Deutschland32 3.2.2.1Anhebung der Energieeffizienzstandards32 3.2.2.2Förderung Kraft-Wärme-Kopplungstechnik34 3.2.2.3Ausbau erneuerbarer Energien34 3.2.2.4Ökologische Steuerreform35 3.2.2.5Energieverbrauchsetikett36 3.2.2.6Öko-Design-Richtlinie36 3.2.3Klimaschutzvereinbarungen mit der deutschen Wirtschaft37 4.STRATEGISCHE ANALYSE DER VERÄNDERUNGEN40 4.1Veränderte externe Faktoren - Makroumwelt41 4.1.1Ökologische Umwelt41 4.1.2Politisch-rechtliche Umwelt42 4.1.3Ökonomische Umwelt43 4.1.4Technologische Umwelt45 4.1.5Gesellschaftliche Umwelt46 4.2Veränderte externe Faktoren - Branchenumwelt46 4.3Chancen und Risiken47 4.3.1Gewinner- und Verliererbranchen47 4.3.2Energie50 4.3.3Versicherungsbranche / Finanzwirtschaft51 4.3.4Land- und Forstwirtschaft51 4.4Strategieentscheidung52 4.4.1Basisstrategien53 4.4.2Wettbewerbsstrategien54 4.4.3Risikostrategien55 5.HANDLUNGSOPTION ENERGIE58 5.1Die Bedeutung der Energiekosten für Unternehmen58 5.2Hemmnisse61 5.3Energiemanagement in Industrieunternehmen64 5.3.1Energiemanagement in der Aufbauorganisation67 5.3.2Energiemanagement in der Ablauforganisation69 5.3.3Verhaltensabhängige Energieeinsparung70 5.3.4Lastmanagement71 5.3.5Energie-Contracting72 5.3.5.1Energieliefer-Contracting72 5.3.5.2Energieeinspar-Contracting73 5.3.6Fuhrparkmanagement / Logistik74 5.3.7Optimaler Ersatzzeitpunkt von Anlagen75 5.4Technische Emissionsminderungspotenziale77 5.4.1Austausch fossiler Energieträger78 5.4.2Nutzung regenerativer Energien79 5.4.2.1Solarthermie80 5.4.2.2Photovoltaik80 5.4.2.3Bioenergieträger81 5.4.2.4Geothermie82 5.4.2.5Wasserkraft83 5.4.2.6Windkraft83 5.4.3Kraft-Wärme-(Kälte-)Kopplung84 5.4.4Wärmepumpe / Wärmetauscher87 5.4.5Steigerung der Energieeffizienz von Anlagen88 5.4.6Gebäudeoptimierung am Beispiel Beleuchtung89 5.4.7CO2-Abscheidung und -Speicherung92 6.HANDLUNGSOPTION UMWELTORIENTIERTE PRODUKTENTWICKLUNG94 6.1Top-Runner-Ansatz und EuP-Richtlinie95 6.2CO2-Fußabdruck (Carbon Footprint)96 6.3Minimierung des CO2-Fußabdrucks in den Produktlebensphasen97 6.4Praktische Umsetzung im Entwicklungsprozess99 6.4.1Ideen-Delphi101 6.4.2Morphologischer Kasten102 6.4.3Kumulierter Energieaufwand (KEA)103 6.4.4Öko-FMEA104 6.4.5MIPS Analyse105 7.HANDLUNGSOPTION UMWELT-(KLIMASCHUTZ-) MARKETING107 7.1Umweltorientiertes Marketing107 7.2Klimaschutz-Marketing108 7.3Strategisches Umwelt-Marketing109 7.3.1Marketingforschung109 7.3.2Marketingkonzept112 7.3.3Marktsegmentierung113 7.3.4Positionierung/Timing115 7.4Operatives Umwelt-Marketing116 7.4.1Produktpolitik116 7.4.2Kommunikationspolitik117 7.4.2.1Werbung118 7.4.2.2Verkaufsförderung119 7.4.2.3Öffentlichkeitsarbeit119 7.4.3Distributionspolitik120 7.4.3.1Umweltfreundliche Logistik / Absatzkanäle120 7.4.3.2Redistributionssysteme121 7.4.4Kontrahierungspolitik121 7.5Praktische Anwendungsmöglichkeiten des 'Klimaschutz-Marketings'122 7.5.1Positive Imagewirkung der Nutzung regenerativer Energien123 7.5.2CO2-Reduktion als Marketinginstrument123 7.5.3Klimazertifikate125 7.5.4Carbon Disclosure Project126 7.5.5Energieverbrauchsetikett127 8.ZUSAMMENFASSUNG128 9.FAZIT130 Literaturverzeichnis131 Anhang140Textprobe:Textprobe: Kapitel 2.2, Strategien einzelner Staaten: Wie bereits deutlich geworden, unterscheiden sich die Einstellung zum und die Herangehensweise an den Klimaschutz verschiedener Staaten eklatant. Konträrer als die Haltung der USA und Deutschlands können Denkweisen nicht sein. Im Folgenden werden kurz die Positionen der USA, EU, Schwellen- und Entwicklungsländer dargestellt. USA: Im Februar 2002 wurde das nationale Klimaschutzprogramm der USA verabschiedet. Durch dieses sollten die Treibhausgasemissionen u.a. durch Steueranreize um 18 % bis zum Jahr 2012 gesenkt werden. Bei einem erwarteten 3 %igen Wirtschaftswachstum pro Jahr würden die Emissionen um weitere 12 % steigen und damit 2012 um 24,5 % über denen von 1990 liegen. Würden sich die USA dem Kyoto-Protokoll anschließen, müssten sie in diesem Zeitraum die CO2-Emissionen um 7 % senken. Die USA bleiben somit bei der eingeschlagenen Strategie, die sie folgendermaßen erläuterten: 'Während die übrigen Industriestaaten eine Strategie (Emissionsbegrenzung) verfolgten, hätten sich die USA für eine andere Strategie (keine Emissionsbegrenzung) entschieden, und es sei noch immer zu früh, um zu beurteilen, welcher Ansatz überlegen sei.' Allerdings wurden auch in den USA Gegenstimmen laut. So legte der republikanische Senator John McCain aus Arizona im Oktober 2003 einen Gesetzesentwurf vor, der vorsah, dass die USA ihre Treibhausgasemissionen bis 2010 auf den Stand von 2000 und bis 2016 auf den Stand von 1990 reduzieren sollen. Dieser Vorschlag wurde zweimal vom Senat abgelehnt. Die Tatsache, dass die USA das Kyoto-Protokoll nicht ratifiziert haben und die Strategie, die auf nationaler Ebene verfolgt wird, führten aber dazu, dass auf kommunaler Ebene vielfältige Initiativen zum Klimaschutz ergriffen wurden. Wie beispielsweise in der Stadt Burlington (Vermont) in der seit 2002 eine Energiesparkampagne mit dem Titel "Zehn Prozent weniger" läuft, die sich eine Reduktion der Treibhausgase um 10 % als Ziel gesetzt hat. Oder im größeren Umfeld der Klimaschutzpakt der Bürgermeister in den USA, dem sich bis heute 170 Bürgermeister der USA angeschlossen haben. Ziel dieses Paktes ist die Bemühung, die Kyoto-Vorgaben in den jeweiligen Kommunen zu erreichen oder zu übertreffen. Auch auf Ebene der Bundesstaaten finden zahlreiche Klimaschutzaktivitäten statt. So unterzeichnete beispielsweise Gouverneur Arnold Schwarzenegger 2005 für Kalifornien eine Verordnung, nach der die Treibhausgasemissionen bis 2010 auf den Stand von 2000 und bis 2020 auf den Stand von 1990 zurückgeführt werden sollen. Inzwischen haben 29 US-Bundesstaaten Klimaschutzpläne und Energiesparpläne verabschiedet. Die US-Bundesstaaten und -Kommunen sind so zu wichtigen Klimaschutzakteuren geworden. EU: Ganz anders als die USA geht die EU mit dem Thema Klimaschutz um. Ziel der EU ist es, den durchschnittlichen Temperaturanstieg gegenüber dem vorindustriellen Niveau auf höchstens zwei Grad zu begrenzen. Ein Ziel, das immer wieder durch die Staats- und Regierungschefs bestätigt wurde. Damit nimmt und nahm die EU, und innerhalb der EU insbesondere Deutschland, eine Vorreiterrolle im Klimaschutz ein. Diese Vorreiterrolle wurde beispielsweise von Deutschland bekräftigt, das auf der 8. COP international bekannt gab, dass es bereit sei, seine Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 40 % zu reduzieren, wenn die EU sich verpflichte, ihre Emissionen um 30 % zu reduzieren, und andere Industrieländer vergleichbar ehrgeizige Ziele formulierten. Im Februar 2007 wurden schließlich unter deutscher Präsidentschaft im EU-Umweltrat ehrgeizige Klimaschutzziele bis 2020 verabschiedet: Der Europäische Rat beschloss, dass die EU im Rahmen eines internationalen Abkommens ihre Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 um 30 % bis 2020 senken wolle, wenn sich andere Industriestaaten zu vergleichbaren Anstrengungen verpflichteten und die Schwellenländer sich angemessen beteiligten. Unabhängig von internationalen Vereinbarungen hat sich die EU bereits jetzt verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen bis 2020 um mindestens 20 % gegenüber 1990 zu mindern. Schwellenländer: Bisher sind die großen Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien im Kyoto-Protokoll als Entwicklungsländer eingestuft. Sie sind somit nicht zu einer Reduktion der Treibhausgasemissionen verpflichtet, obwohl sie das Kyoto-Protokoll unterzeichnet haben. Historisch gesehen sind die Schwellenländer auch nur geringfügig am Klimawandel beteiligt, so entfallen auf China ca. 10 % der Verantwortung für den Klimawandel von 1950 bis 2002. Allerdings sind gerade China und Brasilien schon jetzt für rund 15 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Aus Hochrechnungen der Wachstumsraten ergibt sich, dass China schon 2009 die USA als bisher größten CO2-Emittenten der Welt überholt haben wird. Die Sorge, dass das Wirtschaftswachstum durch Anstrengungen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen gebremst werden könnte, führte in der Vergangenheit jedoch zu einer Zurückweisung jeglicher Reduktionspflichten. Insbesondere in China beginnt sich diese Haltung jedoch zu verändern, da nach Expertenmeinung die momentanen und zukünftigen Klimaveränderungen die chinesische Wirtschaft jährlich 200 bis 300 Milliarden Yuan, umgerechnet 20 bis 30 Milliarden Euro, kosten wird. Dies entspricht bis zu fünf Prozent des chinesischen Bruttoinlandsprodukts. Verantwortlich für diese Kosten sind vor allem zunehmende Dürre- und Überschwemmungskatastrophen. So wurde der chinesischen Regierung bereits vor einem Jahr von einer Gruppe aus der Akademie der Wissenschaften ein Vorschlag zur Bewältigung der Umweltprobleme vorgelegt. Empfohlen wurde eine Verbindung von technischer Innovation, institutionellen Reformen und neuen Preis- und Steuermechanismen. Für 2007 hat die chinesische Regierung ein Programm zur Reduzierung der Treibhausgase angekündigt, das verschiedene staatliche Stellen einbezieht. Schon der laufende Fünfjahresplan hatte eine Senkung des Energieverbrauchs bis 2010 um 20 % versprochen. Es ist geplant, bis Sommer 2008 in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen in Peking die erste Emissions-Börse außerhalb Europas und den USA zu eröffnen. Sie soll den Markt für Emissionshandel für China weiter öffnen. Mit dem Einsatz moderner Technologien zum Einsparen von Treibhausgasen könnten dann die Emissions-Ersparnisse gewinnbringend an andere Unternehmen weiterverkauft werden. Nach UN-Angaben könnten bis 2012 bis zu 41 % aller Emissionsgeschäfte auf China entfallen. Auch im Bereich erneuerbare Energien geht China voran. Das Land wurde im Jahr 2005 mit der Investition von sechs Milliarden USD von weltweit 38 Milliarden USD zum größten Investor in diesem Bereich. Bis 2020 kündigte China weitere 150 Milliarden Euro in Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie und Biomasse zu investieren. Entwicklungsländer: Die Entwicklungsländer sind von den Folgen des globalen Klimawandels am stärksten betroffen und besitzen zugleich keine ausreichenden finanziellen Mittel und Möglichkeiten, um die Auswirkungen zu handhaben. Deshalb drängen sie auf eine stärkere Beteiligung bei den internationalen Beratungen zum Klimaschutz. Aus diesem Grund war der Umgang mit den Entwicklungsländern schon auf zahlreichen Vertragsstaatenkonferenzen ein Thema. So war beispielsweise die 4. COP in Buenos Aires geprägt von der Diskussion, ob auch Entwicklungsländer zu einer Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen verpflichtet werden sollten. Ausgelöst wurde diese Diskussion von Argentinien, das erklärte, auf der nächsten Konferenz eine freiwillige Reduktionsverpflichtung zu übernehmen. Viele andere Entwicklungsländer wehren sich gegen die Festlegung von Reduktionsverpflichtungen. Sie beziehen sich dabei auf das in der Konvention festgelegte Prinzip der gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortung von Industrie- und Entwicklungsländern. Auch aus diesem Grund wurde immer wieder, und besonders auf der 10. COP in Buenos Aires, über den Bedarf an finanziellen Mitteln und personellen Kapazitäten beraten, der in den Entwicklungsländern besteht, um Klimaschutzmaßnahmen und einen effizienten Technologietransfer zu gewährleisten. Ausblick: Wie oben beschrieben ist beim Klimaschutz ein Umdenken in vielen Ländern erkennbar. So stehen beispielsweise in China mittlerweile klimapolitische Themen weiter oben auf der Agenda, und mit den Neuwahlen Ende 2008 in den USA ist eine Wende in der amerikanischen Klimapolitik möglich. Dennoch treffen auch heute noch, wie früher in der Geschichte der internationalen Klimapolitik, verschiedene Meinungen und Herangehensweisen aufeinander. So gibt es derzeit Meinungsverschiedenheiten zwischen denjenigen, die beim Klimaschutz allein auf technologische Entwicklungen setzen, und denjenigen, die vor allem über anspruchsvolle Zielsetzungen die Entwicklung vorantreiben wollen. Sicher wird für eine sinnvolle und wirksame Klimapolitik das Zusammenwirken beider Komponenten benötigt. Beispielsweise brennen seit vielen Jahren unterirdische Kohleflöze in China, deren CO2-Emission auf 2-3 % der weltweiten CO2-Emissionen geschätzt wird. Internationale Anstrengungen, hauptsächlich gefördert durch Kommunikation, gemeinsame Zielsetzungen und Verbesserungen der Technologien, sind nötig, um diesen Ausstoß zu stoppen. Vielleicht wäre ein Technologieabkommen innerhalb der Klimarahmenkonvention ein möglicher Weg zur Verbesserung der internationalen Klimaschutzbemühungen. Gleichzeitig müsste aber das internationale Recht bezüglich des geistigen Eigentums angepasst werden, denn häufig stehen Patent- und Exklusivrechte der Verbreitung neuer Technologien im Wege. Weitere wichtige Schritte für die internationale Klimapolitik wären der Abschluss eines neuen internationalen Abkommens über Energieeffizienz zur Untermauerung gemeinsamer Anstrengungen sowie die Trennung von Netzbetreiber und Versorger/Erzeuger für Elektrizität und Gas, um mehr Wettbewerb in den einzelnen Ländern und auf dem europäischen Markt zu erreichen. Bis heute ermöglichen die Leitungsmonopole den Stromkonzernen die Konkurrenten klein und die Preise hoch zu halten. Auch der im Kyoto-Protokoll festgelegte Emissionshandel ist immer wieder Bestandteil von internationalen Diskussionen und Verhandlungen. So wird beispielsweise in Bezug auf die Erweiterung des Emissionshandels verstärkt darüber diskutiert, dass sowohl der Flugverkehr als auch die Seeschifffahrt in den europäischen Emissionshandel einbezogen werden sollen. Der EU-Umweltkommissar Stavros Dimas hat im Jahr 2007 einen Richtlinienentwurf eingereicht, nach dem ab 2011 jede Fluggesellschaft eine bestimmte Anzahl Emissionsrechte erhalten soll, orientiert am durchschnittlichen Verbrauch je transportierter Tonne der Jahre 2004-2006. Diese Zurückdatierung würde solche Fluglinien bevorzugen, die ihre Flugzeugflotte in den letzten Jahren erneuert haben. Vertreter mehrerer europäischer Regierungen, der EU-Kommission, der portugiesischen EU-Präsidentschaft sowie mehrerer amerikanischer Bundesstaaten und kanadischer Provinzen haben im Jahr 2007 eine internationale Partnerschaft zum Emissionshandel vereinbart. Ziel dieser Initiative namens ICAP (International Carbon Action Partnership) ist die Vernetzung der in verschiedenen Teilen der Welt existierenden und geplanten Emissionshandelssysteme. Derzeit liegt der Preis für eine Tonne gehandeltem CO2 in Europa bei 23 Euro. Laut IPCC würde bereits ein Preis von 100 USD pro Tonne CO2 ausreichen, um bis 2030 zwischen 30 und 60 Prozent des Ausstoßes klimaschädlicher Emissionen zu vermeiden. Demzufolge sind weitere Maßnahmen dringend notwendig, um über den Preis für den Zukauf von Kohlendioxidausstoßrechten eine Verhaltensänderung bei Unternehmen zu bewirken. Auch der Ausbau der CO2-Speichertechnologien (Carbon Dioxide Capture and Storage - CCS) könnte zu einem starken Instrument zur Emissionsreduktion werden. Die Option, CO2 an großen Kohlekraftwerken einzufangen und in geologischen Schichten oder dem Meer zu speichern, eröffnet die Möglichkeit weiterhin fossile Energieträger zu nutzen, ohne CO2 in die Luft entweichen zu lassen. Die EU fördert diese Technologie und plant derzeit zwölf CCS-Demonstrationskraftwerke zu bauen.
Ausgehend von einem vielfaltsorientierten Inklusionsverständnis zeigt die vorliegende Arbeit auf, dass Inklusion im Arbeitsfeld Schulsozialarbeit nicht nur gemäß der UN-Behindertenkonvention als Recht von Menschen mit Behinderung auf Teilhabe und Bildung an Regelschulen auslegt wird, sondern: 1. ein Prozess ist. 2. sich mit der Identifizierung und Beseitigung von Barrieren beschäftigt. 3. Präsenz, Teilhabe und den Erfolg aller Schülerinnen und Schüler anstrebt. 4. sich insbesondere auf Gruppen von Lernenden bezieht, die von gesellschaftlicher Marginalisierung, sozialem Ausschuss und Schulversagen bedroht sind. (vgl. Deutsche UNESCO-Kommission e.V. 2009:8ff; Lindmeier 2010:197) Diese Inklusionsdeutung hat folgende zwei Konsequenzen für die erfolgreiche Bewältigung der Inklusionsanforderung in der Schulsozialarbeit: 1. Schulsozialarbeit an Schulen etablieren und dabei die Verschränkung von Schul- und Jugendhilfelogik in Strukturen, Prozessen, Entscheidungen der jeweiligen Schule für die rechtzeitige und passgenaue Unterstützung von Schülerinnen und Schülern zielgerichtet gestalten. 2. Heranwachsende durch Interventionen und Maßnahmen nicht nur für Schulprozesse und –anforderungen zu stärken, sondern auch für die Anforderungen ihrer Lebenswelt und der anderen für sie relevanten gesellschaftlichen Bereiche tüchtig zu machen. Die Förderung der (politischen) Beteiligung von Einheimischen und Zugewanderten erweist sich durch gezielte Prozesse, Beteiligungsmöglichkeiten, Strukturen und passgenaue Informationsgestaltung als wesentlichen Bestandteil einer inklusionsorientierten Schulsozialarbeit. Durch systemische Steuerung werden Begegnungen und Auseinandersetzungen bzw. Interaktionen mit dem Anderen (mit oder ohne Beeinträchtigung, trotz kultureller, sozialer, psychischer und physischer Verschiedenheit) auf allen relevanten Schul- und Gesellschaftsebenen bzw. -bereichen Inbegriff gelingender Inklusionsarbeit. Die Art und Weise wie diese Auffassung von Inklusion in der Schulsozialarbeit umgesetzt wird, ergeht aus einer sequentiellen Kombination unterschiedlicher Forschungsmethoden anhand dieses Werkes. Das genannte Inklusionsverständnis wird auf alltagspraktische Deutungs- bzw. Handlungsmuster heruntergebrochen, die sich in der qualitativen Untersuchung herauskristallisiert haben ebenso wie damit verbundene Parameter der Inklusionsbewältigung. Anhand festgelegter Messkriterien werden diese Ergebnisse in der quantitativen Analysephase auf ihre tatsächliche Relevanz und Umsetzung im Praxisalltag von Schulsozialarbeitenden getestet. In diesem Zusammenhang geben Rückmeldungen zum Geleisteten sowie die Bewertung und Überprüfung des Erreichten im Verhältnis zum Erzielten Hinweise auf Erfolge und mögliche Verbesserungspotenziale. Denn je nach Zielgruppe und damit verbundene Deutungsmuster von Inklusion werden unterschiedliche Instrumente und Herangehensweisen umgesetzt. So wird für das Verständnis von Inklusion als Etablierung von Schulsozialarbeit an Schulen beispielsweise auf Öffentlichkeitsarbeit und Lobbyismus in Form von Arbeitsgemeinschaften für Schulsozialarbeit zurückgegriffen. Diese zielgruppenspezifische inklusive Herangehensweise der Schulsozialarbeit hat das Potenzial, sowohl den unterschiedlichen Beteiligten mit ihren jeweiligen Beitrag und Nutzen zu verdeutlichen, als auch den für die Schulsozialarbeit ihnen gegenüber anfallenden Aufgaben. Und zwar auf institutioneller, programmatischer und individueller Ebene, wie auch die Notwendigkeit der aktiven politischen Beteiligung von Schulsozialarbeitenden, um auf politischer Ebene die für ihre Inklusionsarbeit förderlichen Rahmenbedingungen ausbauen zu können. Inklusionsarbeit ist für die Schulsozialarbeit somit auch politische Arbeit – auch im Sinne der Demokratisierung von jungen Menschen. Bei der Umsetzung von Inklusion durch Schulsozialarbeit treten zwar verschiedene Schwierigkeiten und Begrenzungen auf, wie etwa unzureichende Ressourcen in der Gestaltung der Erziehungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule und im Management zu hoher Fallaufkommen. Aber an der tatsächlichen Mitwirkung von ursprünglich skeptischen Zielpersonen der Schulsozialarbeit gegenüber beispielsweise oder am erfolgreichen Schulverlauf und den konkreten beruflichen Perspektiven unterstützter Schülerinnen und Schülern ist zu erkennen, dass die Anforderung der Inklusion tatsächlich bewältigt wird. Die vorliegende Arbeit reiht sich somit nicht nur in die Debatte um Inklusion in der deutschen Gesellschaft bzw. in der Sozialen Arbeit ein und zeigt auf, dass Inklusion integraler Bestandteil der Schulsozialarbeit ist, sondern tangiert auch den Fach-diskurs um die Kooperation unterschiedlicher Professionen zum Zwecke der Förde-rung der Entwicklung von Heranwachsenden. Die interprofessionelle Zusammenarbeit stellt sich dabei als wesentlichen Faktor für den Erfolg von Inklusionsbemühungen der Schulsozialarbeitenden heraus. Grundlage dafür ist das Verständnis von Gesellschaft als Gefüge interdependenter Bereiche, deren Akteurinnen und Akteure miteinander interagieren sollen, damit Inklusion als Vision einer Gesellschaft in der, jedes Mitglied die Beteiligungsmöglichkeiten, die für ihn geeignet sind, erhält, erfolgreich umgesetzt werden kann. Auch bietet diese Forschung Anlass für weiterführende Analysen, weil die Befragten eigene ergänzende Sinndeutungen von Inklusion über die vom Fragebogen vorgegebenen Deutungsmuster hinaus angegeben haben. Daran können weitere Forschungen ebenso anknüpfen, wie auch an die hier bereits dargestellten Argumentationsstränge, die zahlreiche Anhaltspunkte für die Qualitätsentwicklung im Arbeitsfeld Schulsozialarbeit bieten. Zuletzt ist an dieser Stelle summarisch zu notieren, dass die erfolgreiche Bewälti-gung der Inklusionsanforderung durch Schulsozialarbeit sich am besten an den folgenden sechs Punkten orientieren soll: 1. Von welcher Inklusionsdeutung ist die Rede? 2. Welche Vorgehensweisen werden für ihre Realisierung umgesetzt? 3. Welche Ergebnisse erzielen diese Herangehensweisen? 4. Welche Wechselwirkungen ergeben sich zwischen dem umgesetzten Vor-gehen und den Ergebnissen? 5. Was erweist sich dabei als bewährt und was soll ansonsten verbessert werden? 6. Welche Maßnahmen werden wie und mit wem wann umgesetzt, um die angestrebten Verbesserungen bzw. die anvisierte Inklusionsdeutung zu realisieren? ; Starting from a diversity oriented inclusion understanding shows the present dissertation on, that inclusion in the working field school social work is interpreted not only in accordance with the UN Disability Convention as a right of people with disabilities to participation and education like in mainstream schools, but as: 1. A process. 2. Dealing with the identification and removal of barriers. 3. Presence, participation and the success of all students seeking 4. Including in particular groups of learners who are at risk of social marginalization, social committee and school failure (cf. German Commission for UNESCO 2009, p. 8ff.; Lindmeier 2010, p. 197) This inclusion interpretation has the following two consequences for the successful management of the inclusion requirement in the work field school social work: 1. Establish school social work at schools and thereby make the interconnection of school logic and youth welfare logic in structures, processes, decisions of the respective school for the timely, tailor-made and targeted support of students. 2. To strengthen adolescents through interventions and actions not only for school processes and requirements, but also for the needs of their living environment and of relevant other sectors of society for them. Promoting the (political) participation of local people and immigrants through specific processes, investment opportunities, structures and precise information design implements an essential component of an inclusion oriented school social work. Then this systemic control leads interactions with others (with or without disabilities, despite cultural, social, psychological and physical diversity) at all relevant educa-tional and social levels to successful inclusion work. The way in which this notion of inclusion is implemented in the school social work has been found out through a sequential combination of different research methods in this dissertation. The inclusion understanding is broken down into practical interpretive or behavioral patterns that have emerged in the qualitative research as well as related parameters of inclusion coping. Based on defined measurement criteria, these results has been tested in the quantitative analysis on their actual relevance and implementation in daily practice of school social workers. In this context, feedback on work done as well as the assessment and verification of achievements give in relationship to the achieved success evidence of potential improvements out. Because depending on the target audience and related interpretation patterns of inclusion different instruments and approaches will be implemented. For the understanding of inclusion as establishment of school social work at schools for example, public relations and lobbyism in the form of working groups for school social work are done. This targeted approach of inclusion in school social work has the potential to clarify various stakeholders with their respective contributions and benefits, as well as the necessary tasks of school social work towards them. This can be shown at the insti-tutional, programmatic and individual level, as well as the need of active political participation of school social workers in order to perform their working conditions. As consequence implementing inclusion means for school social work thus political work - also in terms of the democratization of young people. In the implementation of inclusion through school social workers indeed occur various difficulties and limitations, such as insufficient resources in the design of the educational partnership between home and school or such as insufficient staff in the management of excessive caseload. But on the participation of originally skeptical target people in interventions of school social work for example , or on success-ful school history and the concrete job prospects of supported students can be seen that the requirement of inclusion is been successfully managed. The present study is not only been classify in the debate about inclusion in the german society or in social work and demonstrates that inclusion is integrate in school social work , but it also affects the professional discourse to the cooperation of various professions for the purpose of promoting the development of adolescents . Then the inter-professional collaboration is emphasized here as an essential factor for the success of inclusion efforts of school social workers. This is based on the understanding of society as a structure of interdependent areas whose actors should interact so that inclusion as a vision of a society in which each member receives participation opportunities that are suitable for him, can be successfully implemented. This research provides also an opportunity for further analysis because the re-spondents indicated their own complementary interpretations of inclusion beyond the meanings given on the questionnaire. Those interpretations can also build further research, as well as the lines of argumentation already illustrated here, which offer various indications to the quality development for the work field school social work. At least it is summarily to note that the successful management of inclusion request by school social work is best to adhere by responding the following six questions: 1. From which interpretation of speech meaning inclusion is been talking about? 2. Which procedures are implemented for their realization? 3. What results achieving these approaches? 4. Which relations arise between the implemented actions and their results? 5. What might be good or ought to be improved? 6. Which steps are how and with whom when implemented in order to realize the desired improvements or the targeted interpretation of speech?
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Edelmetallarbeiten, die aus skythischen Bestattungen des nördlichen Schwarzmeergebiets stammen. Ausgangspunkt für die Untersuchungen bilden die Funde aus dem Solocha-Kurgan, der in den Jahren 1912/13 von dem russischen Archäologen N.I. Veselovskij ausgegraben wurde. Nach einem einleitenden Kapitel zur allgemeinen Forschungsgeschichte der sogenannten graeco-skythischen Toreutik wird im zweiten Kapitel der Solocha-Kurgan vorgestellt. Von den beiden Katakombengräbern, die Veselovskij öffnete, datiert die zentrale Bestattung in die Zeit um 400 v. Chr., das Seitengrab um 370 v. Chr. Aufgrund der Beraubung der zentralen Bestattung steht vor allem die reiche Beigabenausstattung der ungestörten seitlichen Katakombe im Vordergrund der Betrachtung. In Einzeluntersuchungen werden die Edelmetallarbeiten – der berühmte Kamm, Gefäße und Prunkwaffen - zunächst im Kontext ihrer jeweiligen Gattung betrachtet. Hierfür werden die Stücke jeder Gattung vorgestellt und das jeweilige Objekt aus dem Solocha-Kurgan vor diesem Hintergrund diskutiert. Zur Veranschaulichung dienen tabellarische Zusammenstellungen von Gefäßausstattungen und Prunkwaffen in skythischen Bestattungen des 5. – 4. Jhs. v. Chr. Die Gesamtbetrachtung zeigt, dass sich einige der Edelmetallfunde aus dem Solocha-Kurgan gut in die allgemeine Entwicklung der Edelmetallbeigaben in skythischen Bestattungen einfügen. Dazu gehören die importierten Silbergefäße, die mit Appliken versehenen Holzschalen sowie das Trinkhorn aus der seitlichen Katakombe. Auch der dort gefundene Prunkakinakes besitzt Vorgänger im skythischen Material. Ein Novum hinsichtlich Form und Dekor stellen dagegen der berühmte Goldkamm, die kugeligen Silberflaschen, die Silberschalen mit den segmentförmigen Griffen sowie der großformatige Silberbeschlag des Goryts aus der Seitenbestattung dar. Obwohl sie teilweise an frühere Formen anknüpfen, stellen sie eigenständige Gestaltungen dar. Aufgrund figürlicher Darstellungen im Stil des sogenannten ethnographischen Realismus können einige Stücke enger zusammengeschlossen werden und sind wohl als Erzeugnisse einer einzelnen Auftragsarbeit zu deuten. Aufgrund der fehlenden Vorläufer ist es eher unwahrscheinlich, dass diese Arbeiten von einem Skythen in Auftrag gegeben werden konnten. Die anfangs noch geringe Anzahl derartiger Objekte spricht darüber hinaus auch gegen eine Interpretation als Handelsware. Da analog zur Verbreitung der späteren Erzeugnisse graeco-skythischer Toreutik von einer Fertigung im Bosporanischen Reich - am ehesten in Pantikapaion - ausgegangen werden kann, scheint folgende Erklärung am plausibelsten: Die Prunkobjekte aus dem Solocha-Kurgan stellen "politische" Geschenke dar, die der bosporanische Herrscher Leukon I. (389/88-349/48 v. Chr.) in Auftrag gab und an einen skythischen Verbündeten übermittelte. Dementsprechend wären die in den Darstellungen gegeneinander kämpfenden Skythen als Verbündete und Gegner des Bosporanischen Reiches zu erklären. Als Grundlage für die Bearbeitung der einzelnen toreutischen Werke dient ein ausführlich kommentierter Katalog der Fundkomplexe, aus denen die Objekte stammen. Hierbei gibt der Bestattungszeitraum einen ersten Anhaltspunkt für die Datierung der Edelmetallarbeiten, weiter können aus ihrer Lage innerhalb der Bestattung und der Vergesellschaftung mit anderen Fundstücken Rückschlüsse auf ihre Funktion gezogen werden. Daneben wurde für die einzelnen Gegenstände ein Objektkatalog getrennt nach Gattungen angelegt, in dem der Aufbewahrungsort sowie Maße, Datierung, Beschreibung und Literatur angegeben sind. ; Scythian Gold in greek style : Studies on northpontic toreutics based on the vessels and armament from the Solokha-Kurgan The thesis deals with gold and silver objects which were found in Scythian kurgans of the northern Black Sea region. In the focus stand the finds from the Solokha Kurgan which was excavated in 1912/13 by the Russian archaeologist N.I. Veselovskij. An introductory chapter deals with the history of research on the so called Graeco-Scythian toreutics, the Solokha Kurgan is presented in the second chapter. Under the burial mound Veselovskij opened two catacomb graves; the central burial is dated to the end of the 5 th century BC, the second grave in the south west part of the kurgan to about 370 BC. Because the central tomb was almost entirely robbed, the attention is directed particularly on the rich grave goods from the undisturbed lateral catacomb. In individual studies the different objects - the different vessels, the well known comb and the decorative weapons – are first seen in the context of their respective genres (chap. 2-4). For this purpose, the pieces for each genre are described in chronological order and the particular object from the Solokha Kurgan is discussed against this background. Tabular compilations illustrate the equipment of Scythian burials of the 5th and 4th century BC with vessels and weapons made of precious metals. The overall analysis shows that some of the finds from the Solokha Kurgan fit well into the general development of precious grave goods in Scythian burials. This refers to the imported silver vessels, the wooden bowls with gold appliques and the drinking horn from the side catacomb. Also the akinakes which was found there has predecessors in Scythian finds. However, a novelty in form and decoration represent the gold comb, the spherical silver bottles, the silver bowls with the segment-shaped handles and the large-sized silver overlay of the gorytos from the side funeral. Although these things are linked in part to earlier scythian forms, they represent new created designs. Some of the pieces can be grouped together because of their figural representations in the style of the so-called ethnographic realism; probably they have to be interpreted as the products of a single commission. Due to the lack of precursors, it is unlikely that these pieces were ordered by a Scythian noble. The initially small number of such objects also speaks against an interpretation as normal trade goods. By analogy with the spread of the somewhat later objects of Graeco-Scythian toreutics a production in the Bosporan kingdom - most likely in Pantikapaion - can be expected. So the following explanation seems to be most plausible: The precious metal objects from the Solokha-Kurgan probably were "political" gifts which Leukon I., the ruler of the Bosporan kingdom from 389/88 to 349/48 BC commissioned and gave to a Scythian ally. Accordingly, the fighting Scythians of the battle scenes of the comb and the gorytos overlay are to be interpreted as allies and opponents of the Bosporan Kingdom. As basis for the study serves a detailed annotated catalogue of scythian burial mounds from which the objects originated. The funeral date gives a first hint at the dating of the objects of precious metals; their position within the burials and the combination with other finds provide clues to their function. In a second catalogue the gold and silver objects are described with measurements, dating, and literature. (Translation: A. Wieland/G. Wahl) ; Or scythe dans un style grec : Recherches sur la toreutique des régions du Pont-Euxin septentrional: les offrandes funéraires du kourgane de Solokha Cette étude aborde les oeuvres en métal précieux provenant des sépultures scythes du littoral nord de la Mer Noire. Les trouvailles du kourgane de Solokha, qui fut fouillé en 1912-13 par l'archéologue russe N.I. Veselovskij, en constituent le point de départ. L'introduction dresse l'état de la recherche dans le domaine de la toreutique « gréco-scythe ». Elle est suivie d'un chapitre présentant le kourgane de Solokha dont deux tombes furent mises au jour par Veselovskij : la sépulture principale, située au milieu du kourgane et datée des environs de 400 av. J.- C., et la sépulture latérale, datée vers 370 av. J.-C. C'est le riche mobilier métallique de la seconde sépulture - trouvée intacte, contrairement à la première qui était violée- qui est ici présenté en détail. Les objets en métal précieux du kourgane de Solokha – le fameux peigne, la vaisselle et les armes d'apparat – sont étudiés au sein de leurs catégories typologiques. Confrontée aux pièces du même genre qui sont également discutées, chaque oeuvre est ainsi placée dans son contexte typologique. La présentation est complétée par des tableaux synthétiques regroupant les vases et les armes d'apparat accompagnant des sépultures scythes des Ve et IVe siècles av. J.-C. Cette vue d'ensemble montre que certains parmi les objets en métal précieux du kourgane de Solokha s'insèrent bien dans l'évolution générale des offrandes funéraires luxueuses trouvées dans des sépultures scythes : la vaisselle d'argent importée, les vases à boire en bois décorés d'appliques ainsi que le rhyton de la tombe latérale en font partie tout comme l'akinakès précieux de la même sépulture, qui a des antécédents au sein du matériel scythe. En revanche, le célèbre peigne d'or et les objets en argent, tels les vases à panse sphérique, les coupes à anses arrondies et le grand revêtement de goryte de la tombe latérale sont nouveaux autant pour leur forme que pour leur décor. Tout en restant en partie rattachées à des formes antérieures, ces oeuvres témoignent d'un caractère original. En raison de leurs compositions figurées dans un style connu sous le nom de « réalisme ethnographique », certaines oeuvres peuvent être regroupées dans un ensemble restreint et doivent être issues d'une seule commande. Cependant, l'absence d'antécédents rend leur association avec un commanditaire scythe peu probable. Par ailleurs, le nombre à l'origine limité de ce type d'objets empêche de les interpréter comme des produits de commerce. Au contraire, la large diffusion des plus récentes créations de la toreutique « gréco-scythe » laisse présumer une fabrication locale, dans le royaume du Bosphore – plus probablement à Pantikapaion. Ainsi, l'hypothèse suivante semble la plus plausible pour expliquer ce phénomène : les oeuvres luxueuses du kourgane de Solokha représenteraient des cadeaux diplomatiques que le roi du Bosphore Leukon Ier (389/88-349/48 av. J.-C.) aurait commandités afin de les offrir à un de ses alliés scythes. A cet égard, les Scythes en combat figurant dans les scènes représentées devraient être interprétés comme des alliés et des ennemis du royaume du Bosphore. Le recensement des sépultures et des ensembles funéraires sous forme de catalogue commenté est fourni à l'appui des arguments avancés au sujet du mobilier toreutique. Ainsi, les datations proposées pour une sépulture livrent un premier indice pour la datation des objets en métal précieux qui l'accompagnaient, tandis que leur emplacement à l'intérieur de la tombe tout comme leur relation aux autres offrandes permettent de mieux cerner leur fonction. Un second catalogue regroupe les objets classés par genre avec les informations sur le lieu de leur conservation, leurs dimensions, la datation, la description et la bibliographie. (Traduction : K. Charatzopoulou)
Inhaltsangabe: Einleitung: Eine Stadt ist nicht gleich eine Stadt. Anzunehmen, eine Stadt sei eine bloße Zusammenstellung unterschiedlichster Einzelkomponenten, die in einem Wirkungs- und Funktionengefüge zueinander stehen und dadurch ein Gesamtbild erzeugen, wird vermutlich nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis führen, denn allein zu sagen, Stadt sei die Gesamtheit ihrer Einzelteile: Straßen, Plätze, Gebäude, Parkanlagen, Infrastrukturen usw., erfüllt kaum den Anspruch der Vollständigkeit. Eine solche Stadt wäre vermutlich eine leblose Stadt. Gleich einer Kulisse für ein Theaterstück stellt sich die städtische Silhouette, die Materialität der Stadt, als urbane Kulisse dar. Vor dieser spielt sich das städtische Leben ab, durch das der Stadtraum seine Bedeutung und Funktion erhält. Die menschliche Aneignung, die Belebung des materiellen Raumes macht aus der städtischen Kulisse das, was im eigentlichen Sinne unter Stadt zu verstehen ist. Die Stadt ist keineswegs nur als materieller Raum zu verstehen, dieser wird in einem immerwährenden Prozess angeeignet, mit Symbolismen und Bedeutungen versehen, menschlich belebt. Stadt wird auch nicht nur ihren unterschiedlichen Funktionszuweisungen nach genutzt, sie wird dabei auch erlebt, namentlich gefühlt. Sie vermittelt einen Eindruck und wird auf eine Art erlebt, die über die visuell, auditiv und olfaktorisch wahrnehmbaren Komponenten hinausgeht und sich aufgrund verschiedenster Wirkursachen zu einem immateriellen Gesamteindruck verdichtet. Die Stadt wird zwar wahrgenommen aufgrund ihrer Materialität, es werden Geräusche, Gerüche, Bilder perzipiert, aber zudem wird die Stadt auch 'empfunden' und gefühlsmäßig wahrgenommen. Die Fachliteratur spricht in diesem Zusammenhang vom 'gelebten' Raum, in deutlicher Abgrenzung zum rein physisch-materiellen Umgebungsraum. Wenn vom 'gelebten' Raum die Rede ist, dann soll damit betont werden, dass es sich nicht nur um den materiellen Raum handelt, sondern dass von Lebensqualitäten die Rede ist, von menschlichem Ergreifen und Ergriffensein. Das Konzept 'gelebter' Raum suggeriert, dass Städte und städtische Räume Individualität aufweisen und zwar nicht nur aufgrund ihrer materiellen Diversität, sondern auch aufgrund ihrer jeweils unterschiedlichen Aneignung, Belebung, der humanen Agitation, die in jedem Raum ein besonderes Klima, eine spezifisch Grundstimmung schafft. Beleben und Erleben stehen dabei im Vordergrund, beide sind miteinander verknüpft. Die Form der Belebung hat direkten Einfluss auf die Form des Erlebens und ebenso wirkt sich das Erleben unmittelbar auf die Art der Belebung aus. Das Wesen der Stadt und deren Räume, die Stadt als 'gelebter' Raum, sind nicht einfach kategorisier- und katalogisierbar. Ein diskursives Erfassen ist mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Während Handlungs- und Aneignungsmuster sowie Anschauungsräume noch relativ einfach zu dokumentieren sind, ist die systematische Vermittlung gefühlter Umgebungsqualität nur begrenzt möglich, da Gefühle und Anmutungen einerseits schwer zu identifizieren und andererseits schwer zu verbalisieren sind. In dieser Arbeit soll der Versuch unternommen werden, einen konkreten städtischen Raum als 'gelebten' Raum zu betrachten, zu beschreiben und zu beleuchten. Die Frage ist dabei auch, inwieweit sich das Konzept des 'gelebten' Raumes anwendungsorientiert verwerten lässt. Untersuchungsgegenstand, Zielsetzung und Fragestellung der Arbeit: Der Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit ist ein öffentlicher städtischer Freiraum, ein Platz. Öffentliche Plätze sind im Hinblick auf ihre Wirkung sensible Kumulationspunkte im städtischen Gefüge. Die Wirkung eines städtischen Platzes kann sehr weit in die urbane Umgebung abstrahlen und den Gesamteindruck eines städtischen Quartiers oder sogar einer ganzen Stadt sowie deren Antlitz, Atmosphäre und Qualität wesentlich mitprägen. Plätze sind konstitutiv für die Identität, das Image und die Qualität einer Stadt. Städte werden auch über ihrer Freiräume definiert und Plätze dienen somit als städtisches Prestigeobjekt. Sie sind wichtige Darstellungsmittel im stadtplanerischen Handlungsfeld. Ihre Bedeutsamkeit rechtfertigt eine umsichtige Handhabung ihrer Gestaltung. Gleichwohl Städtebauliche Planung nicht nur funktional sondern auch nach ästhetischen Aspekten und auf Wirkung ausgerichtet ist, wird eine ganzheitliche Wirkung häufig repräsentativen, politischen oder ökonomischen Vorgaben untergeordnet. Doch ist der qualitative Wert eines städtischen Raumes kaum oder nicht nur anhand seines materiellen und ästhetischen Kapitals zu bestimmen. Mit dem Anliegen, hochwertige, lebenswerte städtische Räume zu schaffen, sollte auch ein Interesse für die gefühlsmäßige Wirkung von Räumen einhergehen. Städtische Räume sind komplexe Gebilde, in denen sich unterschiedliche Wirkursachen zu ganzheitlichen Ausdrucksmomenten vereinen. Geschichte überlagert Gegenwart, Wahrnehmung generiert Verhalten, äußerliche Gestalt beeinflusst Aneignung. Ansinnen städtebaulicher Planung sollte ein umfassendes Verständnis von Raum sein, das über materielle und ästhetische Aspekte hinausgeht und den entsprechenden Raum als wirksamen Charakter im Stadtbild begreift, als 'gelebten' Raum. Als Forschungsgegenstand wurde der Leipziger Augustusplatz gewählt, ein zentraler öffentlicher Raum in Leipzig. Dieser Platz stellt sich im Stadtgefüge als eine weiträumige Freifläche dar. Er galt in früheren Zeiten als einer der größten Europas und auch als einer der schönsten. Wie viele europäische Plätze, Bauten und Ensembles, fiel er der gewaltsamen Zerstörung im 2. Weltkrieg anheim. Seitdem hat sich sein Antlitz, das zuvor in über 100jähriger Entstehungsphase unnachahmlich und stetig gewachsen war, stark verändert. Bei der Neugestaltung ist einem feinfühligen Umgang mit kulturellen Zeitzeugnissen keine Rechnung getragen worden. Stattdessen wurde der Augustusplatz unter Aufopferung historischer Bausubstanz zum Vorzeigeobjekt propagandistischer DDR-Ideologie und -architektur. Im Wendeherbst 1989 fanden hier unter anderem die friedlichen Montagsdemonstrationen statt. Nachfolgend wurde versucht, in einem vorsichtigen Umgestaltungsprozess den Platz wieder seiner ursprünglichen Bestimmung eines innerstädtischen Freiraumes mit bestimmten Aufenthaltsqualitäten und Nutzungsanreizen zurückzuführen und damit der Stadt Leipzig ein Stück verlustig gegangener Identität zurückzugeben. Hauptanliegen dieser Arbeit ist die Exploration des Leipziger Augustusplatzes als 'gelebter' Raum. Der Schwerpunkt soll auf einer ganzheitlichen Beschreibung des Platzraumes liegen. Dabei werden nicht nur physisch-materielle Gegebenheiten, sondern auch die dahinter liegenden unsichtbaren Strukturen, der Charakter des Platzes und seine Atmosphäre, seine Aneignung und Belebung, seine Entstehungsgeschichte und seine Bedeutung wichtig sein. Der Platz wird in seiner Entwicklung beleuchtet und vergleichend dazu der Status Quo ermittelt im Hinblick auf eine umfassende Gesamtbeurteilung des Augustusplatzes. Gang der Untersuchung: Die Forschungsarbeit ist in zwei Hauptteile gegliedert. Teil A liefert theoretische Grundlagen und Teil B ist dem Untersuchungsgegenstand gewidmet. Eingangs soll eine abrissartige Einordnung des thematischen Überbaues 'gelebter' Raum stattfinden. Kapitel 2 befasst sich daher mit einem neuen geographischen Raumverständnis sowie konkret mit dem Konzept des 'gelebten' Raumes und seiner Aspekte. Die thematische Hinführung dient gleichzeitig der Begriffserläuterung und Definition. Einer allgemeinen Einführung in die Raumkonzeptionen folgt eine Charakterisierung des 'gelebten' Raumes und seiner Spezifika. Kapitel 3 gibt einen einführenden Überblick zur Systematik innerstädtischer Plätze. Dabei werden die Entstehungsgeschichte städtischer Plätze, Typologie, formale Merkmale sowie deren Bedeutung im urbanen Raum erläutert. Im anschließenden Teil B wird in Kapitel 4 der Untersuchungsgegenstand 'Leipziger Augustusplatz' in Anlehnung an die in Kapitel 3 vorgetragene systematische Typologie von Stadtplätzen vorgestellt. Die Geschichte des Platzes, seine formale Gestalt und Ausstattung wird beschrieben und seine Bedeutung erklärt. In Kapitel 5 werden die im Hinblick auf die empirische Untersuchung des Platzes verwendeten Untersuchungsmethoden und der Untersuchungsablauf vorgestellt. In Kapitel 6 werden detailliert die Untersuchungsergebnisse der einzelnen Untersuchungsabschnitte präsentiert. Das abschließende Kapitel 7 ist der überblickenden Diskussion der wichtigsten Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchung und der zentralen Erkenntnisse der Forschungsarbeit insgesamt gewidmet.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: Inhaltsverzeichnis2 Abbildungsverzeichnis5 Tabellenverzeichnis5 AThematische Einführung 1.Einleitung6 1.1Untersuchungsgegenstand, Zielsetzung und Fragestellung der Arbeit7 1.2Aufbau der Arbeit8 2.Raumkonzeptioneller Diskurs9 2.1Der gelebte Raum11 2.1.1Die Atmosphäre des Raumes13 2.1.2Städtische Atmosphären15 2.2Resumee18 3.Allgemeine Einführung in die Platztypologie19 3.1Geschichte von Plätzen20 3.2Arten von Plätzen23 3.3Formale Merkmale von Plätzen24 3.3.1Proportionen25 3.3.2Architektur25 3.3.3Topographie26 3.3.4Platzinventar27 3.3.5Symbolische Ausstattung27 3.4Anforderungen an Plätze28 3.5Bedeutung und Funktion von Plätzen30 BUntersuchungsbeispiel: Der Leipziger Augustusplatz 4.Zur Typologie des Augustusplatzes32 4.1Die Entstehung des Augustusplatzes im historischen Kontext32 4.1.1Zur Vorgeschichte des Platzes32 4.1.1.1Vorstadt32 4.1.1.2Festung33 4.1.1.3Die Promenaden und der 'Platz vor dem Grimmaischen Thore'33 4.1.2Bebauung vor 183134 4.1.3Der Augustusplatz und seine Bauten bis 188035 4.1.4Der Augustusplatz und seine Bauten 1881 bis 193037 4.1.5Der Platz nach 194539 4.1.6Der Augustusplatz nach 198941 4.2Art des Platzes42 4.3Formale Merkmale42 4.3.1Proportionen42 4.3.2Architektur42 4.3.3Topographie43 4.3.4Platzinventar45 4.3.5Symbolische Ausstattung46 4.4Bedeutung und Funktion des Augustusplatzes47 5.Empirische Untersuchungen51 5.1Forschungsfragen und Hypothesen51 5.1.1Aneignung des Augustusplatzes51 5.1.2Bedeutung des Augustusplatzes52 5.1.3Bewertung des Augustusplatzes53 5.1.4Die Atmosphäre des Augustusplatzes53 5.2Methodik und Vorgehensweise 54 5.2.1Beobachtung54 5.2.2Schriftliche Befragung54 5.2.3Die Untersuchung der Atmosphäre des Augustusplatzes57 6.Ergebnisse der empirischen Untersuchung58 6.1Ergebnisse der Beobachtung58 6.2Ergebnisse der schriftlichen Befragung63 6.2.1Soziodemographische Faktoren63 6.2.2Platzfrequentierung / Nutzungsstrukturen66 6.2.3Die Bewertung der äußeren Gestalt des Platzes70 6.2.4Charakteristische Eigenschaften des Augustusplatzes76 6.2.5Einstellung zum Augustusplatz 82 6.2.6Funktionen des Augustusplatzes86 6.2.7Hintergrundwissen zum Augustusplatz88 6.2.8Zufriedenheit mit dem Platz89 6.3Ergebnisse der Atmosphärenuntersuchung90 7.Diskussion95 7.1Zusammenfassung der Ergebnisse der empirischen Studie95 7.2Schlusswort und Ausblick98 Literaturverzeichnis101 Anhang106 Fragebogen107Textprobe:Textprobe: Kapitel 4, Zur Typologie des Augustusplatzes: Der Augustusplatz ist ein innerstädtischer Platz von 4 ha Grundfläche im Zentrum der Stadt Leipzig. Er befindet sich am östlichen Außenrand der historischen Altstadt. In ihn mündet die Grimmaische Straße, die ihn quert und an seinem östlichen Rand in den Grimmaischen Steinweg übergeht. Flankiert wird der Platz im nordwestlichen Bereich von der Goethestraße, an seiner gesamten westlichen Seite vom Georgiring. Westlich schließt sich die historische Altstadt an. Der Augustusplatz ist Bestandteil des um die historische Altstadt herumführenden und größtenteils begrünten Promenadenrings. Er stellt im Stadtgefüge optisch einen markanten Punkt dar, da er eine relativ große Freifläche bildet. Zudem ist er mit bedeutsamen Gebäuden umstanden. An seiner südlichen Westseite befindet sich das Hauptgebäude der Universität Leipzig, das derzeit neu gebaut wird. Nördlich wird er vom Opernhaus und südlich vom Gewandhaus begrenzt. Die Entstehung des Augustusplatzes im historischen Kontext: Zur Vorgeschichte des Platzes: Der Augustusplatz bzw. das Gelände des heutigen Augustusplatzes gehörte ursprünglich nicht zum historischen Stadtkern, sondern lag außerhalb der Stadtmauern, deren einstige Lage der heutige Promenadenring nachzeichnet. Im Osten befand sich das Grimmaische Tor, dessen Vorplatz ('die Gegend vor dem Grimmaischen Thore' genannt) das Areal des heutigen Augustusplatzes einnimmt. Die Geschichte des Leipziger Augustusplatzes lässt sich in die drei Abschnitte Vorstadt, Festung, Platz gliedern. Vorstadt: Das Grimmaische Torwar 1498-1501 erbaut worden. Vor dem Tor entwickelten sich im 13./14. Jahrhundert die Grimmaische Vorstadt mit Wohnhäusern, Werkstätten und Gärten. In Kriegszeiten wurden die Vorstädte immer wieder abgerissen und neu erbaut. Durch die Schaffung eines breiten Glacis sollte den Belagerern die Möglichkeit genommen werden, in den Gebäuden Schutz und Deckung zu finden. Im 17. Jahrhundert endete die Phase der Vorstadt mit der Errichtung eines modernen Festungswerkes. Der Funktionswandel vom Vorstadtareal mit Wohnbebauung zum Festungs- und Verteidigungsgelände legte den Grundstein für die spätere Bedeutungszuweisung als öffentlichen Raum mit jeweils zeitgemäßer Nutzung. Festung: Im 17. Jahrhundert wurde das Grimmaische Stadttor erbaut. Von 1642 bis 1650 wurde die Anlage zum sogenannten 'Grimmaischen Werk' ausgebaut, welches anschließend zum 1690 fertiggestellten Grimmaischen Tor wurde. Im Siebenjährigen Krieg (1756 – 1763) hatte sich die Befestigungsanlage aus dem Mittelalter trotz wiederholten Instandsetzungsversuchen als untauglich zum Schutz gegen feindliche Angriffe erwiesen. Nach Beendigung des Krieges 1763 stellte der Kurfürst Johann Georg II. daher die Festungsanlage und auch das Areal des heutigen Augustusplatzes dem Rat der Stadt zur Verfügung, mit der Auflage, sie zu gemeinnützigen Zwecken umzugestalten. Ab 1784 begann man mit dem Abtrag der Grimmaischen Bastion. Die Doppeltoranlage des Grimmaischen Tores wurde erst 1831 abgerissen. Mit der Verfüllung der Festungsgräben endet die Vorgeschichte des Platzes und seine eigentliche Geschichte wird eingeleitet. Die Promenaden und der 'Platz vor dem Grimmaischen Thore': Schon seit dem Mittelalter besuchten die Stadtbewohner die Areale vor den Toren Leipzigs, um sich zu entspannen und zu vergnügen. Für Volksfeste wie Vogelschießen oder das Johannisfest bedurfte es Platzes außerhalb der Stadtmauern. Das Gelände des späteren Promenadenrings wurde anfangs nur als Übergang zu den Kaffegärten, Vergnügungslokalen und Festwiesen der Vorstädte gesehen. In den Jahren 1702/1703 wurden rings um den Stadtkern Alleen von Eichen-, Linden- und Weidenbäumen von Bürgermeister Franz Conrad Romanus angelegt und damit eine Route für das Promenieren und Reiten um die Stadt herum geschaffen. In dem Bereich zwischen Grimmaischen und Halleschem Tor ließ der Leipziger Baudirektor Johann Friedrich Danthe zwischen 1786 und 1796, eine Parklandschaft anlegen. Vor dem Grimmaischen Tor, auf dem Gelände des heutigen Augustusplatzes, der im Einfahrtsbereich zum Stadtzentrum lag, schuf Danthe eine Umrahmung aus Pappeln und Kastanien. Ein Fahrweg teilte diesen mittig. Der Platz hatte schon seine ungefähren späteren Ausmaße und seine Lage und blieb vorerst unbebaut, er wurde lediglich von Barrieren aus Kanthölzern begrenzt. In den Messezeiten stauten sich auf dem Platz Wagen und Messeverkäufer. Der Promenadenring wurde zu einer beliebten Flaniermeile: Die bürgerliche Gesellschaft pflegte hier ihre Freizeit zu verbringen mit Spaziergängen um die Stadt herum, um zu sehen und gesehen zu werden. Ebenso hatten Bürger niederer sozialer Schichten hier die Möglichkeit an der 'großen Gesellschaft' teilzuhaben. Der Handel fand innerhalb der Stadtmauern statt, Entspannung und Vergnügen suchte man jedoch davor. So wurde aus dem Gelände vor den Toren der Stadt ein urbaner Raum, der die innere, ehemals ummauerte Stadt mit den Vorstädten zu verband. Zentrumsnah und doch großflächig war er ideal geeignet, zum Dreh- und Angelpunkt der Großstadtentwicklung zu werden. Er nahm neu entstehende Verkehrsströme auf und wurde zum Freizeit- und Repräsentationsraum für die an Bevölkerung rasant zunehmende Stadt. Kulturelle und gesellschaftliche Bauten und Denkmäler entstanden. Auf dem Platz vor dem Grimmaischen Tor wurden zwischen 1789 und 1799 zwei Rasenrondelle angelegt. Der Plan von 1799 zeigt, dass bereits in dieser Zeit ein Postgebäude östlich an den Platz grenzte. Bebauung vor 1831: Als zum Ende des 18. Jahrhunderts die ästhetische Gestaltung des damals noch namenlosen Augustusplatzes begann, grenzte dieser mit seiner Westseite an die äußere Stadtmauer. An das zentral befindliche Grimmaische Tor schlossen sich in nördlicher Richtung die Kollegiengebäude der Universität und südlich der mittelalterliche Baukomplex des ehemaligen Dominikanerklosters (Paulerkloster, Paulinum), inzwischen der Universität angeeignet, an. Nach der Säkularisierung des Klosters mit Einführung der Reformation 1539 hatte der Herzog Moritz von Sachsen im Jahr 1543 die Klosteranlage der Universität übereignete, die 1409 in Leipzig gegründet worden war. Die Universitätskirche wurde für den evangelischen Gottesdienst sowie als Aula umgebaut und am 22.8.1545 von Dr. Martin Luther geweiht.
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GESCHICHTE DES STEIRISCHEN K. U. K. INFANTERIE-REGIMENTES NR. 27 BAND II Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 (-) Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937) ( - ) Einband ( - ) Titelseite ([III]) Impressum ([IV]) Inhaltsverzeichnis (VII) Verzeichnis der Bildtafeln (IX) Skizzenverzeichnis (X) Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen (XI) Ergänzungen (XI) Die Einleitung der Frühjahrsoffensive aus Südtirol 1916 (1) Vorbereitung und Versammlung der Streitkräfte (1) Der Aufmarsch und die Gegenmaßnahmen des Feindes Skizzen 3, 4 (3) Die Wartezeit (6) Das I. Bataillon an der Isonzofront (8) In der Stellung bei Selz (29. April bis 8. Mai 1916) Skizze 1 (8) Kampf um die Adriawerke (15. Mai 1916) Skizzen 1, 2 (12) Die Schlacht bei Folgaria und Lavarone (15. bis 26. Mai 1916) Skizzen 3, 4 (19) Offizierseinteilung am 15. Mai 1916 (20) Regimentsstab. I. Baon. (20) II. Baon. (20) III. Baon. IV. Baon. (21) Ordre de bataille der 6. ID.: (26) Die Schlacht bei Asiago und Arsiero (27. Mai bis 16. Juni 1916) (28) Die Absichten für die Fortführung der Offensive (28) Fortschreiten der Offensive auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden - Die Einnahme von Asiago (27. bis 29. Mai 1916) Skizze 4 (29) Die Kämpfe auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden (29. Mai bis 8. Juni 1916) (32) [Abb.]: Tafel 1 Blick vom Werk Lusern auf das Angriffsgelände des III. Korps ( - ) [Abb.]: Tafel 2 Rundblick vom Mt. Zebio über die Sieben Gemeinden ( - ) Die Eroberung des Mt. Cimon (30. Mai 1916) Skizze 5 (34) Die Kämpfe im Melettagebiete (31. Mai bis 8. Juni 1916) Skizzen 6, 8 (41) Das Kampfgelände - Angriffsvorbereitungen - Das Gefecht bei Fontana Tre Pali (41) [2 Abb.]: Tafel 3 (1)Val di Galmarara (2)Mt. Zebio ( - ) [2 Abb.]: Tafel 4 (1)Mt. Meletta (rechts) - Castelgomberto (links) (2)Mt. Meletta, Luftbild vom 4. Juni 1916 ( - ) Der erste Angriff auf den Mt. Meletta (5. Juni 1916) Skizze 6 (51) Die Eroberung des Mt. Meletta (7. Juni 1916) Skizze 8 (59) [2 Abb.]: Tafel 5 (1)Mt. Meletta, Luftbild vom 5. Juni 1916 (2)Val di Campo Mulo ( - ) [Abb.]: Melettamassiv Blick von Mt. di Val Bella gegen Nord. Links Mt. Longara, Eingang in die Val di Campo mulo, Mt. Meletta di Gallio und dessen südlicher Ausläufer, Mt. Zomo; rechts Mt. Meletta (Mt. Fior); am Bergfuße Straße nach Foza ( - ) Der Fall des Mt. Castelgomberto (8. Juni 1916) (75) Der Ausklang der Offensive (9. bis 16. Juni 1916) Skizze 4 (77) Abwehrkämpfe im Melettagebiete und am Grenzkamme (9. bis 24. Juni 1916) Skizzen 7, 9 (80) Das Beziehen der Dauerstellung und das Nachstoßen der Italiener (24. bis 30. Juni 1916) Skizzen 10, 11 (89) Die Abwehrschlacht auf der Hochfläche von Asiago (1. bis 24. Juli 1916) Skizzen 10, 11 (96) [2 Abb.]: Tafel 7 (1)Italienische Stellungen gegenüber Mt. Forno (2)Italienische Stellungen gegenüber Mt. Forno. In der Bildmitte die feindliche Vorstellung mit "nördlicher Burg" (links); rechts Mt. Paló und Spitzkegerle; vorne die eigene Wehrstellung ( - ) [3 Abb.]: Tafel 8 (1)Roccolo mit Mt. Forno im Hintergrunde (2)Schneetunnel auf Mt. Forno (3)Fornograben mit Mt. Chiesa ( - ) Die Kriegslage der Mittelmächte um die Monatswende Juli-August 1916 (108) In der Dauerstellung Mt. Forno - Roccolo (Erste Zeitperiode: 31. Juli bis 31. Dezember 1916) Skizze 12 (110) [2 Abb.]: Tafel 9 (1)Blick gegen Hohe Gaisl (2)Blick ins Travenanzestal gegen Norden. Rechts Tofana I, im Hintergrunde Vallon bianco und Furcia-Rossa-Spitzen ( - ) [2 Abb.]: Tafel 10 (1)Travenanzes (Talmitte) Rechts Tofana III, im Hintergrunde Hohe Gaisl (2)Ponte alto. Italienische Stellungen in dem durch die Bildmitte ziehenden Waldstreifen ( - ) [2 Abb.]: Tafel 11 (1)Col Rosa (2)Italienische Wehrstellung am Fiorenzasattel (links oben) gegenüber Fanessperre ( - ) [2 Abb.]: Tafel 12 (1)Lorto. Auf dem Schneeberge im unteren Bildteile Stellung der 12. a-Kompagnie; oberhalb auf dem beschneiten Felsbande standen sich eine eigene und eine feindliche Feldwache auf dreißig Schritte gegenüber (2)Son Pauses. Die eigenen Stellungen ziehen sich durch die Bildmitte ( - ) Fanes - Travenanzes - Gottres Skizzen 15, 16 (129) Die Dolomitenfront (129) Der Kampfabschnitte Fanes - Travenanzes (130) Die Ereignisse im Kampfabschnitte Fanes - Travenanzes von Kriegsbeginn bis Herbst 1916 (132) Das III. Bataillon in den Kampfabschnitten Fanes - Travenanzes - Gottres (20. September 1916 bis 2. Jänner 1917) (136) [Abb.]: Tafel 13 Col di Lana - Mt. Sief - Settsaß ( - ) [2 Abb.]: Tafel 14 (1)Blick von Settsaß auf Col di Lana (links) - Siefgrat - Knotz - Sprengscharte - Mt. Sief - Siefsattel - Marmolata (im Hintergrunde rechts) (2)Sprengscharte zwischen Mt. Sief (links) - Knotz (rechts) von der italienischen Sprengung am 6. März 1917 ( - ) Politik und Kriegslage um die Jahreswende 1916/17 und deren Entwicklung bis Sommer 1917 (145) Rückblick auf die Kämpfe im Sommer und Herbst 1916 (145) Vergebliche Friedensschritte (148) Feldzugspläne für 1917 und deren Wandlung - Entwicklung der Kriegslage bis Sommer 1917 (149) Die österreichisch-ungarische Wehrmacht im Frühjahre 1917 (155) Verbrauch und Ersatz der Menschenkräfte in den Jahren 1915, 1916 (155) Der Ausbau der Wehrmacht (156) Conrads Sturz und die neue Heeresleitung (158) Monte Sief (160) Kämpfe um den Col di Lana und den Mt. Sief 1915/16 Skizze 15, 17 (160) [2 Abb.]: Tafel 15 (1)Col di Lana - Mt. Sief - Siefsattel - Settsaß vom Sasso di Stria mit Marmolata im Hintergrunde (2)Mt. Sief mit Sprengscharte Volltreffer in eigener "Rechtsstellung" ( - ) [2 Abb.]: Tafel 16 (1)Blick von Mt. Sief auf italienische Feldwache 6 der "Rotschanze" gegenüber eigener "Rechtsstellung" (2)Mt. Sief Sprengscharte vom Vedettenstand der Feldwache 4 aufgenommen ( - ) Das III. Bataillon auf Mt. Sief (162) Der Minenkrieg Skizzen 18, 19 (167) Unternehmung gegen die feindliche Rotschanze-Feldwache (22. Februar 1917) Skizze 20 (170) Die italienische Sprengung auf dem Siefgrate am 6. März 1917 Skizzen 18, 19 (174) [Abb.]: Tafel 17 Mt.-Sief-Hang mit italienischer "Rotschanze" und eigener Feldwache 2 (im Vordergrunde) (Nachtaufnahme vom 20. März 1917) ( - ) [Abb.]: Tafel 18 Italienische "Rotschanze-Feldwache" und eigene Feldwache 2 (im Vordergrunde) (Nachtaufnahme bei Raketenbeleuchtung am 26. März 1917 - "Aktion im Schnee") ( - ) Aktion im Schnee (26. März 1917) Skizze 21 (179) Die letzten Tage auf Mt. Sief (181) In der Dauerstellung Mt. Forno - Roccolo (2. Zeitperiode: 1. Jänner bis 9. Juni 1917) Skizzen 12, 13, 14 (182) [2 Abb.]: Tafel 19 (1)Borchetta di Portule (Portulescharte, Kote 1949) mit Seilbahnstation (2)Mecenseffystraße mit Mt. Forno (links) ( - ) [2 Abb.]: Tafel 20 (1)Mt. Forno (Westseite) (2)Mt. Forno (Südgipfel) - Roccolo (rechts) ( - ) Die Abwehrschlacht auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden (10. bis 29. Juni 1917) Skizzen 10, 12, 13 (196) Allgemeine Lage (196) Anzeichen eines bevorstehenden Angriffes auf der Hochfläche - Vorbereitende Maßnahmen der höheren Führung zu dessen Abwehr (198) Der 10. Juni 1917 (201) Offizierseinteilung des III. Bataillons auf Mt. Forno (201) Die Zwischenzeit bis zur Abwehrschlacht (11. bis 17. Juni 1917) (208) [2 Abb.]: Tafel 21 (1)Blick auf Mt. Forno aus den Kampfgräben am Corno di Campo bianco (2)Corno di Campo bianco und Standort des Regimentskommandos ( - ) [2 Abb.]: Tafel 22 (1)Preßberichtballon hinter Mt. Forno (2)Deutsche Kameraden auf Mt. Forno (Herbst 1917; in der Mitte Major Righetti) ( - ) Der 18. und 19. Juni 1917 (210) Das Ende der Junischlacht (221) In der Dauerstellung Mt. Forno - Roccolo (letzte Zeitperiode: 30. Juni bis 9. November 1917) (224) [Abb.]: Tafel 23 Mt. Forno (Südseite) ( - ) [Abb.]: Tafel 24 Mt. Forno (Ostseite) während der Junischlacht (Aufnahme am 17. Juni 1917 nachmittags) ( - ) Die Herbstoffensive 1917 gegen Italien (231) Vom Isonzo zum Piave (231) Die Herbstoffensive 1917 aus Südtirol (235) Entschluß und Vorbereitungen (235) Die Kämpfe auf der Hochfläche von Asiago (238) [2 Abb.]: Tafel 25 (1)Blick gegen Mt. Interrotto (2)Kirche von Asiago (ohne Turm) ( - ) [2 Abb.]: Tafel 26 (1)Mt. Longara (2)Blick von Mt. Longara auf Asiago und Bosco di Gallio (Bildmitte) ( - ) Die Kämpfe um den Monte Longara Skizzen 22, 23, 24 (243) Die erste Erstürmung des Mt. Longara am 11. November 1917 (243) [Abb.]: Tafel 27 Angriffsraum auf Mt. Longara ( - ) [4 Abb.]: Tafel 28 (1)Monte Longara (Bildmitte) (2)Cra Longara di dietro von Cra. Longara d'avanti (3)Le-Tese-Rücken (westlich des Mt. Longara) (4)Mt. Longara mit italienischen Stellungen am Nordhange der Kuppe ( - ) Die zweite Erstürmung des Mt. Longara am 12. November 1917 (257) Die Kämpfe um den Hochrücken Mt. Meletta di Gallio - Mt. Zomo und an der Frenzelaschlucht (261) Ereignisse am 13. und 14. November 1917 Skizzen 24, 25 (261) Die Erstürmung der Casara Meletta di Gallio durch das III. Bataillon am 15. November 1917 Skizzen 26, 27 (266) Die Erstarkung des feindlichen Widerstandes Skizze 28 (271) [2 Abb.]: Tafel 29 (1)Mt. Meletta di Gallio mit italienischer Wehrstellung (Luftbild) (2)Mt. Meletta di Gallio mit italienischen Stellungen ( - ) [2 Abb.]: Tafel 30 (1)Italienische Gräben auf Mt. Meletta di Gallio (Trigonometer 1674 m) (2)Carsara Meletta di Gallio ( - ) Erfolgreiche Abwehr des italienischen Angriffes auf Casara Meletta di Gallio durch das III. Bataillon (17. November 1917) (274) Auf dem Tanzerrücken und am Longaranordhange (18. bis 28. November 1917) Skizzen 28, 29 (277) Rückblick über die Novemberkämpfe (283) An der Assa (1. bis 4. Dezember 1917) Skizze 33 (284) Der Ausklang der Offensive (286) Das IV. Bataillon während der Abtrennung vom Regimente (9. August bis 19. Dezember 1917) (292) Fahrt ins Fleimstal (292) Auf Mt. Rasta und in der Assasperre (25. August bis 8. November 1917) (293) Offizierseinteilung des IV. Bataillons anfangs November 1917 (294) In Camporovere und in der Assaschlucht (12. bis 28. November 1917) (295) Im Melettagebiete (30. November bis 19. Dezember 1917) (296) Monte di Val Bella Skizze 30, 31 (302) Die Erstürmung des Monte di Val Bella am 23. Dezember 1917 (302) [Tabelle]: Standtabelle (303) [2 Abb.]: Tafel 31 (1)Asiago mit Mt. Sisemol (2)Valle dei Ronchi mit Mt. Longara ( - ) [2 Abb.]: Tafel 32 (1)Gallio mit Mt. di Val Bella (2)In den erstürmten Gräben auf Mt. di Val Bella ( - ) [Tabelle]: Die Verluste des Regimentes am 23. und 24. Dezember betrugen: (311) Stellungskrieg auf Mt. di Val Bella (26. Dezember 1917 bis 25. Jänner 1918) Skizze 32 (313) Die Kriegslage zu Beginn des Jahres 1918 (317) [2 Abb.]: Tafel 33 (1)FM. Conrad v. Hötzendorf besichtigt das Regiment in Bozen (Vom Feldmarschall rechts GM v. Schilhawsky, Kommandant der 6. ID., links Mjr. Fröhlich, interimistischer Regimentskommandant) (2)Assaschlucht (Blick gegen Osten; in der Mitte die von den Italienern gesprengte Brücke) ( - ) [Abb.]: Tafel 34 Blick über die Assaschlucht gegen Mt. Erio (Auf der rechten Bildseite die Val Grabo, links oberhalb der Ort Sartori) ( - ) Retablierung in Bozen (29. Jänner bis 2. März 1918) (323) In der Stellastellung an der Assaschlucht (8. März bis 3. Mai 1918) Skizzen 33, 34 (325) Die Junischlacht in Venetien Skizzen 33, 34 (331) Vorbereitungen (331) Offizierseinteilung am 9. Mai 1918 (335) Regimentsstab. I. Baon. (335) II. Baon. (335) III. Baon. (336) [Abb.]: Tafel 35 Blick in die Mühlbachschlucht auf Roana. Im Vordergrunde die Assaschlucht ( - ) [2 Abb.]: Tafel 36 (1)Stellawerk (2)Blick über die Assaschlucht auf Roana, Friedhof von Canove, Mt. Interrotto, Mt. Verena ( - ) Vormarsch in die Ausgangsstellungen (338) Der 15. Juni 1918 (342) [2 Abb.]: Tafel 37 (1)Regimentskommando in der Assaschlucht (2)Stellawerk und Stellahaus ( - ) [2 Abb]: Tafel 38 (1)Canove di sotto (2)Gesprengte Assabrücke ( - ) An der Assaschlucht (16. Juni bis 17. September 1918) Skizze 35 (358) Einstellen der Offensive (358) Das Regiment im Stellungsabschnitte Canove di sotto - Canove di sopra (16. Juni bis 2. August 1918) Skizze 35 (359) In der Vorfeldzone (3. bis 27. September 1918) (363) Die Militärische und politische Lage im Herbst 1918 (366) [Abb.]: Tafel 39 Britisches Luftbild (oben der Friedhof von Canove, unten die Assaschlucht) ( - ) [Abb.]: Tafel 40 Britisches Luftbild (links oben Canove di sotto, Mitte Stellawerk, rechts Ambrosini, unten die Assaschlucht) ( - ) In der Kampfzone an der Assa (24. Oktober bis 1. November 1918) (370) Das Ende (377) Das XIX und das XX. Marschbataillon (386) Das XIX. Marschbataillon Skizze 36 (387) Das XX. Marschbataillon Skizze 37 (392) Offizierseinteilung Ende Juni 1916 (392) Das Ersatzbataillon (397) Allgemeines (397) Vom Stande des Ersatzbataillons (403) [Tabelle]: Wie rasch das Reservoir an Wehrfähigen im Laufe des Krieges sank, erhellt aus der ziffernmäßigen Darstellung nach Kriegsjahren und aus dem prozentuellen Verhältnisse der Jahreskontingente zueinander: (404) Verluste des Feldregimentes (405) [Tabelle]: Tabelle über Verluste des Feldregimentes von Kriegsbeginn bis 15. Juli 1916 (405) Organisationsbild des Ersatzbataillons (406) Übersicht über Marschbataillone (408) Ehrenbuch der Toten ([413]) [Abb.]: Tafel 41 Fornokreuz nach der Junischlacht 1917 ( - ) [Vorwort]: ([415]) Die Grundlagen für die Verfassung des Ehrenbuches der Toten (417) A (419) B (420) C (425) D (426) E (428) F (430) G (435) H (441) I, J (450) K (452) L (462) M (467) N (473) O (474) P (476) Q (482) R (482) S (488) T (504) U (507) V (508) W (509) Z (515) Auszeichnungen der Regimentsangehörigen im Weltkriege (519) Vorbemerkung (519) [2 Tabellen]: Summarisches Verzeichnis der an Angehörige des IR. 27 im Weltkriege verliehenen Auszeichnungen (1)a) Offiziere und Gleichgestellte (2)b) Personen des Mannschaftsstandes (520) Namensverzeichnis der Regimentsangehörigen, die für Leistungen außerhalb des Regimentes Auszeichnungen erhielten, und aller - laut Personal-Verordnungsblätter - vom Jahre 1918 an mit der silbernen Tapferkeitsmedaille 2. Kl., von Beginn des Jahres 1917 bis Ende Februar 1918 mit der bronzenen Tapferkeitsmedaille Beteilten. Sie sind im Texte des Werkes nicht erwähnt. (521) Offizierskreuz des Franz-Joseph-Ordens. Ritterkreuz des Leopold-Ordens. Orden der Eisernen Krone 3. Kl. Goldene Tapferkeitsmedaille für Offiziere. Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens. Militärverdienstkreuz 3. Kl. zum zweitenmal. (521) Militärverdienstkreuz 3. Kl. (521) Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Kl. für Offiziere. Silberne Militärverdienstmedaille zum zweitenmal. Silberne Militärverdienstmedaille. (522) Bronzene Militärverdienstmedaille. (522) Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone. Goldenes Verdienstkreuz. (524) Silbernes Verdienstkreuz mit der krone. (524) Silbernes Verdienstkreuz. Goldene Tapferkeitsmedaille. Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Kl. zum viertenmal. Silberne Tapferkeitsmedaille zum drittenmal. Silberne Tapferkeitsmedaille zum zweitenmal. (525) Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Kl. (525) Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Kl. zum drittenmal (528) Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Kl. zum zweitenmal (528) Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Kl. (530) Bronzene Tapferkeitsmedaille zum zweitenmal (546) Bronzene Tapferkeitsmedaille zum zweitenmal (547) [Tabelle]: Anzahl der Auszeichnungen laut obigem Verzeichnisse: ([563]) Personenverzeichnis (565) A, B (565) C (565) D - F (566) G (566) H (567) I, J (568) K (568) L (569) M (569) N, O (570) P (570) Q, R (571) S (571) T - W (573) Z ( - ) [2 Karten]: (1)Skizze 1 Südflügel der Isonzofront anfangs Mai 1916. (2)Skizze 2 Kampf um die Adriawerke am 15. Mai 1916. (1) [Karte]: Skizze 3 Endgültiger Angriffsplan der Heeresgruppe Erzherzog Eugen (2) [Karte]: Skizze 4 Die Lage am 26. Mai 1916 am 12. Juni 1916 (3) [Karte]: Skizze 5 Erstürmung des Mt. Cimon am 30. Mai 1916 (4) [2 Karten]: (1)Skizze 6 Der erste Angriff auf Mt. Meletta am 5. Juni 1916 (2)Skizze 7 I. III. IV. Bataillon im Melettagebiete Lage am 20. Juni 1916 (5) [Karte]: Skizze 8 Erstürmung des Mt. Meletta am 7. Juni 1916 (6) [2 Karten]: (1)Skizze 9 Lage am Grenzkamm am 17. Juni 1916 abends (2)Skizze 10 Kampfraum Lepozze - Ortigara - Campigoletti - Chiesa (7) [Karte]: Skizze 11 Kampfabschnitt Mt. Colombaro Juli 1916 (8) [Karte]: Skizze 12 Kampfraum um Mt. Forno 1916/17 (9) [Karte]: Skizze 13 Kampfabschnitt Mt. Forno Frühjahr 1917 (10) [Karte]: Skizze 14 Schneetunnel Unternehmung auf Mt. Forno am 15. März 1917 (11) [Karte]: Skizze 15 Bewegungsraum des III. Bataillons Verlauf der eigenen Front zwischen Mt. Marmolata u. Gottrestal um die Jahreswende 1916/17 (12) [Karte]: Skizze 16 Kampfraum Fanes - Travenanzes Winter 1916 (13) [Karte]: Skizze 17 Kampfabschnitt Mt. Sief anfangs 1917 (14) [2 Karten]: (1)Skizze 18 Die ital. Minensprengung am Mt. Sief am 6. März 1917 (2)Skizze 19 (15) [2 Karten]: (1)Skizze 20 Unternehmung am 22. 11. 1917 (2)Skizze 21 Aktion im Schnee am 26. 11. 1917 (16) [Karte]: Skizze 22 Kampfraum Mt. Longara November 1917 (17) [3 Karten]: (1)Skizze 23 Lage der 6. ID. am 11. November 1917 abends (2)Skizze 24 Lage der 6. ID. am 12. November 1917 nachts (3)Skizze 25 Lage der 6. ID. in der Nacht auf den 15. Nov. 1917 (18) [2 Karten]: Erstürmung der Casara Meletta di Gallio durch das III. Bataillon am 15. November 1917 (1)Skizze 26 (2)Skizze 27 (19) [2 Karten]: (1)Skizze 28 Lage der 6. ID. in der Nacht auf den 17. November 1917 (2)Skizze 29 Lage der 6. ID. in der Nacht auf den 23. November 1917 (20) [Karte]: Skizze 30 Lage der 12. IBrig. am 13. Dezember 1917 (21) [Karte]: Skizze 31 Die Eroberung des Mt. di Val Bella und des Col del Rosso am 23. Dezember 1917 Gruppierung der 6. ID. nach vollendeter Bereitstellung zum Angriffe auf Mt. di Val Bella um 6 Uhr früh (22) [Karte]: Skizze 32 Das Regiment auf Mt. di Val Bella am 3. Jänner 1918 (23) [Karte]: Skizze 33 Raum beiderseits der Val d'Assa (24) [Karte]: Skizze 34 Die Schlacht am 15. Juni 1918 (25) [Karte]: Skizze 35 Kampfabschnitt Canove Herbst 1918 (26) [Karte]: Skizze 36 Bewegungsraum des XIX. Marschbataillons 1916/17 (27) [Karte]: Skizze 37 Bewegungsraum des XX. Marschbataillons 1916/17 (28) Einband ( - ) Einband ( - )
Aus der Einleitung: Staatliche Investmentfonds gewinnen zunehmend an Bedeutung für die globale Finanzwirtschaft und Politik. Fast täglich erscheinen neue Schlagzeilen über getätigte Investitionen einzelner Staatsfonds und Diskussionen auf nationaler und multinationaler Ebene, wie mit dieser Entwicklung umzugehen ist. Das Vermögen der Staatsfonds beziffert sich aktuell auf fast 4 Billionen US-Dollar. Damit beträgt ihr Anlagevermögen mehr als das Doppelte der globalen Hedgefonds-Branche und etwa ein Siebtel des Vermögens aller Investmentfonds weltweit. Ein Indiz für die wachsende Bedeutung von Staatsfonds auf den internationalen Finanzmärkten ist vor allem das rasante Wachstum des Anlagevolumens und die steigende Zahl von Staatsfonds. So haben heute bereits 34 Nationen 47 Staatsfonds eingerichtet, weitere fünf sind nach Annahmen des SWF bereits in Planung durch Bolivien, Brasilien, Indien, Japan und Thailand. Kern prognostiziert ein Wachstum auf über 5 Billionen US-Dollar innerhalb der nächsten fünf Jahre und über 10 Billionen US-Dollar innerhalb der nächsten zehn Jahre, wobei DEGI sogar mit einem Anstieg auf 12 Billionen US-Dollar bereits in 2015 rechnet. Vermehrte Rohstoffverkäufe, steigende Rohstoffpreise, Handelsüberschüsse und zunehmende Währungstransaktionen sind Gründe dafür, warum immer mehr Länder ihre Gewinne zunehmend in renditeträchtigere Anlageklassen als Staatsanleihen anlegen. Dieses Wachstum, weitere Diversifikation und zunehmende Konzentration auf Rendite wird Investitionen in ein breites Spektrum von Anlageklassen seitens der Staatfonds zur Folge haben. Dazu gehören auch Immobilieninvestments weltweit. Laut Preqin investieren aktuell 62 % aller Staatsfonds in Immobilien. Dabei liegt der durchschnittliche Anteil von Immobilien am Gesamtportfolio zwischen 4 und 11 %. DEGI prognostiziert, dass Staatsfonds bis 2010 weltweit weitere 150 Mrd. US-Dollar in Immobilien investieren werden. Einige Staatsfonds, wie Abu Dhabi Investment Authority (ADIA), Kuwait Investment Authority (KIA) oder Government of Singapore Investment Corporation (GIC) haben bereits Erfahrungen mit Immobilieninvestitionen in Europa. Allein in 2007 investierte GIC 1 Mrd. britische Pfund in Großbritannien, KIA ist bereits seit vielen Jahrzehnten auf Einkaufstour in europäischen Immobilienmärkten unterwegs und kaufte beispielsweise das mit 420.000 qm größte europäische Einkaufszentrum Cevahir Shopping Mall in Istanbul. Auch in Deutschland sind Staatsfonds mit Immobilieninvestitionen bereits punktuell in Erscheinung getreten. So investierte etwa im Jahr 2006 Singapurs GIC 300 Mio. Euro in zwei prominente Bürokomplexe in München. Auch beim Verkauf des rund 1,3 Mrd. Euro schweren Daimler-Portfolios am Potsdamer Platz befand sich ein Staatsfonds aus den Vereinigten Arabischen Emiraten unter den Bietern. Die Qatar Investment Authority (QIA) hat Interesse am Kauf von Schloss Salem am Bodensee angemeldet (Kirchner, 2008) und ADIA ist mit knapp 3 % an der deutschen Colonia Real Estate AG beteiligt. Für Staatsfonds und andere institutionelle Anleger erscheint der deutsche Immobilienmarkt aus verschiedenen Gründen interessant. Mit einem Gesamtvolumen von geschätzten 7,2 Billionen Euro zählt er zu den populärsten Immobilieninvestmentmärkten in Europa und weist aufgrund stabiler wirtschaftlicher Fundamentaldaten, einer gut ausgebauten Infrastruktur und vielseitiger Anlagemöglichkeiten sowohl sektoral als auch regional attraktive Investitionsbedingungen auf. Die Kaufpreise sind im Vergleich zu anderen prominenten europäischen Märkten, wie beispielsweise Paris oder London, relativ günstig, das Miet- und Wertsteigerungspotenzial aber hoch. Laut einer aktuellen Studie von ULI und PwC, für die mehr als 485 institutionelle Marktteilnehmer befragt wurden, gehören die Städte Hamburg, München und Frankfurt zu den zehn aussichtsreichsten und gleichzeitig zu den zehn risikoärmsten Investmentzentren in Europa. Trotz jüngst aufstrebender Immobilienmärkte wie Russland oder die Türkei zählt Deutschland neben Großbritannien und Frankreich weiterhin zu den drei favorisierten europäischen Ländern für direkte Immobilienanlagen. Infolge der US-Kreditkrise und den damit einhergehenden vorsichtigeren Kreditvergaben der Banken sind viele stark fremdkapitalausgestattete Investoren, die in den letzten Jahren einen Transaktionsboom auch im deutschen Immobilienmarkt hervorgerufen haben, zum Rückzug gezwungen. Dieser Effekt dürfte einen Rückgang des Transaktionsvolumens in Deutschland bedeuten, gleichzeitig aber auch ein verstärktes Interesse eigenkapitalstarker Investoren – wie Staatsfonds – die zuvor von den opportunistischen und stark fremdfinanzierten Investoren regelmäßig überboten wurden. Für Staatsfonds, die bis dato nicht am deutschen Immobilienmarkt aktiv sind, hier aber zukünftig investieren wollen, stellt sich die Frage nach dem richtigen Vorgehen. Welche Optionen zum Markteintritt mit Immobilieninvestments in Deutschland gibt es, und welche dieser Optionen sollte(n) gewählt werden, um die angestrebten Renditeziele unter Berücksichtigung der besonderen Strukturen und gegebenenfalls Restriktionen von Staatsfonds, des geforderten Zeithorizonts und der Risikobereitschaft zu erreichen? Dies insbesondere vor dem Hintergrund, dass meist hohe Kapitalvolumina investiert werden sollen, Zielmarkt und Marktteilnehmer dem Investor aber weitgehend unbekannt sind. Es sind Entscheidungen zwischen der direkten Immobilienanlage und verschiedenen indirekten Anlageformen zu treffen. Erscheint eine Investition in indirekte Immobilienanlagen interessant, hat er die Wahl zwischen verschiedenen Produktkategorien, wie beispielsweise offene und geschlossene Immobilienfonds. Entscheidet sich ein Staatsfonds für den Markteintritt mit direkten Immobilienanlagen, stehen ihm verschiedene Optionen für das Vorgehen zur Verfügung. Sucht er sich beispielsweise einen kompetenten Partner vor Ort? Oder sollte er geeignete Investitionsobjekte eigenständig auswählen und den Transaktionsprozess selbst durchführen? Nicht zuletzt stellt sich die Frage des Immobilienmanagements nach dem Erwerb. Das Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung von Markteintrittsoptionen für ausländische Staatsfonds, die sich zukünftig mit Investitionen am deutschen Immobilienmarkt engagieren wollen. Unter Optionen im Sinne dieser Arbeit sollen Handlungsalternativen verstanden werden, die die Möglichkeit bieten, sich frei zwischen ihnen zu entscheiden. Die möglichen Optionen werden hinsichtlich ihrer Vor- und Nachteile sowie ihrer spezifischen Eignung für Staatsfonds analysiert und bewertet, um daraus Handlungsempfehlungen für Staatsfonds abzuleiten. Dazu wird im Anschluss an die Einleitung in Kapitel 2 zunächst das grundlegende Geschäftskonzept von Immobilieninvestitionen als Kapitalanlage vorgestellt, wobei sowohl auf die spezielle Charakterisierung von Immobilienanlagen eingegangen wird als auch auf die verschiedenen Investorengruppen und die Ziele, die diese mit einer Immobilieninvestition verfolgen. Zudem werden die wesentlichen Besonderheiten von Immobilienmärkten sowie deren Auswirkungen auf internationale Immobilieninvestments kurz betrachtet. Darauf folgt eine Darstellung der direkten Immobilienanlage sowie der wesentlichen indirekten Anlageformen, in der die jeweiligen Eigenschaften sowie Vor- und Nachteile herausgearbeitet werden. Abschließend werden die verschiedenen Rendite/Risiko-Profile der Anlageformen betrachtet und der Prozess der Immobilienanlage beschrieben. Kapitel 3 widmet sich den möglichen Markteintrittsstrategien. Basierend auf den aus dem internationalen Marketing bekannten Strategien werden mögliche Handlungsoptionen für ausländische Immobilieninvestoren abgeleitet und dargestellt. Kapitel 4 befasst sich mit Staatsfonds. Hier werden zunächst Herkunft, Wesen und Motive von Staatsfonds untersucht. Anschließend erfolgt eine Analyse der Anlagestrategien, die Staatsfonds verfolgen, sowie ein kurzer Abriss der möglichen Auswirkungen, die die Überarbeitung des Außenwirtschaftsgesetztes der deutschen Bundesregierung auf künftige Investitionen von Staatsfonds in Deutschland haben könnte. Abschließend wird die Assetklasse Immobilien in Staatsfonds-Portfolien betrachtet, um daraus Schlussfolgerungen für künftige Immobilienengagements ziehen zu können. Aufbauend auf diesen Grundlagen werden in Kapitel 5 - das den Kern dieser Arbeit darstellt - die möglichen Handlungsoptionen für den Markteintritt mit Immobilieninvestitionen in Deutschland auf ihre spezifische Eignung für Staatsfonds überprüft. Zu diesem Zweck werden auf Basis der Erkenntnisse aus Kapitel 4 zunächst die Anlageziele und -restriktionen von Staatsfonds definiert. Die direkte Immobilienanlage wird der indirekten Immobilienanlage grundsätzlich gegenübergestellt, um zu erkennen, ob - aufgrund dieser Ziele - für Staatsfonds eine der beiden Anlageformen der anderen grundlegend vorzuziehen ist. Es folgt eine Eignungsprüfung der sich daraus ergebenden Optionen anhand von Bewertungskriterien, die entsprechend ihrer spezifischen Bedeutung für Staatsfonds auf Basis der definierten Anlageziele und -restriktionen ausgewählt und gewichtet werden. Die so getroffenen Aussagen werden mittels eines Scoring-Modells überprüft. Das Ergebnis ist eine Auswahl von Anlageoptionen, die für Staatsfonds empfehlenswert sind. Den Abschluss dieser Arbeit bildet das Fazit in Kapitel 6.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: InhaltsverzeichnisIII AbkürzungsverzeichnisVI AbbildungsverzeichnisVII 1.Einleitung1 1.1Ausgangssituation und Problemstellung1 1.2Ziel der Arbeit und Vorgehensweise3 2.Immobilieninvestitionen5 2.1Immobilien als Kapitalanlage5 2.1.1Investorengruppen5 2.1.2Charakterisierung5 2.1.3Ziele6 2.1.4Besonderheiten von Immobilienmärkten und internationalen Immobilieninvestments7 2.2Anlageformen8 2.2.1Direkte Immobilienanlage8 2.2.1.1Vorteile8 2.2.1.2Nachteile9 2.2.1.3Risikodiversifikation9 2.2.1.4Performance10 2.2.1.5Asset Management10 2.2.2Indirekte Immobilienanlage11 2.2.2.1Vorteile11 2.2.2.2Nachteile11 2.2.2.3Immobilienpublikumsfonds12 2.2.2.4Immobilien-Spezialfonds13 2.2.2.5Geschlossene Immobilienfonds14 2.2.2.6Immobilienaktien15 2.2.2.7Opportunity Funds16 2.3Der Anlagestil18 2.4Der Anlageprozess19 2.4.1Strategische Phase19 2.4.2Operative Phase21 3.Markteintrittsstrategien21 3.1Unmittelbare Investition22 3.2Allianz / Kooperation23 3.2.1Nicht-vertragliche Kooperation und Contractual Joint Venture25 3.2.2Equity Joint Venture26 3.3Merger Acquisition27 3.4Greenfield Investment29 4.Staatsfonds30 4.1Herkunft, Wesen und Motive31 4.2Anlagestrategien33 4.3Intervention der deutschen Bundesregierung35 4.4Assetklasse Immobilien35 5.Ableitung und Prüfung der Markteintrittsoptionen für Staatsfonds36 5.1Die Wahl der Markteintrittsstrategie36 5.1.1Anlageziele und Anlagerestriktionen von Staatsfonds37 5.1.2Direkte versus indirekte Immobilienanlage37 5.2Optionen für den Markteintritt mit indirekten Immobilienanlagen40 5.2.1Kriterien für die Wahl der indirekten Anlageform41 5.2.2Eignungsprüfung der Optionen anhand der Kriterien42 5.2.2.1Scoring-Modell43 5.2.2.2Sensitivitätsanalyse und Fazit44 5.3Optionen für den Markteintritt mit direkten Immobilienanlagen45 5.3.1Definition der zu prüfenden Markteintrittsstrategien45 5.3.2Kriterien für die Wahl der Markteintrittsstrategie46 5.3.3Eignungsprüfung der Optionen anhand der Kriterien48 5.3.3.1Scoring-Modell52 5.3.3.2Sensitivitätsanalyse und Fazit54 5.4Zusammenfassung der präferierten Optionen55 5.5Handlungsempfehlung58 6.Fazit59 Anhang72Textprobe:Textprobe: Kapitel 3.1, Unmittelbare Investition: Bei der unmittelbaren Investition tritt der Immobilieninvestor direkt an Verkäufer von Immobilien und Immobilienportfolien oder deren Zwischenhändler (z.B. Makler) heran. Dies kann zum Beispiel über ein Team geschehen, das nach Deutschland entsendet wird, um geeignete Investitionsobjekte zu identifizieren und anschließend den Erwerbsprozess durchzuführen. Nachdem die Investitionen getätigt wurden, zieht sich der Investor - zumindest für die Haltedauer bzw. bis zu dem Zeitpunkt, an dem weitere Immobilien erworben werden sollen - operativ aus dem Markt zurück. Zwingend erforderlich bei dieser Alternative ist die Beauftragung eines externen Asset-, Property- und Facility Managements vor Ort, während das Management auf Portfolioebene vom Investor im Heimatland geführt wird. Die Einbindung eines Asset Managers - der über eine Fee vergütet wird - impliziert eine Kooperation gemäß Abschnitt 3.2. Da es sich bei dieser Kooperation aber um das Management der Immobilien nach dem Erwerb handelt und nicht um eine Maßnahme, die zum Markteintritt gewählt wird, ist die unmittelbare Investition dennoch als eigene Markteintrittsstrategie anzusehen. Kennzeichnend für diese Strategie ist, dass der Investor völlig autark und zudem flexibel bleibt. Der Investor hat die volle Kontrolle und Entscheidungsautonomie über sein Investitionsportfolio. Ein dauerhaftes personelles Engagement am Markt ist nicht erforderlich, somit ist die Veränderung der Investitionsstrategie oder gar ein vollständiger Marktaustritt - zumindest theoretisch - jederzeit möglich. Allerdings stellt die Komplexität der Immobilienmärkte für diese Form des Markteintritts eine große Herausforderung dar. Zum einen liegt die Problematik grundsätzlich im Zugang zu Informationen über zum Verkauf stehende Portfolien oder Einzelobjekte, daneben besteht das Problem der fehlenden Marktkenntnis generell, um die zur Verfügung stehenden Investitionsoptionen adäquat beurteilen zu können. Eine intensive Marktanalyse, verbunden mit einer aufwändigen Informationsbeschaffung (auch im Hinblick auf rechtliche und steuerliche Aspekte der Immobilieninvestition) ist unerlässlich. Zudem liegt der Aufwand der Verhandlungsführung von Beginn an beim Investor, ebenso der Prozess der Transaktionsdurchführung. Sowohl die Phase der Informationsbeschaffung und Suche nach geeigneten Anlageoptionen, als auch der für die Umsetzung erforderliche Zeithorizont behindern einen schnellen Markteintritt. Kapitel 3.2, Allianz / Kooperation: Die Begriffe Kooperation bzw. Allianz werden in der Literatur unterschiedlich eingegrenzt und definiert. Zudem existiert eine Vielzahl weiterer Termini, die häufig synonym verwendet oder auch voneinander abgegrenzt werden, wie beispielsweise strategische Allianz, Joint Venture, Netzwerk oder auch Strategic Partnership. Die Verfasserin beschränkt sich im Folgenden zunächst übergreifend auf die Bezeichnungen Allianz und Kooperation, die synonym verwendet werden. Zur Begriffseingrenzung im Sinne dieser Arbeit erscheint die Definition von Morschett geeignet, der sich hierbei auf Spekman et al. bezieht. Demnach sind Allianzen im Allgemeinen enge, unter Umständen langfristige, Vereinbarungen zwischen zwei oder mehr Parteien, in denen Ressourcen, Wissen und Fähigkeiten zwischen Partnern geteilt oder gemeinsam eingebracht werden mit der Zielsetzung, die Wettbewerbsposition jedes Partners zu verbessern. Ziel einer solchen Kooperation ist die Erschließung von für den Markteintritt erforderlichen Ressourcen, die im eigenen Unternehmen nicht - oder nicht ausreichend - vorhanden sind, wie etwa Kapitalbedarf, Know-how oder Managementkapazität. Die Erschließung neuer Märkte soll damit sowohl erleichtert, als auch beschleunigt werden. Die Zusammenarbeit basiert dabei auf individuell geregelten Vereinbarungen, so dass eine größtmögliche Flexibilität und unternehmerische Unabhängigkeit der Partner gewahrt bleibt. Folglich kennzeichnen sich Kooperationen durch rechtliche und (partiell) wirtschaftliche Unabhängigkeit der beteiligten Partner, die ihr Verhalten zugunsten einer besseren Zielerreichung als bei individuellem Vorgehen koordinieren. Nach der Wertschöpfungsstufe lassen sich horizontale, vertikale und laterale Kooperationen unterscheiden. Stammen die kooperierenden Unternehmen sowohl aus der gleichen Branche, als auch aus der gleichen Wertschöpfungsstufe (Wettbewerber), spricht man von einer horizontalen Kooperation. Stimmt die Branche der Partner überein, aber stammen sie aus verschiedenen Wertschöpfungsstufen (Lieferanten und Kunden), besteht eine vertikale Kooperation. Eine laterale Kooperation liegt vor, wenn sich zwei Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen zusammenschließen. Grundsätzlich sind Kooperationen in allen drei Ausprägungen möglich und vorstellbar. In erster Linie erscheint aber eine vertikale Kooperation für ausländische Investoren interessant. Zum Beispiel könnte der Investor sich mit einem in Deutschland etablierten Immobilienmakler- oder -consultingunternehmen zusammenschließen, um dessen Markt-Know-how und Erfahrung zu nutzen. Der Partner wiederum würde vom Auftragsvolumen des Investors profitieren. Ebenso vorstellbar wäre eine Kooperation mit einem Asset Management-Unternehmen in Deutschland, das bereits vor Erwerb eingeschaltet wird, um den gesamten Anlageprozess als lokaler Marktkenner und Real Estate Professional zu begleiten. Die Vorteile des Markteintritts über Allianzen bzw. Kooperationen liegen insbesondere im Erhalt der wirtschaftlichen Selbständigkeit des Investors. Ebenso wie eine Fusion oder eine Akquisition ermöglicht die Kooperation dennoch einen raschen Zugang zu den benötigten wettbewerbsrelevanten Ressourcen wie Marktwissen, generelle Kenntnis des Umfeldes und Zugriff auf lokale Führungskräfte der Top-Ebene, die gemäß Chisnall die wesentlichen Motive für einen Markteintritt über Kooperationen oder Mergers + Acquisitions darstellen. Der Anteil redundanter Ressourcen ist dabei wiederum erheblich geringer. Entsprechend ist auch der erforderliche Integrationsaufwand aufgrund des niedrigeren Integrationsgrades geringer als bei einer Fusion oder Akquisition. Zudem besteht die Gefahr eines unerwünschten Zugriffs des lokalen Partners auf internes Know-how des Investors. Seine Kontrolllegitimation ist insofern eingeschränkt, als er nicht über die uneingeschränkten Eigentumsrechte an den benötigten Ressourcen verfügt. Zudem ist die Identifikation eines geeigneten Kooperationspartners aufgrund der bestehenden Informationsdefizite des Investors mit zeit- und kostenverursachendem Aufwand und Unsicherheiten verbunden. Eine Kooperation kann weiterhin zu Koordinationsproblemen und Interessenskonflikten mit dem Partner führen. Insbesondere ist hier das Principal-Agent-Problem zu nennen. Auch soziokulturelle Unterschiede der Beteiligten können zu Schwierigkeiten bei Kooperationen führen. Wie Abbildung 3-1 verdeutlicht, lässt sich auf Basis der Kapitalausstattung eine Unterscheidung in nicht-vertragliche Kooperationen und Contractual JVs sowie das Equity JV vornehmen. Nachfolgend werden diese Formen der Kooperation kurz voneinander abgegrenzt und diskutiert. Kapitel 3.2.1, Nicht-vertragliche Kooperation und Contractual Joint Venture: Grundsätzlich sind Allianzen auch ohne vertragliche Bindung denkbar und kommen in der Praxis durchaus vor. Die Verfasserin schließt sich hier der Auffassung von Lubritz an, dass komplexe intensive Unternehmensbeziehungen eine vertragliche Ausgestaltung voraussetzen. Bereits die einfache Beauftragung eines Maklerunternehmens zur Suche geeigneter Anlageobjekte würde eine vertraglich fixierte – wenn auch in der Regel zeitlich begrenzte - Kooperation darstellen und wäre somit als Contractual JV einzuordnen. Deshalb wird auf eine weitere Diskussion der nichtvertraglichen Kooperation in der vorliegenden Arbeit verzichtet. Als Contractual JVs werden vertraglich fixierte Allianzen bezeichnet. Im Gegensatz zu einem Equity JV beinhalten diese aber keine Kapitalbeteiligung durch Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit eigener Rechtspersönlichkeit. Diese Form der Kooperation bietet insbesondere den Vorteil des geringen Kapitalinvestments und folglich auch eines geringen Kapitalrisikos. Dennoch können die Wettbewerbsvorteile des lokalen Partners (z.B. Image, Marktkenntnis und Akquisitionsnetzwerk) genutzt werden, auch wenn die Autonomie auf beiden Seiten beibehalten wird. Ein positives Image des Partners kann sich auf die Reputation des ausländischen Investors im deutschen Markt übertragen. Ebenso birgt eine Kooperation natürlich das umgekehrte Risiko eines negativen Imagetransfers. Entsprechend der unmittelbaren Investition ist keine langfristige Kapitalbindung und personelles Engagement notwendig. Die stetige Option zum Marktaustritt oder einem Strategiewechsel ist dadurch gegeben. Kapitel 3.2.2, Equity Joint Venture: Das Equity JV ist - im Gegensatz zur nicht-vertraglichen Kooperation und dem Contractual JV - eine Form der Direktinvestition, da ein direkter Kapitaleinsatz des Investors geleistet wird. Weitere Formen der Direktinvestition stellen Mergers + Acquisitions sowie das Greenfield Investment dar (siehe Abbildung 3-1). Allen drei Formen gemein ist ein erhöhter finanzieller und personeller Ressourcen- sowie Informations- und Kommunikationsaufwand. Hohe 'Startup Costs', lange Amortisationsdauer sowie die Desinvestitionsproblematik im Falle eines wirtschaftlichen Misserfolgs des Auslandsengagements machen Direktinvestitionen zu einer Markteintrittsstrategie mit einem hohen wirtschaftlichen Risiko. Das Equity JV lässt sich definieren als eine auf Kapitalbeteiligungen und der Teilung von Geschäftsführung und unternehmerischen Risiko beruhende, vertraglich festgelegte und dauerhafte Kooperation unter Gründung einer rechtlich selbständigen Gemeinschaftsunternehmung. Die kooperierenden Unternehmen erhalten dabei ihre individuellen Unternehmensidentitäten. Das Risiko beider Partner wird dadurch minimiert und die Verantwortung geteilt. Je nach Ausmaß der Beteiligung des ausländischen Investors unterscheidet man in Minoritäts-JV (bei einer Minderheitsbeteiligung des ausländischen Investors), Paritäts-JV (bei Gleich-beteiligung beider Partner) und Majoritäts-JV (bei Mehrheitsbeteiligung des ausländischen Investors). Insbesondere das Paritäts-JV birgt dabei das Risiko, dass es zu Problemen hinsichtlich der Entscheidungsfindung kommen kann, was die Flexibilität und Reaktionsfähigkeit des JV beeinträchtigt. Solche Probleme können beispielsweise aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen über Zielsetzungen, Investitionsverhalten und Gewinnverteilung oder Geschäftsmentalität und Führungsverhalten bestehen. Ein Minoritäts-JV schränkt den Investor von vorneherein erheblich in seiner Entscheidungsmacht ein. Eine detaillierte Vertragsgestaltung im Vorfeld kann diesen Problemen entgegenwirken. Von Vorteil bei allen Formen des Equity JV kann die Wahrnehmung des JV als nationales Unternehmen sein, was mit der Konsequenz möglicher Imagevorteile im Gastland verbunden sein kann. Ausländische Investoren - unter anderem Staatsfonds - genießen nicht selten den Ruf einer Heuschrecke und werden teilweise mit Skepsis betrachtet. Die Gründung eines Equity JV würde der Gründung eines neuen Unternehmens ohne etwaige Altlasten entsprechen. Da jedoch davon auszugehen ist, dass die Partner, die hinter diesem JV stehen, den relevanten Marktteilnehmern bekannt sind, ist dieser Effekt des Equity JV in Frage zu stellen. Negative Auswirkungen auf die Akquisition von Objekten sind zudem ohnehin nicht zu erwarten, da das Image keinen Einfluss auf die Entscheidung eines Verkäufers haben dürfte. Höchstens im Verhältnis zu den Mietern der Objekte und bei Neuvermietungen könnte sich aus einem negativen Image möglicherweise ein nachteiliger Effekt ergeben.
Der Hansische Wirtschaftsraum ist definiert als der Raum zwischen England und Flandern im Westen und Westrußland im Osten, zwischen den skandinavischen Ländern im Norden und dem mitteldeutschen Raum im Süden, in dem das Gros der Hansekaufleute wirtschaftliche Interessen verfolgte.
(1) Das Verbundprojekt ´Wirtschaftliche Wechsellagen im hansischen Wirtschaftsraum 1300-1800´:
"Das Forschungsprojekt ´Wirtschaftliche Wechsellagen im hansischen Wirtschaftsraum 1300-1800´ wurde von der Volkswagen-Stiftung im Rahmen ihres Förderungsschwerpunktes ´Forschungen zur frühneuzeitlichen Geschichte: Das Alte Reich im europäischen Kontext´ gefördert. Es handelt sich um ein internationales Verbundprojekt mit Zentrum an der ´Forschungsstelle für Geschichte der Hanse und des Ostseeraums´ am Amt für Kultur der Hansestadt Lübeck. 35 WissenschaftlerInnen aus zehn europäischen Ländern und aus Kanada sind an diesem Forschungsprojekt beteiligt. (…)
Als wirtschaftliche Wechsellagen bezeichnet man die langfristigen Schwankungen ökonomischer Variablen wie z.B. die Bevölkerungsgröße, den Ertrag der Landwirtschaft und das Preisniveau. Durch die Schwankungen dieser Variablen veränderte sich deren Verhältnis zueinander, wodurch es zu einer Strukturveränderung der Wirtschaft kam. Im vorindustriellen, ´malthusianischen´ Zeitalter entstanden Auf- und Abschwünge durch das sich beständig verändernde Verhältnis von Produktion (vor allem im Agrarsektor) und Bevölkerungsentwicklung. (…)
Ziele des Projekts: Das Projekt will für den hansischen Wirtschaftsraum die intertemporalen Bezüge seiner wirtschaftlichen Struktur und ihre Veränderungen in ihren regionalen und 'internationalen' Bezügen anhand historisch-ökonomischer Zeitreihen verfolgen. I. Die Erfassung ökonomisch historischer Zeitreihen aus dem hansischen Wirtschaftsraum aus dem Zeitraum zwischen 1300 und 1800 (…), die ausführliche Kommentierung der Originaldaten sowie die Gold- und Silberäquivalente der relevanten Rechengeldsysteme zur Umrechnung der Nominaldaten. II. Statistische Analysen der Zeitreihen im Hinblick auf Konjunktur und Wechsellagen. Ökonomisch-historische Zeitreihen werden als sichtbare Indikatoren wirtschaftlicher Prozesse gesehen. (…) Um diese Wechsellagen und Konjunkturen zu identifizieren, werden die herangezogenen Zeitreihen einer empirisch-statistischen Deskription unterzogen, (…). Erkenntnisziel ist die Zusammensetzung vorindustrieller Zeitreihen und die Klärung der Fragen, ob periodische Zyklen festgestellt werden können und ob diese Perioden - nach Raum und Zeit und Datenart verglichen - gleich- oder gegenläufig waren. (…) III. Interpretationen dieser Zeitreihen unter ausgewählten historischen Fragestellungen. Mit Hilfe der Verlaufsformen der Zeitreihen soll vor allem ermittelt werden, welche Zeiträume gleicher und welche Zeiträume unterschiedlicher langfristiger konjunktureller Entwicklung es (bezogen auf vergleichbare Zeitreihen) im hansischen Wirtschaftsraum gab und in welchen Regionen diese gleich- und andersartigen Verläufe vorkamen. Auf dieser Grundlage sollen 'international' einheitliche Prozesse und regionale Entwicklungs- und Konjunkturmuster, möglicherweise auch Kausalbeziehungen zwischen diesen Zeitreihen ermittelt werden. In der modernen Wirtschaftsgeschichte spricht man dabei vom Interdependenzprinzip, das die gegenseitigen Einflüsse unterschiedlicher Regionen behandelt, und vom Homogenitätsprinzip, das Regionen (oder kleinere räumliche Einheiten) ähnlicher Struktur untersucht. IV. Vergleich der erzielten Ergebnisse mit vorliegenden Agrarpreisreihen, um den Zusammenhang zwischen der agrarischen Produktion als der zentralen wachstumsbestimmenden Größe der vorindustriellen Zeit und den Produktionskurven gewerblicher Güter und den Handels- und Investionsgüterkonjunkturen festzustellen.
Zentrale Regionen: Bis zum März 1997 sind rund 400 Zeitreihen erfaßt worden. In räumlicher Hinsicht bildeten sich drei zentrale Regionen heraus, die a) durch eine relativ dichte Überlieferung von Zeitreihen aus den anderen Regionen des Untersuchungsraumes hervorragen und b) sich aufgrund ihrer wirtschaftlichen Struktur voneinander unterschieden: 1. der niederländisch-englische Raum, gekennzeichnet durch eine dichte Gewerbelandschaft, die auf den Export von Tuchen, anderen Geweben sowie Metallfabrikaten ausgerichtet war; 2. der Bereich der wendischen Hansestädte (Hamburg, Lübeck, Lüneburg, Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswald; einbezogen wird hier auch Stade), der primär vom Zwischenhandel geprägt war und nur wenig eigene Exportproduktion aufwies; 3. der preußisch/polnisch-livländische Raum, gekennzeichnet durch den Export von land- und waldwirtschaftlichen Rohstoffen und Halbfertigfabrikaten, die vor allem in die Zentren des Westens, nach beiden Niederlanden und nach England gingen. (…) Da die genaue Kenntnis der lokalen und regionalen Verhältnisse Voraussetzung zur Deskription einer Zeitreihe und zur Bestimmung ihrer Indikatorqualität ist, werden die einzelnen Zeitreihen von HistorikerInnen bearbeitet, die mit den jeweiligen lokalen und regionalen Verhältnissen bestens vertraut sind. Daher reicht die geographische Spannweite der Mitarbeiter von Gent und London im Westen bis nach Tallinn und Moskau im Osten, von Stockholm und Visby im Norden bis nach Leipzig im Süden.
Funktionen: Nach ihrer Funktion werden die Zeitreihen in die vier folgenden Kategorien gegliedert: - landwirtschaftliche Produktion und Bergbau (Sektor 1), - gewerbliche Produktion (Sektor 2), - Handel und Dienstleistung (Sektor 3) - und in Preisreihen. Pro Kategorie sind folgende Zeitreihen erhoben worden. Sektor 1: 50 Zeitreihen (Salz-, Silber-, Kupfer- und Bleiproduktion, Roherzförderung, Erträge der Bergwerke, Belegschaftszahlen; zeitlicher Schwerpunkt: spätes 16. Jahrhundert bis 1800) Sektor 2: 20 Zeitreihen (Tuch-, Bier-, Essig- und Münzproduktion) Sektor 3: 300 Zeitreihen (landesherrliche und städtische Zolleinnahmen unterschiedlicher Differenzierung, städtische Steuern auf den Verkauf unterschiedlicher Güter, Akziseeinnahmen unterschiedlicher Differenzierung, Wareneinfuhr und -ausfuhr, Warenumsätze, Schiffsfrequenzen, Geleitsgebühren, städtische Immobilien- und Rentenmärkte, Löhne u.v.a.m.). Preisreihen: 70 Zeitreihen (Tuche, Mieten, Lebensmittel wie Getreide, Butter, Ochsen, Heringe u.a.m., andere Verbrauchsgüter wie Feuerholz und Talg)." Gekürzter Auszug aus: Hammel-Kiesow, Rolf (1997): Wirtschaftliche Wechsellagen im hansischen Wirtschaftsraum 1300-1800. Ein internationales Projekt an der Forschungsstelle für Geschichte der Hanse und des Ostseeraumes der Hansestadt Lübeck. Arbeitsgemeinschaft außeruniversitärer historischer Forschungseinrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland e.V., http://www.ahf-muenchen.de/ Forschungsberichte/Berichte/HammelKiesow.shtml.
(2) Teilprojekt: Quantitative Untersuchungen über den frühneuzeitlichen Bergbau in Skandinavien, 1623-1958., Studienleiter: Björn Ivar Berg
Die Studie umfasst insgesamt 49 Zeitreihen aus dem Zeitraum zwischen 1623 und 1844, für das Bergwerk in Kongsberg bis 1958. Ihrer Funktion nach handelt es sich um Zeitreihen aus dem Sektor 1: landwirtschaftliche Produktion und Bergbau.
Auflistung und Beschreibung der einzelnen Zeitreihen nach dem Schema Reihe_ID: Titel der Reihe (Zeitraum von – bis) Beschreibung:
Reihe Z001:
Silberproduktion beim Kongsberg Silberbergwerk, 1623-1958
Die Angaben betreffen Feinsilber, d.h. 100 % Ag oder rein metallisches Silber. "Feinsilber" war kein faktisches Produkt, aber ein Rechnungswert, der durch Analysen aus dem Brandsilber, dem Endprodukt des Hüttenprozesses, berechnet wurde. Mit Ausnahme von einer Periode in der letzten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde bis kurz nach 1800 fast alles Brandsilber zur Ausmünzung geliefert, seit 1628 in die königliche Münze in Christiania (Oslo), die 1686 nach Kongsberg übersiedelte, und die noch im Betrieb ist (2007). Etwas Silber in der Statistik kam auch vom silberhaltigen Hüttenkupfer, das auch in der Hütte in Kongsberg erzeugt wurde, und meistens zur Münze ging. Nicht alles Silber wurde geschmolzen und in den Feinsilberangaben eingeschlossen. Einzelne besonders schöne oder interessante Mineralienstücken – oft krystalliertes gediegenes Silber in Form von Drahtsilber u. dgl. – wurden in der Hütte zur Seite genommen und als Handsteine zu Besuchern, Königen usw. verkauft oder geschenkt. Der Silberinhalt der einzelnen Stücke wurde ggf. nach gewissen Regeln geschätzt, als Grundlage für die Festlegung des Verkaufspreises. In den hier publizierten Angaben ist Feinsilber sowohl von Brandsilber, Hüttenkupfer und Handsteinen eingeschlossen, so weit Daten davon bekannt sind. Früher habe ich fast identische Angaben für die Zeit bis 1805 präsentiert und kommentiert (Berg 1988). Deichman, der auch Produktionsziffer von Röros publizierte (vgl. Z233), gibt die Quellen für seine Angaben nicht an. Entsprechende Listen befinden sich in seinem Privatarchiv (Deichmanske Bibliotek Oslo, fol. 45). Vielleicht basierte er sich wenigstens z. T. auf ziemlich leicht zugänglichen Angaben in den Hauptrechnungen des Silberbergwerk. Diese sogenannten Bergkassenrechnungen sind für die Zeit nach 1694 noch im Werksarchiv erhalten, zusammen mit verschiedenen anderen Rechnungen, die zurück bis zum Anfang des Bergbaus 1623 reichen. Eine parallelle und ausfüllende Serie mit Bergkassenrechnungen ist im Archiv der Rentekammer erhalten (im Werksarchiv fehlen bis 1761 12 Jahre, danach bis 1800 ist nur 1799 vorhanden). Die Basis für die Angaben in den Bergkassenrechnungen sind die monatlichen Produktionsrechnungen der Silberhütte in Kongsberg, die sog. Schmelzbücher, die zurück bis zum Anfang der Verhüttung des Kongsberger Silbers erhalten sind (1624), zwar auch nicht lückenlos. Hier sind die verschiedenen metallurgischen Prozesse in Einzelnheiten von Tag zu Tag dokumentiert, mit den abschliessenden Feinbrennungen des Silbers, wie auch Analysen vom Feinsilberinhalt der Brandsilberstücke. Angaben sowohl über Brandsilber als Feinsilber für die einzelnen Monaten sind danach in den jährlichen Bergkassenrechnungen eingeschlossen und summiert. Dazu wurde auch silberhaltiges Kupfer als Nebenprodukt verhüttet, und der Feinsilberinhalt im "Hüttenkupfer" ist als Ergänzung zu den monatlichen "Silberposten" auch in den Bergkassenrechnungen angegeben. Ich habe die Bergkassenrechnungen von 1711 und 1712 und von 12 Jahren in der Periode 1736-1757 untersucht. Die Angaben von Deichman stimmen für alle diese Jahre völlig übereins mit den Angaben in den Bergkassenrechnungen. Eine Besonderheit muss jedoch genannt werden. Deichmans Angaben sind in Mark – Lot – Quentchen – Ort gegeben. Dass ist auch der Fall in den Bergkassenrechungen 1711 und 1712, aber die Angaben in den von mir bekannten Schmelzbüchern und Bergkassenrechnungen um die Mitte des 18. Jahrhunderts sind in Mark - Lot – Grän, wie auch bei Thaarup für die Zeit nach 1772. Vielleicht nutzte trotzdem Deichman andere Quellen als diese Rechnungen? Ich habe auch Akten von einer mehr unsicheren Periode untersucht, nämlich 1673 bis 1687. Von 1673 bis 1683 war das Silberbergwerk im Privatbesitz von Heinrich Müller, danach erfolgte die endliche Übernahme vom dänisch-norwegischen Staat und eine Reorganisierung des Betriebs nach einer Krise im Anfang und in der Mitte der 1680er Jahren (in der Periode 1628 bis 1661 war das Werk auch privat, aber der König war damals einen Grossgewerke). Produktionsangaben sind in den Bergzehnterechnungen der Rentekammer für die Jahren 1680 bis 1687 gegeben. Diese Zahlen sind insgesamt etwa 1225 Mark oder 3,2 % geringer als die Angaben von Deichman, die trotzdem hier ungeändert publiziert werden, als wir nicht feststellen können, ob seine Datengrundlage besser war als die Alternative. (Die jährlichen Abweichungen variierten stark, ausschlaggebend war das Jahr 1685 mit 986 Mark höher bei Deichman.) Münzrechnungen von den Jahren 1673 und 1678-1679 stimmen besser übereins mit den Angaben von Deichman, die insgesamt für diese drei Jahren nur 0,5 % höher sind. Mit Ausnahme von einer dreissigjährigen Periode in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (1763-94) wurde fast alles Silber (und Hüttenkupfer) zu Vermünzung abgeliefert, worüber fast lückenlose Rechnungen vorhanden sind (Rentekammeret, vgl. Rönning 1986: 211ff und passim). Über den Handsteinhandel wurden besondere Rechnungen gemacht, und die jährlichen Summen des davon berechneten Feinsilberinhalts sind für viele Jahre – aber nicht für alle – in den Bergkassenrechnungen und danach in den statistischen Publikationen gegeben. Bei Deichman (1777) und nach ihm Thaarup (1794) fehlen Angaben über Handsteine für die Periode 1673-1693 und für Einzelnjahre (1699, 1703, 1708, 1716, 1718, 1719 – vielleicht wurden in diesen Jahren keine Handsteine verkauft), und entsprechende Angaben haben wir für die Periode nach Thaarups Publikation (d.h. nach 1792) nicht bearbeitet vorhanden. Nach den zugänglichen Angaben war der gesamte Feinsilberinhalt in den Handsteinen 1624-1792 etwa 1320 kg oder 0,26 % der gesamten Produktion. (Die Bergzehntrechnungen 1680-1687 geben auch Daten über Handsteine, die bei Deichman fehlen, mit insgesamt 97,7 Mark Feinsilber, 0,25 % der Gesamtproduktion nach diesen Angaben. Deichmans Angaben sind aber hier angegeben, ohne diese Daten über Handsteine.) Nicht alles Silber von Handsteinen ist in den Produktionsangaben gekommen. Z.B. bekam der König Friedrich V. bei seinem Besuch in Kongsberg 1749 viele Handsteine mit insgesamt über 26 Mark Feinsilber, und sein Oberhoffmarschall von Moltke bekam auch einige mit über 4 Mark, ohne dass dieses Silber in den Produktionsangaben kam. Bei der Produktionsstatistik ergibt sich eine Unregelmässigkeit in der Periode etwa von 1730 bis 1770, als ein Bergwerk bei Konnerud nahe an die Stadt Drammen, 40 km von Kongsberg, betrieben wurde. Dieses kleines Bergwerk produzierte Silber, Blei und Kupfer, und musste laut seinen Privilegien das Hauptprodukt Silber zur Bergkasse in Kongsberg zu festgesetzten Preisen abgeben, und damit kam das Silber in den königlichen Bergkassenrechnungen. Nach Untersuchungen in einigen Bergkassenrechnungen kann nun festgestellt werden, dass dieses Silber in den Gesamtangaben eingeschlossen ist, die als unsere Datengrundlage dienen. Nach zeitgenössischen Angaben war die Silberproduktion von Konnerud von 1736 bis 1770 insgesamt 29 565 Mark 11 Lot oder 6915 Kilogramm, d.h. dass die eigentliche Produktion bei Kongsberg in dieser Periode von den Konnerud-Lieferungen in unserer Statistik mit 3,5 % erhöht worden ist. Die Zahlen variierten natürlich von Jahr zu Jahr. Unter vier untersuchten Jahren war die grösste Erhöhung der Silberproduktion durch das Konnerud-Silber 9,2 % (1739), die kleinste 1,8 % (1751). Auch Silber von einigen andere privaten Gruben in der Gegend wurde in den Bergkassenrechnungen eingeschlossen. Wir kennen nicht die genauen Zahlen von Metall von diesen Gruben, sie waren aber unbedeutend und die Quantitäten mussen offenbar sehr klein gewesen sein. Im grossen und ganzen können wir feststellen, dass die hier publizierten Angaben ziemlich zuverlässig für die allgemeine Entwicklung der Produktion in Kongsberg bis 1805 sind. Die Angaben sind zwar nicht 100 % sicher für alle Jahre, besonders sind einige Jahre im 17. Jahrhundert etwas unsicher. Aber im 18. Jahrhundert haben Stichproben von den offiziellen Produktionszahlen in den Archiven die Angaben in der statistischen Literatur völlig bestätigt. Für eine Periode zeigte es sich zwar, dass nicht nur Silber von Kongsberg darin berechnet war. Nach der offiziellen Stillegung des Silberbergwerks 1805 wurden doch eine Grube, einige Pochwerke und die Silberhütte weiter vom Staat in kleinem Masstab betrieben. Die Hütte bearbeitete auch Erze aus einigen privaten Silbergruben. Die Produktionszahlen von allen diesen Betrieben sind gesamt aufgegeben, als getrennte Angaben noch nicht vorhanden sind. Nach der Wiederaufnahme des Silberbergwerks 1816 (offiziell, aber tatsächlich im Juli 1815) sind bis 1877 die offenbar gut bearbeiteten Angaben von dem Direktor des Silberbergwerks C. F. Andresen (1879) benutzt. Für diese Zeit gibt es auch andere publizierte Reihen z. B. in den Berichten von verschiedenen Untersuchungskommisionen, die z.T. abweichende Angaben erzeigen. Jährliche Produktionsdaten sind auch in den Jahresberichten des Silberbergwerks ab 1837 veröffentlicht. Ab 1879 sind statistische Angaben im Standardwerk zur Geschichte des Silberbergwerks von K. Moen (1967) benutzt. Diese Angaben sind gegen ältere statistische Angaben im Archiv des Bergwerksmuseums Kongsberg und andere Angaben z.B. von Kommissionen kontrolliert. Die Angaben basieren sich alle auf die Jahresberichte, doch sind sie unabhängig von einander ekstrahiert. Bei fehlender Übereinstimmung und in anderen Zweifelfällen sind Moens Angaben gegen die Jahresberichte kontrolliert und ggf. korrigiert. Es handelt sich in beiden Fällen um rechnungsführte Produktion. Für einzelne Jahre gibt es ziemlich grosse Abweichungen gegenüber der tatsächlichen, physischen Produktion. Solche Übertragungen von Teilen der Produktion von Jahr zu Jahr gründeten sich besonders auf Rücksichten zum Etat. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und im frühen 20. Jahrhundert wurde wiederum Erze von privaten Silbergruben in der Kongsberger Silberhütte verhüttet. Das davon stammende Silber ist diesmal nicht in den Angaben von Silber aus den eigenen Gruben des Silberbergwerks eingeschlossen. Angaben von Silber aus verkauften Handsteinen ist ab 1816 doch nicht eingeschlossen. Zur Bergbaugeschichte Kongsbergs: Nach einigen kurzfristigen Versuchen mit Bergbau im 15. und 16. Jahrhundert, begann der Bergbau auf Silber in Kongsberg im Oktober 1623, und die Verhüttung das nächste Jahr. Die überlieferten Produktionsangaben fangen dann an, und laufen fast lückenlos bis zum letzten Silberschmelzen am 13. Februar 1958. Der Verlauf der Produktion in der ersten Betriebsperiode 1623-1805 zeigt deutliche Phasen, die teilweis typisch für Bergbau sind, teilweis aber eigenartig. In groben Zügen folgt der Verlauf eine allgemeine Entwicklung solcher Wirtschaftszweige, mit einer langdauernden Steigerung der Produktion bis zu einer Kulmination (1768), gefolgt von einem ernsthaften Fall. Diese allgemeine Tendenz ist doch von zwei Niedergangsphasen oder sogar Krisenphasen unterbrochen, damit man auch sagen könnte, das der typische "Wachstum-Krisen-Verlauf" sich dreimal wiederholt, aber jedesmal auf einer höheren Ebene:
Bei der Interpretation dieser langen Phasen ist es wie immer schwierig den Einfluss allgemeiner Faktoren von speziellen und lokalitätsbedingten Ursachskomplexen klar zu unterscheiden. Für Silber als Münzmetall darf man vielleicht mehr als bei anderen Waren annehmen, dass Preisschwankungen nicht jedenfalls für kurzfristige Änderungen ausschlaggebend waren, obwohl man auch Silberwerte gegenüber allgemeine Preisänderungen relativisiern muss, und in einer längeren Perspektive muss man die Wirkung relativer Preisänderungen auch von Edelmetall berücksichtigen. Bei einem Bergbaubetrieb wie zu Kongsberg waren abere "innere Faktoren" wie technische Änderungen und die Struktur der Grubenbetriebe zu jeden Zeiten grossen Änderungen unterworfen, die ausschlaggebend für die Produktionsentwicklung waren. Besonders wichtig war die Einführung des Pulverschiessens im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert, wobei die primäre Arbeitsoperation der Erzgewinnung eine weit mehr expansionsfähige Basis gegeben wurde, was vor allem die grosse Ausdehnung der Tätigkeit und der Produktion nach 1732 ermöglichte. Technische und lagerstättliche Faktoren waren auch zentral beim Niedergang der Produktion nach 1768, als viele von den wichtigsten Gruben eine Tiefe von 300-400 erreichten (die Tiefste 550 m, senkrecht vom Tage gemessen), wo die Wasserhaltung und die Erzförderung mit Wasserrad sehr schwierig war und eine weitere Verfolgung der Erzgänge in die Tiefe verhinderten. Die Lage wurde noch schlimmer als viele von den Erzgängen seinen Reichtum von Silber in etwa solchen Tiefen verloren. In der letzten Betriebsperiode 1816-1958 ist die Entwicklung mehr unregelmässig. Seit den späten 1820er Jahren wurden sehr reiche Silbervorkommen in der Königs Grube entdeckt, die für viele ergiebige Jahre sorgten. Die Produktion überstieg 1833 mit 9329 kg den früheren Maximum aus 1768 (8261 kg), obwohl die Anzahl von Arbeitern auf nur etwa ein Zehntel (ca. 400 gegen ca. 4000 um 1770) reduziert war, und wesentliche technische Änderungen nicht eingeführt waren. Nach grossartigen Innovationen und Investitionen kurz nach der Jahrhundertwende 1900 (Elektrizität, Bohrmaschinen, Benzinlokomotive u.s.w.) konnte die Produktion nochmals erweitert werden und reichte seinen Gipfel im Betriebsjahr 1915/16 mit fast 13 000 kg (d.h. rechnungsführte Produktion, die tatsächliche Produktion kulminierte 1914/15 mit 15 617 kg). Bisher hat die offizielle Geschichtschreibung mit einer Gesamtzahl für die Produktion von ca. 1 347 800 kg gerechnet (Moen 1967: 428), gewöhnlich abgerundet zu 1 350 Tonnen. Das wird sich kaum nach diesen neuen Untersuchungen ändern. Insgesamt ist beim Kongsberger Silberbergwerk nach den hier publizierten Produktionszahlen 1 352 206 kg Feinsilber (100 % Ag) produziert. Subtrahiert man davon die oben genannten angenommenen 6 915 kg aus Konnerud, bleibt eine Eigenproduktion von 1 345 291 kg Silber. Dazu kommen nicht eingeschlossene Mengen von privaten Silbergruben im alten Revier des Silberbergwerks nach 1816, die auch in der staatlichen Silberhütte verhüttet wurden. Die Verteiling zwischen staatlichen und privaten Betrieben von der in der Periode 1806-1815 insgesamt produzierten Menge von 9 008 kg Silber, die in unseren Angaben völlig eingeschlossen ist, bleibt unklar. Auf der anderen Seite fehlen Angaben von Silber in Handsteinen für die ganze Zeit nach 1792. Rechnen wir dass auch weiter wie vorher der Anteil des Silbers in Handsteinen sich auf 0,26 % beträgt, gäbe dass eine zusätzliche Menge von etwa 2 167 kg Silber. Dazu kommen in Prinzip unkalkulierbare Mengen von Silber, dass zu jeder Zeit gestohlen wurde.
Reihe Z002:
Verbrauch von Talch (Unschlitt) beim Kongsberg Silberbergwerk, 1686-1805
Talch oder Unschlitt wurde zur Beleuchtung in offenen Lampen benutzt. Das Silberbergwerk kaufte Talch wie andere Materialiensorten zum grossen Teil von Kaufleuten in Drammen, Christiania (Oslo) und anderen Städten. Einzelne Bauern konnten auch kleinere Quanta gelegentlich verkaufen, als sie bei den Märkten in der Bergstadt eintrafen, besonders am Sommermarkt. Im 18. Jahrhundert wurden grosse Lieferungen von den Bauern im westlichen Teil Norwegens organisiert. Die Bauern brachten das Talch auf Saumrossen über die Hochgebirgsebene Hardangervidda, wo auch Vieh und andere Waren zum Markt in der Bergstadt transportiert wurden. Die Entwicklung der Lieferungen von Talch zeigt deutliche Wachstums- und Niedergangsphasen:
1) 1686-1724 (38 Jahre): Wachstum – 3,5-mal Verdoppelung der Lieferung. Erweiterung des Bergbaus, aber nicht im gleichen Masstab. Vermutlich bessere Organisierung der Lieferungen. 2) 1724-1728 (4 Jahre): Starker Fall – Likviditätsprobleme und daher vermutlich Wegfall des Zutrauens unter den Lieferanten. 3) 1728-1749 (21 Jahre): Wachstum bis etwa zum früheren Gipfel. 4) 1749-1756 (7 Jahre): Starker Fall – schwierig zu interpretieren, der Umfang des Bergbaus hält sich ziemlich stabil, und es ist eigentlich keine Krise wie in den 1720er Jahren. 5) 1756-1770 (14 Jahre): Wachstum, die früheren Maximalwerten werden aber nicht überschritten. Der Bergbau expandierte in dieser Periode bis zur Kulmination um 1770. 6) 1770-1800 (30 Jahre): Gradueller Niedergang, mit Plateauphase inzwischen. Krise und Einschränkung des Bergbaus, der Bedarf an Talch wird weniger.
Als Alternative zu Talchlampen kamen im 18. Jahrhundert Fackel, die mehr oder weniger mutwillig – wegen der Brandgefahr – von der Leitung zugelassen wurden, aber nur auf brandsicheren Stellen. Als die Anzahl von Bergarbeitern in den zwei letzten Dritteln des Jahrhunderts weit über die früheren Zahlen anstieg, musste man offenbar mehr und mehr nach Fackeln greifen, weil man nicht Talch genug für alle beschaffen konnten, wie es aus der Statistik ziemlich klar lesbar ist.
Reihe Z003:
Verbrauch von Schiesspulver (Schwarzpulver) beim Kongsberger Silberbergwerk, 1659-1805
Angaben über Verbrauch von Schiesspulver sind in verschiedenen Rechnungen geführt. Seit Mitte der 1680er Jahre haben wir leicht zugängliche Angaben in den besonders geführten Materialienrechnungen (vgl. die Anmerkungen zu Z002). Als die Einführung und die spätere Nutzung von Schiesspulver zentrale Thema in der technikgeschichtlichen Forschung über Bergbau in Kongsberg sind, hat der Verfasser das Verbrauch von Schiesspulver auch vor 1683 in den Rechnungen nachgeforscht. Meistens mussten die Angaben aus den monatlichen Schichtmeisterrechnungen Grube für Grube ausgeholt werden (vgl. Berg 1994/1998 mit vollständigen Quellenangaben). Die Gewinnung von Erz und Gestein ist eine Hauptoperation im Bergbau, und technische Änderungen in diesem Gebiet sind bedeutende Faktoren in der Entwicklung der ganzen Montanindustrie (wie später Dynamit, Bohrmaschinen). Pulverschiessen im Bergbau ist in Europa seit 1617 (Le Thillot, Frankreich) bekannt, diese wichtige neue Gewinnungstechnik hat sich aber nicht überall schnell etabliert. Wie Christoph Bartels gezeigt hat, wurde das Pulverschiessen am Harz relativ schnell nach seiner Einführung 1632 die dominierende Gewinnungstechnik, mit grossen Wirkungen für den Aufschwung des Bergbaus. Es waren mehrere hemmende Faktoren in der allgemeinen Rezeption dieser Technik. Das Sprengen selbst war destruktiv und gefährlich sowohl für die Menschen als für die Grubenanlagen und musste kontrolliert werden. Die Herstellung von Bohrlöchern durch Böhrer von Schmiedeeisen war arbeitsintensiv und schwierig, besonders im festen Gestein wie gewöhnlich z.B. zu Kongsberg. Die Grubenräume waren teilweis sehr eng, besonders bei Bergbau auf schmalen Erzgängen wie zu Kongsberg, eine besonders nachteilige Bedingung für die frühe Sprengtechnik hier. Die Alternative Gewinnungstechnik, das Feuersetzen, wurde im grossen Masstab hier benutzt und wurde lange offenbar vorgezogen. Handarbeit mit Schlegel und Bergeisen kam auch vor, wurde aber im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts aufgegeben. In Norwegen planierte man Versuche mit Pulverschiessen schon im 1643, nach eingehenden Forschungen der Quellenmaterial lässt sich doch keine Realisierung dieser Pläne nachweisen. Die erste belegte Schiessarbeit in Norwegen ist 1655 bei einer kleinen Kupfergrube in Westnorwegen (Kvinnherad) nachgewiesen. Schiesspulver wurde in Kongsberg nachweislich erstmals 1659 benutzt, bei einer Sprengarbeit übertage, danach nur versuchsweise auch untertage in den folgenden zwei Jahrzehnten. 1681 versuchte die Leitung die neue Sprengtechnik auf eine festere Basis zu organisieren, es war aber nicht sehr erfolgreich. Die spätere Entwicklung zeigt auch wiederholte Versuche auf Expansion dieser Technik, gefolgt von Rückschlägen. Seit etwa 1713 war es immer schwieriger dem expandierenden Bergbau mit grösseren Mengen von Holz zum Feuersetzen zu versorgen, und immer mehrere Arbeiten mussten mit Pulverschiessen belegt werden. Die Sprengmethode war auch mehr sicher geworden, nachdem Lettenbesatz statt Schiesspflöcke von Holz 1711 eingeführt wurde. Der Bergbau expandierte bis 1724, danach folgte eine Krise. 1732-33 kam eine neue Betriebsleitung aus Deutschland, und Erweiterung des Pulverschiessens auf Kosten des Feuersetzens war ein Programm dieser neuen Beamten. Schlegel- und Eisenarbeit wurde zu dieser Zeit fast völlig aufgegeben. Eine Pulvermühle wurde 1734 gegründet, damit das Bergwerk sich selbst mit Schiesspulver versorgen konnte. Das Schmiedewesen wurde umorganisiert und das Feuersetzen praktisch verdrängt von vertikalen Arbeiten wie Gesenke und Strossen, und zu horizontalen Arbeiten wie Feldörten, Querschlägen und Stollen allein hingewiesen. Zu solchen Arbeiten wurde Feuersetzen z.T. bis 1890 benutzt, es verlor nur endlich im Wettbewerb mit der Sprengarbeit, nachdem Dynamit in den Jahren nach 1872 Schiesspulver ersätzte. Das Verbrauch von Schiesspulver kulminierte gleichzeitig mit der Anzahl von Arbeitern beim Silberbergwerk (4000 in 1770). Ein sehr starker Fall traf in den wenigen Jahren von 1778 bis 1783 ein – eine Halbierung in nur fünf Jahren. Das war ein Ergebnis einer Sparkampagne unter der Leitung eines dafür besonders eingesätzten Bedienten, des "Oberschiessers". Dazu wurden 1776 Beladung mit Räumnadel anstatt ausgebohrter Schiessröhre eingeführt. Die Einsparungen wurden doch schliesslich von der Leitung als übertrieben beurteilt. Viele Sprenglöcher waren so schwach mit Schiesspulver beladen, dass sie beim Abschiessen versagten und kein oder wenig Gestein lossprengten. Die schwere Arbeit mit dem Bohren war dann vergeblich gemacht. Nach Aufgebung der extremen Sparkampagne zeigt die Kurve über das Schiesspulververbrauch einen mehr stabilen Verlauf. (Berg 1994/1998)
Reihe Z004:
Verbrauch von Eisen (Schmiedeeisen) beim Kongsberger Silberbergwerk, 1686-1805
Zur Quellenlage, vgl. die Anmerkungen über die Materialienrechnungen zu Z002. Eisen war einer der wichtigsten Materialien im Bergbau, und die Bergwerke waren grosse Abnehmer der Eisenproduktion in der frühen Neuzeit. Eisen wurde bei Werkzeugen zur Gewinnung von Erz und Gestein im grossen Masstab eingesetzt, und der tägliche Verschleiss bei der Bearbeitung des festen Gesteins war gross. Bergeisen und Bergböhrer mussten jeden Tag wieder zur Schmiede. Obwohl Holz und Stein die wichtigste Baumaterialien waren, wurde auch viel Eisen zu Bauzwecken in den Gruben und am Tage benutzt, zu Nagel, Beschläge usw. Besonders bei den grossen Maschinenanlagen wurden viel Eisen benutzt (Wasserradtechnik, Wasserkunst/Pumpenwerke, Kehrräder zur Schachtförderung von Erz und Gestein, usw.) Der Verlauf des Eisenverbrauchs folgt eine allgemeine Entwicklung: Zunächst relativ langsames Wachstum bis etwa 1712, danach ziemlich schnelles Wachstum bis 1724. Diese Entwicklung fällt mit der Erweiterung des Pulverschiessens zusammen und es ist zu vermuten, dass ein Verbrauch von weit mehr Bohreisen als vorher in dieser Entwicklung ausschlaggebend war. Dasselbe trifft zu nach 1732, es wurde aber in den folgenden zwei Jahrzehnten auch sehr viele neue Maschinen gebaut, die auch viel Eisen benötigten. Mit Ausnahme von ausserordentlichen Auslieferungen von Eisen 1737, wurde den Gipfel des Eisenverbrauchs schon 1750 erriecht – d.h. schon 20 Jahre vor der Kulmination des Betriebs. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ist diese Kurve weit mehr stabil als andere Materialienkurven. Die fehlende Kulmination diese Kurve in den Jahren um 1770 kann vielleicht durch fehlende Investitionen in Maschinanlagen usw. erklärt werden.
Reihe Z005:
Verbrauch von Stahl beim Kongsberger Silberbergwerk, 1683-1805
Zur Quellenlage, vgl. die Anmerkungen über die Materialienrechnungen zu Z002. Stahl war zu diesen Zeiten ziemlich kompliziert herzustellen und daher sehr teuer im Vergleich mit Schmiedeeisen. Stahl wurde darum nur zu besonderen kleinen Teilen von Werkzeugen, Beschlägen usw. benutzt, die für Verschleiss sehr ausgesetzt waren. Z.B. wurden Kronen oder Bohrköpfe von Stahl zu Bohrstangen von Schmiedeeisen geschweisst, Stahl wurde in Lager für rotierende Wellen eingelegt, zu Spitzen in Bergeisen usw. Das Verhältnis zwischen Eisen und Stahl ist durch die ganze Periode im Durchsnitt 25:1. Der Verlauf der Kurve für Stahl folgt in grossen Zügen die Kurve für Eisen, auch für Stahl kulminierten die Auslieferungen weit vor der Betriebskulmination 1770 (Gipfel 1759). Eine Abweichung gegenüber der Kurve für Eisen ist der Niedergang nach 1781, der allerdings die übrige Krisenzeichen und der Kontraktion des Betriebs dieser Zeit im allgemeinen folgt.
Reihe Z006:
Verbrauch von Salpeter beim Kongsberger Silberbergwerk, 1735-1805
Zur Quellenlage, vgl. die Anmerkungen über die Materialienrechnungen zu Z002. Salpeter war das Hauptmaterial zur Produktion von Schiesspulver, das seit 1734 mit der Gründung der Pulvermühle beim Silberbergwerk in Kongsberg erzeugt wurde. Die Kurve folgt logisch die Kurve des Schiesspulvers (vgl. Z003). Salpeter musste überwiegend aus dem Ausland durch Kaufleute gekauft werden.
Reihe Z007:
Verbrauch von Schwefel beim Kongsberger Silberbergwerk, 1723-1805
Zur Quellenlage, vgl. die Anmerkungen über die Materialienrechnungen zu Z002. Schwefel wurde beim Anzünden von Sprenglöchern benutzt. Es ist vielleicht zufällig dass die ersten – kleinen – Angaben gerade in 1723 auftauchen. Wichtig wurde Schefel vor allem als Rohmaterial zur Produktion von Schiesspulver, das seit 1734 mit der Gründung der Pulvermühle beim Silberbergwerk in Kongsberg erzeugt wurde. Die Kurve folgt logisch die Kurve des Schiesspulvers und des Salpeters (vgl. Z003, Z006).
Reihe Z008:
Verbrauch von Schwefeldraht beim Kongsberger Silberbergwerk, 1749-1805
Zur Quellenlage, vgl. die Anmerkungen über die Materialienrechnungen zu Z002. Schwefeldraht wurde beim Anzünden von Sprenglöchern benutzt. Die Entwicklung ist einen Indikator für die Anzahl von Sprenglöchern – mehr als z.B. für die Menge von Schiesspulver, als die durchschnittliche Beladung von Löchern sich freilich ändern konnte. Die Kurve ist seit etwa 1762 nicht sehr abweichend von der Kurve über Schiesspulververbrauch, und danach von den über Salpeter und Schwefel (vgl. Z003, Z006, Z007). Aber der Anfang der Kurve zeigt etwas besonderes, mit der Kulmination der ganzen Kurve schon 1750, mit einem folgenden starken Rückgang bis 1762. Diese Entwicklung ist nicht beim Schiesspulververbrauch zu spüren. Diese Tatsache zeugt wahrscheinlich von einer Umgestaltung des Bergbaus, mit Aufgebung des Tiefbaus und Erweiterung des Bergbaus in tagenahen Bauen, die sehr weit waren und daher förderten weniger Löcher per Kubikmeter, aber offenbar mehr Schiesspulver per Loch.
Reihe Z009:
Verbrauch von Schiesspapier beim Kongsberger Silberbergwerk, 1686-1805
Zur Quellenlage, vgl. die Anmerkungen über die Materialienrechnungen zu Z002. Schiesspapier wurde beim Anzünden von Sprenglöchern benutzt. Das Papier wurde mit nassem Schiesspulver eingeschmiert und getrocknet. Es wurde oben ins Loch gesteckt, mit einem Faden von Schwefeldraht dazu befestigt. Die Entwicklung ist wie die Kurve für Schwefeldraht (vgl. Z009) ein Indikator für die Anzahl von Sprenglöchern. Der Verlauf ist vergleichbar mit der Kurve für Schwefeldraht, mit der Kulmination der ganzen Kurve in 1750, und mit einem darauf folgenden starken Rückgang. Dieser Rückgang bestätigt die Annahme bei Z008, die auf Basis der Umgestaltung des Bergbaus gegeben wurde.
Reihe Z010:
Verbrauch von Hanfseil (Förderseil) beim Kongsberger Silberbergwerk, 1730-1805
Zur Quellenlage, vgl. die Anmerkungen über die Materialienrechnungen zu Z002. Hanfseil wurde als Förderseil in den Schächten benutzt, zunächst nur bei Haspeln, später auch bei den Kehrrädern – den dobbelt beschaufelten Wasserrädern. Gerade diese technische Entwicklung prägt vor allem dem Verlauf der Kurve. Bis zur Mitte der 1760er Jahren ist der Verbrauch von Hanfseil ziemlich stabil und sehr gering im Vergleich mit der folgenden Entwicklung, mit etwa einer vierfacher Verdoppelung in nur vier Jahren 1765-69 und mit einer späteren Verdoppelung nur von einem Jahr bis zum anderen 1776-77. Die vier benutzten Fördereinrichtungen in Kongsberg waren Haspel (seit dem Anfang 1623), Pferdegöpel (seit 1670), Kehrrad (seit 1727) und Trittrad (seit 1753). Die zwei kräftigeren Maschinen nutzten ursprünglich Eisenketten als Förderseil. Der Pferdegöpel wurde nur bis zu einer Tiefe von etwa 200 m benutzt. Als der Bergbau Schachttiefen von etwa 300 Meter erreichte, wurden die Eisenketten zu schwer und zerbrachen. Hanfseile wurden in Slovakien benutzt, Lederseile in Schweden. Sowohl Hanf als Leder waren am Harz um 1750 versucht, aber mit schlechten Ergebnissen. Drahtseile wurden erst im 19. Jahrhundert eingeführt. Versuche mit Hanfseilen bei Kehrrädern in Kongsberg kennen wir von den Jahren um 1770. Offenbar begannen sie etwa 1766-67. Der Durchbruch kam aber erst zehn Jahre später, nachdem der neue Oberberghauptmann seit 1775, Jörgen Hiort, eine erneute Konzentration um des Tiefbaus als einen wichtigen Punkt in seinem Krisenbewältungungsprogramm festlegte. Gleichzeitig konnte man Lieferungen von einer neuen Reperbahn in Christiania (Oslo) sichern. Tritträder wurden abgeschafft. Die Kurve folgt nicht dem allgemeinen Rückgang des Betriebs gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Der Bergbau wurde grösserteils in die Tiefe fortgesetzt, und der Bedarf an Hanfseil in den Hauptgruben wurde damit eher grösser mit der Zeit. Der Maximalverbrauch wurde dann so spät als 1795 mit fast 20 Tonnen erreicht.
Reihe Z011:
Verbrauch von Leder beim Kongsberger Silberbergwerk, 1770-1805
Zur Quellenlage, vgl. die Anmerkungen über die Materialienrechnungen zu Z002. Leder wurde vor allem als Ventilmaterial in den Saug- und Hebepumpen in den Grubenschächten benutzt. Leder wurde in verschiedenen Qualitäten und Formen eingekauft, gewöhnlich von Kaufleuten und zu dieser Periode nach Auktion. Die drei ausgelieferten Qualitäten beim Anfang der Periode waren Puntleder, Pumpenscheiben und "Tuggen", die zwei letzten Typen waren mehr oder wenig fertig bearbeitete Pumpenventilen und wurden in Anzahl und nicht nach Gewicht gerechnet. Dazu kommt seit 1774 sogenanntes "geschmiertes" Leder, das in Haute gerechnet wurde. In den hier publizierten Angaben ist seit 1770 nur Puntleder gegeben, das in Schalpfund gerechnet wurde, samt seit 1774 auch sogenanntes "norwegisches" Leder, und seit 1786 auch "aluniertes" Leder. Die Gesamtzahlen für die Periode verteilt sich in folgender Weise:
Die Kurve folgt wie die Kurve für Hanfseil nicht dem starken allgemeinen Rückgang des Betriebs gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Zwar wurden einige Gruben stillgelegt, andere aber wurden immer tiefer. Einschränkungen von der Belegschaft erfolgten vor allem in der Erzaufbereitung durch Innovation – Einführung der "ungarischen Pochmethode". Der Bergbau wurde grösserteils in die Tiefe fortgesetzt. Das Maximum der Kurve wurde 1793 erreicht, d.h. etwa gleichzeitig mit dem Maximum des Hanfseilverbrauchs (1795).
Reihe Z012:
Einkäufe von Blei beim Kongsberger Silberbergwerk, 1684-1813
Zur Quellenlage, vgl. die Anmerkungen über die Materialienrechnungen zu Z002. Blei wurde in der Verhüttungsprozess benutzt. Die Kurve zeigt sehr grosse jährliche Schwankungen, als Blei teilweis in grösseren Parteien eingekauft wurde, und die Einkäufe nach Gelegenheit gemacht werden mussten. Einige Jahren wurde überhaupt kein Blei eingekauft. Das Blei wurde meistens nach Auktion von Kaufleuten in Norwegen eingekauft, die es vermutlich zum grossen Teil von England beschafften, obwohl wir keine sichere Auskünfte darüber haben. Viele grosse norwegische Kaufhäuser hatten engen Beziehungen zu England wegen des Holzhandels. Von 1748 bis 1791 das Blei als "englisches Blei" bezeichnet (danach aber neue Hand in den Rechnungen!). Nur wenig Blei wurde in Norwegen produziert, in der Periode etwa 1730 bis 1770 bei Konnerud (Drammen), dieses Bergwerk lieferte aber nachweisbar nur kleinere Parteien in den Jahren 1739, 1740 und 1742. Die Kurve folgt aus natürlichen Gründen in grossen Zügen der Produktionskurve von Silber (vgl. Z001). Das Maximum wurde aber schon 1735 mit etwa 330 Schalpfund ( 165.000 kg) erreicht. In den Jahren 1728 bis 1737 war Fabricius in Kopenhagen der dominierende Lieferant. Diese Zeit um 1730 zeigt deutliche Abweichungen im Verhältnis zwischen Blei und Silber, die unter den Kommentaren zum Verbrauch (Z229) weiter diskutiert wird.
Reihe Z029:
Verbrauch von Blei beim Kongsberger Silberbergwerk, 1686-1815
Zur Quellenlage, vgl. die Anmerkungen über die Materialienrechnungen zu Z002. Blei wurde im Verhüttungsprozess benutzt. Daher folgt die Kurve in grossen Zügen die Produktionskurve von Silber (vgl. Z001). Im Durchschnitt wurde in der Periode 1687 bis 1800, als die Daten vollständig vorliegen, eine relative Menge von 14,5 Kilogramm Blei per Kilogramm erzeugtes Feinsilber im Hüttenprozess verbraucht – obwohl vieles Blei in der Form von Bleiglätte und Herdblei im Prozess wiederverbraucht wurde. Das Verhältnis zwischen Blei und Silber war aber nicht konstant. Einige Jahren und Perioden zeigen grosse Abweichungen. Besonders hoch (über 20 kg per kg Silber) war der relative Bleiverbrauch in Einzelnjahren wie 1688, 1713, 1715, 1796 und 1797, und vor allem in der Periode 1724 bis 1737. Das Jahr 1734 erreichte der Bleiverbrauch fast genau dieselbe Höhe als bei der Kulmination der Silberproduktion 1768 (223.794 bzw. 224.175 Schalpfund), obwohl im erstgenannten Jahr nur 55% der Silberproduktion in 1768 erzeugt wurde. Diese Abweichungen sind schwer zu erklären, vielleicht liegt es an metallurgische Besonderheiten in diesen Jahren, die wir nicht kennen. Es mag sein, dass die Erzgrundlage in der Periode um 1730 etwas besonders war, aber es ist nicht wahrscheinlich. In jedem Fall ist es als eine Hypothese anzunehmen, dass die folgenden grossen Einsparungen im relativen Bleiverbrauch auf metallurgische Rationalisierungs¬massnahmen zurückzuführen seien. Diese Zeit stellt sich dann nach diesen quantitativen Analysen als eine interessante Untersuchungsperiode für künftige Forschung mit dem Hüttenwesen als Thema vor.
Reihe Z232:
Falun, Rohkupferproduktion in Schiffspfund Berggewicht, 1546/1568-1810
Rohkupfer ist das Produkt der vielen meist privaten Kupferhütten bei Falun, die mit Erz vom "Grossen Kupferberg" versorgt wurden. Man schätzt den Metallinhalt des Rohkupfers zu etwa 90% Cu. Seit dem frühen 17. Jahrhundert wurde das meiste Rohkupfer in Garhütten ausserhalb Falun raffiniert, und grosse Anteile der Produktion wurde exportiert. Vieles Kupfer wurde auch einheimisch abgesetzt, besonders zur Münzung. Seit 1546 sollte alles erzeugtes Rohkupfer beim Waage in Falun unter Aufsicht eines Beamten eingewogen werden, als Grundlage für neue Produktionsabgaben. Das Rohkupfer wurde in Schiffspfund Berggewicht gewogen, dieses Mass war etwas grösser als das Stockholmer Handelsgewicht, um Gewichtreduktionen bei Raffinierung und Transport zu berücksichtigen. Genaue Umrechnungswerte für die ganze Periode kann man nicht geben. Der Bergbau in Falun geht weit zurück, er ist urkundlich belegt seit dem Anfang unserer Untersuchungs¬periode (1288), zu welcher Zeit Bergbau und Verhüttung ordentlich organisiert wurden. Vermutlich wurde Kupfer schon Jahrhunderte früher gewonnen. Produktionsangaben sind vom Mittelalter unbekannt. Nur einige Angaben von lübischen Pfundzollisten 1368-69 und 1492-96 geben Andeutungen über die Grösse des Kupferausfuhrs, zum ersten Zeitpunkt etwa 500 bis 800 Schiffspfund, in den 1490er Jahren etwa 2000 Schiffspfund, die Jahren sind doch vermutlich nicht repräsentativ. Lübeck war Zentrum für den Kupferexport bis zu etwa den 1620er Jahren, als der Kupferhandel nach Westen verlegt wurde (Hamburg, Amsterdam). Nur seit 1546 gibt es ziemlich zuverlässige Produktionsangaben. Die Produktion war damals unbedeutend. Ein Produktionsanstieg kam im letzten Teil des 16. Jahrhunderts, und wieder im Anfang des 17. Jahrhunderts. Dann ging vermutlich das meiste Exportkupfer nach Spanien, der 1599-1626 zu praktisch reiner Kupferausmünzung übergangen war. Grosse Finanzierungskosten des schwedischen Staats als Kriegsbüsse zu Dänemark nach 1613 wurden teilweis mit Kupferexport gedeckt. Die anstiegende Produktion von Falun, mit seiner Kulmination um die Mitte und im zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, füllte eine Lücke die von reduzierter Produktion des Mansfelder und des ungarischen Kupfers seit dem letzten Hälfte des 16. Jahrhunderts gebildet war. Später kam Kupfer von Japan und von anderen Quellen, aber im 17. Jahrhundert hatte das schwedische Kupfer weitgehend einen grossen Einfluss auf den europäischen Kupfermarkt, obwohl es diskutiert ist, welche Rolle es eigentlich spielte. Schweden war ohne Zweifel der grösste Kupferproduzent in Europa, und Falun war ganz dominierend in Schweden, niemals mit unter 90 % der Gesamtproduktion. In der schwedischen Wirtschaft war zwar immer die Eisenerzeugung wichtiger, im 16. Jahrhundert auch der Silberbergbau. Besonders im 17. Jahrhundert war doch die Kupferproduktion von internationaler Bedeutung und wichtig für die Finanzierung der schwedischen Staatsmacht, gerade bei der Etablierung Schwedens als Grossmacht während und im Gefolge des Dreissigjährigen Krieges. Der Kausalzusammenhang zwischen Politik und Wirtschaft ist nicht eindeutig. Gewiss ist, dass der Staat die Expansion der Kupfererzeugung in der ersten Hälfte des Jahrhunderts durch verschiedene Massnahmen förderte. Bergbau und Hüttenwesen wurden 1637 unter der Aufsicht und Leitung des staatlichen "Bergskollegium" (etwa eines Oberbergamts) gestellt. Technische Änderungen trugen auch zur Expansion bei, besonders in der Metallurgie. Das Rohkupfer wurde jetzt weiter raffiniert zu Garkupfer durch Etablierung von besonderen Garhütten, eine neue Messingindustrie wurde auch gegründet. Wichtig für die Produktion war immer die innere Entwicklung des Bergbaus. Das Kupfervorkommen in Falun ist stark raumlich konzentriert. Die Erzgewinnung ging vor in ziemlich naheliegenden Abbauräumen, die einander mit der Zeit teilweis verbunden wurden, teilweis durch grössere oder mindere Brüche, die schliesslich eine grosse Pinge bildeten. Die Geschichte des Bergbaus im 17. Jahrhundert ist stark von solchen Pingenbrüchen bestimmt, und das endliche Zusammenbruch von drei naheliegenden Pingen zu einem grossen in 1687 markierte auch das Ende der grossen Produktionsepoche. Die reichsten Erzparteien waren aber auch dann zu Ende. Nach einem starken Niedergang der Produktion etwa von 1690 bis 1720, hält sich die Produktion ziemlich stabil weiter durch das 18. Jahrhundert. Obwohl die Preise wie immer bei Kupfer zu Zeiten stark variierten, haben diese Änderungen wahrscheinlich wenig zu den Produktionsschwankungen beigeträgt. Der Bergbau war im ganzen 18. Jahrhundert schwierig, und stand unter grosser Aufmerksamkeit von den leitenden Bergbehörden und von hervorragenden Technikern wie Christopher Polhem, der das Maschinenwesen bei der Grube stark innovierte. Der Tiefpunkt der Produktion kam am Ende der 1760er Jahren, vor allem nicht wegen Erzmangels aber wegen äusserer wirtschaftichen Umständen, vor allem der allgemeine Preisentwicklung. In den letzten Jahren des Jahrhunderts erreichten die Bergleute das Ende des grossen Kupferkiesvorkommens. Als es schon einige Jahre lang sich eingeengt hatte, fiel die Produktion stark seit 1793. Die Zeit um 1800 markiert daher auch für Falun eine natürliche Zäsur in der Geschichte des Bergbaus.
Reihe Z233:
Röros, Kupferproduktion in Schiff-, Lis- und Schalpfund, 1646-1844
Das Kupferbergwerk in Röros wurde 1644 gegründet und war seit 1646 in regelmässiger Produktion. Seit diesem Jahr liegen Produktionsangaben vor, doch für die ersten sechs Jahren nur als Gesamtzahlen für zwei dreijährige Perioden. Seit 1652 laufen dann die Angaben jährlich, obwohl die Angaben für die ersten 6-7 Jahrzehnte etwas unsicher sind. Mit Kupfer ist hier fast vollständig das gewöhnliche Endprodukt Garkupfer gemeint, d. h. nicht 100% rein metallisch Kupfer, aber viel reiner als z. B. das Rohkupfer von Falun (vgl. Z232). Nur geringe Mengen von Kupferblech wurden auch zu Zeiten erzeugt. Der Verlauf der Kurve ist von kurzfristigen und längerfristigen Schwankungen geprägt. Mit Ausnahme von einem Jahr 1671 kam die Produktion erst nach 1686 über 1000 Schiffspfund. Eine Krise kam um 1680 wegen Kriegshandlungen, als die Schweden 1678 og wieder 1679 Röros besetzten und das Werk zerstörten. Wie bei Kongsberg, wurde das Kupferbergwerk in der Mitte bzw. am Ende der 1680er Jahren neu organisiert, eine Grundlage für die spätere Expansion. Seit dann waren meisten der Besitzer und die führenden Kräften Bürger in Trondheim. Ein Bergamt für die mittelnorwegischen Bergwerken wurde 1689 in Trondheim gegründet. Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts war Röros das grösste Kupferbergwerk in Norwegen. Seit dann und im fast ganzen 18. Jahrhundert war Röros ein sehr gutes Geschäft für die Besitzer und durch den Produktionsabgaben auch für den dänisch-norwegischen Staat. Von 1711 bis 1720 war wieder Krieg in Skandinavien, und Kriegshandlungen 1718 zerstörten nochmals den Betrieb für viele Jahre, wie es in den Produktionsangaben lesbar ist. Nachdem die alten Vorkommen zum Teil ausgeschöpft wurden, fand man 1708 "Neue Storwartz", die Hauptgrube der nächsten zwei Jahrhunderte. Zwei andere wichtige Vorkommen wurden 1723 (Christianus Sextus) und 1735 (Königs Grube) entdeckt, diese Gruben waren auch wichtig für die weitere Expansion. Nachdem Pulverschiessen bei der Erzgewinnung schon seit 1657 benutzt war, wurde die neue Technik auch hier – wie zu Kongsberg (vgl. Z003) – nach etwa 1730 die dominierende Gewinnungstechnik, und die einheimische Produktion von Schiesspulver wurde gestärkt. Erzgewinnung durch Feuersetzen wurde mehr selten, und diese Technik wurde weniger benutzt als in Kongsberg. Holz war im Gebirgsgebiet um Röros schwierieger zu beschaffen und die zugänglichen Wälder im Revier mussten wegen des grossen Bedarfs an Holzkohle zu den Kupferhütten so viel wie möglich zum Köhlerei reserviert werden. Nach 1746 kam eine Periode mit Rückgang der Produktion, wahrscheinlich meistens von vorübergehenden Schwankungen des Erzlagers verursacht. Überschwammungen 1755 und 1760 trugen auch dazu bei. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts waren viele Schürfer im Revier tätig, und neue Vorkommen wurden entdeckt. Investitionen in Maschinen wurden auch gemacht, wie auch Massnahmen zur Verbesserung der Metallurgie. Die Produktion kulminierte 1774, sie fiel später bis zur früheren Lage im Anfang der 1790er Jahren, und stieg dann wieder ziemlich hoch. Zu diesen Kriegszeiten war es ein Hochkonjunktur, der gunstig auf diesen Zweig der Wirtschaft wirkte, bis Dänemark-Norwegen 1807 selbst in den Krieg hereingezogen wurde und die englische Blokade grosse Schwierigkeiten für den Handel schaffte. Es fällt auf, das die Produktionskurve in grossen Zügen ziemlich gut vergleichbar mit der Kurve von Silberproduktion in Kongsberg ist, mit einigen Ausnahmen (vgl. Z001). Bei diesen zwei grössten Bergwerke Norwegens stieg die Produktion schwach durch das 17. Jahrhundert, abgebrochen von Krisenerscheinungen um etwa 1680, gefolgt von einer stärkeren Expansion bis zu einer Blütezeit im frühen 18. Jahrhundert, abgebrochen von einer Krise in den Jahren etwa um 1720-1730, gefolgt von einer noch stärkeren Expansion bis zur Kulmination der Produktion bei beiden Bergwerken um 1770. Der folgende Rückgang wurde nur bei Röros von einem neuen Anstieg gegen die Jahrhundertwende abgebrochen, Kongsberg aber stürzte noch weiter ab.
Inhaltsangabe: Einleitung: Während der Vorbereitung auf die Weinbauprüfung im Rahmen der Diploma-Ausbildung der "WSET" (Wines and Spirits Education Trust) bin ich 2002 auf das Buch von Gladstone "Viticulture and Environment" gestoßen. In diesem Buch wird dargestellt, wie Weinbaugebiete anhand von Klimaparametern auf ihre Eignung zum Anbau spezifischer Rebsorten geprüft werden können. Dies erfolgt durch die Bestimmung der Wärmesumme, die der Rebe während der Vegetationsperiode für die physiologische Entwicklung zur Verfügung steht. Im umfangreichen Tabellenteil des Werks sind auch die Daten und die Bewertung der klimatischen Verhältnisse für den Weinbau in Wien angeführt. Die damals durchgeführte Überprüfung der Werte mit aktuellen Daten hatte ergeben, dass es zu einem Anstieg der Wärmesumme gekommen war. Zeitgleich erschien auch ein Zeitungsartikel, dass es durch die Klimaänderung zu einem Temperaturanstieg in Österreich gekommen war und die 90er Jahre die wärmsten waren, seit es Temperaturaufzeichnungen gibt. Das Thema hatte begonnen mich zu interessieren, und meine erste Arbeit war die Diplomarbeit für die WSET-Ausbildung mit dem Titel "Klimaänderung als Voraussetzung für das Österreichische Rotweinwunder". In dieser Abhandlung habe ich argumentiert, dass die Klimaänderung einen wesentlichen Beitrag zu den österreichischen Top-Rotweinqualitäten, die in der zweiten Hälfte der 90er Jahre entstanden sind, geleistet hat. Im Jahr 2004 habe ich mich entschlossen, die nun vorliegende Dissertation zu verfassen. Es war von Anfang an klar, dass ich dies auf meiner Alma Mater, der Wirtschaftsuniversität Wien tun möchte und thematisch hat sich das Institut für Angewandte Regional- und Wirtschaftsgeographie angeboten. Die Geographie hat sich schon immer als Brückenfach verstanden; seit jeher war die Geographie sowohl eine Natur- als auch eine Sozialwissenschaft. Das hat sich auch dadurch bestätigt, dass Herr Professor Christian Staudacher sofort bereit war, die Arbeit zu betreuen. Ich möchte ihm ganz besonders danken für die Anregungen und Gespräche, die mir immer wieder neue Perspektiven eröffnet haben und auch dafür, dass ich mich durch seine Anleitungen in meinem Forschungsvorhaben immer unterstützt und nie eingeschränkt gefühlt habe. Mein Dank gilt auch den wissenschaftlichen Mitarbeitern am Institut für die Anregungen, kritische Hinterfragung der Konzepte und Diskussionen im Rahmen der Seminare. Als Zweitbegutachterin habe ich eine anerkannte Meteorologin gewinnen können, Frau Professor Helga Kromp-Kolb. Sie hat sichergestellt, dass auch der meteorologische Teil der Arbeit in der notwendigen Breite und Tiefe abgehandelt werden konnte. Auch ihr gilt mein Dank, für ihre Anregungen, die kritische Auseinandersetzung mit meinen Ausführungen und ihre Bereitschaft, eine interdisziplinäre Arbeit zu betreuen. Herrn Doktor Herbert Formayer danke ich für seine Unterstützung bei der Analyse der Wetterdaten. Das Klima der Erde hat einen wesentlichen Einfluss auf die Lebensbedingungen von Menschheit und belebter Natur. Die atmosphärische Konzentration von Kohlendioxid, Methan und Distickstoffoxid hat seit 1750 durch menschliche Aktivitäten merklich zugenommen, und die Werte der Zeit vor Beginn der Industrialisierung weit übertroffen. Die Erhöhung der Durchschnittstemperatur der erdnahen Atmosphäre und der Meere ist mittlerweile eindeutig nachweisbar, und ein weiterer Temperaturanstieg wird vorhergesagt. Selbst wenn die Konzentration der Treibhausgase und Aerosole auf dem Niveau von 2000 bleibt, wird eine weitere Erwärmung von ca. 0,1C pro Dekade erwartet. Die Klimaänderung wird die menschlichen Lebensverhältnisse und die Ökosysteme deutlich verändern. Das Ausmaß dieser Veränderung hängt davon ab, wie stark und wie schnell dieser Prozess voranschreitet, und welche Fähigkeiten die Gesellschaft und die Ökosysteme entwickeln, um sich an diesen anzupassen. Weinbau und Klima sind untrennbar miteinander verbunden, und die klimatischen Verhältnisse einer Region spiegeln sich in den weinbaulichen Praktiken (Erziehungsform, Ausrichtung der Weingärten, Bewässerungsanlagen, etc.) wider. Oft findet Weinbau in klimatischen Grenzregionen statt, und die besten Weinbaugebiete der Welt befinden sich innerhalb enger klimatischen Grenzen. Durch die Klimaänderung ergeben sich neue Herausforderungen -Risiken wie Chancen - für den Weinbau. In der aktuellen Paradigmendiskussion der Geographie spielt das Verhältnis von "objektiver Realität", sprich dem "Raum" und der Bedeutungszuweisung räumlicher Strukturen auf das Handeln eine grundlegende Rolle. Das ganze läuft unter dem Schlagwort "Raumdeterminismus" bzw. "Raumexorzismus". Es geht dabei um die Frage, ob und wie und ob überhaupt Physis, Materie, Raum, aber auch Bedeutungen, Regeln, Gesetze, Prominenzen usw. für das Handeln und für soziale Prozesse relevant sind und Wirkung haben bzw. diese sogar determinieren. Aus wissenschaftlicher Sicht für das Fach Geographie stellt die Arbeit einen empirischen Beitrag zur Paradigmendiskussion unter dem Stichwort "Natur-Gesellschaft-Beziehung" dar. Eine realistische Voraussage vom Ausmaß und Wirkung der Klimaänderung - global und regional - ist eine große Herausforderung für die Wissenschaft, die hohe gesellschaftliche Relevanz besitzt. Die Verbindung zwischen Klimaänderung und Umweltwandel ist auf der lokalen Skala noch sehr wenig untersucht worden. Umweltwandel führt dazu, dass die Menschen Anpassungen vornehmen, um umweltbedingte Störungen zu vermindern bzw. korrigieren oder die geänderten Bedingungen zum Vorteil ausnützen. In der Arbeit sollen die durch die Klimaänderung verursachten Anpassungsprozesse im Weinbau in der Region "Wachau" untersucht werden: Neben einer objektiven Bewertung der Klimaänderung durch die Analyse regionaler Klimadaten und den daraus entstehenden Herausforderungen im Weinbau soll in dieser Arbeit analysiert werden, wie die unmittelbar betroffenen Winzer die Klimaänderung wahrnehmen und beurteilen und welche Anpassungsmaßnahmen sie planen, um den Folgen der Klimaänderung zu begegnen. Veränderte klimatische Bedingungen haben nicht nur eine hohe Relevanz für die laufende Bewirtschaftung der Weingärten, sie reichen so weit in die Zukunft, dass es notwendig werden kann, die weinbaulichen Praktiken (z.B. Sortenstrategie, Erschließung neuer Weinbaulagen, etc.) zu ändern. Es ist wichtig zu erforschen, inwieweit die Klimaänderung bereits stattgefunden hat, welche Szenarien für die Zukunft möglich sind und wie weit oder nahe die Winzer von den tatsächlichen Gegebenheiten in der Planung und Durchführung ihrer Anpassungsmaßnahmen entfernt sind. Für das Abschätzen von zukünftigen Handlungen (Prognose) ist es entscheidend, die "Beeinflusser" (= Handelnden) selbst über ihr zukünftiges Handeln zu befragen. Die Ergebnisse dieser Befragung ergeben zwar keine Fakten im Sinne des tatsächlichen Eintritts, können aber ganz wesentlich zur Erhellung einer zukünftigen Entwicklung beitragen. Sollte sich herausstellen, dass die bereits umgesetzten oder geplanten Anpassungsmaßnahmen nicht ausreichen, um den Folgen einer Klimaänderung zu begegnen, dann besteht individueller und (gesellschafts-)politischer Handlungsbedarf, damit die Winzer durch entsprechende Maßnahmen (Trainings, Infokampagnen, Förderungen) in die Lage versetzt werden, sich der Herausforderung Klimaänderung zu stellen. Zur Untersuchung der Bewertung der Klimafolgen durch die Weinproduzenten und der Anpassungsmaßnahmen werden qualitative Methoden der Sozialforschung angewendet. Der Untersuchungsgegenstand ist noch nicht in der Tiefe erforscht worden, dass die sehr komplexen Zusammenhänge in unterscheidbare Variablen zerlegt und deren Wirkung darüber isoliert und geprüft werden können. Ausgehend von der Tatsache, dass die Klimaänderung auch in Österreich stattfindet, möchte ich mit meiner Dissertation anhand der Weinbauregion Wachau folgende Gruppen von Themenstellungen behandeln: Klimafolgenforschung: Wie vulnerabel (verwundbar) ist das "System" Weinbau gegenüber Veränderungen des Klimas? Wie können Toleranzgrenzen des "Systems" Weinbau, ab der die möglichen Folgen der Klimaänderung eine Gefahr für das System darstellen, definiert werden? Klimaforschung: Hat die Klimaänderung in der Wachau bereits stattgefunden? Welche klimatischen Verhältnisse sind in der Wachau in den nächsten Jahrzehnten zu erwarten? Weinbauökonomie: Welche Auswirkungen hat die Klimaänderung auf den Weinbau? Welche (weinbau-)technischen Anpassungsmaßnahmen sind geeignet, um die Folgen der Klimaänderung zu mindern bzw. auszunützen? Wahrnehmungs- und Handlungstheorie: Wie wird die Klimaänderung von den Winzern wahrgenommen und bewertet? Welche Anpassungsmaßnahmen planen die Winzer, bzw. können sie sich vorstellen umzusetzen? Change Mangement: Wie erfolgt der organisationale und individuelle Umgang mit Widersprüchen die sich aus den Änderungen der Umwelt ergeben?Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: Inhaltsverzeichnis3 1.EINLEITUNG14 1.1Forschungskonzept15 1.1.1Problemstellung15 1.1.2Forschungsziel16 1.1.3Forschungsfragen18 1.1.4Forschungshaltung19 1.2Methoden21 1.2.1Analyse vergangenes Klima und zukünftiges Klima in der Wachau21 1.2.2Einfluss des Klimas auf den Weinbau21 1.2.3Untersuchung der subjektiven Bewertung (= Einstellungen) der Klimaänderung22 1.2.4Individuelle Strategien im Umgang mit Veränderung22 1.3Auswahl der Interviewteilnehmer – Sampling22 1.3.1Fallkonstruktion im Sample, Fallgruppen- und Fallauswahl24 1.3.2Auswahl der Betriebe für die Durchführung der Interviews25 1.4Qualitätssicherung und Vermeidung von Bias27 1.4.1Qualitätssicherung27 1.4.2Vermeidung von Bias28 1.5Reichweite der Forschung28 1.6Vorwissen30 1.7Aufbau der Arbeit31 2.UNTERSUCHUNGSREGION: WEINBAUGEBIET WACHAU34 2.1Österreichs bekanntestes Weinanbaugebiet: Die Wachau34 2.2Das Klima der Wachau37 2.3Bodenverhältnisse in der Wachau40 2.4Rebsorten in der Wachau40 2.5Weinkategorien der Wachau41 2.6Vinea Wachau - die Qualitätsvereinigung42 2.7Betriebsstrukturen in der Wachau44 2.7.1Arbeitskräfteeinsatz47 2.7.2Ertrag48 3.KLIMAFOLGENFORSCHUNG49 3.1Anpassung an die Klimaänderung51 3.1.1Aspekte der Anpassung an die Klimaänderung52 3.2Impact Assessment und Vulnerabilität55 3.2.1Impact Assessment55 3.2.1.1Zusammenfassung - Impact Assessment59 3.2.2Vulnerabilität60 3.2.2.1Konzept der Vulnerabilität60 3.2.2.1.1Vulnerabilität als Risk-of-Exposure61 3.2.2.1.2Vulnerabilität als Social-Constructed-Phenomenon62 3.2.2.1.3Synthetische Ansätze64 3.3Methodische Konsequenzen67 4.WETTER - KLIMA – KLIMAÄNDERUNG69 4.1Temperaturschwankungen im 20. Jahrhundert72 4.2Das Klimasystem der Erde77 4.3Klimaantrieb79 4.3.1Astronomischer Klimaantrieb80 4.3.2Tektonischer Klimaantrieb82 4.3.3Anthropogener Klimaantrieb82 4.3.3.1Treibhauseffekt83 4.3.3.2Landnutzungsänderungen87 4.4Wechselwirkungen im Klimasystem88 4.5Klimamodelle91 4.6Unsicherheiten in Klimamodellen95 4.7Direkte Beobachtungen neuester Klimaänderungen100 4.8Klimaänderung in Österreich104 5.KLIMA UND WEINBAU106 5.1Weinbau109 5.1.1Natürliche Faktoren des Anbaugebietes109 5.1.1.1(Makro-)Klima und die individuellen klimatische Ausprägungen109 5.1.1.2"Licht Qualität"112 5.1.1.3Lage/Topographie (Mesoklima)112 5.1.1.4Weinbautechnik113 5.1.1.5Boden113 5.2Phänologie113 5.2.1Physiologische Entwicklungszeit115 5.3Modelle zur Bestimmung der Wärmesumme116 5.3.1Modell zur Bestimmung der Wärmesumme nach Gladstone116 5.3.1.1Zentrale Annahmen und Voraussetzungen im Modell von Gladstone117 5.3.1.2Zentrale Komponenten im Modell von Gladstone117 5.3.1.3Standardklimadaten als Grundlage für die Bewertung der Weinbaugebiete119 5.3.1.4Wärmesummen-Index nach Gladstone – Berechnung120 5.3.1.5Gruppierung der Rebsorten nach benötigten Growing-Degree-Days121 5.3.2Modell zur Bestimmung der Wärmesumme nach Huglin122 5.3.2.1Huglin Indizes für wichtige Rebsorten122 5.4Berechung der Wärmesumme - Modellanwendung aufdie Weinbauregion Wachau123 5.4.1Wärmesumme nach Gladstone - Erläuterung der Berechnung123 5.4.2Interpretation der Daten125 5.4.2.1Station Krems - Interpretation der Daten125 5.4.2.2Station Joching - Interpretation der Daten126 5.4.2.3Der westliche Teil der Wachau – Spitz126 5.4.3Huglin Index - Berechnung und Interpretation der Werte127 5.5Toleranzbereich des Systems127 5.6Ausgewählte Studienergebnisse - Klimaänderung und Weinbau130 5.7Zusammenfassung - Auswirkungen der Klimaänderung auf den Weinbau136 5.8Weinbauliche Anpassungsmaßnahmen an die Klimaänderung137 6.VERGANGENE UND ZUKÜNFTIGE KLIMATISCHE VERHÄLTNISSE IN DER WACHAU141 6.1Daten und Methoden zur Analyse des Klimas141 6.2Homogenitätsprüfung der Daten der Wetterstation Krems145 6.2.1Berechnung der Korrekturfaktoren149 6.2.2Tabelle der ermittelten Korrekturfaktoren153 6.3Analyse der Wetterdaten - "Vergangenes Klima"154 6.3.1Temperaturauswertungen154 6.3.1.1Ganzjahrestemperatur154 6.3.1.2Temperatur während der Vegetationsperiode (April - Oktober)155 6.3.1.3Temperatur im Quartal Q2 (April-Juni)157 6.3.1.4Huglin Index und Wärmesummenindex nach Gladstone158 6.3.2Phänologie160 6.3.2.1Beginn der Rebblüte160 6.3.3Besondere Tage161 6.3.4Niederschlag162 6.3.5Zusammenfassung der Ergebnisse164 6.3.5.1Einschub - westliche Wachau (Joching, Spitz)166 6.4Zukünftiges Klima167 6.4.1Projekt reclip:more167 6.4.1.1Zuverlässigkeit der Modellergebnisse (Unsicherheit)169 6.4.1.2Ergebnisse des reclip:more Projektes170 6.4.2Klimaszenariofür die Wachau172 6.4.3Toleranzbereich des Systems - Analogie auf die zukünftigen Verhältnisse176 6.4.4Zusammenfassung der Ergebnisse178 7.EINSTELLUNGEN ZUR UMWELT UND ANPASSUNGSMAßNAHMEN181 7.1Einstellungen183 7.1.1Erwerb von Einstellungen183 7.2Einstellungen und Verhalten/Handeln185 7.2.1Exkurs - Verhalten und Handeln186 7.2.2Einstellungen gegenüber Objekten und spezifischen Verhaltensweisen187 7.2.3Einstellungen gegenüber einem Verhalten "Theory of planned Behavior"188 7.2.3Methodische Konsequenzen190 8.ANPASSUNG AN VERÄNDERUNG192 8.1Einflussfaktoren auf landwirtschaftliche Entscheidungen193 8.1.1Externe Einflussfaktoren der Produktionsentscheidung195 8.1.1.1Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union195 8.1.1.2Kapitalisierung und Technologisierung der Landwirtschaft199 8.1.2Interne Einflussfaktoren der Produktionsentscheidung202 8.1.2.1Motive und Ziele von Landwirten als Einflussfaktoren auf Entscheidungen206 8.1.2.2Rolle der Familie als Einflussfaktor auf Entscheidungen von Landwirten207 8.1.3Landwirtschaft als Ausdruck der Natur-Gesellschaft-Beziehung210 8.2Methodische Konsequenzen213 8.2.1Theoriegeleitete Differenzierung der Fragestellung und Entwicklung des Interviewleitfadens213 8.3Umgang mit Veränderung - Change Management219 8.3.1Organisationaler Umgang mit Widersprüchen219 8.3.2Widerstand gegen Wandel221 9.ERFASSUNG UND AUSWERTUNG DER EINFLUSSFAKTOREN AUF DAS ANPASSUNGSVERHALTEN DER WINZER224 9.1Erfassung der Einflussfaktoren - Qualitative Inhaltsanalyse224 9.1.1Technik der qualitativen Inhaltsanalyse224 9.1.2Festlegung des Materials224 9.1.3Analyse der Erhebungssituation225 9.1.4Formale Charakteristik des Materials225 9.1.5Richtung der Analyse226 9.1.6Theoriegeleitete Differenzierung der Fragestellung226 9.1.7Hauptfragestellungen an das Analysematerial227 9.1.8Ablaufmodell der Analyse227 9.2Auswertung der Einflussfaktoren auf das Anpassungsverhalten230 9.2.1Betriebliche Einflüsse230 9.2.1.1Gute und schlechte Jahre230 9.2.1.2Gesellschaftliche Entwicklungen232 9.2.1.3Staatliche Regelungen und Gesetze232 9.2.1.4Wirtschaftliche Entwicklungen233 9.2.1.5Technologische Entwicklungen234 9.2.1.6Umwelteinflüsse234 9.2.1.7Zukünftige Chancen und Risiken236 9.2.1.8Zusammenfassung - Betriebliche Einflüsse237 9.2.2Klimaänderung - Wahrnehmung und Einstellungen238 9.2.2.1Wahrnehmung der Klimaänderung238 9.2.2.2Einfluss der Klimaänderung auf die Region/Betrieb239 9.2.2.3Wahrnehmung verschiedener Ausprägungen des Klimas240 9.2.2.4Wahrnehmung und Einstellungen gegenüber konkreten Ausprägungen der Klimaänderung in der Vergangenheit241 9.2.2.5Einstellungen gegenüber möglichen zukünftigen klimatischen Verhältnissen242 9.2.2.6Zuordnung der Aussagen zu den drei Einstellungskomponenten242 9.2.2.7Anpassungsmaßnahmen244 9.2.2.8Zusammenfassung -Wahrnehmung und Einstellungen246 9.2.3Einstellungen gegenüber potentiellen Anpassungsmaßnahmen an die Klimaänderung248 9.2.3.1Zusammenfassung -Einstellungen gegenüber Anpassungsmaßnahmen253 9.2.3.2Subjektive Verhaltenskontrolle253 9.2.3.3Subjektive Normen255 10.DAS "CHANGE MANAGEMENT" DER WINZER257 10.1Umgang mit Veränderung durch die Winzer259 10.2Widerstand gegen Veränderung durch die Winzer260 10.2.1Einstellungen gegenüber Veränderungen – Änderungsbereitschaft261 10.2.2Einstellung gegenüber Veränderungen – Änderungsfähigkeit265 11.HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN269 ANHANG A - STRUKTURIERUNGSDIMENSIONEN INTERVIEW272 LITERATURVERZEICHNIS274Textprobe:Textprobe: Kapitel 5.2.1, Physiologische Entwicklungszeit: Die physiologische Entwicklungszeit ergibt sich aus der Wärmesumme, die eine Pflanze benötigt, um ihre Entwicklung abzuschließen. Die Wärmesumme wird als Summe der "Growing Degree Days" GDD (Wärmegradtagen) angegeben. Folgende Parameter werden verwendet um den Temperatureffekt auf das Wachstum und die Entwicklung abzubilden: unterer Temperatur-Schwellenwert: die Entwicklung der Pflanze setzt ein bzw. stoppt, wenn die Temperatur unter den Schwellenwert fällt; oberer Temperatur-Schwellenwert: die Entwicklungsrate der Pflanze flacht ab; Ein Growing Degree Day (GDD) berechnet sich folgendermaßen: GDD=(tmax + tmin) /2 - tbase GDD = Growing Degree Days (Wärmegradtage = Wärmegrade pro Tag) tmax = tägliche Maximumtemperatur tmin = tägliche Minimumtemperatur (tmax + tmin) / 2 entspricht der Durchschnittstemperatur t tbase = Basistemperatur ab der das Wachstum der Rebe einsetzt tbase ist unterschiedlich für die verschiedenen Pflanzen und wird meist experimentell ermittelt. Für die Rebe wird tbase generell mit 10°C angenommen, d.h. ab dieser Temperatur setzt das Wachstum der Rebe ein, während bei niedrigeren Temperaturen das Wachstum eingestellt ist. Zum Beispiel würde über eine 5-Tages-Periode mit einem Maximum von 30C und einem Minimum von 15C jeder Tag zur Wärmesumme [(30 + 15) 2)] – 10 = 12,5 beitragen und die Wärmesumme 5 × 12,5 = 62,5 GDD betragen. Die Wärmesumme, welche eine Pflanze benötigt, um die Entwicklung abzuschließen, ist immer gleich. D.h., mit dem Klimaparameter Temperatur kann bestimmt werden, ob der Wärmebedarf einer bestimmten Pflanze (Rebe) unter den vorherrschenden (regionalen) klimatischen Verhältnissen erreicht wird. Kapitel 5.3, Modelle zur Bestimmung der Wärmesumme: Die Rebe ist eine ziemlich empfindliche Pflanze und sie stellt hohe Ansprüche an das Klima. Deshalb ist es kein Wunder, dass sie längst nicht überall auf der Erde wächst. Die Weinanbaugebiete liegen fast ausschließlich zwischen dem 30. und dem 50. Breitengrad Nord sowie dem 30. und 40. Breitengrad Süd. Außerhalb dieser Zonen ist es der Rebe entweder zu kalt oder zu warm. Innerhalb der genannten Zonen sind bzw. sollten verschiedene Traubensorten an die jeweiligen Standortverhältnisse optimal angepasst sein. Um den Einfluss des Klimas (und im speziellen der Temperatur) auf die Traubenreife bestimmen zu können, bedarf es eines Modells, das es ermöglicht, ein bestimmtes Anbaugebiet anhand klimatischer Daten zu bewerten und in weiterer Folge abzuleiten, ob die Voraussetzungen zur Produktion bestimmter Rebsorten gegeben sind. Kapitel 5.3.1, Modell zur Bestimmung der Wärmesumme nach Gladstone: Gladstone beschäftigt sich seit 1960 mit den Auswirkungen des Klimas auf die Physiologie von Pflanzen. Im Jahr 1992 hat er seine Erkenntnisse in dem viel beachteten Buch "Viticulture and Environment" publiziert. Dieses Buch ist 1994 mit einem Preis des "Office International de la Vigne et du Vin" (OIV) ausgezeichnet worden. Das von Gladstone entwickelte Modell ermöglicht es, anhand klimatischer Daten zu bestimmen, ob die thermischen Bedingungen zum Anbau bestimmter Rebsorten in einem Gebiet (Region und Einzellagen) erfüllt sind. Kapitel 5.3.1.1, Zentrale Annahmen und Voraussetzungen im Modell von Gladstone: Es ist möglich, die Traubenreife anhand von standardisierten Klimadaten zu bestimmen. Da sich die Rebsorten hinsichtlich des Reifezeitpunkts unterscheiden, ist es notwendig, diese in Gruppen nach benötigter Wärmesumme zu unterteilen (siehe Tab. 5.3). Kapitel 5.3.1.2, Zentrale Komponenten im Modell von Gladstone: Das Modell basiert auf den GDD (Growing Degree Days = Wärmegradtage), die für die Vegetationsperiode der Weinrebe (April – September/Oktober) berechnet werden (siehe Kap. 5.3.1.4). In Abb. 5.2 ist dargestellt, wie sich das physiologische Wachstum einer Rebe in Abhängigkeit von der Temperatur verhält. Diverse Untersuchungen in kontrollierten Umgebungen haben gezeigt, dass die stärkste physiologische Entwicklung zwischen 10°C-19°C (unterer und oberer Temperatur-Schwellenwert) stattfindet und dann stark abnimmt. Dies hat zentrale Bedeutung im Modell von Gladstone und entscheidenden Einfluss auf seine Berechnungen.
VOM AUSKLANG DER SCHLACHT BEI LIMANOWA-ŁAPANÓW BIS ZUR EINNAHME VON BREST-LITOWSK 2 : DAS KRIEGSJAHR 1915 1 [TEXTBD.] Österreich-Ungarns letzter Krieg 1914 - 1918 (-) Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;) ( - ) Einband ( - ) Titelseite ([II]) Vorwort zum zweiten Bande ([V]) Inhaltsverzeichnis ([VII]) Beilagen- und Skizzenverzeichnis ([XIV]) Verzeichnis der Abkürzungen ( - ) Die Lage um die Jahreswende 1914/15 ([1]) Überblick über die Weltlage zu Anfang 1915 ([3]) Österreich-Ungarns Wehrmacht um die Jahreswende (8) Kämpfer und Kriegsgerät (8) Heer- und Kampfführung (19) Das moralische Gefüge (27) Der Karpathenwinter 1914/15 ([31]) Die verfolgung der Russen nach der Schlacht bei Limanowa-Lapanow ([33]) Das unbefriedigende Ergebnis der Verfolgung und die Führerentschlüsse auf beiden Seiten ([33]) Das Zusammenwirken der 3. und der 4. Armee bis zum 17. Dezember (36) Der russische Rückzug nördlich der Weichsel (15. bis 18. Dezember) (43) Die letzten Kämpfe des Kriegsjahres 1914 (47) Die Ereignisse südlich der Weichsel (47) Bildung der neuen russischen Front. Die österreichisch-ungarischen Maßnahmen am 17. Dezember (47) Kämpfe bei Tarnow und am Dunajec (18. bis 20. Dezember) (49) Das Stocken der Offensive der 3. Armee (18. bis 20 Dezember) (52) Die Besprechung in Oppeln (19. Dezember) (54) Beginn der russischen Gegenoffensive in Galizien (21. bis 24. Dezember) (58) Das Eingreifen des X. Korps auf dem rechten Flügel der 3. Armee und die Angriffe Pflanzer-Baltins bis zum 25. Dezember (64) Rückzug der 3. Armee gegen den Hauptkamm der Karpathen und Abwehrkämpfe des Südflügels der 4. Armee (25. bis 27. Dezember) (67) Die Ereignisse in Przemysl und bei der Armeegruppe Pflanzer-Baltin bis zum Jahresschlusse (72) Erwägungen und Anordnungen der Führer auf beiden Seiten. (27. bis 28. Dezember) (74) Das Zurückweichen der 3. Armee (28. bis 31. Dezember) (75) Die Schlacht der 4. Armee (28. bis 31. Dezember) (78) Die Ereignisse nördlich der Weichsel. (80) Die Kämpfe der 1. Armee um die Nidaübergänge (20. bis 31. Dezember) (80) Die Kämpfe der 2. Armee bei Tomaszow (19. bis 31. Dezember) (84) Die Neujahrsbesprechung der verbündeten Führer in Berlin. (91) Erster Versuch zur Offensive über die Karpathen (94) Neue Offensivpläne der Verbündeten (94) Der Ausklang der Dezemberkämpfe (99) Die Anlage der Jänneroffensive über die Karpathen (107) Gliederung der Streitkräfte auf dem nördlichen Kriegsschauplatz nach dem Stand vom 23. Jänner 1915 (114) Die russischen Pläne (122) Beginn der Offensive und Rückschlag (124) Der Angriff der 3. und der Südwarmee (23. bis 26. Jänner) (124) Kampfschwankungen bei der Südarmee und am Uzsokpaß vom 27. Dezember bis 5. Februar (129) Brussilows Gegenschlag gegen die k. u. k. 3. Armee (27. Jänner bis 5. Februar) (133) Verfügungen zur Wiedergewinnung des Raumes bei Mezölaborcz (143) Neuregelung der Befehlsverhältnisse in den mittleren Karpathen und hineinspielende Ereignisse (6. bis 15. Februar) (147) Die Offensive der Armeegruppe Pflanzer-Baltin gegen Kolomea-Nadworna (31. Jänner bis 16. Februar) (155) Die Winterschlacht in Masuren und ihre Auswirkung (160) Die Grundlagen für die Entschlüsse der k. u. k. Heeresleitung (165) Die Kämpfe in den Karpathen bis zum 26. Februar (167) Der rechte Heeresflügel und sein nächstes Operationsziel Dolina (16. bis 26. Februar) (167) Die Begebenheiten bei der 3. und der 4. Armee (15. bis 26. Februar) (175) Zweiter Versuch zur Offensive über die Karpathen (180) Vorbereitungen der 2. und der 3. Armee für den neuerlichen Vorstoß über das Gebirge (180) Die Vorgänge an den Flügeln der verbündeten Heere bis zum 22. März (186) Die Kämpfe Pflanzer-Baltins gegen die anwachsende Übermacht der Russen (27. Februar bis 22. März) (186) Das wechselvolle Ringen der Südarmee (27. Februar bis 23. März) (192) Die Vorgänge an der Front nördlich der Weichsel bis zum 22. März (195) Die letzten Anstrengungen zum Entsatze von Przemysl (196) Lagebeurteilung in Teschen nach dem Ergebnis der ersten Angriffe der 2. und der 3. Armee (196) Der Angriff der 4. Armee (27. Februar bis 17. März) (198) Das Ringen der 2. und der 3. Armee auf seinem Höhepunkte (2. bis 10. März) (201) Das endgültige Scheitern des Entsatzversuches (11. bis 20. März) (205) Der Fall der Festung Przemysl (211) Rückblick (217) Die Gegenoffensive Iwanows (224) Die Führerentschlüsse bei den Russen und bei den Verbündeten (224) Wachsende Bedrängnis bei der 2. und der 3. Armee (228) Die Krise (26. bis 31. März) (235) Die letzten Märzkämpfe der Armeegruppe Pflanzer-Baltin und bei der Südarmee (242) Die Osterschlacht in den Karpathen (1. bis 6. April) (246) Zurücknahme der 2. Armee hinter den Karpathenhauptkamm (246) Der Russenansturm gegen die 3. Armee und seine Abwehr (1. bis 5. April) (251) Der Ausklang des großen Karpathenringens (258) Die Angriffe Brussilows nach der Osterwoche und die Eroberung des Zwinin durch die Deutschen (258) Das Abflauen der Karpathenkämpfe in der zweiten Aprilhälfte 1915 (261) Das Ergebnis des Karpathenwinters (267) [Tabelle]: Major Dr. Czerka gelangt unter Benützung von Aufstellungen des Gen. Ratzenhofer zu folgender Berechnung: (270) Vom Zwei- zum Dreifrontenkrieg ([273]) Die politiisch-militärische Lage Österreich-Ungarns im April 1915 ([275]) Die Kampfpause an der Balkanfront ([275]) Italiens Abfall vom Dreibunde (281) Italiens Rüstungen und Kriegspläne (284) Österreich-Ungarns Abwehrmaßnahmen gegen Italien (288) [Tabelle]: Die feldbereiten Marschbataillone der Militärbereiche Graz und Innsbruck und die Reservebataillone mitgerechnet zählte sie (293) Entschluß der Mittelmächte zum Angriff gegen die Russen (297) Die Entstehung des Gorlice-Planes der Mittelmächte (297) Die Absichten der Russen (309) Von Gorlice bis Lemberg ([313]) Die Durchbruchsschlacht bei Gorlice (2. bis 8. Mai 1915) ([315]) Der Aufmarsch zur Schlacht ([315]) Der Vorstoß an die Wisloka (2. bis 5. Mai) (318) Die Kämpfe am 5. Mai und das Eingreifen der k. u. k. 3. Armee (328) Die Einnahme von Tarnow und das Kesseltreiben bei Dukla (6. Mai) (331) Die Fortführung des Angriffes über den Wislok (7. und 8. Mai) (336) Der Entschluß der Russen zum Rückzug hinter den Wislok (340) Der Einbruch der Verbündeten in die Russenfront bei Krosno und Rymanow (342) Die Auflockerung der Russenfront in den Waldkarpathen und die Armeegruppe Pflanzer-Baltin in der ersten Maiwoche (345) Die öst.-ung. Heeresleitung zwischen dem 4. und 9. Mai (347) Der Rückzug der Russen an den San (9. bis 13. Mai) (350) Die Schlachten bei Sanok und Rezeszow (9. und 10. Mai) (350) Der russische Gegenstoß am Dniester (9. bis 12. Mai) (357) Entschluß der Russen zum Rückzug an den San (10. Mai) (361) Die Verfolgungskämpfe am 11. und 12. Mai (364) Beginn des Rückzuges der Russen im Weichsellande (370) Die Wiedereroberung Mittelgaliziens (12. Mai bis 5. juni) (371) Die beiderseitigen Weisungen für die Fortführung des Feldzuges (12. Mai und 13. Mai) (371) Die Schlacht bei Jaroslau (14. bis 20. Mai) (374) Der Vorstoß der Verbündeten über den San (374) Der Gegenangriff der Russen (383) Die Schlacht bei Opatow (15. bis 22. Mai) (387) Beginn der Schlacht bei Przemysl (392) Die Kämpfe auf dem rechten Heeresflügel (397) Die Entschlüsse bei Freund und Feind vor der Kriegserklärung Italiens (403) Angriffspläne der Mittelmächte gegen Italien und Serbien (403) Entschluß zur Isonzoverteidigung und Befehle für den weiteren Angriff gegen die Russen (410) Die russisch-italienische Militärkonvention und die weiteren Entschüsse der russischen Führer (414) Die Schlacht bei Przemysl (24. Mai bis 4. Juni) (419) Vergebliches Ringen östlich von Husakow (419) Der Vorstoß Mackensens über Radymno (422) Der Rückschlag bei Sieniawa (426) Fortführung des Angriffes der 11. Armee (429) Die Bezwingung von Przemysl (432) Der Handstreich gegen das Werk Pratkowce (432) Iwanows Gegenangriff gegen die 11. und 4. Armee (434) Der Fall der Sanfestung (3. und 4. Juni) (439) Die Einnahme von Stryi (442) Der Vorstoß nach Ostgalizien (5. bis 22. Juni) (447) Entschluß der Verbündeten zur Offensive gegen Lemberg (447) Gegenmaßnahmen der Russen (451) Die Vorbereitungen der Verbündeten für die Offensive gegen Lemberg (453) Die Verdrängung der Russen vom südlichen Dniesterufer (5. bis 15. Juni) (456) Angriff Letschitzkis und Gegenangriff Pflanzer-Baltins (456) Die Einnahme von Kalusz und Stanislau (459) der Gegenangriff der Russen bei Mikolajow und Zurawno (462) Vorstoß Pflanzers an den Dniester und neuerliche Krise bei der Südarmee (465) Die Durchbruchsschlacht bei Mosciska und Lubaczow (12. bis 15. Juni) (469) Vorstoß östlich und nordöstlich von Sieniawa (478) Erwägungen und Entschlüsse auf beiden Seiten (480) Die Schlacht bei Grodek und Magierow (481) Die Gewinnung von Niemirow und Lubaczow (16. bis 19. Juni) (481) Der Vorstoß an die Wereszyca und an den Tanew (483) Der Durchbruch bei Magierow und die Bezwingung der Wereszycalinie (488) Die Kämpfe südlich vom Dniester (492) Die Einnahme von Lemberg (20. bis 22. Juni) (495) Die Maßnahmen der Hauptquartiere (495) Die entscheidenden Kämpfe um Lemberg (498) Einleitungskämpfe an der Südwestfront ([505]) Die Feldzugspläne ([507]) Österreich-Ungarn ([507]) Italien (509) Die Grenzkämpfe in Tirol im Mai und Juni 1915 (512) Die operativen Erwägungen und Maßnahmen bei Freund und Feind (512) Die Begebenheiten an der Tiroler Westfront und im Rayon "Südtirol" (517) Die Verteidigung der Dolomitenfront (520) Die Ereignisse an der Kärntner Front vom 23. Mai bis Anfang Juli 1915 (523) Die ersten Grenzkämpfe und der Aufmarsch des k. u. k. VII. Korps bis Ende Mai (523) Dei Kämpfe auf dem Karnischen Kamm von Anfang Juni bis Anfang Juli (528) Die Kämpfe zwischen Krn und Flitsch von Ende Mai bis Ende Juni 1915 (532) Die ersten Kämpfe im Küstenland (534) Einbruch der Italiener und Aufmarsch der k. u. k. 5. Armee (534) Der Begegnungskampf im Raume zwischen Krn und Tolmein (2. bis 4. Juni) (539) Die ersten Gefechte zwischen Plava und dem Meere (5. bis 22. Juni) (541) Der Feldzug von Brest-Litowsk ([547]) Die Offensive an die Gnila Lipa ([549]) Die militärpolitische Lage nach der Einnahme von Lemberg ([549]) Die Schlacht bei Bukaczowce und Bobrka Vorrückung der 2. und der Südarmee vom 23. bis 25. Juni (555) Die Ereignisse bei der Heeresgruppe Mackensen (23. bis 28. Juni) Bereitstellung zum Nordstoß (560) Der Vorstoß auf Tomaszow (26. bis 28. Juni) (564) Vorgehen der 1. Armee gegen Zawichost und Gliniany (23. bis 28. Juni) (565) Die Entscheidung in der Schlacht bei Bukaczowce - Bobrka (26. bis 28. Juni) (567) Gliederung der 7. Armee am 22. Juni: (571) Der Vorstoß an die Zlota Lipa und über Krasnik und Zamosc (28. Juni bis 13. Juli) (573) Die Absichten der Heeresführung zu Ende Juni (573) Die Preisgabe der San-Tanewlinie durch die Russen (29. und 30. Juni) (576) Die Schlacht an der Gnila Lipa (579) Die Verfolgung an die Zlota Lipa (2. bis 5. Juli) (583) Die letzten Kämpfe der 1. Armee auf dem linken Weichselufer (29. Juni bis 2. Juli) (587) Die "Zweite Schlacht bei Krasnik" (1. bis 10. Juli) (588) Die Einleitungskämpfe am 1. und 2. Juli (588) Der Angriff der k. u. k. 4. Armee bis zu seinem Höhepunkt (3. bis 8. Juli) (592) Der neuen Offensive entgegen (600) Der russische Gegenangriff in der Richtung auf Krasnik und seine Abwehr (601) Die großen Führerentschlüsse in der ersten Julihälfte (609) Die Verdrängung der Russen aus dem Weichselbogen (613) Die Dniesterkämpfe vom 14. bis zum 19. Juli (613) Die zwei ersten Kampftage (613) Die Ereignisse auf dem Ostflügel der 7. Armee und an der Zlota Lipa (616) Das Vordringen der Verbündeten bis Cholm, Lublin und bis vor Iwangorod (15. Juli bis 1. August) (618) Angriffsplan und Bereitstellung der Armeen (618) Die Schlacht bei Krasnostaw (16. bis 18. Juli) (622) Die Eroberung von Sokal durch die k. u. k. 1. Armee (15. bis 18. Juli) (625) Fortführung des Angriffes der k. u. k. 4. Armee beiderseits der Bystrzyca (16. bis 18. Juli) (628) Der Durchbruch der Armeeabteilung Woyrsch bei Sienno (16. bis 18. Juli) (629) Die Schlacht am Chodelbach und die Neugliederung der Heeresgruppe Mackensen (19. bis 28. Juli) (631) Vordringen der Armee Woyrsch bis vor Iwangorod und der Weichselübergang bei Ryczywol (19. bis 31. Juli) (637) Die Einnahme von Lublin und Cholm (29. Juli bis 1. August) (645) Hindenburgs Stoß über den Narew (13. Juli bis 4. August) (650) Die Eroberung von Iwangorod (1. bis 4. August) (653) Die Ereignisse zwischen Weichsel und Bug vom 2. bis 4. August (655) Die Bugkämpfe vom 19. Juli bis 4. August (659) Wechselvolles Ringen um den Brückenkopf bei Sokal (20. bis 31. Juli) (661) Die Säuberung des westlichen Bugufers durch die Armee Böhm-Ermolli (20. bis 26. Juli) (663) Rückzug der russischen 13. Armee hinter die Luga (1. bis 4. August) (665) Von der mittleren Weichsel bis Brest-Litowsk (667) Die Führerentschlüsse bei Freund und Feind zu Anfang August (667) Die Schlacht bei Lubartow (5. bis 8. August) (672) Der Kampf um die Ostrowstellung (8. bis 11. August) (677) Die deutsche Ostfront vom 5. bis zum 11. August (683) Vormarsch der Heeresgruppe Prinz Leopold bis vor Likow und Siedlec (683) Der Vorstoß Hindenburgs bis über Ostrow und Lomiza (5. bis 11. August) (685) Erwägungen und Maßnahmen der verbündeten Heeresleitungen und des Oberkommandos Mackensen (686) Maßnahmen der russischen Führung (688) Der Vormarsch gegen Brest-Litowsk (12. bis 17. August) (689) Die deutsche Ostfront vom 12. bis zum 17. August (697) Die Vereinbarungen der Verbündeten vom 14. bis zum 19. August (699) Der Vorstoß über Kowel (19. bis 24. August) (704) Die beiderseitige Überflügelung von Brest-Litowsk durch die Vorstöße der Flügelgruppen Mackensen über den Bug (18. bis 23. August) (707) Die Fortführung der Offensive bei den Heeresgruppen Prinz Leopold und Hindenburg (18. bis 23. August) (714) Die Einnahme von Brest-Litowsk (24. bis 26. August) (716) Betrachtungen über die Sommeroffensive 1915 (724) Die Sommerschlachten gegen Italien ([731]) Die erste Isonzoschlacht (23. Juni bis 7. Juli) ([733]) Artillerievorbereitung und Erkundungsgefechte (23. bis 29. Juni) ([733]) Die entscheidenen Tage der Schlacht (30. Juni bis 7. Juli) (738) Die zweite Isonzoschlacht (18. Juli bis 10. August) (745) Bereitstellung der Kräfte und Einleitungskämpfe auf der Karsthochfläche und vor Görz (18. und 19. Juli) (745) Verlust und Rückeroberung des Mt. S. Michele (20. bis 24. Juli) (750) Der Kampf um den Görzer Brückenkopf (20. bis 24. Juli) (753) Italienische Angriffe im Krngebiet (19. bis 25. Juli) (754) Der Höhepunkt der Schlacht auf der Karsthochfläche (25. und 26. Juli) (755) Das Abflauen der Schlacht (758) Die Kärntner Front von Anfang Juli bis Mitte August 1915 (763) Neugliederung der beiderseitigen Streitkräfte und Stellungsbau (763) Die Kämpfe im Grenzraume Kärntens (767) Die Kämpfe am oberen Isonzo in der zweiten Augusthälfte 1915 (769) Der italienische Angriffsplan und die Stärke beider Parteien (769) Die Kämpfe bei Tolmein vom 12. bis zum 20. August (771) Das Ringen um das Becken von Flitsch (774) Die Ereignisse der letzten Augusttag (778) Begebenheiten in den westlichen Abschnitten der Armeegruppe Rohr (779) Die Sommerkämpfe in Tirol (780) Die Dolomitenoffensive der Italiener (780) Der italienische Angriff im Val Sugana und auf der Hochfläche von Lavarone und Folgaria (784) Die Ereignisse im Etschtal und an der Tiroler Westfront (786) Die ersten Kämpfe gegen Italien im Lichte der heutigen Geschichtskenntnis (787) Nachträge zum zweiten Bande ([793]) Personenverzeichnis und Verzeichnis der öst.-ung. und der deutschen Truppenverbände ([795]) Personenverzeichnis ([797]) A ([797]) B ([797]) C, D (798) E, F, G (799) H (799) I, J (800) K (800) L (801) M (801) N, O, P (802) R (803) S (803) T, U, V, W, Z (804) Verzeichnis Truppenverbände (805) Verzeichnis der öst.-ung. Truppenverbände (805) Verzeichnis der deutschen Truppenverbände (811) Druckfehlerverzeichnis (814) Einband ( - )
Aus der Einleitung: Die aktuelle politische, soziale und ökonomische Situation in Subsahara-Afrika: Afrika -– was wissen wir über Schwarzafrika, also über das Gebiet südlich der Wüste Sahara? Welche Informationen erreichen uns über Printmedien, Rundfunk, Film und Fernsehen, die uns Auskunft über das Leben und die tägliche Wirklichkeit in den Ländern dieser Region geben. Welche davon sind real und welche durch Antizipation von Interpretationen und Schlussfolgerungen gefärbt und damit möglicherweise nicht vollständig zutreffend? Schwarzafrika - ein unmoderner, weil politisch unkorrekter Begriff, bezieht er sich doch nicht etwa auf geografische Gegebenheiten, sondern nur auf die dunklere Hautfarbe der dort lebenden Menschen und wirkt dadurch sprachlich diskriminierend. Die vorliegende Arbeit bezieht sich in ihren Ausführungen ausschließlich auf diejenigen Staaten, die südlich unterhalb der Sahara-Grenzlinie liegen, und so werden im Folgenden die von einer geografischen Etymologie geprägten Ausdrücke 'Subsahara-Afrika' beziehungsweise 'subsaharisches Afrika' oder 'Afrika südlich der Sahara' verwandt. Die Beschränkung auf diesen Teil des afrikanischen Kontinents und mithin die inhaltliche Aussparung der nordafrikanischen Staaten Ägypten, Lybien, Tunesien, Algerien und Marokko, inklusive des durch Marokko annektierten Gebietes der Westsahara, erfolgt aus folgenden Überlegungen: Zum einen weisen die sechs genannten Länder durch ihre Lage als Mittelmeeranrainer mit entsprechender Anbindung an westliche Standards eine stark durch europäische Strömungen gefärbte Struktur der Staatsführung und Gesellschaftsorganisation auf. Diese hebt sich von denjenigen Strukturen der übrigen Länder Afrikas, eventuell mit Ausnahme einiger weniger Staaten wie zum Beispiel Südafrika, ab. Des Weiteren entspricht diese Gebietsbegrenzung auf das subsaharische Afrika durchaus dem allgemeinen Standard in der einschlägigen Fachliteratur in Forschung und Lehre. Hinzu kommt, dass diese Unterteilung zwischen Nordafrika und SSA dem theoretischen wie praktischen Ansatz der meisten internationalen Organisationen entspricht und in Verbindung mit einem internen und offiziellen Sprachusus als legitime und gebräuchliche Kategorie anerkannt ist. Damit sollen, auch im Rahmen dieser Arbeit, bestimmte Bestrebungen und aktuelle Tendenzen einer panafrikanischen Politik nicht ignoriert werden, die eine Zusammenführung, ein einheitliches, alle afrikanischen Staaten und ihre BürgerInnen integrierendes Agieren und Auftreten, im internen wie im translateralen Kontakt zum Ziel haben. Denn das Engagement, beispielsweise der 'African Union (AU)' , kommt nicht zuletzt der Förderung der Interessen subsaharischer Staaten zugute. Afrika -– was wissen wir tatsächlich über SSA? Hunger und Unterernährung, Kriege und Konflikte, Mangelwirtschaft und Rechtlosigkeit, Krisen und Katastrophen sind nur einige der vielen Stichwörter, die Menschen weltweit in den Sinn kommen, wenn sie nach ihren Vorstellungen von den gesellschaftlichen, politischen und sozialen Realitäten des afrikanischen Kontinents, insbesondere den subsaharischen Bereich betreffend, befragt werden. Ein Gebiet, das durch 52 Einzelstaaten geprägt wird, die zwar diverse übergeordnete Kategorien, wie zum Beispiel Armut und Unterentwicklung, verbinden, die andererseits jedoch ein breites Spektrum unterschiedlichster Potentiale und dementsprechender Chancen und Möglichkeiten abbilden. Das Bild von Afrika, welches in den Köpfen der Menschen, die nicht in Afrika leben, noch weit verbreitet ist, ist oft eindimensional, veraltet, statisch und gleicht mehr einem Klischee denn einem Spiegelbild tatsächlicher Verhältnisse. Denn der afrikanische Erdteil ist vielen Wandlungen unterworfen, die in einem mitunter rasanten Tempo voranschreiten. Diese Veränderungen zielen in Subsahara-Afrika, insbesondere im Hinblick auf politische und gesellschaftliche Kontexte, häufig in diametrale Richtungen: Einerseits sind viele Menschen in diversen subsaharischen Staaten Afrikas nach wie vor, oftmals seit vielen Jahren, der politischen Willkür und den aggressiven Machtansprüchen diktatorischer Staatsführungen oder Militärregimes ausgeliefert, fernab jeglicher rechtsstaatlicher Grundsicherheiten. Wenn nicht alltägliche Repressalien und Rechtlosigkeit einen hohen Tribut fordern, so bedrohen schleichender sozioökonomischer Staatszerfall oder eine lange Tradition zermürbender Kriege und Bürgerkriege, sowie ethnische Konflikte und Verfolgungen, die dort lebenden Menschen an Leib, Leben und in Ihrer Menschenwürde. Die Länder Angola, Mosambik und Sierra Leone oder derzeit auch die schwer umkämpfte sudanesische Region Dafur, die (bürgerkriegs)geplagten Staaten Nigeria, Somalia und die demokratische Republik Kongo sind nur wenige Beispiele einer langen Kette unrühmlicher Fälle autoritärer und gewalttätiger Herrschaftsideologie und mithin untauglicher Staatsführung durch Kriege und bewaffnete Konflikte in der Geschichte afrikanischer Länder. Auf der anderen Seite besteht in manchen, wenn auch anteilig wenigen, Landstrichen des Kontinents durchaus Grund zu berechtigtem Optimismus. Denn in einigen Staaten Afrikas erfuhren in den letzten Jahren Erfolg versprechende Demokratisierungsprozesse eine Stärkung und führen ihre Bürger heraus aus jahrzehntelang andauernden Phasen der politischen Repression. Dementsprechende Reformen führen zu einer Einbindung der Bevölkerung in real existierende Mitbestimmungs- und Wahlmöglichkeiten des alltäglichen sozialen Lebens, die maßgeblich von Pluralität und basisdemokratischen Überzeugungen, wie dem Mehrheits- und Gleichheitsgrundsatz oder dem Prinzip der Gewaltenteilung, geprägt sind. Tatsächliche Volkssouveränität ist in solchen jungen, demokratischen Staaten, in denen Mehrparteiensysteme durch freie, gleiche und geheime Wahlen und vorangegangene, friedliche Revolutionen legitimiert wurden, zum Teil nicht bloß wünschenswerte Fiktion. Die BürgerInnen der Republik Südafrika übernehmen nach dem Ende der Apartheidspolitik durch einen demokratischen Wandlungsprozess und Machtwechsel seit den neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts - in dieser Hinsicht eine unangefochtene Vorreiterrolle mit entsprechender Vorbildfunktion. Andererseits stehen diese Fortschritte in Richtung Demokratie oftmals, zum Beispiel aufgrund andersartiger politischer Traditionen, nicht auf sicheren Grundpfeilern und bedürfen einer nachhaltigen Konsolidierung. Trotz einer Vielzahl hoffnungsvoller Optionen geben nach wie vor einige übergreifende Aspekte in vielen afrikanischen Ländern Anlass zur Besorgnis. TETZLAFF konstatiert in diesem Zusammenhang vor allem weit verbreitete staatsübergreifende Negativ-Faktoren, wie ökonomische Stagnation und überdauende Armutsverhältnisse, lang anhaltende kriegerische Auseinandersetzungen und politisch motivierte Gewaltbereitschaft, gesundheitliche Bedrohungen, vor allem die epidemische Ausbreitung der Immunschwächekrankheit HIV/Aids sowie zunehmende Entwicklungen in Richtung kollabierender Staatsgefüge und daraus resultierender Machthohlräume. HERRNLEBEN ergänzt und fokussiert die Überblicksdarstellungen der in SSA weit verbreiteten Problematiken um den Aspekt der geringen Lebenserwartung, die seiner Meinung nach '[...] auch eine Folge der immer noch hohen Mütter-, Säuglings und Kindersterblichkeit [ist].' So mangele es circa fünfzig Prozent der afrikanischen Bevölkerung und in einigen Landstrichen auch einem noch höheren Anteil an sauberem Trinkwasser sowie ärztlicher Grundversorgung und erschwinglichen Arzneipräparaten zur medizinischen Therapie der, unter anderem aufgrund dessen, weit verbreiteten Infektionserkrankungen Cholera, Malaria, Typhus, Tuberkulose, Hepatitis B, Lepra, parasitärer Wurmbefall und vor allem AIDS. MAIR konkretisiert insbesondere die sozialen Dimensionen im Katalog der aktuellen, wenn auch nicht immer neuen, Schwierigkeiten des modernen SSA: 'Wachsende Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit von Jugendlichen sowie das Anwachsen der städtischen Slums und der Gewaltkriminalität sind die Schattenseiten dieses Wandels.' Weitere derzeitige Problemfelder, die gerade im subsaharischen Afrika die Freude über teilweise zu verzeichnende Erfolge der politischen und wirtschaftlichen Stärkung dämpfen und eine fundamentale Verankerung derselben in den jeweiligen Gesellschaftsstrukturen erschweren, werden an anderer Stelle dieser Arbeit Gegenstände expliziter Betrachtungen sein. Diese sind: Kriege und gewaltsame Konflikte, ein rapider und starker Anstieg der Bevölkerungszahlen, die Tendenz zur regionalen Migration, ein Trend zu Landflucht und Verstädterung, sowie der Faktor der Korruption, und die immense Verbreitung von HIV/Aids. Zusammenfassend lässt sich, ohne nachfolgende Erkenntnisse vorwegzunehmen, festhalten, dass viele der Probleme, mit der sich die Menschen in der Region SSA auseinander zu setzen haben, schwerwiegende Formen und Ausmaße annehmen: weil erstens ihre Fülle beträchtlich ist, zweitens sie bereits längere Zeit andauern und drittens ihnen vielfältige Ursachen zu Grunde liegen. Es scheint offensichtlich: Hilfe für Subsahara-Afrika tut not. Angenommen, dass dem so ist, ergeben sich daraus Fragestellungen, die es zu erörtern gilt. Einige der vielen Fragen, die sich in diesem Zusammenhang auftun, lauten folgerichtig: Wie stellen sich das Ausmaß und die Formen von Armut und Unterentwicklung aktuell konkret dar? Welche Faktoren spielen dabei eine Rolle und inwiefern tragen sie zu der derzeitigen Situation bei? Wie urteilen diverse Entwicklungstheorien über die Fragestellung, wie es zu diesen Schwierigkeiten kam beziehungsweise wer oder was inwiefern und unter welchen politischen, ökonomischen, historischen und entwicklungstheoretischen Vorzeichen dafür verantwortlich ist, dass die meisten Staaten des subsaharischen Afrika nach wie vor zu den 'Least Developed Countries (LLDC)', den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt zählen mit entsprechend tiefgreifenden Folgen für die Bevölkerung? Was ist von deren Positionen zu halten? Welchen Bedarf haben die unterentwickelten Länder des subsaharischen Kontinents an Unternehmungen internationaler Entwicklungszusammenarbeit und Entwicklungspolitik? Welche Ansatzmöglichkeiten für derartige Hilfen, welche Potentiale der Entwicklung bieten sich? Welche Maßnahmen internationaler Entwicklungszusammenarbeit und Entwicklungspolitik wurden im Wesentlichen bis dato initiiert und wer hat sie durchgeführt? Wie sind die Wirksamkeit und die Resultate derselben hinsichtlich einer adäquaten Problemlösung in SSA zu bewerten? Welche aktuellen Perspektiven und Möglichkeiten für Entwicklungsförderung und Entwicklungspolitik bieten sich derzeit generell und im Zuge dessen auch für das subsaharische Afrika? Welche Auswirkungen hat die Beantwortung dieser Fragen auf die schlussfolgernden Erkenntnisse nach Art, Inhalt, Umfang und Zielrichtung einer gelungenen, weil effektiven und effizienten, Entwicklungspolitik und Entwicklungsförderung für SSA? Fragen über Fragen, die es zu beantworten gilt. Die vorliegende Arbeit will dazu einen Beitrag leisten und hierzu sowohl die problematische Ausgangslage darstellen und die zugrunde liegenden Kausalzusammenhänge klären, als auch den Status quo der internationalen Bemühungen um eine Lösung der genannten und zu konkretisierenden Defizite erörtern und neue Wege aufzeigen. Dazu wird dem aufmerksamen Leser zunächst ein umfangreicher und breit gefächerter Überblick über die Ausgangslage von Armut und Unterentwicklung in den Ländern südlich der Sahara präsentiert. Zuvor erfolgt jeweils eine begriffliche Bestimmung der Phänomene Armut und Unterentwicklung durch eine inhaltliche Skizzierung ihrer jeweiligen Grundmuster. Besondere Einflussfaktoren von Unterentwicklung in Subsahara-Afrika, wie die Bevölkerungsentwicklung, Migrations- und Urbanisierungstendenzen, die Probleme Hunger und Unterernährung, Kriege und Konflikte, sowie Korruption und HIV/Aids erfahren dabei eine ausführliche Darstellung ihrer aktuellen Ausprägung in afrikanischen Entwicklungsländern. Im Anschluss daran werden diverse Theorien diskutiert, die, jede für sich genommen, beanspruchen, tragfähige Erklärungsmuster für die zugrunde liegenden Kausalzusammenhänge der bestehenden afrikanischen Entwicklungsdefizite zu transportieren und stichhaltig argumentativ zu untermauern. Welche Einwände dependenztheoretische, globalisierungsspezifische, kolonialismus- und neoimperialismuskritische Positionen vorbringen und ob deren Argumentationslinien uneingeschränkt von Bestand sein können, soll die kritische Beurteilung derselben klären. Diesem Abschnitt schließt sich eine Darstellung des Entwicklungsbegriffs und der entwicklungsbezogenen Möglichkeiten und Perspektiven des subsaharischen Raumes an, um anschließend zur Beantwortung der Frage überzuleiten, inwiefern und unter welchen Voraussetzungen Maßnahmen der internationalen Entwicklungspolitik für deren Realisation Sorge tragen können und welche ihrer Handlungsfelder sich demgemäß ergeben. Demgegenüber werden, darauf folgend, bisher praktizierte Handlungsstrukturen der internationalen Entwicklungsförderung und –politik besprochen und einer kritischen Analyse im Hinblick auf den Erfolg der jeweiligen Ansätze unterzogen. In diesem Zusammenhang kommt es ebenso zu einer Beschreibung und anschließenden Beurteilung diverser akteursspezifischer Entwicklungsstrategien, wie der bisherigen deutschen und europäischen Positionen, sowie der erfolgten entwicklungspolitischen Herangehensweisen von Internationalem Währungsfond, der Weltbank, der Welthandelsorganisation und diverser nicht-staatlicher Entwicklungsförderungsorganisationen. Über den Status des historischen und aktuellen Bezugs hinaus, soll ein kritischer Überblick über diverse zukunftsbezogene Überlegungen und Trends der internationalen Entwicklungspolitik die Besprechung ihrer Inhalte abrunden. Die Arbeit schließt mit einem Resümee, das ein Fazit über die Beantwortung der oben genannten Fragestellungen beinhaltet, und einer persönlichen Einschätzung des Verfassers über gelungene, weil aussichtsreiche und effiziente Strukturen einer zeitgemäßen Entwicklungspolitik für das Afrika südlich der Sahara. Letztere stützt sich auf persönliche Vorstellungen und im Zusammenhang der Bearbeitung dieser Thematik gewonnene Erkenntnisse. Die im Rahmen dieser Arbeit verwandten Länder- beziehungsweise Staatenbezeichnungen und die Titulierungen ihrer jeweiligen Staatsangehörigen entsprechen dem Verzeichnis der Staatennamen für den amtlichen Gebrauch in der Bundesrepublik Deutschland, herausgegeben vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland. Neben der verwendeten und belegten Literatur wurden für die Anfertigung dieser Arbeit keine weiteren Hilfsmittel benutzt, was an dieser Stelle, mit Verweis auf die eigenhändige Unterschrift des Verfassers am Ende des Haupttextes, an Eides statt versichert wird.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: Abkürzungsverzeichnis5 Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen10 1.Prolog – Die aktuelle politische, soziale und ökonomische Situation in Subsahara-Afrika11 2.Armut und Unterentwicklung in Subsahara-Afrika17 2.1Was ist Armut? – Definitionen und Dimensionen von Armut17 2.2Ausmaß und Erscheinungsformen der Armut in Subsahara-Afrika21 2.3Was bedeutet Unterentwicklung? – Maßstäbe und Ausprägungen von Unterentwicklung27 2.4Unterentwicklung im Afrika südlich der Sahara31 2.5Besondere Einflussfaktoren in SSA und ihre Auswirkungen40 2.5.1Bevölkerungsentwicklung40 2.5.2Migration43 2.5.3Verstädterung47 2.5.4Hunger und Unterernährung51 2.5.5Kriege und Konflikte54 2.5.6Korruption57 2.5.7HIV/Aids61 3.Kausalzusammenhänge für Armut und Unterentwicklung in Subsahara-Afrika63 3.1Das Zentrum-Peripherie-Modell als Vertreter der Dependenztheorie63 3.2Kritik65 3.3Der Globalisierungs-Ansatz68 3.4Kritik70 3.5Kolonialismus als Erklärungsmuster für Unterentwicklung in SSA74 3.5.1Exkurs: Die Zeit des Kolonialismus und der Dekolonisation in SSA – Verlauf und Auswirkungen74 3.5.2Folgen der Kolonisation als Erklärungsgrundlage für die aktuelle Existenz von Armut und Unterentwicklung in SSA81 3.6Kritik84 3.7Das Erscheinungsbild eines ökonomischen und politischen Neo-Imperialismus und diesbezüglich potentieller Akteure als Argumentationsgrundlage zur Erklärung aktueller afrikanischer Verhältnisse86 3.8Fazit92 4.Entwicklung und Entwicklungspolitik94 4.1Was ist Entwicklung? – Grundlagen, Ziele und Methoden von Entwicklung94 4.2Welche Entwicklungsdefizite und -chancen prägen die Staaten des subsaharischen Afrika und welche Handlungsfelder internationaler Entwicklungspolitik ergeben sich daraus?97 4.3Die Erscheinungsbilder bisherigerEntwicklungspolitik und Entwicklungsförderung102 4.3.1Klassische humanitäre Hilfen104 4.3.2Strukturanpassungsmaßnahmen108 4.3.3Entwicklungsförderung durch technische und finanzielle Hilfen in Projekten und Programmen112 4.3.4Friedenssicherung und Schutz der Menschenrechte– Förderung von Basiselementen guter Regierungsführung116 4.3.5Initiativen zur Entschuldung122 4.4Die Akteure der Entwicklungspolitik und ihr Vorgehen in SSA129 4.4.1Nationalstaatliche Entwicklungspolitik für SSA am Beispiel Deutschlands129 4.4.2Zu den Entwicklungsstrategien der EU im Hinblick auf SSA – Ein Beispiel supra-nationaler Entwicklungspolitik134 4.4.3IWF, Weltbankgruppe und WTO – Institutionen internationaler Wirtschaftspolitik und ihr Vorgehen im Rahmen internationaler Entwicklungspolitik139 4.4.4NGOs – Gestalt, Funktionen und Tätigkeitsprofile der nichtstaatlichen Organisationen internationaler Entwicklungsförderung144 5.Aktuelle Trends der internationalen Entwicklungspolitik148 5.1Global Governance - Die Forderung nach globaler Strukturpolitik149 5.2Dezentrale Entwicklungsförderung durch lokale Entwicklungszusammenarbeit154 5.3Migration als Faktor für Entwicklung158 6.Zusammenfassung163 7.Persönliche Maßstäbe einer Entwicklungspolitik für Subsahara-Afrika165 Literatur174 Internetquellen181Textprobe:Textprobe: Kapitel 3, Kausalzusammenhänge für Armut und Unterentwicklung in Subsahara-Afrika: 3.1, Das Zentrum-Peripherie-Modell als Vertreter der Dependenztheorie: Unter der Bezeichnung Dependenztheorie sind Entwicklungstheorien summiert, die die Ursache von Armut und Unterentwicklung in den wenig und am wenigsten entwickelten Ländern, so auch in den weitaus meisten Ländern Subsahara-Afrikas in deren Integration in kapitalistische Ökonomiestrukturen erkennen wollen. Insbesondere unterstellen die Anhänger der Dependenztheorie eine strukturelle Abhängigkeit der Entwicklungsländer von den hoch entwickelten Staaten, vor allem den westlichen und inzwischen mitunter auch den fernöstlichen Industrieländern. Nach dem auf der Dependenztheorie aufbauenden so genannten Zentrum-Peripherie-Modell des Norwegers Johan Galtung lässt sich die Welt nicht nach geografischen, sondern vielmehr machtpolitischen Gesichtspunkten, als ein Kreis vorstellen, deren Mittelpunkt die Industriestaaten bilden, wohingegen die wenig entwickelten Regionen am Rand des Kreises abgebildet werden. Industriestaaten gelten demgemäß als 'Zentren', die Entwicklungsländer als 'Peripherie', je nach ihrem jeweiligen Entwicklungsgrad und ihrer mittelbar oder unmittelbar damit in Zusammenhang stehenden allgemeinen, vor allem wirtschaftlichen Potenz. Die Abhängigkeit einzelner Länder der Peripherie von solchen der Zentren beschreibt GALTUNG folgendermaßen recht deutlich: 'Der Grundgedanke ist, dass das Zentrum in der Zentralnation einen Brückenkopf in der Peripherienation hat, und zwar einen gut gewählten: nämlich das Zentrum in der Peripherienation. Dieser Brückenkopf ist so eingerichtet, dass das Zentrum der Peripherie an das Zentrum im Zentrum gebunden ist: mit dem Band der Interessenharmonie. Beide sind miteinander verknüpft, so dass sie zusammen aufsteigen, absteigen, ja sogar zusammen untergehen.' Die 'Theoría Dependencia' geht demzufolge von einer Ungleichverteilung wirtschaftlicher Entwicklungsmöglichkeiten und einer einseitigen Machtausübung seitens der Industrieländer, beispielsweise mittels divergierender Handelsbedingungen oder eines Machtvorsprungs durch Kapitalhäufung, aus. Diese sind nach GALTUNG nichts anderes als eine Form struktureller Gewalt, welche von den Zentren auf die Peripherien ausgeübt wird und an deren Fortbestehen die Industrieländer durchaus interessiert sind, damit die Ungleichverteilung der machtpolitischen Kräfteverhältnisse und Chancen zur Veränderung der jeweiligen Entwicklungsniveaus ebenfalls anhaltend bestehen bleibt. Die Voraussetzungen eines ungleichberechtigten Handels manifestieren sich nach den Erkenntnissen der meisten Dependenztheoretiker, wie zum Beispiel Frank, Prebisch, Galtung, Senghaas u.a. in den folgenden Aspekten: Die Tauschprodukte des Handelsprozesses sind nicht gleichartig. Während die wenig entwickelten Länder Rohstoffe und den Faktor Arbeit einbringen, sind die Industrienationen mit Fertigprodukten und Kapital beteiligt. Eine Erhöhung des Kapitals in den Entwicklungsländern ist kaum realisierbar, allein schon aufgrund der unterschiedlichen 'Terms of trade'. Diese 'Terms of Trade' spiegeln das Verhältnis zwischen Export- und Importgütern wider. Die primär Rohstoffe exportierenden Länder, wie es viele subsaharische Volkswirtschaften verkörpern, sind gegenüber den hoch entwickelten Staaten als Exporteure von industriellen Erzeugnissen schon insofern benachteiligt, als über einen längeren Zeitraum ein Verfall der Rohstoffpreise zu beobachten ist. Aufgrund dessen können unter anderem die afrikanischen Entwicklungsländer eine gleich bleibende Menge von Industrieprodukten und ausländischen Devisen nur dann importieren, wenn die Menge der exportierten Rohstoffe sukzessive ansteigt. Die Industrienationen profitieren einseitig von diesen Zusammenhängen. Eine weitere Facette der strukturellen Abhängigkeit nach den Maßstäben des dependenztheoretischen Zentrum-Peripherie-Modells ist der real oft zu beobachtende Vorgang des Rücktransfers von Kapital, Zinsen und geldwerten Wettbewerbsvorteilen wie Patenten und Lizenzen aus in Entwicklungsländern erzielten Handelserträgen durch multinational operierende Konzerne mit Unternehmenszentralen in den Industrieländern. Dies wiederum führt zu einer Kapitalarmut und letztlich zur Entstehung und Verfestigung der Schuldenkrise in vielen subsaharischen Staaten und anderen Entwicklungsländern weltweit. Einseitige Nutznießer sind die Industriestaaten, deren ohnehin stärkere Kapitalkraft sich dadurch zusätzlich erhöht. Mit Hilfe des Zentrum-Peripherie-Modells lassen sich zwar diverse Zusammenhänge zwischen Unterentwicklung in SSA und struktureller Abhängigkeit schlüssig belegen, doch lassen die Dependenztheorien dennoch wesentliche Faktoren außer Acht, wie die nachfolgende kritische Beurteilung verdeutlicht. 3.2, Kritik: Die oben genannten Argumente der dependenztheoretischen Modelle, vor allem die des Zentrum-Peripherie-Modells, sind auf den ersten Blick in sich kohärent und durchaus schlüssig. Wirtschaftlich potente Länder, deren Produktionskreisläufe industrialisiert sind, besitzen gegenüber Rohstoff exportierenden Ländern tatsächlich deutliche Wettbewerbsvorteile, da Industrieprodukte mit einem weitaus geringeren Aufwand an Basisgütern, Personal, Arbeit und mithin Kapital erwirtschaftet werden können. Das sind altbekannte, ökonomische Realitäten. Ein daraus resultierendes Ungleichverhältnis der Terms of trade, das sich nach und nach zudem weiter verschlechtert, geht tatsächlich zu Lasten der Exportgewinne der wenig entwickelten Länder und ihrer Wirtschaft im Ganzen. Des Weiteren kann nicht geleugnet werden, dass die Kapitalkraft der Industriestaaten die der Entwicklungsländer um ein Vielfaches übersteigt, mit nachhaltig negativen Folgen für die wenig und am wenigsten entwickelten Staaten. Die Summe der Spekulationsgewinne, die in den Börsenzentren der industrialisierten Welt tagtäglich realisiert werden, erreicht Dimensionen, die die Gesamtheit der Handelsgewinne aller exportorientierten Entwicklungsländer in Subsahara-Afrika eines gesamten Jahres bei weitem in den Schatten stellen. Die enge Anbindung einer zahlenmäßig kleinen Gruppe von Wirtschaftsprofiteuren in subsaharischen Ländern, wie zum Beispiel die Petro-Elite im Öl exportierenden Nigeria, an die großen Industriekonzerne der Welt, ist ein weiterer eindrucksvoller Beleg für die sozio-ökonomische Struktur der Dependenz, einer strukturellen Abhängigkeit auf Gedeih und Verderb. Sie stellt quasi eine Verkörperung des Galtungschen Theorems über die satellitenähnliche Verknüpfung der Zentren von Zentralstaat und Peripherienation, mit der Bezeichnung des 'peripheren Kapitalismus', dar. Dennoch lassen Dependenztheoretiker einige Aspekte der Analyse außer Acht, die es zu berücksichtigen gilt. Vor allem dann nämlich, wenn das Faktum von Unterentwicklung in Subsahara-Afrika einzig und allein mit den Theorien funktioneller und struktureller Abhängigkeit belegt wird, gerät die Dependenztheorie mitsamt ihren Modellen an ihre Grenzen. Das Zentrum-Peripherie-Modell sieht, eingebettet in die Annahmen der Theoría Dependencia, die Ursachen der Unterentwicklung ausschließlich in äußeren Faktoren, wie sie die Machtkonzentration und –ausübung durch die Industrieländer darstellt, denen die Entwicklungsstaaten, durch ihre Anbindung an ein kapitalistisches Weltmarktsystem, ausgeliefert sind. Dieses exogene Erklärungsschema ist zu einseitig, um es verallgemeinernd der Gesamtheit aller afrikanischen LDC´s, als Erklärungsgrundlage der dortigen Entwicklungsdefizite, anzudienen, geschweige denn allen Entwicklungsländern dieser Welt. Ebenso ausschlaggebend für die Ausbildung von Unterentwicklung und deren Verfestigung sind Gründe, die in der inneren Struktur eines Landes, einer Gesellschaft, einer Volkswirtschaft selbst zu finden sind, also endogene Faktoren, wie sie einleitend intensiv beschrieben wurden. Es ist offensichtlich, dass innerafrikanische Kriege und Konflikte ebenso Hemmnisse, wenn nicht gar ausschließende Kriterien für eine Entwicklung in Subsahara-Afrika sind, wie Korruption und eine Kapitalkonzentration auf einige wenige politisch Privilegierte. Eine wirtschaftspolitisch schlecht positionierte, undemokratische und vornehmlich an der Erhaltung eigener Macht und wirtschaftlicher Pfründe interessierte Staatsführung, mitsamt einem maroden Verwaltungssystem und dementsprechend lückenhaften infrastrukturellen Gegebenheiten, ist zu einer Initiierung und Steuerung eines nachhaltigen Entwicklungsprozesses nicht in der Lage oder einfach gar nicht daran interessiert. Zwar herrschen in vielen Ländern des afrikanischen Kontinents Strukturen vor, die mitunter ebenfalls von außen, zum Beispiel durch koloniale Politik, wie an anderer Stelle gezeigt werden wird, bedingt wurden. Ein nicht minder wichtiger Teil dieser Strukturen ist jedoch auf ganz individuelle Begebenheiten im geschichtlichen Entstehungsprozess archaischer Gesellschaftsstrukturen der afrikanischen Länder zurückzuführen. Traditionelle Wirtschaftsformen, wie die in Afrika verbreitete Landwirtschaft oder eine Betonung von Familienbeziehungen gegenüber anderen sozialen Rollen- und Gruppensystemen sind weniger einem Einfluss von außen als vielmehr der Interaktion afrikanischer Menschen und ihrer althergebrachten Wertehaltungen, Denk- und Handlungsstrukturen geschuldet. So ist festzuhalten, dass die Ursachen von Unterentwicklung in SSA weder ausschließlich mit den Analysekriterien der exogenen Dependenztheorie noch mit dem Vergleich zwischen Tradition und Moderne, wie ihn die Anhänger der endogenen Modernisierungstheorien in den Mittelpunkt ihrer Konstruktionen über Unterentwicklung stellen, abschließend und zufriedenstellend zu klären sind. Die Wahrheit liegt, wie so oft, dazwischen, deren Auffindung ELSON implizit mit der Aufforderung anregt: 'We do not have to agree with either the interpretation given by orthodox neo-Classical economies theory or the interpretation given by dependency theory.' Leider verhinderte bis dato der Streit der großen Weltideologien 'Kapitalismus' und 'Sozialismus' eine Annäherung, im Sinne eines realitätsnahen Schulterschlusses der Anhänger beider widerstreitender Theoriekonzepte, sehr zum Schaden der betroffenen Entwicklungsländer.
DESCARTES' SCHULE [1. BAND. ZWEITER THEIL, ZWEITE VÖLLIG UMGEARBEITETE AUFLAGE] Geschichte der neuern Philosophie (-) Descartes' Schule [1. Band. Zweiter Theil, zweite völlig umgearbeitete Auflage] (1,2,2 / 1865) ( - ) Einband ( - ) Titelseite ([I]) [Motto]: "Omnia praeclara tam difficilia quam rara sunt." ([III]) Inhaltsverzeichniß. ([V]) Erstes Capitel. Der Cartesianismus in Holland und Frankreich. Die jüngere Schule: Clauberg, de la Forge, Becker. Die Keime des Spinozismus. ([1]) I. Verbreitung und Hemmungen des Cartesianismus in Holland und Frankreich. ([1]) II. Die jüngere Schule. (5) 1. Die Richtung zu Spinoza. (5) 2. Clauberg. (Louis de la Forge. Cordemoy.) (7) 3. Balthasar Becker. Unmöglichkeit der Magie. (8) 4. Fortgang zu Spinoza. (9) Zweites Capitel. Der Occasionalismus. Arnold Geulinx. Das Kriterium der menschlichen Selbstständigkeit. Seele und Körper. Das Verhältnis der beiden Substanzen. Das Verhältnis des Menschen zu Gott. Selbsterkenntniß. Die Tugend der Demuth und die reine Betrachtung. ([11]) 1. Arnold Geulinx. ([11]) II. Die occasionalistische Metaphysik. (13) 1. Die Aufgabe. (13) 2. Der Grundsatz zur Lösung. Das Kriterium der menschlichen Selbstthätigkeit. (14) 3. Ursache und Veranlassung. Causa efficiens und causa occasionalis. (15) 4. Der Mensch als Verbindung von Seele und Körper. (17) 5. Das Verhältniß zwischen Seele und Körper. (18) 6. Der Gottesbegriff. (21) 7. Geulinx und Spinoza. (22) III. Die occasionalistische Sittenlehre. (23) 1. Das Princip der Ethik. Die Cardinaltugenden. (23) 2. Die höchste Tugend und die reine Betrachtung. (25) Drittes Capitel. Nicole Malebranche. Die Vereiniung von Religion und Philosophie. Augustinismus und Cartesianismus. ([28]) I. Aufgabe und Standpunkt. ([28]) II. Leben und Charakter. (31) 2. Das Oratorium Jesu. (31) 2. Das Oratorium und Descartes. (33) 3. Malebranche im Oratorium. Das Studium Descartes'. Sein Hauptwerk. (35) 4. Die Schriften. (36) 5. Polemik. (38) 6. Einsamkeit und Tod. (39) Viertes Capitel. Malebranche's Lehre. I. Grundlegung und Aufgabe. Der Dualismus und das Erkenntnißprolem. Der Occasionalismus. Der Gottesbegriff und die heidnische Philosophie. Der Augustinismus. Irrthum und Sünde. Wahrheit und Erleuchtung. ([41]) I. Der Dualismus und das Erkenntnißproblem. ([41]) 1. Denken und Ausdehnung. ([41]) 2. Gestaltung und Bewegung. Vorstellung und Begehrung. (42) 3. Die Quellen des Irrthums und der Weg zur Wahrheit. (43) II. Occasionalismus. (45) 1. Die Unwirksamkeit der Körper. (45) 2. Die Unwirksamkeit der Geister. (46) 3. Unwirksamkeit der Dinge. Die natürliche und die erzeugende Ursache. (47) III. Der Gottesbegriff im Gegensatz zur alten Philosophie. (49) 1. Gott als die alleinige Ursache. (49) 2. Der gefährliche Irrthum der Alten: die Geltung der secundären Ursachen. (49) IV. Augustinische Richtung. (51) 1. Die göttliche Causalität. (51) 2. Der göttliche Wille als Weltgesetz. (53) 3. Der göttliche Wille und die menschliche Sünde. (53) 4. Der Irrthum als Folge der Sünde. (55) 5. Die Erkenntniß als Erleuchtung. (56) 6. Gesichtspunkt zur Auffassung der ganzen Lehre. (57) Fünftes Capitel. Malebranche's Lehre. II. Lösung der Aufgabe. Arten und Objecte der Erkenntniß. Ursprung der Ideen. Die intelligible Welt in Gott. Die intelligible Ausdehnung. Die allgemeine Vernunft. Verhältniß der Dinge zu Gott. Pantheistische Richtung. Uebergang zu Spinoza. ([59]) I. Die Objecte und Arten der menschlichen Erkenntniß. ([59]) 1. Gott als Erkenntnißobject. ([59]) 2. Die Körper als Erkenntnißobject. (60) 3. Die Geister außer uns als Erkenntnißobject. (60) 4. Die Selbsterkenntniß. (61) 5. Differenz zwischen Malebranche und Descartes. (62) 6. Summe. (63) II. Der Ursprung der Ideen. (64) 1. Die Körper als Ursache der Ideen. (65) 2. Die Seele als Ursache oder Träger der Ideen. (66) 3. Gott als Urheber und Träger der Ideen. (69) III. Die intelligible Ausdehnung und die allgemeine Vernunft. (71) 1. Die Idee der Ausdehnung als Archetyp der Körperwelt. (71) 2. Die allgemeine Vernunft. (73) IV. Verhältniß der Dinge zu Gott. (74) 1. Gott als der Ort der Geister. (74) 2. Gott als das allgemeinste Wesen. Die Dinge als Participationen Gottes. (76) 3. Gott als das alleinige Object unsres Erkennens und Wollens. Die Dinge als Modi Gottes. (77) V. Die pantheistische Richtung. uebergang zu Spinoza. (81) 1. Der cartesianisch=occasionalistische Standpunkt. Der augustinisch=platonische. (81) 2. Der cartesianische Platonismus. (83) 3. Der Spinozismus als letzte Folgerung. (83) Sechstes Capitel. Spinoza's geschichtliche stellung. Der reine Naturalismus. ([88]) I. Aufgabe. ([88]) 1. Dualismus und Alleinheit. ([88]) 2. Die Dinge im Verhältnis zur göttlichen Causalität. (89) 3. Modus und Creatur. (90) 4. Schöpfung, Wille, Zwecke. (91) II. Standpunkt. (91) 1. Der reine Naturalismus. (91) 2. Der Naturalismus und die dogmatische Philosophie. (93) 3. Spinoza's ausschließende Stellung. (94) 4. Die Würdigung der Nachwelt. (95) Siebentes Capitel. Spinoza's Leben und Charakter. ([98]) I. Die biographischen Quellen. (Bayle, Kortholt, Colerus, Lucas, Boullainvilliers.) ([98]) II. Die portugiesischen Juden in Amsterdam. (103) III. Spinoza's Familie. Seine hebräische Bildung. (104) 1. Die Eltern. (104) 2. Die Rabbinenschule. (105) 3. Die Kabbala. (106) IV. Der Bruch mit dem Judenthum. (107) 1. Die Entfremdung. (107) 2. Die Conflicte. (109) 3. Der Bannfluch. (112) 4. Das Leben in der Verborgenheit. Aufenthaltsorte. (115) V. Spinoza's philosophische und lateinische Bildung. (117) 1. Das Studium Descartes'. (117) 2. Die lateinische Sprache. (118) VI. Der Verkehr mit van den Ende. (119) 1. Franz van den Ende. (119) 2. Clara Maria van den Ende. (121) VII. Spinoza's Charakter und Lebensweise. (124) 1. Unabhängigkeit und Einsamkeit. (124) 2. Lebenserwerb. (125) 3. Uneigennützigkeit. (126) 4. Bedürfnißlosigkeit. (127) 5. Stillleben (128) 6. Der Ruf nach Heidelberg. (129) 7. Furchtlosigkeit. (131) 8. Ernst und Schwermuth. Die Verwerfung der Heuchelei. (132) VIII. Der Tod Spinoza's. (134) 1. Das ruhige Sterben. (134) 2. Die falschen Gerüchte. (136) IX. Spinoza's äußere Erscheinung. (137) Achtes Capitel. Spinoza's Schriften, deren Entstehung und äußere Geschichte. Der literarische Zusammenhang des Systems. ([139]) I. Die Hemmungen der literarischen Thätigkeit Spinoza's. ([139]) 1 Erwerbsarbeiten und körperliche Leiden. ([139]) 2. Die vereinsamte Stellung. (140) II. Die Darstellung der Principien Descartes'. (143) 1. Veranlassung der Schrift. (143) 2. Herausgabe. Die mathematische Dastellungsweise. (144) III. Der theologisch-politische Tractat. (146) 1. Religion, Staat, Philosophie. (146) 2. Die Apologie und der Tractat. (150) 3. Die Bibel als Geschichte. Der kritisch-historische Standpunkt. (151) 4. Die Verdammungsurtheile der Gegner. (Spitzelius, Manseveld, Blyenbergh.) (154) 5. Oldenburg's Bedenken. (156) 6. Spinoza's Autorschaft. (157) IV. Die philosophischen Werke. (159) 1. Der Tractat über die Berichtigung des Verstandes. (159) 2. Der politische Tractat. (160) 3. Die Ethik. (161) V. Hindernisse der Herausgabe. Nachlaß. (162) VI. Die Briefe. (165) VII. Der literarische Zusammenhang des Systems. (166) Neuntes Capitel. Tractat über die Berichtigung des Verstandes. Das religiöse Motiv der Lehre Spinoza's. Ausgangspunkt, Ziel und Methode. ([168]) I. Der sittliche Ausgangspunkt.: das Gut und die Güter. ([168]) 1. Das höchste Gut als Lebensaufgabe. ([168]) 2. Das ungewisse Gut und die gewissen Güter. (170) 3. Die Scheingüter des Lebens. ( Sinneslust, Reichthum, Ehre.) (170) II. Die Wahl des Ziels. (173) 1. Das ungewisse Gut und die gewissen Uebel. (173) 2. Die Quelle der Uebel und das unvergängliche Gut. (174) 3. Gott und die Liebe zu Gott. Das religiöse Leben. (176) III. Der Weg zum Ziele. Das Erkennen. (177) 1. Das Princip der Einheit. (177) 2. Die Erkenntniß als methodisches Denken. (179) 3. Das Denken nach mathematischer Methode. (181) Zehntes Capitel. Theologisch - politischer Tractat. Das Verhältniß der Religion zu Wissenschaft und Staat, der Bibel zu Religion und Wissenschaft. Der historisch-kritische Standpunkt. ([184]) I. Die theologisch-politische Aufgabe. ([184]) 1. Religion und Philosophie. ([184]) 2. Die Religionsheuchelei. (185) 3. Religion und Staat. (187) 4. Theologie und Politik. (188) II. Offenbarung und Bibel in ihrem Verhältniß zur Wissenschaft. (189) 1. Die Bibel als Erkenntnißgrund. (189) 2. Die Schrifterklärung. (190) 3. Der kritische Standpunkt. Der Pentateuch. (192) 4. Die Erwählung. (194) 5. Das göttliche Gesetz. (198) 6. Die Wunder. (200) 7. Die Offenbarung. (201) Elftes Capitel. Descarte's Principien in der Darstellung Spinoza's. Einheit der Welt. Zusammenhang alle Dinge. Persönlichkeit Gottes. Freiheit des Willens. Erkenntniß der Weltordnung. ([204]) I. Die Grunddifferenz. ([204]) II. Die Differenzpunkte. (206) 1. Die Einheit der Dinge. Gott und Natur. (206) 2. Die Persönlichkeit Gottes. (207) 3. Menschliche Willensfreiheit. (208) 4. Ein Irrthum Schopenbauer's. (211) III. Erkenntniß der Weltordnung. (212) Zwölftes Capitel. Spinoza's mathematische Methode in ihrer Begründung, Anwendung, Richtung. ([215]) I. Die Begründung der Methode. ([215]) II. Anwendung der Methode. (218) 1. Die Darstellungsweise. (218) 2. Die Definitionen. (219) 3. Die Axiome. (222) 4. Die Propositionen und Demonstrationen. (224) 5. Corollarien und Scholien. (228) III. Metaphysische Geltung der Methode. (229) 1. Uebereinstimmung der Weltordnung mit der mathematischen Methode. (229) 2. Die Nothwendigkeit und Ewigkeit der Welt. (231) 3. Die Unmöglichkeit der Freiheit. (233) 4. Die Unmöglichkeit der Zwecke. (233) 5. Die Teleologie als "asylum ignorantiae". (235) Dreizehntes Capitel. Der Gottesbegriff. Die göttliche Ursachlichkeit, Freiheit, Unpersön-lichkeit. Freiheit und Nothwendigkeit. Verstand und Wille. Die nothwendige Ordnung der Dinge. ([238]) I. Die Ursächlichkeit Gottes. (239) 1. Ursache seiner selbst oder Substanz. (239) 2. Substanz oder Gott. (240) 3. Gott als die einzige Substanz. (240) 4. Alleinheit und Causalität. (241) 5. Gott als innere Ursache aller Dinge. (241) 6. Gott als freie Ursache. (242) II. Freiheit und Nothwendigkeit. (244) 1. Widerspruch und Lösung. (244) 2. Die Ewigkeit. (245) 3. Die freie Nothwendigkeit. (246) III. Die Unpersönlichkeit Gottes. (249) 1. Das vollkommene unbestimmte Wesen. (249) 2. Wille und Verstand nach menschlicher Analogie. (251) 3. Wille und Verstand nicht zum Wesen Gottes gehörig. (252) IV. Die nothwendige und unwandelbare Ordnung der Dinge. (254) 1. Gott als deren Grund. (254) 2. Beweisgrund der göttlichen Vollkommenheit. (255) 3. Der göttliche Wille kein Gegengrund. (256) 4. Die Idee des Guten als göttliches Schicksal. (257) V. Gott oder Natur. (258) 1. Der vollkommen naturalistische Gottesbegriff. (258) 2. Der Gottesbegriff und die mathematische Methode. (260) VI. Spinoza' Gottesbegriff im Gegensatz zu den Religionen. (261) 1. Der Monotheismus. (261) 2. Der Polytheismus. (262) 3. Das Christenthum. (263) 4. Vergleichung des jüdischen und spinozistischen Gottesbegriffs. (265) Anhang. ([267]) Vierzehntes Capitel. Die Attribute Gottes. Die zahllosen Attribute. Die formalistische und atomistische Ansicht. ([268]) I. Nothwendigkeit der Attribute in Gott. ([268]) 1. Widerspruch und Dilemma. ([268]) 2. Unmögliche Lösung. Die Attribute als bloße Erkenntnißformen. (270) 3. Das ganze System als Gegenbeweis. (272) 4. Spinoza's Erklärung der Attribute als Gegenbeweis. (273) 5. Die Erkenntniß Gottes als Gegenbeweis. (275) 6. Die Definition Gottes als Gegenbeweis. (276) II. Die zahllosen Attribute in Gott. (277) 1. Schwierigkeit dieses Begriffs. (277) 2. Erklärung aus dem Gottesbegriff. (278) 3. Die atomistische Auffassung. (280) 4. Die eine substanz und die zahllosen Attribute. (281) 5. Ein mathematisches Beispiel. (282) 6. Erklärung der Sache. (283) Fünfzehntes Capitel. Gott als wirkende Natur. Die bestimmten Attribute. Deren Gegensatz und Einheit. ([287]) I. Die bestimmten Attribute in Gott. ([287]) 1. Denken und Ausdehnung. ([287]) 2. Der Gegensatz der beiden Attribute. (289) 3. Die Identität der beiden Attribute. (295) II. Die zahllosen und bestimmten Attribute. (297) 1. Widerspruch. (297) 2. Erklärung des Widerspruchs. (298) Anhang. ([301]) Sechzehntes Capitel. Die Modi Gottes oder die bewirkte Natur. Die unendlichen und endlichen Modi. Substanz und Modi. Das Verhältniß der beiden Naturen. Gott und Welt. ([302]) I. Der Begriff des Modus. ([302]) 1. Das endliche Wesen. ([302]) 2. Die unendlichen und endlichen Modi. (305) 3. Die Beispiele der unendlichen Modi. (307) 4. Die Sätze der Ethik. (308) II. Substanz und Modi. (310) 1. Gott als Ursache der Modi. (310) 2. Die Modi als Wirkungen Gottes. Die Mittelursachen. (Emanationen?) (311) 3. Der Inbegriff der Modi als bewirkte Natur. (Natura naturata.) (314) 4. Die bewirkte Natur als Object der Imagination. (Erdmann.) (314) III. Das Verhältniß der beiden Naturen. Gott und Welt. (319) 1. Das Problem. (319) 2. Die Lösung. (320) 3. Die falschen Standpunkte. (321) a. Der Uebergang. (321) b.Der Gegensatz. (322) c. Die unmittelbare Einheit. (325) Anhang. ([328]) Siebzehntes Capitel. Die natürliche Ordnung der Dinge. Geister und Körper. Die Körper. Der menschliche Körper. ([329]) I. Die Ordnung der Dinge. ([329]) 1. Der Causalnexus. ([329]) 2. Die Mittelursachen. (330) 3. Die Zufälligkeit der Einzeldinge. Determination. (330) II. Geister und Körper. (332) 1. Ideen (Geister)- und Körperwelt. (332) 2. Unterschied beider. (333) 3. Einheit beider. (335) III. Die Körperwelt. (337) 1. Der Causalnexus der Körper. (337) 2. Die Stufenreihe der Körper. Einfache Körper. (339) 3. Zusammengesetzte Körper (Individuen.) (340) 4. Aggregatzustände. (341) 5. Das Individuum in seinen Veränderungen. (342) 6. Der menschliche Körper. (343) 7. Der Affect und die Leidenschaft. (344) Anhang. ([346]) Achzehnes Capitel. Die menschlichen Leidenschaften. ([347]) I. Die Aufgabe. ([347]) 1. Die bisherige Sittenlehre . Descartes. ([347]) 2. Die Grundirrthümer und der richtige Standpunkt. (348) II. Die Nothwendigkeit der Leidenschaften. (350) 1. Der Geist als leidende Natur. (350) 2. Entgegensetzung der Dinge. (351) 3. Streben nach Selsterhaltung. (352) 4. Das menschliche Streben. Der Wille. (353) III. Die Ableitung der Leidenschaften. (354) 1. Grundformen: Begierde, Freude und Trauer. (354) 2. Liebe und Haß. (355) 3. Sympathie und Antipathie. Sehnsucht. (Aberglaube.) (355) 4. Hoffnung und Furcht. (357) 5. Liebe und Haß in ihren nothwendigen Folgen. (359) 6. Nationalhaß. (360) 7. Zorn und Vergeltung. (361) 8. Neid und Schadenfreude. (361) 9. Mitleid und Wohlwollen. (362) 10. Neid und Mitleid. (364) 11. Die übertriebene Schätzung. Der Hochmuth. (365) 12. Humanität und Ehrliebe. Ruhm und Hochmuth. (366) 13. Verstärkung der Liebe. Gemüthschwankung. (367) 14. Liebe und Gegenliebe. Die Eifersucht. (369) 15. Eifersucht und Geschlechtsliebe. (370) 16. Der Haß als Vernichtung der Liebe. (371) 17. Haß und Gegenhaß. (371) 18. Die Liebe als Vernichtung des Hasses. (373) 19: Verwunderung und Verachtung. (374) 20. Die Verschiedenheit der Leiedenschaften in objectiver Rücksicht. (375) 21. Die Verschiedenheit der Leidenschaften in subjectiver Rücksiciht. (377) 22. Die Vorstellung der Freieit als Verstärkung der Liebe und des Hasses. Die Reue. (378) IV. Die Classification der Leidenschaften. (380) V. Die Affecte als Actionen. (381) 1. Grundformen: Begierde und Freude. (381) 2. Tapferkeit (Seelenstärke und Großmuth). (382) Anhang. ([385]) Neunzehntes Capitel. Die menschliche Gesellschaft. Naturrecht, Staatsrecht. Der Staat und das Individuum. ([386]) 1. Sittenlehre und Staatslehre. ([386]) 1. Die Affectenlehre als gemeinschaftliche Grundlage. ([386]) 2. Verhältniß der Ethik zum politischen Tractat. (388) 3. Die Stellung der Politik im Systeme Sprinoza's. (390) II. Spinoza's politischer Standpunkt. (390) 1. Der politische, naturalistische, mechanische Staatsbegriff. (390) 2. Macchiavelli, Hobbes, Spinoza. (392) III. Das Naturrecht. (395) 1. Macht und Recht. (395) 2. Ohnmacht und Unrecht. (397) 3. Der Krieg Aller mit Allen. (399) 4. Die Nothwendigkeit der Gemeinschaft. (401) IV. Das Staatsrecht. (402) 1. Der natürliche und der bürgerliche Zustand. (402) 2. Die Sicherheit des Lebens als Bedingung der Selbsterhaltung. (404) 3. Die Grenzen des Staatsrechts. (406) 4. Das Recht als Gesetz. (408) 5. Die Staatsgewalten. (409) 6. Die rechtswidrigen Staatsformen. (410) 7. Die rechtmäßigen Staatsformen. (412) 8. Die beste Staatsform. (414) V. Der Staat und das Individuum. (418) 1. Der Staat als Product der Einzelnen. (418) 2. Die Unabhängigkeit der Einzelnen vom Staate. Sicherheit und Freiheit. (421) Zwanzigstes Capitel. Der menschliche Geist. der menschliche Geist als idea rei, idea corporis, idea mentis. ([424]) I. Aufgabe. ([424]) 1. Thätigkeit und Leiden. ([424]) 2. Adäquate und inadäquate Erkenntniß. (426) II. Der menschliche Geist als Idee des menschlichen Körpers. (427) 1. Der Geist als Idee des menschlichen Körpers. (427) 2. Der menschliche Geist als Idee eines wirklichen Dinges. (428) 3. Der menschliche Geist als Idee des menschlichen Körpers. (429) 4. Der menschliche Geist als Ideencomplex. (430) 5. Der menschliche Geist als Idee äußerer Körper. (431) 6. Ideenassociation. Gedächtniß. (432) 7. Der menschliche Geist als Idee seines Körpers. Reflexive Vorstellung. (433) III. Der menschliche Geist als Idee seiner selbst. (434) 1. Die Schwierigkeit. Der vermeintliche Widerspruch. (434) 2. Der Widerspruch als terminologischer Irrthum. (Erdmann.) (435) 3. Die Idee des Geistes als nothwendige Folge aus dem Begriff des Geistes. (436) a. Der Geist als Modus des Denkens. (437) b. Der Geist als idea rei. (437) c. Der Geist als idea corporis. (438) 4. Die Sätze von der idea mentis. (439) 5. Die Wichtigkeit dieses Begriffs. (440) 6. Die idea mentis kein allgemeines und unbestimmtes Sebstbewußtsein. (444) 7. Der Geist als Erkenntnißvermögen. (445) Einundzwanzigstes Capitel. Die menschliche Erkenntniß. Irrthum und Wahrheit. Einbildung und Vernunft. ([447]) I. Die inadäquate Erkenntniß oder die Imagination. ([447]) 1. Die Objecte der inadäquaten Erkenntniß. ([447]) a. Die Theile des menschlichen Körpers. (448) b. Die äußeren Körper. (448) c. Der menschliche Körper. (449) d. Die Affectionen des menschlichen Körpers. (449) e. Der menschliche Geist. (450) f. Die Dauer der Dinge. (451) 2. Die inadäquate Erkenntniß als Irrthum. (452) 3. Die Freiheit als Beispiel des Irrthums. (453) 4. Die Universalien oder Gattungsbegriffe. (453) 5. Die menschliche Freiheit als Gattungsbegriff (Universalwille). (455) 6. Die Zweckbegriffe als Gattungsbegriffe. (456) 7. Die Erklärung der falschen Erkenntniß. (458) 8. Die wahre Erkenntniß als Gegentheil der falschen. (458) 9. Die Imagination als Inbegriff aller inadäquaten Ideen. (460) II. Die adäquate Erkenntniß. (460) 1. Die Möglichkeit adäquater Ideen. (460) 2. Die Gemeinschaftsbegriffe. Notiones communes. (461) 3. Die Idee der Attribute und die Idee Gottes in uns. (463) III. Die Stufen der menschlichen Erkenntniß. (465) 1. Irrthum und Wahrheit. (465) 2. Einbildung, Vernunft, Intuition. (466) 3. Die Wahrheit als "norma sui et falsi". (468) 4. Die Erkenntniß "sub specie aeternitatis". (469) IV. Die theoretische Natur des menschlichen Geistes. (469) Anhang. ([475]) Zweiundzwanzigstes Capitel. Der menschliche Wille. Tugend und Macht. Die menschliche Knechtschaft. Der Werth der Affecte. ([476]) I. Einheit von Wille und Verstand. ([476]) 1. Die falsche Willensfreiheit. ([476]) 2. Die vermeintliche Abhängigkeit der Bewegungen vom Willen. (477) 3. Die vermeintliche Unabhängigkeit des Willen von der Erkenntniß. Descartes. (478) 4. Der Wille als Bejahung und Verneinung. (479) 5. Der determinirte Wille. (481) II. Der Wille zur klaren Erkenntniß. (482) 1. Der Wille als Begierde. (482) 2. Die Begierde als Tugend. (483) 3. Die Tugend als das vernunftgemäße Leben. (485) 4. Das Gute und Schlechte. (486) 5. Die Erkenntniß als höchstes Gut und höchste Tugend. (487) 6. Die Selbsterhaltung als Grundlage der Tugend. (487) III. Der Werth der Affecte. (489) 1. Die Affecte als Motive des Handelns. (489) 2. Die Nothwendigkeit stärkster Affecte. (490) 3. Die Erkenntniß als Affect. Freiheit und Knechtschaft. (490) 4. Die menschliche Knechtschaft. (492) 5. Die guten und schlechten Affecte. (494) Dreiundzwanzigstes Capitel. Die menschliche Freiheit. Kampf der Affecte. Befreiung. Die Liebe Gottes. Natur und Freiheit. ([502]) I. Der Gegensatz in der menschlichen Natur. ([502]) 1. Leiden und Erkennen. Unklare und klare Ideen. ([502]) 2. Die Nothwendigkeit des Leidens. (504) 3. Die Tugend des Erkennens. (506) 4. Die Ausschließung der Wahlfreiheit. (507) 5. Das Leiden als beschränktes Handeln. (509) 6. Die moralische aber imaginäre Freiheit. (510) 7. Die inadäquate Erkenntniß des Bösen. (512) II. Die Befreiung von den Leidenschaften. (515) 1. Der klare Begriff des Affects. (515) 2. Die Verminderung der Leidenschaften. (516) 3. Die befreiende Macht der Affecte. (516) 4. Die Macht der Vorstellungen. (517) 5. Der mächtigste Affect. (518) III. Die Liebe Gottes. (519) 1. Die klare Erkenntniß und die Idee Gottes. (519) 2. Die Liebe zu Gott . (521) 3. Die Liebe Gottes zu sich selbst. (523) 4. Die Ewigkeit des menschlichen Geistes. (525) 5. Die Freiheit des menschlichen Geistes. (528) 6. Die Seligkeit des menschlichen Geistes. (531) IV. Die sittliche Freiheit im Einklange mit der menschlichen Natur. (533) 1. Die Bejahung der Affecte. (534) 2. Die Bejahung der freudigen Affecte. (536) 3. Die Verneiung der vergänglichen und Bejahung der ewigen Freude. (537) 4. Die ewige Freude als Erkenntniß der Dinge. (539) 5. Die Erkenntniß als Liebe Gottes. (541) 6. Die Liebe Gottes als Ewigkeit des Geistes. (543) Vierundzwanzigstes Capitel. Charakteristik und Kritik der Lehre Spinoza's. ([545]) I. Die Charakterzüge des Spinozismus. ([545]) 1. Nationalismus oder System des reinen Verstandes. (546) 2. Nationalismus und Pantheismus. (549) 3. Naturalismus oder System der reinen Natur. (551) 4. Dogmatismus oder System der reinen Causalität. (553) II. Antithesen gegen die Lehre Spinoza's. (557) 1. Skeptische und kritische Antithese. Bayle und Kant. (557) 2. Mystische und sensualistische Antithese. Hamann, Jacobi, Feuerbach. (558) 3. Antithese gegen den Naturalismus. Fichte. (561) 4. Antithese der natürlichen Moral. Mendelssohn. (562) 5. Antithese der Teleologie. Trendelenburg. (564) III. Die inneren Widersprüche des Systems. (569) 1. Gott und die liebe Gottes. (569) 2. Die göttliche Causalität und die menschliche Freiheit. (571) 3. Gott und die Erkenntniß Gottes. Unmöglichkeit der adäquaten Erkenntniß. (571) 4. Der menschliche Geist und die Empfindungen des Körpers. (574) 5. Die klare Erkenntniß im Widerstreit mit Substanz und Modus. (576) 6. Die unklare Erkenntniß in Widerstreit mit dem Verhältniß der Attribute. (578) 7. Widestreit zwischen Substanz und Modus. Gott und die Dinge. (579) IV. Die Lösung der Widersprüche. Uebergang zu Leibnitz. (580) 1. Die substantialität der Dinge. (581) 2. Die Einheit des Attributs oder die vorstellende Kraft. (581) 3. Das Princip der Individualität oder Monade. (582) 4. Descartes. Spionza. Leibnitz. (583) Einband ( - ) Einband ( - )
Das Ruhrgebiet zählt nicht zu den alten eisenschaffenden Gebieten Deutschlands. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurden im Ruhrgebiet lediglich ca. 5 % der Roheisenproduktion des Gebietes des späteren Deutschen Reiches erzeugt und zwar vorwiegend in den waldreichen, gebirgigen Randbezirken. Der Aufstieg des Ruhrgebiets zum schwerindustriellen Zentrum setzte in den 1850er Jahren ein. In einer ersten Gründungswelle wurden zahlreiche Großunternehmen, die zum Teil bereits mehrere Produktionsstufen vereinigten, in der Rechtsform der Aktiengesellschaft errichtet.
Wesentliche Voraussetzungen für den Ausbau der Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets in den 1850er Jahren waren: - die Durchstoßung der Mergelschicht und die Erschließung der Fettkohle, die einen guten Hochofenkoks ergab - die Einführung des Kokshochofens - die Entdeckung des Kohleneisensteinvorkommens im Ruhrgebiet - die verkehrsmäßige Erschließung des Ruhrgebiets durch die Eisenbahn - die gestiegene Nachfrage nach Erzeugnissen der Eisen- und Stahlindustrie vor allem durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes.
Aufgrund der zahlreichen Neugründungen und des Ausbaus der bestehenden Unternehmen stieg der Anteil des Ruhrgebiets an der Roheisenerzeugung Deutschlands bis zum Jahre 1870 auf rund 26 %. Die Flußstahlerzeugung wurde 1861 mit der Einführung des Bessemerverfahrens durch Krupp aufgenommen. Die konjunkturelle Entwicklung in den 1870er Jahren war durch das Ausmaß des Aufschwungs in den Gründerjahren wie auch des Niedergangs in der Gründerkrise atypisch. Begünstigt durch die Liberalisierung des Aktienrechts, durch die infolge des Deutsch-Französischen Krieges aufgestaute Nachfrage und in geringerem Maße durch die nach Deutschland fließenden Reparationen wurden am Anfang der 1870er Jahre zahlreiche neue Unternehmen errichtet. Die bestehenden Firmen bauten ihre Anlagen aus, so daß die Kapazität der Eisen- und Stahlindustrie innerhalb kürzester Zeit erheblich erweitert wurde. Während jedoch in der überhitzten Konjunktur der Gründerjahre selbst die gestiegene Leistungsfähigkeit der Anlagen nicht ausreichte, um der Nachfrage zu entsprechen, mußten nach dem Umschwung der Konjunktur viele der neu geschaffenen Kapazitäten wieder stillgelegt werden. Zahlreiche neu gegründete Gesellschaften scheiterten, andere, oft auch ältere Unternehmen, die im Vertrauen auf ein Andauern der Konjunktur zu hohe Investitionen vorgenommen hatten, gerieten in finanzielle Schwierigkeiten. Dennoch hat die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets die Gründerkrise im Vergleich zur gesamten Eisen- und Stahlindustrie Deutschlands gut überstanden. Der Anteil des Ruhrgebiets an der deutschen Roheisenerzeugung stieg nach einem leichten Rückgang in den Gründerjahren im weiteren Verlauf der 1870er Jahre noch an.
Der Zeitraum 1879 bis 1914 gehörte zu zwei unterschiedlichen Konjunkturepochen, der mit der Gründerkrise einsetzenden und bis 1894 dauernden Stockungsspanne und der darauf folgenden, durch den Ausbruch des Ersten Weltkriegs beendeten Aufschwungspanne. Erstere war durch kurze, schwache Konjunkturaufschwünge und lange Phasen der Stagnation gekennzeichnet. Letztere war bis auf wenige Jahre eine mehr oder minder starke Hochkonjunktur. Im durchschnittlichen Wachstum der Produktion unterschieden sich Stockungs- und Aufschwungspanne kaum. Nachdem die Preise im Zeitraum 1879 bis 1894 langfristig erheblich gesunken waren, gelang es den Unternehmen, in der Aufschwungspanne höhere Preise durchzusetzen und ihre Rentabilität erheblich zu verbessern. Der für die Stockungsspanne zunächst von Rosenberg vorgeschlagene und von Wehler und anderen übernommene Begriff "Große Depression´ hat sich für die Eisen- und Stahlindustrie als nicht haltbar erwiesen. Im langfristigen Trend waren die Preise nach 1873 zwar niedrig und zeitweise sogar niedriger, als man sie trendmäßig erwarten konnte, doch hat die Stückkostendegression eine beträchtliche Senkung der Selbstkosten und damit die niedrigen Preise erst ermöglicht. Von der Höhe der Produktion her war der Begriff der "Großen Depression´ ohnehin nicht zu rechtfertigen.
Vom Ende der Gründerkrise bis zum Jahre 1914 hat die Produktion der deutschen Eisen- und Stahlindustrie fast ohne Unterbrechung zugenommen. England, dessen Eisen und Stahlerzeugung im Jahre 1870 noch weit höher gewesen. war, wurde um 1900 in der Roheisen- und Stahlerzeugung überholt. Wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung hatte die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets, deren Anteil an der deutschen Roheisenerzeugung bis zum Jahre 1913 auf 42,5 % anstieg. Das Ruhrgebiet konnte seine führende Position gegenüber der Konkurrenz in Südwestdeutschland behaupten und sogar noch ausbauen. Bei der Stahlerzeugung war der Anteil des Ruhrgebiets zwar rückläufig, da Flußeisen in den 1870er Jahren und am Anfang des folgenden Jahrzehnts fast nur im Ruhrgebiet erzeugt worden war, doch lag der Anteil im Jahre 1913 mit 53,4 % immer noch erheblich über dem an der Roheisenerzeugung und wurde nur übertroffen von dem Anteil dieses Bezirks an der Walzwerksproduktion des Deutschen Reiches. Die Zunahme der Produktion erfolgte im Ruhrgebiet mit einer im Untersuchungszeitraum kaum gestiegenen Zahl von Unternehmen und mit einer prozentual sehr viel geringeren Zunahme der Zahl der Hochöfen und Konverter. Die Produktion je Hochofenwerk, je Hochofen und während der Stockungsspanne auch je Arbeiter lag beträchtlich über den entsprechenden Werten für das gesamte Deutsche Reich. Die Entwicklung der Beschäftigtenzahlen folgte tendenziell der der Produktion, wies aber je nach Konjunkturverlauf besonders vor 1895 starke Ausschläge auf. Löhne und Arbeitsproduktivität stiegen langfristig etwa gleichmäßig an. Die überaus rasche Steigerung der Produktion wäre nicht möglich gewesen ohne die entsprechende absatzwirtschaftliche Grundlage. Die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets konnte einen erheblichen Teil ihrer Erzeugnisse in unmittelbarer Nähe der Produktionsstätten absetzen. Durch die agglomerative Wirkung des Standorts der Eisen- und Stahlindustrie hatten sich in den peripheren Zonen des Ruhrgebiets große Unternehmen der eisenverarbeitenden Industrie angesiedelt. Die günstige Lage des Ruhrgebiets am Rhein und die frühe verkehrsmäßige Erschließung durch die Eisenbahn ermöglichte gleichzeitig den Absatz in entfernte inländische Gebiete und ins Ausland. Bei Nachfragerückgängen im Inland drosselten die großen Unternehmen ihre Produktion nur wenig und versuchten,; die überschüssigen Mengen auf dem Weltmarkt abzusetzen. In einigen Jahren exportierten verkehrsgünstig gelegene Hüttenwerke bis zu 50 % ihrer Produktion. Wegen der zunehmenden Exportabhängigkeit und der ständig größer werdenden Bedeutung der Frachten wurde die Massenerzeugung während des Untersuchungszeitraums innerhalb des Ruhrgebiets zunehmend in die Nähe des Rheins verlagert. Eine Betriebsverlagerung ins Minettegebiet blieb auf wenige Unternehmen beschränkt, da das Ruhrgebiet durch verkehrs- und tarifpolitische Maßnahmen seine Stellung als Standort der Eisen- und Stahlindustrie behaupten konnte.
Neben der raschen Produktionsausweitung bestimmten die verstärkte Kartellierung, der Ausbau der großen Hüttenwerke zu gemischten Unternehmen und die vor allem nach der Jahrhundertwende tendenziell zunehmende Konzentration weitgehend die Entwicklung der Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets. Verbandsbildung, vertikaler Ausbau der Unternehmen und Konzentration standen in einer wechselseitigen Beziehung. Obwohl das Rheinisch-Westfälische Kohlensyndikat, das Roheisensyndikat und der Stahlwerksverband, die in ihrer Effektivität schon als atypisch für die gesamte Kartellentwicklung in Deutschland anzusehen sind, die ihnen häufig zugesprochene Marktmacht nicht besessen haben und von der Position eines Monopolisten weit entfernt waren, haben sie durch ihre Preis- und Lieferpolitik den Ausbau zu gemischten Unternehmen gefördert. Die weitgehend schubweise erfolgende Angliederung vor- oder nachgelagerter Produktionsstufen wurde wesentlich durch die Kartellbestimmungen und die Dauer der Kartellverträge beeinflußt. Die Unternehmenskonzentration war einerseits Vorbedingung und andererseits Ergebnis der Kartellierung. Wegen der Zersplitterung der Marktanteile und der Schwierigkeiten, die vielen kleineren Produzenten zu einem gemeinsamen Vorgehen zu veranlassen, hat sich die Verbandsbildung in den 1880er Jahren noch weitgehend als nicht durchführbar erwiesen. Die Quotenregelung der Kartellverträge hat die Konzentration in einem Ausmaß gefördert, daß sie letztlich wieder eine Gefahr für die Kartelle darstellte. Auf den einzelnen Produktionsstufen ist das Ausmaß der Konzentration jedoch weit geringer gewesen, als es in der Literatur qualitativ beschrieben worden ist. Die Bedeutung der Konzentration lag darin, daß die großen Unternehmen auf mehreren Produktionsstufen größere Marktanteile hatten, die aber bei den fünf größten Unternehmen der Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets zusammen nicht über jeweils ein Drittel der Gesamtproduktion hinausgingen. Einen erheblichen Anteil an der Kartellierung, am Ausbau der Firmen zu gemischten Unternehmen und an der Konzentration hatten die Banken, deren Einfluß auf die dadurch entstandenen Riesenunternehmen jedoch tendenziell im Zeitablauf zurückgegangen ist. Während die konjunkturelle Entwicklung das Wachstum der Produktion in der Stockungs- und Aufschwungspanne langfristig nicht erkennbar beeinflußt hat, und die durchschnittlichen jährlichen Steigerungsraten vor und nach 1895 fast gleich geblieben sind, traten bei der Kapitalbeschaffung und Kapitalverwendung deutliche Unterschiede hervor. Anhand der Bilanzsummen lassen sich Phasen starken oder schwachen Wachstums erkennen, das meist sprunghaft erfolgte. Das Wachstum des Anlagevermögens entsprach dem der Bilanzsumme. Die absolut und relativ höchsten Zugänge auf Anlagekonten erfolgten in den Jahren am Ende der Hochkonjunktur. Zwischen der Höhe der Zugänge auf Anlagekonten und den Gewinnen ergab sich daher eine sehr hohe Korrelation. Nach 1893 trat eine Beeinflussung der Investitionspolitik durch die Kartelle hinzu, ohne daß aber die enge Bindung an die Gewinnentwicklung aufgehört hätte.
Im zwischenbetrieblichen Vergleich zeigen sich deutliche Unterschiede in der Wachstumsrate und in den Wachstumsformen, ohne daß sich ein generelles Wachstumsverhalten etwa der Art, daß große Unternehmen schneller und vorwiegend extern wachsen würden, bestätigen ließe. Entscheidenden Einfluß auf die Wachstumsformen und -richtungen scheint die Zusammensetzung der Anteilseigner gehabt zu haben. Fast alle vorwiegend im Privat und Familienbesitz befindlichen Unternehmen sind in stärkerem Maße intern und in einer kontrollierten, dem jeweiligen Finanzvermögen der Anteilseigner angepaßten Weise ausgebaut worden. Wenn auch bei den einzelnen Firmen in unterschiedlichem Umfang, so wurde generell im Zeitablauf stärker mit Fremdkapital, das eine doppelt so hohe Wachstumsrate wie das Eigenkapital hatte, finanziert. Langfristiges Fremdkapital wurde erst während der Aufschwungspanne von allen Unternehmen in Anspruch genommen. Der Anteil des kurzfristigen Fremdkapitals an den gesamten Fremdmitteln nahm allgemein zu. Die Höhe des kurzfristigen Fremdkapitals korrelierte im Zeitablauf immer stärker mit den Nettoanlagezugängen zur Verfügung stehenden Kontokorrentkredits Anlagen kurzfristig zu finanzieren oder wenigstens bis zum Zeitpunkt günstiger Kapitalmarktbedingungen vorzufinanzieren. Durch den höheren Verschuldungskoeffizienten stieg die Eigenkapitalrentabilität bei zunehmender Gesamtkapitalrentabilität nach 1895 gegenüber der Stockungsspanne um das Doppelte. Eigenkapital, Selbstfinanzierungsrate und Liquiditätsgrade waren bei den vorwiegend im Familienbesitz befindlichen Unternehmen deutlich höher als bei Firmen mit breiter Streuung der Anteile. Die Liquidität hatte außer bei den Familienunternehmen auch bei den Unternehmen, die gegenüber den nach 1906 entstandenen Riesenunternehmen relativ klein waren, Vorrang vor der Rentabilität. In der Datenbank HISTAT wurde lediglich eine Datenauswahl aufgenommen: Allgemeine und gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen; betriebliche und betriebswirtschaftliche Daten ausgewählter Unternehmen des Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikats und des Stahlwerkverbandes wurden nicht mit aufgenommen, finden sich aber ausführlich im Werk von Feldenkirchen.
Datentabellen im Recherche- und Downloadsystem HISTAT (Historische Statistik; www.histat.gesis.org):
A. Die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets bis zum Ende der 1870er Jahre
A.1 Roheisen-, Schmiedeeisen und Rohstahlerzeugung in t im westfälischen Hauptbergbezirk (1825-1850) A.2 Roheisenerzeugung im westfälischen Hauptbergdistrikt (1851-1860) A.3 Roheisenerzeugung im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1861-1870) A.4 Durchschnittliche Wachstumsraten in Prozent im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1851-1870) A.5 Produktion an Schmiedeeisen und Stahl in t im westfälischen Hauptbergdistrikt (1851-1860) A.6 Preis je t Roheisen, Schmiedeeisen und Stahl in Mark im westfälischen Hauptbergdistrikt (1851-1860) A.7 Produktion an Schmiedeeisen und Stahl in t im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1861-1871) A.8 Preis je t Roheisen, Schmiedeeisen und Stahl in Mark im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1861-1871) A.9 (Koks-) Roheisenproduktion im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1872-1878) A.10 Kokshochofenwerke und Belegschaft im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1872-1878) A.11 Anteil des jeweils mit Koks, Holzkohle und einem Gemisch aus Koks und Holzkohle erzeugten Roheisens an der Gesamtroheisenerzeugung im Oberbergamtsbezirk Dortmund in Prozent (1852-1877) A.12 Eisensteinförderung im Oberbergamtsbezirk Dortmund in t (1852-1871) A.13 Roheisenproduktion und -verbrauch je Kopf der Bevölkerung in Deutschland (1861-1873) A.14 Produktion und Verbrauch an Eisenbahnschienen in Deutschland (1871-1876) A.15 Eisenerzförderung im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1872-1878) A.16 Verhüttete Erze im Oberbergamtsbezik Dortmund (1872-1879) A.17 Preise für Roheisen, Stabeisen und Eisenbahnschienen in M je t (1870-1878) A.18 Preisentwicklung für Kohle, Koks und Erz (1870-1879)
B. Standortbedingungen der Eisen- und Stahlindustrie im Ruhrgebiet
B.1 Anteile an der Roheisenerzeugung des Ruhrgebiets in Prozent (1860-1913) B.2 Anteil ausländischer Erze an den Hochofenmöllern im Oberbergamtsbezirk Dortmund in Prozent (1872-1882) B.3 Preise für spanische Bilbao-erze frei Rotterdam in M je t (1882-1894) B.4 Minettebezug der Hüttenwerke des Ruhrgebiets in t (1884-1895) B.5 Roheisenbezug des Ruhrgebiets aus Lothringen (1886-1895) B.6 Zufuhr an Eisenerz ins Ruhrgebiet in t (1901-1913) B.7 Anteil ausgewählter Häfen an der deutschen Erzausfuhr in Prozent (1905-1913)
C. Übersichtstabellen für das Deutsche Zollgebiet, Deutsches Reich: Eisen- und Stahlindustrie
C.1 Entwicklung des Diskonts und der Preisindices (1880-1913) C.2 Roheisenproduktion und -verbrauch je Kopf der Bevölkerung (1878-1913) C.3 Förderung der Syndikats-, Hütten-, und reinen Nicht-Syndikatszechen (1893-1902) C.4 Produktions- und Preisentwicklung Kohle und Koks (1870-1913) C.5 Förderung und Preisentwicklung der Eisenerze in Deutschland (1878-1913) C.6 Rheinisch-Westfälisches Kohlensyndikat (1904-1913) C.7 Versand des Stahlwerkverbandes an Produkten A (1904-1913) C.8 Versand des Stahlwerkverbandes an Produkten A (1904-1913) C.9 Versand des Stahlwerkverbandes an Produkten B (1909-1911) C.10 Anteil der nordwestlichen Gruppe an der Roheisenproduktion des deutschen Zollgebiets in Prozent (1883-1896) C.11 Anteil Rheinland-Westfalens an der deutschen Roheisenerzeugung in Prozent (1897-1913) C.12 Werte je t Roheisen im Deutschen Reich (1878-1911) C.13 Entwicklung der Roheisenpreise in M je t (1882-1913) C.14 Produktion an Eisen- und Stahlfabrikaten im Deutschen Reich (1878-1911) C.15 Erzeugung an Schweiß- und Flusseisenfabrikaten im Deutschen Reich (1878-1911) C.16 Preise von Walzwerksprodukten (1878-1913) C.17 Ausfuhr an Eisen und Eisenwaren (1880-1913) C.18 Anteil an der Ausfuhr von Eisen und Eisenwaren in Prozent (1880-1913) C.19 Eisenerzeinfuhr, Roheisenein- und Ausfuhr (1880-1913) C.20 Ausfuhr an Halb- und Fertigfabrikaten (1880-1913) C.21 Ausfuhr an wichtigen Fabrikaten und Maschinen in t (1880-1905) C.22 Anteile an der Ausfuhr von Fabrikaten in Prozent (1880-1905) C.23 Exportquoten in Prozent (1880-1905) C.24 Anteile der wichtigsten Länder an der Ausfuhr Deutschlands an Eisen und Eisenwaren in Prozent (1882-1913) C.25 Beschäftigte in der Eisen- und Stahlindustrie Deutschlands (1878-1911) C.26 Preisentwicklung in Rheinland-Westfalen in M je t (1880-1887) C.27 Preise für Roheisen und Walzfabrikate in M je t (1890-1894) C.28 Preisentwicklung verschiedener Eisensorten in M je t (1895-1900) C.29 Ausfuhr an Eisen- und Stahlwaren in 1000 t (1897-1913) C.30 Preisentwicklung Eisenprodukte in M je t (1900-1913) C.31 Die Rohstoffversorgung der deutschen Eisenindustrie in Prozent (1880-1913) C.32 Roheisenproduktion, -einfuhr und -ausfuhr im Deutschen Zollgebiet (1864-1878) C.33 Deutschlands Anteil an der Weltroheisenerzeugung in Prozent (1861-1913) C.34 Anteile der einzelnen Roheisensorten an der gesamten deutschen Roheisenerzeugung in Prozent (1871-1892) C.35 Anteile ausgewählter Bezirke an der deutschen Roheisenerzeugung in Prozent (1901-1913) C.36 Anteil der verschiedenen Verfahren an der Flussstahlerzeugung in Prozent (1880-1913) C.37 Anteil Deutschlands an der Weltrohstahlproduktion in Prozent (1901-1913) C.38 Anteil des Oberbergamtsbezirks Dortmund an der Schweiß- und Flussstahlproduktion Deutschlands in Prozent (1880-1900) C.39 Anteil der fünf größten Ruhrgebietsunternehmen an der deutschen Rohstahlerzeugung in Prozent (1900-1913) C.40 Erzeugung an Schweiß- und Flusseisenfabrikaten in Deutschland in t (1865-1913) C.41 Anteil des Gießereieisens an der Produktion von Eisen- und Stahlfabrikaten in Prozent (1880-1911) C.42 Anteile ausgewählter Fabrikate an der Produktion in Prozent (1880-1911) C.43 Verkaufspreise der Gutehoffnungshütte in M je t (1889-1894)
D. Die Eisen- und Stahlindustrie des Ruhrgebiets
D.1 Im Ruhrgebiet verhüttete Erze in t (1901-1913) D.2 Herkunft der im Ruhrgebiet verhütteten Erze anteilig in Prozent (1901-1913) D.3 Nebenproduktengewinnung im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1896-1913) D.4 Kohleförderung im Ruhrgebiet (1893-1903) D.5 Roheisenproduktion, Zahl der Hochofenwerke und Hochöfen im Deutschen Reich und im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1878-1914) D.6 Indexzahlen zur Roheisenerzeugung (1879-1913) D.7 Roheisenproduktion je Arbeiter, je Hochofen und Kapazitätsauslastung der Hochöfen im Deutschen Reich und im Oberbergamtsbezirk Dortmund (1878-1914)
E. Produktions- und Umsatzentwicklung für ausgewählte Großunternehmen
E.1 Anteil der Firmen am Roheisensyndikat bzw. -verband in Prozent (1897-1910) E.2 Kohleförderung einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.3 Koksproduktion einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.4 Eisenerzförderung einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.5 Roheisenproduktion einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.6 Anteil einzelner Unternehmen an der Roheisenerzeugung der Nordwestliche Gruppe in Prozent (1881-1896) E.7 Anteil einzelner Unternehmen an der Roheisenerzeugung Rheinland-Westfalens in Prozent (1897-1913) E.8 Anteil einzelner Unternehmen an der Roheisenproduktion des Deutschen Zollgebietes in Prozent (1878-1913) E.9 Rohstahlproduktion einzelner Unternehmen in t (1878-1913) E.10 Umsatzentwicklung einzelner Unternehmen in Mark (1878-1913) E.11 Börsenkurse ausgewählter Unternehmen (1887-1902) E.12 Ausfuhr des Bochumer Vereins (1871-1894) E.13 Ausfuhr der Gewerkschaft Deutscher Kaiser an Halbzeug und Fabrikaten (1896-1914)
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DIE ZEIT DER ANNEXIONSKRISE 1906 - 1909 Aus meiner Dienstzeit (-) Die Zeit der Annexionskrise 1906 - 1909 (Erster Band / 1921) ( - ) Einband ( - ) Titelseite ([2]) Impressum ([4]) Inhalt. (5) Einführung. (7) Erster Teil Herbst 1906 bis zur Beilegung der Annexionskrise März 1909 ([11]) Inhalt. (12) 1. Allgemeine Lage Österreich-Ungarns. (13) [Karte]: Ethnographische Karte von Österreich-Ungarn. ( - ) 2. Die Berufung zum Chef des Generalstabes. (29) [Brief]: [Wien, am 10. November 1906] (34) 3. Die Vorgeschichte der Annexion. (39) [Tabelle]: Nach den Daten vom Jahre 1906: (40) [Tabelle]: Anmerkung S. 40, ferner nach Daten 1906. (58) [Brief]: [Wien, 8. Mai 1907] (67) [Brief]: [Neutra, 13. Mai 1907] (67) [Brief]: "Wien, 30. Juni 1908. (82) 4. Die Entwicklung der Annexionskrise. (87) [Brief]: "Semmering, am 15. Juli 1908. (94) [Brief]: "Mürzzuschlag, 18. Juli 1908. (96) [Tabelle]: In Bosnien und Herzegowina war November 1908 die Stärke und Verwendung der Truppen folgende: (100) [Brief]: "K. u k. Chef des Generalstabes. Gstb. Res. Nr. 2966. An Feldzeugmeister Fr. Freiherr von Schönaich. Mürzzuschlag, 22. August 1908. (109) [Brief]: [Wien, am 24. August 1908] (111) 5. Der Verlauf der Annexionskrise. (113) [Tabelle]: Der Kräftekalkül, den ich damals den konkreten, für Eintritt des Kriegsfalles getroffenen Maßnahmen zugrundegelegt hatte, war folgender: (117) [Tabelle]: Vor ihrer Durchführung befanden sich in Bosnien-Herzegowina-Dalmatien folgende Truppen: XV. Korps (Sarajevo): (119) [Brief]: [Wien, 18. Oktober 1908] (122) [Brief]: "Budapest, am 20. Oktober 1908. (124) [Brief]: [24. Oktober 1908] (125) [Brief]: "Wien, am 10. Dezember 1908. (129) [Brief]: "Wien, am 7. Dezember 1908. (131) [Brief]: "Wien, 12. Dezember 1908. (131) [Brief]: "Wien, 7. Januar 1909. (135) [Brief]: "Wien, am 16. Februar 1909. (146) [Brief]: "Wien, den 1. März 1909. (150) [Brief]: "Montag, 15. März 1909. 3 Uhr 30 Min. p. m. (156) [Brief]: Prägnanten Ausdruck dafür gibt ein Bericht des sehr genau orientierten, tüchtigen Generalstabschef des 15. Korps, Oberst Lipošćak, dessen wesentlichste Stelle lautete: (163) [Brief]: "Berlin, 14. September 1909. (165) Zweiter Teil März 1909 bis Ende 1909 ([175]) Inhalt. (176) Politischer Abschnitt ([177]) Politisch-militärische Lage. (179) [Brief]: [Wien, 15. April 1909] (187) [Brief]: "An Seine Hochwohlgeboren den Herrn k. u. k. Hauptmann des Generalstabskorps Moritz Ritter Fischer von Ledenice, Militärattaché bei der k. u. k. Gesandtschaft in Bukarest. Wien, am 8. März 1909. (194) [Brief]: "Wien, 1. Mai 1909. (196) [Tabelle]: Das Anwachsen der italienischen Heeresausgaben ist aus nachfolgender Tabelle ersichtlich, wozu zu bemerken kommt, daß die Kredite fast aussschließlich gegen Österreich-Ungarn verwertet wurden. (201) [Brief]: "Wien, am 15. Dezember 1909. (203) [Brief]: "Chef des Generalstabes Gstb. Res. Nr. 2340/I an Seine Majestät. (224) 1 Beilage. (229) Übersicht (229) Italien. (229) Serbien. (231) Montenegro. (233) Rußland. (233) [Tabelle]: Die Rekapitulation der vorerörterten vier Heeresstärken ergibt: (235) Türkei, Frankreich. (236) Türkei. (236) Frankreich. (237) England, Bulgarien. (237) England. (237) Bulgarien. (238) [Brief]: "Chef des Generalstabes. Glstb. Nr. 2596 vom 2. Juli 1909 an den Minister des Äußeren Alois Frh. Ährenthal. (238) [Brief]: [Hietzing, 15. August 1909] (245) [Brief]: "General der Infanterie von Conrad. Denkschrift für das Jahr 1909. (255) Italien. (257) Rußland. (259) Serbien. (260) Montenegro. (261) Bulgarien. (262) Türkei. (263) Griechenland. (265) Frankreich. (265) England. (266) Dänemark. (268) Rumänien. (268) Deutschland. . Schweiz. (269) Japan. (269) Resumé. (274) Militärischer Abschnitt ([275]) III. Befestigungen. (-) Einführung. (277) I. Entwicklung der Wehrmacht. (278) 1. Organischer Ausbau. Wehrsystem. (278) [2 Tabellen]: (1)Der angegebene Kriegsstand setzte sich zusammen aus: (2)Deutschland verfügte bei gleichfalls nur 8 Prozent Auswertung über einen Kriegsstand von 4:3 Millionen Ausgebildeten, und zwar: (288) [2 Tabellen]: (1)Nach den bisherigen Bestimmungen betrug bei dreijähriger Dienstzeit der Fußtruppen das Rekrutenkontingent für: (2)Die so rasch als möglich, längstens bis 1. Jänner 1909 zu erwirkende Kontingentserhöhung (bei zweijähriger Dienstzeit der Fußtruppen) sollte auf Grund der bisherigen Tauglichkeitsstatistik ergeben für: (295) 2. Ausbildung, Manöver, Reglements. (306) "§ 1. Bedeutung der Gefechtsausbildung. (310) "§ 2. Charakter der Ausbildung. (311) "§ 3. Allgemeines. - System. - Methode. (312) "§ 30. Große Leistungen. (313) "§ 31. Form und Formalismus. (314) "Dienstordnung. - Disziplin. (316) "Heer und Volk. (317) 3. Geist. (327) 4. Personalien. (334) 5. Generalstab. (338) [Tabelle]: Frühestens mit 20 Jahren konnte die Offizierscharge erreicht werden, nun folgten: (341) Die Kriegsschule. (348) [Brief]: "Direktiven für die Leitung der Kriegsschule. [Wien, 6. Dezember 1909] (350) Forderungen hinsichtlich Auswahl und Ausbildung: (350) Ausbildung. (351) Kenntnis der technischen Kriegsmittel. (354) 6. Kriegsmarine. (357) [Tabelle]: Voraussichtliches Stärkeverhältnis der Flotten Österreich-Ungarns und Italiens in den Jahren 1907 bis 1913. (359) II. Konkrete Kriegsvorbereitungen. (361) Schlagwortartige Skizze. (377) [Brief]: General von Moltke an mich "Chef des Generalstabes der Armee. Nr. 781. Geheim. Berlin, den 21. Jänner 1909. (379) [Brief]: Ich an General von Moltke. "Wien, am 26. Jänner 1909. (Datum des Briefes 4. Feber 1909.) (384) Frankreich bleibt neutral, Rußland tritt sofort als Gegner auf. (385) Frankreich neutral, Rußland hält jedoch anfänglich zurück. (386) Frankreich gemeinsam mit Rußland als Gegner. (387) a) Frankreich und Rußland treten sofort als Gegner auf. (387) [Tabelle]: Bei Offensiv-Beginn am 15. Tag kämen: (387) [2 Tabellen]: (1)Bei Offensiv-Beginn am 20. Tag kämen: (2)Bei Offensiv-Beginn am 24. Tag kämen: (388) b) Frankreich und Rußland als gemeinsamer Gegner, halten jedoch vorerst zurück. (388) [Brief]: General von Moltke an mich. "Chef des Generalstabes der Armee. Nr. 793. Geheim. Berlin, den 24. Feber 1909. (394) Frankreich bleibt neutral, Rußland tritt sofort als Gegner auf. (394) Frankreich und Rußland treten als Gegner auf. (394) Rußland und Frankreich als gemeinsamer Gegner halten vorerst noch zurück (395) [Brief]: Ich an General von Moltke. "Antwortschreiben auf den Brief des G. d. I. von Moltke Nr. 793 geh. vom 24. Feber 1909. (Seiner Majestät vorgelesen am 6. März 1909; darf geschrieben werden.) Wien, am 8. März 1909. (396) Frankreich bleibt neutral, Rußland tritt sofort als Gegner auf. (397) Frankreich und Rußland treten als Gegner auf, und zwar von Haus aus, also ehe noch starke ö.-u. Kräfte am Balkan engagiert sind. (397) Rußland und Frankreich halten vorerst zurück und treten erst in Aktion, wenn Österreich-Ungarn mit starken Kräften am Balkan engagiert ist. (398) [Brief]: General von Moltke an mich. "Berlin, 3. März 1909. (399) [Brief]: Ich an G. d. I. von Moltke. (Antwort auf dessen Brief ohne Nummer vom 3. März 1909). "Wien, am 8. März 1909. (401) [Brief]: General von Moltke an mich. "Chef des Generalstabes der Armee. Berlin, am 19. März 1909. Nr. 805. Geheim. (403) [Brief]: Ich an G. d. I. von Moltke, Berlin. "Wien, am 10. April 1909. (405) Balkan (Serbien, Montenegro). (406) Italien. (410) [Brief]: "FML. von Conrad. Wien, am 10. Dezember 1906. (411) Konsequenzen obiger Voraussetzungen. (413) Marschtechnische Momente. (414) Ordre de Bataille im großen. (415) [Tabelle]: Hauptarmee: (415) IV. Verkehrsmittel. (441) [Abb.]: (442) V. Kundschaftsdienst. (449) Schlußwort. (452) Appendix ([453]) Inhalt. (455) Anlage 1. Studie I: Über Südtirol. (457) Verteidigung von Südtirol. (459) Offensive aus Tirol. (465) Der Kundschaftsdienst. (469) Das Nachrichtenwesen. (469) Politische Vorkehrungen zur Festhaltung Südtirols. (470) Anlage 2. Studie II: Über die Dislokation der Truppen des 14. Korps. (472) [Tabelle]: Diese Rücksichten mit den Aufmarschforderungen geteilt, ergäbe sich daher, unter tunlichster Berücksichtigung der jetzigen Dislokation, folgende Friedensdislokation: (480) Anlage 3. Studie III: Über Aufmarsch-Kombinationen. (482) Anlage 4. Studie IV: Lage in Südtirol in den ersten Mobilisierungstagen. (488) [Tabelle]: Alpinitruppen (488) [Tabelle]: Gegen Südtirol kämen daher die Gruppen a), b), c) in Betracht, das ist auf Friedensständen: (489) I. Unter Voraussetzung der aktuellen Friedensstände. (489) [3 Tabellen]:(1)danach betrügen in Südtirol (2)Nun beträgt aber für Trient (3)Verzichtet man nun auf eine solche Besatzung und verlangt man für die Grenzforts bloß die nötige Minimalbesatzung, für Trient aber bloß die verstärkte Bewachung der Werke, so ergibt sich (490) [Karte]: K. u. K. 8. Infanterietruppendivisionskommando. Zu Studie Nr. 4. (491) [Tabelle]: stellt man nun auch diese 300 Mann in Rechnung, so wären verfügbar: (492) [Karte]: (492) II. Unter Voraussetzung der vollen Friedensstände. (494) [Tabelle]: Unter Voraussetzung der vollen Friedensstände. (494) [Karte]: (495) Konsequenzen. (495) III. Unter Voraussetzung des erhöhten Friedensstandes für die Truppen des Heeres. (495) [Tabelle]: Unter Voraussetzung des erhöhten Friedensstandes für die Truppen des Heeres. (495) [Karte]: (496) Konsequenzen. (496) IV. Voraussetzung: Alpini am Kriegsstand, doch ohne Mobilmilizkompagnien. (497) [Tabelle]: Voraussetzung: Alpini am Kriegsstand, doch ohne Mobilmilizkompagnien. (497) Konsequenzen. (498) V. Voraussetzung: Alpinis mit Heeres- und Mobilmiliz-Kriegsstand. (498) [Tabelle]: Voraussetzung: Alpinis mit Heeres- und Mobilmiliz-Kriegsstand. (498) VI. Voraussetzung: Eingreifen der westlichen Alpinigruppe (12 Bataillone, Regimenter Nr. 1, 2, 3, 4). (499) [Tabelle]: Am 7. Tage wäre also zu rechnen mit: (499) Konsequenzen. (500) VII. Voraussetzung: Eingreifen der westlichen Alpinigruppe wie bei VI., jedoch auch mit Mobilmilizkompagnien. (500) VIII. Voraussetzung: Auch das III. Korps (Mailand) wird gegen Tirol verwendet. (500) [Tabelle]: Wartet das Korps jedoch seine Mobilisierung ab, so kann es bestenfalls am 7. Tag mit seinen vordersten Truppen vor Trient oder dem Nonstal erscheinen, es ergäbe dies (501) Konsequenzen. (501) Resumé. (501) [Brief]: Anlage 5. Denkschrift vom 6. April 1907 mit Zusatz und Anhang vom 8. April 1907. (503) Rekrutenkontingent. (504) Zusatz zur Denkschrift vom 6. April 1907. (507) Anhang zur Denkschrift vom 6. April 1907. (509) Anlage 6. Tagung und Beschlüsse der Skupština in Sarajevo November 1907. (511) Anlage 7. Besprechung mit dem Minister des Äußern Baron Ährenthal am 18. November 1907. (513) [Brief]: Anlage 8. Schreiben an Baron Ährenthal vom 19. November 1907. (516) Anlage 9. Auszugsweise Aufzeichnung über die Ministerkonferenz am 1. Dezember 1907. (518) Anlage 10. Vortrag bei Seiner Majestät dem Kaiser in Schönbrunn am 16. Dezember 1907. (521) [Brief]: Anlage 11. Brief des Dr. Josef Frank. Erhalten am 16. Dezember 1907. (525) Anlage 12. Unterredung mit dem Minister des Äußern, Baron, Ährenthal, am 17. Dezember 1907. (527) [Brief]: Anlage 13. Erster Brief an den Minister des Äußern, Baron, Ährenthal. (530) [Brief]: Anlage 14. Zweiter Brief vom 18. Dezember an den Minister des Äußern*). (533) [Brief]: Anlage 15. Denkschrift vom 31. Dezember 1907. (534) Allgemeine außenpolitische Verhältnisse. (535) Außenpolitische Verhältnisse. (536) Italien. (538) Balkan. (540) Innerpolitische Verhältnisse. (543) Anlage 16. Memoire, betreffend die Notwendigkeit der Lösung der politischen und militärischen Fragen. (552) [Brief]: Anlage 17. Schreiben an den Kriegsminister, betreffend die Adria-Bahn. (555) [Brief]: Anlage 18. Brief an Baron Ährenthal, betreffend die bosnische Frage. (557) [Brief]: Anlage 19. Denkschrift, betreffend die Militärfragen. Ragusa, 19. Feber 1908. (558) [Brief]: Anlage 20. Schreiben des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand vom 18. Februar 1908 aus Celerina in Graubünden an mich nach Ragusa. (564) [Brief]: Anlage 21. Denkschrift des Chefs des Generalstabes über die Situation im Okkupationsgebiete*). (567) Anlage 22. Besprechung mit Baron Ährenthal am 2. April 1908 (von 5 bis 7 Uhr abends). (572) Anlage 23. (576) [Brief]: Einleitung zu den Denkschriften I und II vom 28. April 1908. (576) [Brief]: Denkschrift I hinsichtlich Komplikationen in Bosnien und Vorgehens gegen Serbien, sowie daraus folgende Konsequenzen. Wien, am 17. April 1908. (578) [Brief]: Denkschrift II hinsichtlich des Kriegsfalles gegen Rußland und Italien. Wien, am 17. April 1908. (582) Anlage 24. Besprechung mit König Carol I. von Rumänien in Sinaia, 22 Juni 1908. (588) [Brief]: Anlage 25. Brief an Baron Ährenthal vom 28. Juli 1908. (593) Anlage 26. Antrag und Vortrag über die dringende Notwendigkeit einer weiteren Ausgestaltung der Wehrmacht. (8. September 1908.) (596) [Brief]: Anlage 27. Brief an Baron Ährenthal vom 13. Oktober 1908. (601) Anlage 28. Grundlagen für die konkreten Kriegsvorbereitungen für das Jahr 1909. (604) Aufmarsch der Hauptkräfte gegen Italien. (611) Montenegro. (612) Resumé für die Vorarbeiten pro 1909. (613) [Brief]: Anlage 29. Denkschrift des Chefs des Generalstabes Res. Gstbs. Nr. 3866 v. 3. Nov. 1908, betreffend Serbien und Montenegro. (614) Resumé. (620) [Brief]: Anlage 30. Brief an Baron Ährenthal vom 12. November 1908. (622) [Brief]: Anlage 31. Antrag auf Mobilisierung der gesamten Flotte. Konzept des G. d. I. Conrad an Exz. Montecuccoli. Gelesen! 21. November. Krauß, Obst. Res. 4161. (624) Anlage 32. A. u. Vortrag vom 27. November 1908 über die dauernde Aufrechterhaltung der Truppenstärken in Bosnien, Herzegowina, Dalmatien. (626) Anlage 33. Gespräch mit Oberst Martschenko am 5. Dezember 1908. (628) [Brief]: Anlage 34. Schreiben an General der Infanterie von Moltke, Chef des deutschen Generalstabes. [Wien, am 1. Jänner 1909] (631) [Brief]: Anlage 35. Schreiben an den Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand vom 5. Januar 1909. (635) [Brief]: Anlage 36. Auszug aus einem konfidentiellen Privatschreiben des ö.-u. Militärbevollmächtigten in Konstantinopel, General Baron Giesel, vom 11. Januar 1909. (637) [Brief]: Anlage 37. Schreiben an Baron Ährenthal vom 24. Februar 1909. (638) Anlage 38. Memoire vom 8. März 1909. (640) Kriegsfall gegen Serbien und Montenegro. (640) [Tabelle]: Danach wird man Ende März mit folgenden Kräften rechnen müssen: (640) [Tabelle]: Demgegenüber gelangen eigenerseits zum Aufmarsch (inkl. der Marschformationen) gegen Serbien: (641) [2 Tabellen]: (1)Seine mobilen Kräfte betragen: (2)Demgegenüber ist im Mobilisierungsfall vorgesorgt: (642) Versammlung der Kräfte. (643) Versammlung der ö.-u. Kräfte. (645) Resumé: (647) Resumé. (648) [Tabelle]: Es kämen: an der Drina; bei Sarajevo (649) Gegen Montenegro. (650) [Tabelle]: im großen läßt sich sagen, daß von den voraussichtlich 43.000 montenegrinischen Gewehren, etwa 13.000 gegen Cattaro und südlich, daher 30.000 gegen die Herzegowina und Bosnien in Betracht kommen dürften, diesen stünden gegenüber: (654) Anlage 39. Daten zur Orientierung über Österreich-Ungarns Wehrmacht 1906. (656) [Karte]: Territoriale Einteilung: 15 Korpsbereiche und Bereich des Militärkommandos Zara. (656) Österreich-Ungarn. (657) Wehrverfassung: (658) [Tabelle]: Friedensstärke (budgetiert) (658) Beiläufige Kriegsstärke. (659) Truppenformationen. (659) Summe der Streitkräfte. (660) Formation der Heereskörper. (660) Anlage 40. Enthüllungen von serbischer Seite. (662) [Brief]: Anlage 41. "Nr. 362. Kriegsministerium. Allgemeine Militärabteilung. Generalstabs-Sektion. F.-Z. Nr. 2909. Belgrad, 7. (20.) April 1909. (668) [Brief]: Anlage 42. K. u. k. Chef des Generalstabes. G. d. Inf. v. Conrad. Res. Gstbs. Nr. 4098. Alleruntertänigster Vortrag. Wien, am 11. November 1909. (673) Werbung ( - ) Einband ( - ) Einband ( - )
DER NATURARZT 1896 Der Naturarzt (-) Der Naturarzt 1896 (1896) ( - ) Einband ( - ) [Exlibris]: Aus dem Legat des † Schuldirektors Matthäus Schmiedbauer in Schwanenstadt ( - ) Titelblatt ([I]) Inhalt. (Inhalt.) (II) I. Sachverzeichnis. (II) II. Personen- und Ortsverzeichnis. (VI) II. Personen- und Ortsverzeichnis. (VI) 24. Jahrgang. (Nr. 1. Januar / 1896) (1. Januar 1896.) ([1]) Aus Wissenschaft und Leben. Zur Jahreswende [Gruss des Bundesvorstandes] Voranzeige. Die nächste Bundesversammlung wird am 5. und 6. April 1896 in Cassel stattfinden. ([1]) Approbierte und nicht approbierte Naturärzte. (2) Ein Wort zur Tropenhygiene. (6) Erste Hilfeleistung bei Zahnschmerzen. (6) Aus der Anatomie und Physiologie. Die Haut. Aufgabe und Thätigkeit der Haut. Erkältung. Abhärtung. Hautpflege. (8) Zur Sozialhygiene. 1. Aus Baden. (12) [Tabelle]: Aus Baden. Grosse Sterblichkeit der Cigarrenarbeiter, Zahlen aus dem Sterberegister 1887 bis einschliesslich 1893. Zahl der gestorbenen Cigarrenarbeiter gegenübergestellt der Zahl der an Lungentuberkulose Gestorbenen. (12) Rettung eines Fusses. (14) Zwei Erfolge von "Heilmitteln". (17) Patent-Medizin in Amerika. (18) Niedriger hängen! (19) Sprechsaal. (21) Bundesnachrichten. Bundesvorstand. Verzeichnis. Steuern. Vereine, für welche Aerzte gesucht werden. Aus den Vereinen. (23) Aus der Zeit. Aus dem Reichstag. Aus dem sächsischen Landtage. Vom Reichsversicherungs-Amt. Vom Apotheken-Handel. Dr. Dressel's Nervenfluid. "Malzaxtrakt-Gesundheitsbiere". Auch ein "Naturheilkundiger". "Schwarzer" Medizin-Aberglauben. Aus dem Kampfe gegen den Alkohol. Zur Schulhygiene. Eau de Cologne - als Branntwein. Vom Laufen. (26) Bücherschau. (30) Feuilleton. Wert der Gesundheit. Citate aus dem Werk von Dr. Paul Gizycki: Vom Baume der Erkenntnis, Fragmente zur Ethik und Psychologie aus der Weltliteratur (31) [Gedicht]: O Gesundheit, herrlichst selige, . Ariphron, übersetzt von Thudichum (31) Es ist ein köstlich Ding um die Gesundheit . Michael Montaigne, Gedanken und Meinungen, übersetzt von Bode (31) Zehn Gebote der Frau. (31) Briefkasten. (32) 24. Jahrgang. (Nr. 2. Februar / 1896) (Nr. 2. Februar 1896.) ([33]) Aus Wissenschaft und Leben. Wie ich Naturarzt wurde. ([33]) Vom Wert der Mineralwässer. (35) Aus der Anatomie und Physiologie. Wirkung kalter Abwaschungen und Bäder. Seife, Schminken. Temperatur des Wassers. Baderegeln. Brausebäder. (36) Zur Sozialhygiene. 2. Aus Sachsen. 3 Aus Preussen. (42) Noch zwei Erfolge von "Heilmitteln". (45) Zur Tuberkulose-Frage. (46) Kniegelenkentzüdung nebst 279 Geschwüren. (47) Heilung von Rhachitis. (48) Ein interessanter Prozess. [Dresden. Interessanter Wettkampf zwischen Medizin- und Natur-Heilkunde. Der Naturheilkundige Karl Schüller musste sich wegen fahrlässiger Tötung verantworten.] (50) Sprechsaal. (52) Bundesnachrichten. Bundesvorstand. Verzeichnis. Steuern. Vereine, für welche Aerzte gesucht werden. Aus den Vortragsgruppen. Aus den Vereinen. (53) Aus der Zeit. Im Sächsischen Landtag [Verhältnis der Lehrer zu den Naturheilvereinen]. Ist die Furcht so gross? unwissend oder unwahr? Zur Impffrage. Vivisektion. Geheimmittel. Zur Schulhygiene. [Pflichtstunden der Lehrer sollen nicht erhöht werden, 42,7 % sämtlicher Lehrer sind krank.] In Innsbruck [internationale Ausstellung für körperliche Erziehung, Gesundheitspflege und Sport. Protektorat Erzherzog Ferdinand Karl von Oesterreich]. Ein Elternabend [Schädlichkeit des Rauchens und des Genusses von Bier und Branntwein bei Kindern]. Hängeböden als Schlafräume. Auch ein Prozess. (59) Bücherschau. (61) Feuilleton. [Erzählung]: Zerbrochenes Glück. von Emmy von Borgstede. (61) Briefkasten. (66) 24. Jahrgang. (Nr. 3. März / 1896) (Nr. 3. März 1896.) ([67]) Mitteilungen über die Bundesversammlung siehe Seite 85. ([67]) Aus Wissenschaft und Leben. Heilung von Brandwunden. ([67]) Aus der Anatomie und Physiologie. Von den Haaren, Nägeln etc. Nicht unwichtig ist die Pflege des Haares. Die Nägel. Hühneraugen. Warzen. Bei spröder Haut, aufgesprungenen Händen. Wunde Hautstellen. (70) Akute Fälle. Drei Heilberichte aus der Berliner Naturheilanstalt. (73) Lehrer und Naturheilvereine in Sachsen. (74) Sprechsaal. (77) Bundesnachrichten. Bundesvorstand. Aus den Vortragsgruppen. Die Bundesversammlung wird zu Ostern 1896 in Cassel im "Vereinshaus", Cölnische Strassse 17, abgehalten. [Tagesordnung]. (82) [4 Tabellen]: (1) Kassen-Bericht 1895. (2) Gewinn- und Verlust-Conto 1895. (3) Bilanz am 31. Dezember 1895. (4) Priessnitzfonds 1895. (100) [Naturheilverein Cassel] Programm für die zu Ostern 1896 in Cassel stattfindende Bundesversammlung des Deutschen Bundes der Vereine für Gesundheitspflege und für arzneilose Heilweise. (102) Aus der Zeit. Der Geschäftsausschuss des deutschen Aerztevereinsbundes. Der Geschäftsausschuss der Berliner ärztlichen Standesvereine. Zum kapitel "Unlauterer Wettbewerb". Professor Röntgens Entdeckung. [Professor von Bergmann: Fremdkörper, die keine Beschwerden hervorrufen, im Körper belassen. Dubois-Reymond nannte Karl von Reichenbachs Behauptungen Verirrungen - Und nun?] Also doch? Ein Aufruf an die Naturheilvereine des Königreichs Sachsen. Die Gesundheitslehre in der Fortbildungsschule. Aerzte-Streik [weil Krankenkassen den Naturheilkundigen Wenzel zulassen]. Der Regierungspräsident zu Potsdam [Nebenbeschäftigung von schulpflichtigen Kindern zu Erwerbszwecken] (103) Bücherschau. (106) Feuilleton. Sommertage im heiligen Lande. Allerlei Hygienisches aus meinem Reise-Tagebuch. Von Adolf Damschke. I. (106) Briefkasten. (108) 24. Jahrgang. (Nr. 4. April / 1896) (Nr. 4. April 1896.) ([109]) Aus Wissenschaft und Leben. Naturheilkunde und Medizin. Zugleich eine Antwort an Dr. R. (Leipziger Zeitung vom 24. Dez. 1895) von Dr. med. Hermann Hufschmidt, dirigierender Arzt der Natureilanstalt Ottenstein-Schwarzenberg i. sächs. Erzgebirge. ([109]) Aus der Anatomie und Physiologie. Die Harnorgane. Nieren. Blase. Erkrankungen der Harnorgane. Verhütung derselben. (113) [2 Abb.]: (1) Fig. 1. Die Nieren (schematisch.) (2) Fig. 2. Lauf des Blutes durch die Gefässknäuel. (114) [Abb.]: Fig. 3. Verlauf der Harnkanälchen. (115) [Abb.]: Fig. 4. Schnitt durch eine Niere. (schematisch.) (116) Ein Jahr unter der Herrschaft der physikalisch-diätetischen (Naturheil-)Methode. Fortsetzung der Statistik in No. 11 (1895) von Dr. Kantorowicz (Hannover) (119) Heilung von Schuppenflechte. (120) Einige Vergiftungen durch Gebrauchsgegenstände und Speisen. (121) Zum Krankenkassengesetz. (123) Sprechsaal. (124) Bundesnachrichten. Bundesvorstand. Verzeichnis. Vereine, für welche Aerzte gesucht werden. Steuern. Aus den Vortragsgruppen. Aus den Vereinen. (126) Aufruf an alle Naturärztinnen und Naturärzte Deutschlands. (133) Aus der Zeit. Im Reichstage [Antrag zur Aufhebung des Impfzwangs]. Von der sächsischen Landtagskammer [Gesetz betr. ärztliche Bezirksvereine und nicht approbierte "Heilkünstler"]. [Erlaubnis zur Errichtung einer] Privat-Krankenanstalt. Ein Gutachten über die Lage der Kellner. Zur Schulhygiene. Nichtapprobierter Dr. med. Helft! [Verkäuferinnen können ihre Arbeit nicht anders als stehend verrichten. Oft zwölf- bis fünzehnstündiges Stehen ist gesundheitsschädigend. Aufruf des Berliner Frauenvereins: Frauen werden aufgefordert. sich durch Unterschrift zu verpflichten, jene Geschäfte zu bevorzugen, wo den Angestellten die Möglichkeit gegeben ist, sich zu setzen.] Arzneiliche Vergiftungen. Hydropath. Magnetopath. Hochgradige Schwindsucht! Wer hat Lust? (134) Bücherschau. (137) Feuilleton. Sommertage im heiligen Lande. Allerlei Hygienisches aus meinem Reise-Tagebuch. Von Adolf Damschke. II. (137) Briefkasten. (140) 24. Jahrgang. (Nr. 5. Mai / 1896) (Nr. 5. Mai 1896.) ([141]) Aus Wissenschaft und Leben. Der Fall Langerhans. Zur Frage des Behringschen Heilserums. [Diphtherie-Heilserum, Nutzen und Risiken] ([141]) Die Gefahren und Folgen der modernen Frauenheilkunde. (144) In Wörishofen. Die glänzenden Erfolge Pfarrer Kneipp's, die zahlreichen Auflagen seiner Bücher, haben dem einfachen schwäbischen Pfarrer einen Ruf verliehen der alle fünf Erdteile durch hallt. Aus dem kleinen Landstädtchen Wörishofen ist einer der besuchtesten Kurorte geworden. (147) Heilung eines von Pfarrer Kneipp und der Medizin aufgegebenen Falles von Gicht und Neurasthenie (151) Zur Sozialhygiene. (154) Aus der sächsischen zweiten Kammer. (156) Bundesnachrichten. Protokollarischer Bericht über die Bundesversammlung am 5. und 6. April 1896 in Cassel. Bundesvorstand. Vereine, für welche Aerzte gesucht werden. Verzeichnis. Aus den Vortragsgruppen. Aus den Vereinen. (157) Aus der Zeit. Generalmajor von Lippe. In der balneologischen Gesellschaft. Auf dem XIV. Kongress für innere Medizin. Zur Viehimpfung. Her M. von Egidy. In Württemberg. Zur Schulhygiene. In der Schule zu Szameitkehmen im Kreise Pillkallen hat jeder Schüler in der Klasse ein Paar Filzkorken für den Winter stehen. [von der Gemeinde angeschafft, Kinder brauchen nicht in nassen Schuhen in der Schule zu sitzen.] Lungenschwindsucht als Invaliditätsursache. Dr. W. Häusler. "Praktischer Vertreter der arzneilosen Therapie". Von der Krankenbehandlung auf der Insel Tonoag (Neuhebrifen) erzählt der Missionar G. Kurze. Auch ein Jubiliäum! Am 14. Mai sind es 100 Jahre, dass Dr. Jenner die erste Impfung vornahm. (168) Bücherschau. (171) Feuilleton. [Gedicht]: Festgruss. Gesprochen auf dem Casseler Bundestag. (171) Briefkasten. (172) 24. Jahrgang. (Nr. 6. Juni / 1896) (Nr. 6. Juni 1896.) ([173]) [3 Gedichte]: (1) Das Mass [Pythagoras] (2) Unsere Mässigkeit [Engel] (3) Gäben wir die Hälfte dessen, was wir, krank uns machend, essen, . [Rückert] (-) Aus Wissenschaft und Leben. Welche Faktoren sind einer rascheren Ausbreitung des Naturheilverfahrens hinderlich? Festrede von Philo vom Walde, gehalten auf der Bundesversammlung in Cassel. ([173]) Der Gesetzentwurf über die ärztlichen Ehrengerichte. (179) Ueber Haar-, Nägel- und Hautpflege. [Entgegnung von Herrn Spohr, Oberst a. D., auf den Artikel von W. Siegert in "Der Naturarzt" Nr. 3. März 1896. Entgegnung auf den Artikel von A. Scholta in "Der Naturarzt" Nr. 4. April 1896. Schuppenflechte "Psoriasis" ist eine Folge von Metall- namentlich Quecksilbervergiftung.] (182) Gefahren der modernen Frauenbehandlung. (Nachtrag. Siehe Seite 144.) (188) Die Impffrage im Reichstage. (189) Die Naturheilkunde im österreichischen Herrenhause. [Auszug aus der Rede von Graf Curt Zedtwitz] (191) Bundesnachrichten. Verzeichnis. Steuern. Vereine, für welche Aerzte gesucht werden. Aus den Vortragsgruppen. Aus den Vereinen. (195) Aus der Zeit. Vom Prinzregenten von Lippe-Detmold. Zum Fall Langerhans. [Urteil von Prof. Paul Ehrlich, Direktor der staatlichen Kotrolstation]. Tod durch Heilserum. Behandlung des Scharlachs mit "Antistreptococcen-Serum". Vorgehen einer Krankenkasse gegen gesundheitsschädigende Betriebseinrichtungen. Für Aerzte und Redaktionen. Von der Freiheit der Ueberzeugung. [Aerzte, welche der Homäopathie und der Naturheilkunde anhängen, sind auszuschliessen von der Aufnahme in den Verein der Aerzte in Merseburg und Anhalt.] Ja, die Laienkritik! (203) Bücherschau. (205) Briefkasten. (206) 24. Jahrgang. (Nr. 7. Juli / 1896) (Nr. 7. Juli 1896.) ([207]) Aus Wissenschaft und Leben. Ein Sieg der Naturheilmethode. ([207]) Zur Behandlung der Migräne. (211) Welche Faktoren sind einer rascheren Ausbreitung des Naturheilverfahrens hinderlich? Festrede von Philo vom Walde, gehalten auf der Bundesversammlung in Cassel. (Schluss.) (212) [Gedicht]: Allen Gewalten zum Trutz [J. W. v. Goethe] (216) Die Behandlung der Gicht. (216) Aerztliche Gutachten über Handesartikel. (218) Noch einmal: "Heilung der Schuppenflechte". [Entgegnung von Herrn A. Scholta auf die Kritik von Oberst Spohr in "Der Naturarzt" Nr. 6. Juni 1896.] (219) Berichtigung: Im Spohrschen Artikel in voriger Nummer sind einige Druckfehler zu berichtigen: (219) Sprechsaal. (219) Bundesnachrichten. Vereine, für welche Aerzte gesucht werden. Steuern. Verzeichnis. Aus den Vortragsgruppen. Aus den Vereinen. (223) Aus der Zeit. Dr. med. Schulze [begeht seine goldene Hochzeit]. Naturheilanhänger, welche Mitglieder von Tierschutzvereinen sind [Hinweis auf den internationalen Kongress der Tierschutzvereine]. Herr Franz W. Kubiczek [österreichischer Schriftsteller, ist am 3. Juni 1896 in Wien gestorben.] Eine Naturheilanstalt auf gemeinnütziger Grundlage. "Von einem Naturarzt behandelt" Zur Haftbarkeit der Aerzte. Von der ärztlichen Verantwortung. Vom ärztlichen Berufsgeheimnis. Von der Würde des ärztlichen Standes. "Lungen- und Kehlkopfleiden". Zur Schulhygiene. Zur Sozialhygiene. Der II. Deutsche Kongress für Volks- und Jugendspiele findet vom 10. bis 13. Juli 1896 in Münschen statt. Noch eine Impfung! Zum Begriff "Naturheilanstalt". Einfluss der Gewohnheit auf den Schlaf. Alkoholgenuss in den Tropen. (231) Bücherschau. (236) Feuilleton. Molière und die Aerzte. Eine litterar-historische Studie von Alfred Moulet (professeur d'Ècole Normale), Versailles. I. (237) Briefkasten. (240) 24. Jahrgang. (Nr. 8. August / 1896) (Nr. 8. August 1896.) ([241]) Feuilleton. Molière und die Aerzte. Eine litterar-historische Studie von Alfred Moulet (professeur d'Ècole Normale), Versailles, II. (237) Briefkasten. (240) Aus Wissenschaft und Leben. Aus meiner Studienzeit. Von Dr. med. Anna Fischer-Dückelmann, ([241]) Das medizinische Frauenstudium in Amerika. (246) Ueber Bartflechte. (250) Eine heilgymnastische Methode bei Herzschwäche. (252) Pestalozzi und der Kampf gegen den Alkohol. [Adolf Damaschke zitiert aus der Zeitschrift "Das Schweizer Blatt" und zwar aus der Nummer vom Donnerstag, den 14. Hornung 1782. Er meint, es scheine aufzufallen, dass der Vorschritt der sittlichen und politischen Erleuchtung, den man sich anmasst, nicht so gross sei.] (254) Ein seltener Fall aus der Frauenheilpraxis. (257) Eine Richtigstellung. [Entgegnung von Herrn Spohr, Oberst a. D., auf die Kritik von W. Siegert in "Der Naturarzt" Nr. 7. Juli 1896.] (258) Bekanntmachung. Ausbildung und Prüfung von Naturheilkundigen (259) Bundesnachrichten. Vereine, für welche Aerzte gesucht werden. Steuern. Verzeichnis. Aus den Vortragsgruppen. Aus den Vereinen. (260) Aus der Zeit. Vom Ober-Verwaltungsgericht. Wieder ein Sieg der Wasserheilanwendung! Noech einmal der Fall Langerhans. Der 24. deutsche Aerztetag zu Nürnberg. Paul Krüger, der viel genannte Präsident der Republik Transvaal, trinkt weder Bier noch Wein noch stärkere Sachen, und zwar von Kindheit an. Alkohol auf Bergtouren. Ueber Alkoholmissbrauch bei Kindern. Weibliche Fabrikinspektion. Zur Sozialhygiene. Verlegung des Lohntages. Weibliche Aerzte in Australien. Zum Kapitel Frauenärzte. Apothekengeschäfte. Geheimschwindel und Apotheken. Bienen- und Insektenstiche. Zur Tropenhygiene. Kurpfuscherei. Armut und Sterblichkeit. Lesefrucht aus Pestalozzi. Früher oder später, aber immer gewiss wird sich die Natur an allem Thun der Menschen rächen, das wider sie selbst ist. Aus einer verwesenden Kultur. [Tagestoilette der Römerin]. Licht aus Afrika. Für Radfahrer [Fahrrad ist nicht mehr als Gegenstand des Sports, sondern als Verkehrsmittel anzusehen.] Morphium-Opfer. (265) [Tabelle]: Armut und Sterblichkeit (269) Bücherschau. (270) 24. Jahrgang. (Nr. 9. September / 1896) (Nr. 9. September 1896.) ([275]) Aus Wissenschaft und Leben. Die Baubudenfrage, ihre Bedeutung für die Sozialhygiene und den Alkoholismus. Von einem Steinsetzer. [Über Arbeit und Leben der Steinsetzer]. ([275]) Ein Sieg der Naturheilkunde in Bautzen. (280) Etwas über Kopf- und Bartflechten, ihre Entstehung und naturgemässe Heilung. (282) Der Schnaps in Afrika. (289) Eine Existenzfrage der Naturheilmethode. [Sind Naturheilbäder als gewöhnliche Badeanstalten oder als konzessionspflichtige Privat-Krankenanstalten zu betrachten?] (290) Bundesnachrichten. Zum Preisausschreiben. Inbezug auf das Bundes-Preisausschreiben: "Die Gefahren in der Zeit der geschlechtlichen Entwicklung", ein Wort für Eltern und Lehrer (s. "Naturarzt" 1894, S. 313) ist die Entscheidung [.] getroffen worden [W. Siegert und Dr. med. Kühner]. Vereine, für welche Aerzte gesucht werden. Steuern. Verzeichnis. Aus den Vortragsgruppen. Aus den Vereinen. (297) Aus der Zeit. Frau Erwine Ronge [25 Jahre Thätigkeit auf dem Gebiete der Naturheilkunde]. Heinrich Spörl-Gamma [gestorben]. Verein abstinenter Lehrer. Zur Impffrage. Zur Nachahmung. [Aarau in der Schweiz, Mitglieder des schweizerischen Lehrerinnenverbandes verpflichteten sich, kein Korsett mehr zu tragen keine Handschuhe mehr anzulegen, Kleiderröcke nur "fussfrei" anfertigen zu lassen.] Heilserum! Von der ärztlichen Ueberzeugungsfeiheit. [Es wurde Dr. med. Baur als "Kneipparzt" aus dem ärztlichen Verein ausgeschlossen.] M. von Egidy. Aus dem Kampf gegen den Branntwein. Geheimmittel gegen Trunksucht [.]Vor dem Ankauf des Mittels wird gewarnt. Zur Schulhygiene. "Das ist gut". [Überschrift des satyrischen Artikels in der Zeitschrift "Jugend", über eine Naturheilanstalt]. Aus dem Reichs-Versicherungs-Amt. Ist eine Krankenkasse für die Kurkosten eines geretteten Selbstmörders haftbar? (302) Bücherschau. (305) Feuilleton. [Gedicht]: Und schreib' ich jemals ein Gedicht! (306) Briefkasten. (306) 24. Jahrgang. (Nr. 10. Oktober / 1896) (Nr. 10. Oktober 1896.) ([307]) Aus Wissenschaft und Leben. Aus schwerem Kampf. [Der Standpunkt der Aerzte, die das Naturheilverfahren anwenden, ist kein leichter.] ([307]) Die Alkoholfrage und die Naturheilvereine. (308) Ein Kapitel für die Hausfrauen. [Besonders wichtige Entdeckung: Bereitung von alkoholfreien, ungegorenen Weinen oder Fruchtsäften; bekömmliches und vollwertiges Getränk; Kleine wertvolle Schrift über dieses Thema von Prof. Dr. Müller-Thurgau. Anleitung zum Sterilisierungsverfahren: Flaschen im Waschkessel. Naturheilvereine könnten mitwirken, thörichten Bierkonsum umwandeln in Verbrauch von ungegorenen Weinen.] (311) Nochmals die Baubudenfrage. Praktische Vorschläge zur Lösung derselben. Von einem Steinsetzer. [Gesetzliche Maßnahmen, um Leben und Gesundheit der Bauarbeiter zu schützen]. (313) Etwas über Kopf- und Bartflechten, ihre Entstehung und naturgemässe Heilung. (Fortsetzung.) (315) Naturheilverfahren und Philosophie. (322) Heilung von Gehirnhaut-Entzündung. (325) "Praktischer Naturheilkundiger", eine Gerichtsentscheidung. Im Namen des Königs! [Der Strafsenat des Königl. Sächs. Oberlandesgerichts hat in der Strafsache gegen den Naturheilkundigen Friedrich Hermann Klöden für Recht erkannt:] (326) Zur Krankenkassenfrage. (327) Sprechsaal. (328) Bundesnachrichten. Verzeichnis. Steuern. Vereine, für welche Aerzte gesucht werden. Aus den Vortragsgruppen. Aus den Vereinen. (329) Aus der Zeit. Der frühere Vorsitzende des Vereins Dresden, Her Hydropath Gotthardt, der noch Schüler von Priessnitz war, ist hochbetagt am 6. August verstorben. Etwa 40 Naturärzte Sachsens [traten zu Beratung zusammen]. Gerling - angeklagt [Verfasser der Broschüre "Blattern und Schutzpockenimpfung]. Zur Impffrage in England. Schnapsreklame. Die in der deutschen Kolonialausstellung schwarzen Reichsangehörigen wollte der Physikus des Kreises Teltow einer ärztlichen Kontrole unterwerfen. [.] Auch bei den Mahareros stiess der Herr Kreisphysikus auf energischen Wiederstand! Fritjof Nansen, der berühmte Nordpolfahrer [nahm keinen Alkohol mit sich an Bord seines Schiffes "Fram"] William S. Bryan, der bekannte Präsidentschaftskandidat der Vereinigten Staaten [.] meidet Alkohol und Taback. Gipfel der "organischen Heilmittel". Eine neue Schutz-Impfung und zwar gegen Schlangengift. Lücke im Unfallversicherungsgesetz. Rückenmarksschwindsucht. Vom Beispiel der Erzieher. [Bericht des "Vereins gegen den Missbrauch geistiger Getränke, Meister sollen Vorbild für Lehrlinge sein.] Die Berliner trinken doppelt so viel Bier als Milch. Zur Sozialhygiene. (333) Bücherschau. (337) Feuilleton. [Gedicht]: Gebet Hygieia's im Namen ihrer Schützlinge. [.] Aus dem "Corpus inscriptionum hygieinicarum", Tom. III, pag. 567 f., nach einer am Lacus Vermensis gefundenen Inschrift übersetzt von Dr. Schmidkunz. (337) Briefkasten. (338) 24. Jahrgang. (Nr. 11. November / 1896) (Nr. 11. November 1896.) ([339]) Aus Wissenschaft und Leben. Gesundheitsschutz im Buchdruckgewerbe. ([339]) Kurpfuscherei. (345) Etwas über Kopf- und Bartflechten, ihre Entstehung und naturgemässe Heilung. (Fortsetzung.) (347) Bildet ein Vortrag über Gesundheitspflege eine öffentliche Angelegenheit? (352) "Praktischer Naturheilkundiger" und "Heilkünstler". Ein Briefwechsel [zwischen dem Polizei-Präsident von Berlin und Herrn Gerling]. (353) Durch die Naturheilkunde gerettet! (353) Eine verhütete Operation. (355) Bericht über die ordentliche Generalversammlung der deutschen Naturärzte und Praktiker in Berlin. (355) Sprechsaal. (359) Bundesnachrichten. Verzeichnis. Vereine, für welche Aerzte gesucht werden. Steuern. Aus den Vortragsgruppen. Aus den Vereinen. (360) Aus der Zeit. Ein Sieg in Oesterreich. [Beschluss der österreichischen Regierung, an sämtlichen Universitäten des Landes Lehrstühle für Wasserheilverfahren. Oesterreich geht hier allen anderen Kulturstaaten voran und erwirbt sich dadurch ein hervorragendes Verdienst. Wirken von Vincenz Priessnitz, schlesischer Bauer, und Pfarrer Kneipp]. Heinrich Mertens † [Am 6. d. M. verstarb in Rendsburg der Zeichenlehrer und Photograph Ludwig Christian Heinrich Mertens im hohen Alter von 76 Jahren. Gründer von Naturheilvereinen]. Kurpfuscherei. Frau Prediger Ronge [Anlässlich ihres 25 jährigen Jubiläums als ausübende Naturheilkundige erhielt Frau Ronge vom Bundesvorstande und drei Ortsvereinen gestiftetes Ehrengeschenk: zwei fünfarmige prächtige Leuchter.] Der parakt. Arzt Dr. Franz van Vagedes [vom Landesgericht freigesprochen]. Wie Friedrich der Grosse über den Genuss von Kaffee und Bier dachte. Bitte! Den Freunden des Küssens empfiehlt der Gesundheitsrath von Chicago, die Lippen vor dem Küssen mit carbolisiertem Rosenwasser abzureiben. (363) Bücherschau. (366) Feuilleton. Das ist auch gut. Eine Bazillengeschichte in zehn Postkarten. Geschrieben aus Anlass des in der "Jugend" erschienenen Artikels "Das ist gut". [Helene, Frau von Kurt, einem Forscher, schreibt an Melanie, deren Vater Kurts Ansichten nicht teilt.] (367) Briefkasten. (370) 24. Jahrgang. (Nr. 12. Dezember / 1896) (Nr. 12. Dezember 1896.) ([371]) Aus Wissenschaft und Leben. [Brief]: An die Leser! [Adolf Damaschke beschliesst seine Thätigkeit als Schriftleiter des "Naturarzt", und ebenso sein Amt als Bundesschrfitführer. Er wird Chefredakteur der "Kieler Neuesten Nachrichten".] ([371]) Gesinnungsgenossen! [Bitte um finanzielle Unterstützung für Reinhold Gerling.] Reinhold Gerling ist unter Anklage gestellt worden. In seiner Widerlegung der Denkschrift des Reichsgesundheitsamtes "Blattern und Schutzpockenimpfung" soll er die Behörden und Verfasser beleidigt haben. [.] Gerling vertritt in dieser Frage [Reichsimpfgesetz] die Ansicht von Hunderttausenden. (372) Meine Stellung zum Vegetarismus. (372) Etwas über Kopf- und Bartflechten, ihre Entstehung und naturgemässe Heilung. (Schluss.) (377) Nachschrift. [zu "Etwas über Kopf- und Bartflechten, ihre Entstehung und naturgemässe Heilung."] (381) Krankheitsursachen und Krankheitssymptome. (382) Scharlach. (386) Bundesnachrichten. Bekanntmachung, Ausbildungskursus für Naturheilkundige betreffend. Bekanntmachung, Prüfung der Naturärzte betreffend. Verzeichnis. Steuern. Vereine, bezw. Orte, für welche Aerzte gesucht werden. Aus den Vortragsgruppen. Aus den Vereinen. (389) Soll der entscheidende Schlag doch geführt werden? [Sitzung im Kultusministerium, einziger Gegenstand der Tagesordung: Aerzte aus der Gewerbeordung ausscheiden? Es handelt sich hier um Sein oder Nichtsein aller Laien-Aerzte!] Der Verein abstinenter Aerzte. Gegen die Naturheil-Institute. Wegen fahrlässiger Tötung. Morphium. Eine Unsitte [Kinder an einem Arm fassen und über ein Hindernis hinwegheben. Man fasse die Kinder beim Heben unter beiden Armen.] Wasseranwendung vor 350 Jahren. (394) Bücherschau. (397) Unhygienische Redensarten. (398) Briefkasten. (402)
Die Themen 'Alter', 'Bildung', 'Zivilgesellschaft' sind jeweils zentrale Themen des wissen-schaftlichen und politischen Diskurses. Dies trifft für die Altenbildung und für ihr Verhältnis zur Zivilgesellschaft nicht oder nur sehr bedingt zu. Entsprechend hat die Wissenschaft der Altersbildung, die Geragogik, sich noch nicht zu einer eigenen allgemein anerkannten Wis-senschaftsdisziplin etabliert. Allerdings setzt sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass Bil-dung im Alter eine Investition ist, die positive psychische, soziale und ökonomische Effekte hat. Bildung ist darüber hinaus einer der wichtigsten Prädiktoren für zivilgesellschaftliches Engagement auch im Alter. Hinzu kommt, dass der Altersstrukturwandel zu ansteigenden (politischen) Aktivitäten von Senioren und zu einer Ausweitung des Berufsfeldes der Arbeit mit älteren Menschen führt. All diese sozialen Prozesse berühren Themen der Altenbildung. Allerdings findet dies kaum eine angemessene Entsprechung in Form der wissenschaftlich beglei-tenden Implementierung, Evaluation von Modellprojekten der Altenbildung, der beruflichen Fort- und Weiterbildung, der Entwicklung von Curricula etc. Aus diesem Grund ist die Gera-gogik wissenschaftshistorisch die adäquate Antwort auf den komplexer werdenden Alters-strukturwandel. So wie sich die soziale Gerontologie ebenfalls im Laufe der gesellschaftlichen Entwicklung des demographischen Wandels herausgebildet hat. Während die Altenbildung wenigstens in Ansätzen in unterschiedlichen Feldern vorhanden ist, so ist das Thema politische Weiterbildung mit älteren Gewerkschaftsmitgliedern ein Desi-derat. Bisherige Altenbildungsansätze bleiben oft auf die individuelle Bewältigung des Über-gangs vom Erwerbsleben zum 'Ruhestand' und der Erschließung individueller Aktivitäten begrenzt. In der vorliegenden Arbeit wird besonders die Frage untersucht, wie eine Altenbil-dung in Theorie und Praxis zu gestalten ist, damit sie sowohl die Identitätsentfaltung als auch gesellschaftspolitische Partizipationsprozesse fördert. Es existiert eine große Forschungslücke im Hinblick auf Bedingungen, Voraussetzungen und Chancen für eine gewerkschaftlich ausgerichtete Altenbildung, die emanzipatorische Po-tentiale im Alter freilegt. Daraus ergibt sich die zentrale Leithypothese dieser Arbeit: Syste-matisch organisierte lebensbe-gleitende Weiterbildung, die sich der Aufklärung verpflichtet fühlt, ist eine wesentliche Voraussetzung, im Alter ein mündiger Bürger zu sein und die Per-sönlichkeitsentfaltung zu stärken. Hieraus leiteten sich zunächst vier erkenntnisleitende Fragestellungen ab:1. Kann kritische Altenbildung einen Beitrag zur Demokratisierung der Gesellschaft leisten?2. Kann kritische Altenbildung einen Beitrag zur Stabilisierung der Per-sönlichkeit leisten?3. Welche praxeologischen Konklusionen ergeben sich aus der Analyse der empirischen Ergebnisse einer gewerkschaftlich orientierten Al-tenbildung am Beispiel der Bil-dungsstätte 'neues alter' in Hat-tingen? 4. Welche konzeptionellen Schlussfolgerungen sind für eine gewerkschaftlich orientierte kritische Altenbildung zu ziehen? Im Zuge des wissenschaftlichen Forschens stellte sich die dringliche Frage, wie Altenbil-dung und - umfassender - Geragogik nicht nur durch alterstheoretische Überlegungen fun-diert, sondern auch meta- bzw. wissenschaftstheoretisch begründet werden kann. Nach wie vor gibt es keine allgemeingültige Alterstheorie, denn Alter gilt als normativ und instrumen-tell unter-bestimmt. Von daher hat die Darlegung der wissenschaftstheoretischen Begründung und des eigenen theoretischen Standpunktes, von dem aus zusätzliche ergänzende Aspekte für eine moderne Alterstheorie entfaltet werden, einen größeren Stellenwert erhalten als ur-sprünglich geplant. Das Anliegen dieser Arbeit besteht dann auch darin, Geragogik stärker theoretisch aus kritischer Perspektive zu untermauern. Die Untersuchung gliedert sich in fünf Haupteile, sowie die Einleitung und den Schlussteil. Nach den einleitenden Ausführungen beschreibe ich im zweiten Teil auf der Phänomenebene die gesellschaftlichen Voraussetzungen einer kritischen Geragogik. Arbeiterbewegung und demographischer Wandel werden in den Kontext ge-sellschaftlicher Umbrüche gestellt, um von hieraus erste Konklusionen für eine kritische Ge-ragogik zu beschreiben.Zunächst verdeutliche ich die Schwierigkeiten der Soziologie bei der Suche nach den Struk-turmerkmalen einer Gesellschaft, die sich in einer epochalen Umbruchsituation befindet. Zwischen den Polen der Individualisierung und Globalisierung gelten alte Orientierungen nicht mehr, ohne dass sie aber bereits von neuen abgelöst wären. Nach neuen Antworten wird allerdings intensiv gesucht: Stichworte sind 'Risikogesellschaft', 'Erlebnisgesellschaft', 'Dienstleistungsgesellschaft', 'Bildungsgesellschaft' etc. Sicher ist, dass im Zuge des gesellschaftlichen Strukturwandels proletarische Milieus erodie-ren und damit weitreichende individuelle Unsicherheiten, aber auch Entfaltungspotentiale verbunden sind. Bildung wird dabei zentrale Ressource individueller und gesell-schaftlicher Entwicklung. In diesem Kontext wird auch über die Diffusion des gesellschaft-lichen Zusammenhalts diskutiert. Die 'Zivilgesellschaft' soll dem entgegenwirken. Eine An-nahme dabei ist, dass sich die Erwerbsarbeitsgesellschaft in die Tätigkeitsgesellschaft wan-delt. Relevant ist nicht mehr die Unterscheidung zwischen Arbeitszeit und Freizeit. Bedeut-sam ist eine neue Zeitstruktur. Danach befindet sich der Einzelne in den unterschiedlichen Zeitzonen der Erwerbszeit, Bildungszeit, Bürgerzeit, Familienzeit und Eigenzeit. Unabhängig von der Richtigkeit der dieser Vorstellung zugrunde liegenden Annahme, dass Vollbeschäfti-gung nicht mehr erreichbar ist, verbergen sich hinter der Debatte um die Bürgergesellschaft Ambivalenzen: Da sind zum einen durchaus Chancen im Sinne der Ausweitung demokra-tischer Beteiligung, der Wohlfahrtsökonomie und der Linderung von Arbeitslosigkeit. Zum anderen besteht aber die Gefahr des Missbrauchs, indem ehrenamtliches Engagement zum Auffangbecken für den Abbau sozialer Leistungen des Staates wird.Für die Arbeiterbewegung und ihre Organisationen sind mit diesem Wandel weitreichende Schwierigkeiten verbunden: Mit dem Wegbrechen der Montanindustrie verliert sie auch die industrielle Arbeiterschaft, die immer den Kern der Arbeiterbewegung bildete. Im Zuge der Individualisierung und der Technisierung der Arbeitswelt ändern sich kollektive Denk- und Handlungsmuster. Es steigen ebenso die Ansprüche an die eigene Organisationen im Hinblick auf Transparenz und Mitgestaltungs-möglichkeiten. Schließlich ist mit dem Scheitern der staatssozia-listischen Länder Osteuropas jede grundlegende Alternative zum Kapitalismus diskreditiert. Neoliberales Gedankengut, dass die betriebswirtschaftliche Sichtweise als Blau-pause für alle gesellschaftlichen Felder nutzen will, ist vorherrschend. Die Gewerkschaften befin-den sich in einer existentiellen Krise. Eine erneuerte Gewerkschaftsbewegung muss sich die Frage nach ihren unabgegoltenen emanzipatorischen Potentialen stellen. Dazu gehören Werte wie zum Beispiel die freie Entwicklung des Einzelnen als Voraussetzung für die Frei-heit aller, die Entfaltung der Demokratie und die allseitige Entwicklung der Persönlichkeit. Gleichzeitig erzeugt der Kapitalismus als einzig vorherrschendes Weltsystem seit der histo-rischen Wende aus sich heraus Widersprüche und Probleme, die die Forderung nach einer sozialeren und demokratischen Regulierung von Wirtschaftsprozessen immer wieder auf die Tagesordnung stellen. Die Gewerkschaften haben sich in ihrem Erneuerungsprozess an einem Paradigmen-wechsel von der Betriebsorientiertheit auf ein politisches Mandat zu orientieren und müssen als Beteili-gungsgewerkschaften eine eigene Vorstellung von gesellschaftspoli-tischer Vernunft ent-wickeln. Die Vorstellung der Dichotomie von Kapitalismus und Sozialis-mus ist nicht mehr aufrecht zu halten. In Zukunft wird es um eine Mischung des Verhältnis-ses zwischen Gesellschaft, Markt und Staat gehen. Zur Bewältigung gesellschaftlicher Um-brüche ist auch der demographische Wandel zu zählen, dem sich die Gewerkschaften eben-falls stel-len müssen.Zentrales Merkmal des Altersstrukturwandels ist nach Naegele und anderen die Differenz des Alters, die sich in der Singularisierung, Entberuflichung, Hochaltrigkeit, Feminisierung etc. ausdrückt. Hierauf sind entsprechend differenzierte sozialpolitikwissenschaftliche Antworten zu finden. In einer erwerbszentrierten Gesellschaft kann es bei dem Übertritt in den 'Ruhe-stand' zu individuellen Krisen kommen. Entscheidend für das Verhalten in der nachberuf-lichen Lebensphase ist die vorangegangene Lebensbiographie. Danach kommt es im 'Ruhestand' lediglich zu einer Ausweitung von Tätigkeiten, die bisher im bisherigen Le-ben in der Freizeit praktiziert wurden (Kontinuitätsthese). Gleichzeitig vollzieht sich ein para-digmatischer Wandel des Alterbildes von der Fürsorge zur Selbstinitiative. Dies kommt in der steigenden Anzahl von Selbsthilfegruppen im Alter und stärkerem politischen Engagement Älterer zum Ausdruck. Senioren sind allerdings eher nach wie vor eine 'latente' Altenmacht. Dazu trägt ihre Vielfältigkeit und Vielschichtigkeit bei, die die Entfaltung gemeinsamer Akti-vitäten erschwert. Außerdem ist im Alter eine deutliche Präferenz für konservative Ein-stellungen festzuhalten. Der medial oft beschworene 'Generationenkrieg' ist em-pirisch nicht nachweisbar. Eher kommt es zu einer 'Verflüssigung' des Generationenverhält-nisses. Das Verhältnis von Jung und Alt wird für den Zusammenhalt der Gesellschaft in der Zukunft zentrale Bedeutung erhalten. Von besonderem Interesse ist das 'ehrenamtliche' Engagement von Älteren. Vermutet man hier doch enorme - auch ökonomische - Potentiale für die Gesellschaft. Allerdings gilt hier die gleiche Ambivalenz, wie sie grundsätzlich für zivilgesellschaftliche Aktivitäten be-schrieben ist: Chancen und Risiken des Missbrauchs bis hin zu einer erneuten Verpflichtung von Älteren liegen hier dicht zusammen. Besonders bei den 'jungen Alten' werden große Ressourcen vor allem für personale Dienstleistungen vermutet.Die Gewerkschaften hat der demographische Wandel eingeholt, ohne dass sie hierauf zum Beispiel innergewerkschaftlich angemessen reagiert hätten. Die 1,5 Millionen 'Ruheständler' im DGB werden eher negativ im Sinne von 'Überalterung' diskutiert. Die Ressourcen bleiben ungenutzt. Es verdichtet sich die wissenschaftliche Erkenntnis, dass mit der 'Altersfrage' die Handlungsfähigkeit der Gewerkschaften zukünftig berührt ist. Dieser erste Teil schließt mit der Erkenntnis, dass Geragogik ein Erfordernis ist, um die Transferprozesse des sich wechselseitig beeinflussenden Bedingungsgefüges von Gesell-schaft, Kultur und Individuum zu organisieren. Geragogik ist Teil eines neuen Lernzyklus, der sich aus den beschriebenen gesellschaftlichen Umbrüchen ergibt. Dabei sind die Chancen für eine kritische Altenbildung mit älteren Gewerkschaftsmitgliedern günstig, denn erstens sind sie oft politisch interessiert und zweitens durch ihr früheres Engagement eher bereit, weitere Aktivitäten zu entfalten. Bildungsarbeit könnte besonders für Personen in der Übergangsphase zur nachberuflichen Lebensphase bedeutsam sein, um zum Beispiel dem Verlust von Mitglie-dern vor-zubeugen. Gleichzeitig eröffnen sich für den Einzelnen Chancen der Identitäts-entfal-tung im Alter durch einen voranschreitenden tertiären Sozialisationsprozess, der zielge-richtet verläuft. Nach der Beschreibung der gesellschaftlichen Bedingungen einer kritischen Gerago-gik wende ich mich im Folgenden ihren theoretischen Voraussetzungen zu.Im dritten Teil lege ich in Abgrenzung zu gängigen soziologischen Modellen meinen eigenen Theorieansatz dar. Dies begründet die An-lage der gesamten Untersuchung und ist die Grundlage für den rationalen Diskurs. In der Metatheorie wird die Wissenschaft selbst zum Ge-genstand der Wissenschaft. Wissenschaftstheorie befasst sich mit dem wissenschaftlichen Erkenntnisprozess: Danach gilt ein Aussagesystem als wissenschaftlich, wenn es empirisch gestützt ist, soziale Prozesse erklärt und weitere Entwicklungen prognostiziert. In der Analyse des Theorie-Praxis-Verhältnisses wird herausgearbeitet, dass sich die Diesseitigkeit einer Theorie an ihrer praktischen und problemlösenden Kompetenz erweist. Des Weiteren wird Wissenschaft metatheoretisch als soziales System betrachtet. Sie hat die soziale Funktion, die Existenz und die Fortentwicklung der Gesellschaft zu gewährleisten. Damit ist Wissenschaft als Teil von Wissenschaftsgeschichte zu betrachten. Im Unterschied zur Kunst, in der große Werke nicht veralten, ist es das 'Schicksal' der Wissenschaft, dass ihre Erkenntnisse im Laufe der Zeit anachronistisch werden. Ausgenommen sind hiervon die Methoden der Wissenschaften. Diese Bezogenheit der Wissenschaft auf Gesellschaft und Geschichte führt zum Werturteils-streit in der Soziologie, der auf Weber zurückgeht, aber noch heute wiederzufinden ist. So vertritt zum Beispiel Habermas einen normativen Universalismus, wonach sich Aufklärung an der besseren Gesellschaft zu orientieren hat. Dagegen steht für Luhmann die Frage nach der Funktion von Gesellschaft angesichts der Vielfalt von Problemen im Vordergrund. Für ihn geht es um gesellschaftliche Selbstbeobachtung. Letztlich wird hier der Meinungsstreit über das Selbstverständnis der Soziologie ausgetragen: Sieht sie sich als Ordnungswissenschaft oder als kritische Gesellschaftstheorie mit der Anmaßung des Ganzen? Eine methodologische Schlussfolgerung besteht in dieser Untersuchung darin, dass Werturteile nicht in den unmit-telbaren Forschungsprozess einfließen dürfen: Es existiert eine Dichotomie zwischen Wert-urteilen und Erkenntnissen von Zusammenhängen. Allerdings kommt der Wissenschaftler angesichts der Vielzahl der Probleme ohne Wertbeziehungen nicht aus (Dezisionismus): Wertfragen des Forschers sind bei der Auswahl des Forschungsgegenstandes und der Inter-pretation von Daten bedeutsam. Nach diesen metatheoretischen Überlegungen gehe ich über zur Beschreibung soziologischer Sozialisationsforschung, da meiner Untersuchung die These von Veelken zu Grunde liegt, dass Entfaltungsmöglichkeiten im Alter im Rahmen von 'tertiären Sozialisationsprozessen' zu betrachten sind. Es werden grundsätzliche Überlegungen zur interdisziplinären Anlage der Sozialisationsforschung dargelegt. Deutlich wird: Leistungsfähige Sozialisationstheorien haben das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft als Prozess der Individuation und Vergesellschaftung zu betrachten. Der Sozialisationsforschung liegen wiederum unterschiedliche soziologische Theoriemodelle zu Grunde: In der Systemtheorie nach Parsons und fortentwickelt durch Luhmann interessiert die Frage, unter welchen Bedingungen Gesellschaft und soziale Pro-zesse zu einem gleichgewichtsregulierenden Wirkungszusammenhang kommen. Das Ganze besteht aus gleichrangig angeordneten Subsystemen, die sich im Prozess der Autopoiesis selbsterhalten. Sie bleiben autonom und müssen gleichzeitig ihre Anschlussfähigkeit zu ande-ren Systemen herstellen. Systemisches Denken bedeutet Reduktion von Komplexität ange-sichts einer zunehmend komplexer werdenden Gesellschaft. Subsysteme befinden sich in einem dauernden Austauschprozess. Dadurch wird die Dynamik des gesellschaftlichen Wan-dels erklärt. Ein Vorwurf an diesem Ansatz ist, dass das Individuum vernachlässigt wird. Hier hilft der handlungstheoretische Ansatz des 'symbolischen Interaktionismus' nach Mead weiter, der besonders die individuellen Handlungsoptionen betont. Allerdings besteht hier das Problem, dass der Realität keine eigene Seinsqualität mehr zukommt und nur noch qua sub-jektiver Interpretationen besteht. Im Ansatz der Gesellschaftstheorie, der sich auf den Theo-rietypus Marx bezieht, wird herausgearbeitet, dass 'Arbeit' als bewusste soziale Tätigkeit das Gattungswesen des Menschen ausmacht. Die Verknüpfung von Individuum und Gesellschaft erfolgt über die Tätigkeit, die durch historische Gesellschaftsformationen bestimmt ist. Der historische Prozess wird als voranschreitende Entwicklung der Vernunft begriffen. Im Abgleich der verschiedenen soziologischen Ansätze und ihrer Konsequenzen für die So-zialisationsforschung kritisiere ich, dass das Verhältnis Individuum und Gesellschaft zwischen den Polen der Nach- und Vorrangigkeit des Einzelnen betrachtet wird. Positiv ist hervorzuheben, dass eine sozialisationstheoretische Herangehensweise das Individuum in seinen Entfaltungsmöglichkeiten und seiner permanenten Lernfähigkeit sieht. Für den eigenen Theorieansatz versuche ich diese vorwärtsweisenden Aspekte der Sozialisationstheorie aufzu-nehmen und sie mit einem gesellschaftstheoretischen Gedankengebäude zu verknüpfen. Gesellschaftstheoretisch wird von folgenden Eckpunkten ausgegangen:· Wissenschaft durchdringt die Erscheinungsform eines Phänomens auf sein Wesen.· Die Dialektik ermöglicht die Analyse der Gesellschaft in ihrer Widersprüchlichkeit und Totalität. Das gesellschaftliche Ganze wird durch die Arbeit erzeugt. Somit sind ökonomische Prozesse und Interessen sowie ihre Auseinandersetzungen wesentlich für die Explikation sozialer Vorgänge. · Anthropologisch ist die teleologische, bewusste und soziale Tätigkeit das Gattungsmä-ßige des Menschen.· Geschichte ist ein Prozess menschlicher Selbstverwirklichung auf immer höheren Stu-fen. Mit Bourdieu begründe ich den emanzipatorischen Charakter meines Theorieansatzes. Für ihn ist Soziologie politisch und historisch und hat einen Beitrag zu mehr Demokratie zu leisten, damit sozial Ausgegrenzte zu politischen Akteuren ihrer Interessen werden. Er überwindet die Dichotomie zwischen Individuum und Gesellschaft durch ein relationales Denken. Das heißt: Gegenstand der Soziologie ist nicht der Einzelne oder die soziale Gruppe, sondern sind ihre Bezüge untereinander, ihre Relationen. Er fordert, dass kritische Intellektuelle gegen den vor-herrschenden Neoliberalismus 'wissenschaftliche Gegenautorität' erzeugen. Eine 'neutrale' Wissenschaft hält er für eine interessengeleitete Fiktion. Dazu will er einen 'Generalstand sozialer Bewegungen' formieren, der auch die zu erneuernden Gewerkschaften einschließt. Metatheoretisch versucht er die Antinomien in den Sozialwissenschaften zu überwinden. So geht er von einem praexeologischen Theorieverständnis aus, nach dem Theorie und Praxis sich wechselseitig durchdringen. Aus der Selbstreflexivität der Soziologie erschließt sich ihr emanzipatorischer Charakter: Der Soziologe gewinnt ein Teil Freiheit, indem er Gesetzmä-ßigkeiten sozialer Felder erkennt und sie als veränderbar begreift. Die Analyse sozialer Felder praktiziert er mit seinen theoretischen Werkzeugen 'Kapital', 'Habitus' und 'Feld'. In sozialen Feldern finden Kämpfe um Macht und Einfluss statt. Die Positionen der sozialen Akteure sind in diesem 'Spiel' durch ihre Verfügungsmacht über Kapital bestimmt. Zustimmung zu Herrschaftsstrukturen erklärt er durch den Habitus. Er ist ein inneres Regulativ, das soziale Feldbedingungen inkorporiert, soziale Vorgehen bewertet und interpretiert und soziale Praxis generiert. Der Habitus ist sozial bestimmt und begründet die Relation zwischen Lebensstil und sozialer Position. Die Unterscheidung zwischen sozi-alen Gruppen drücken sich in Distinktionsbeziehungen aus. Gesellschaft besteht aus der Summe sozialer Felder, die relativ autonom sind. Bourdieus politische Soziologie zielt auf eine universell intellektuelle Freiheit, die zu einer rationalen und humanen Veränderung der Gesellschaft führt.Meinen eigenen gesellschaftstheoretischen Ansatz wende ich im vierten Teil auf das Phäno-men 'Alter' an. Zunächst beschreibe ich verschiedene Alterstheorien und arbeite den Para-digmenwechsel von der Theorie des Disengagement zur Aktivitätstheorie heraus. Eine zen-trale Argumentationslinie ist dabei der Ansatz der tertiären Sozialisation. Er impliziert die Möglichkeit für den Einzelnen, seine Identität auch im Alter durch tätige Auseinandersetzung mit der Umwelt fortzuentwickeln. Gleichzeitig sind Ältere als eine sehr differenzierte Grup-pierung zu beschreiben. Die Theorien über das Alter haben sich allerdings noch nicht zu einer allgemein gültig anerkannten Alterstheorie verdichtet.Gemäß meines eigenen dialektischen Ansatzes versuche ich unter soziologischer Perspektive das Verhältnis von Alter und Gesellschaft in seiner Widersprüchlichkeit zu erfassen. Dies impliziert auch eine relationale Betrachtung, die Alter nur im gesellschaftlichen Kontext erfasst. Danach ist die negative Konnotation von Alter vor dem Hinter-grund des wachsenden Widerspruchs zwischen Alter und Gesellschaft zu betrachten, wie dies Backes erläutert. Grund hierfür ist ein Vergesellschaftungsmodell 'Alter', das mit seinen zwei Komponenten der materiellen Abgesichertheit und des 'Ruhestands' hinter den wachsenden Anforderungen Älterer an ihr Leben zurückbleibt. Gemäß des eigenen materialistischen Ansatzes erläutere ich die Zusammenhänge zwischen Alter und Ökonomie, sowie der im Kapitalismus spezifischen Interessen. Ich lege am Beispiel der Analyse der letzten Rentenreform dar, warum eine Politik des Neoliberalis-mus den Wi-derspruch zwischen Alter und Gesellschaft verschärft und hier eine tendenzielle Erosion des Generationenvertrages droht. Schließlich ordne ich die Ausweitung der berufsfreien Lebens-phase in der Jugend und im Alter historisch ein und zeige, dass aufgrund der fortschreitenden Pro-duktivkraftentwicklung in langfristiger Perspektive die Le-bensarbeitszeit potentiell weiter verkürzt werden kann. Hier eröffnen sich Chancen für eine 'Kulturgesellschaft' , in welcher der Einzelne jenseits der Erwerbsarbeit in zunehmender Weise seine Persönlichkeit all-seitig entwickeln kann. Damit wird das Phänomen 'Alter' in den historischen Kontext der wachsenden Selbstverwirklichung des Menschen gestellt.Mithilfe von Bourdieu gehe ich der Frage nach, wer die vordringliche Zielgruppe einer kri-tischen Geragogik sein kann. Hier wird die Verbindung zu den sozialen Bewegungen im all-gemei-nen und den sich zu erneuernden Gewerkschaften im besonderen hergestellt (Bourdieu 2001a). Durch den Bezug auf ältere Gewerkschaftsmitglieder wird auch der Problematik der sozialen Differenz im Alter für gemeinsame politische Aktivitäten Rechnung getragen. Da-durch wird natürlich nicht die Vielfältigkeit im Alter aufgehoben, aber durch den gemeinsa-men gewerkschaftlichen Bezug überdacht. Danach wende ich Bourdieus Kapital- und Habi-tustheorie auf das 'Alter' an, um zu zeigen, unter welchen Voraussetzungen, Senioren sich von einer latenten zu einer realen Macht entwickeln können. Bedeutsam ist hier die These der Herausbildung eines Altershabitus, der durch die Widersprüchlichkeit von Befreiungspoten-tialen und Ausgrenzungstendenzen gekennzeichnet ist und sozial bedingt ist.Zur Beantwortung der Frage, was denn das Sinnvolle im Alter ist, greife ich auf Koflers Tä-tigkeitskonzept zurück und begründe anthropologisch, dass Arbeit im umfassenden Sinn als zielbewusstes Tätigsein das Gattungsmä-ßige des Menschen ausmacht und sich im histo-rischen Prozess als wachsende Selbstverwirklichung realisiert. Daraus entwickle ich ein neues Vergesellschaftungsmodell, das die bisherigen Elemente der sozialen Absiche-rung und der Entpflichtung von Erwerbsarbeit in modifizierter Form enthält und um ein drittes Element zu er-gänzen ist: Dies besteht in der teleolo-gischen, sozialen und be-wussten Tätig-keit, die auch im Alter die Vermittlungsebene zwischen Indi-viduum und Gesellschaft gewährleistet. Diesen Teil beende ich mit Veelkens Ansatz der tertiären Sozialisation. Dieser schließt die Lücke der bisherigen Betrachtungen, die das Individuum eher vernachlässigen. Hiermit wird gezeigt, wie der Einzelne seine Identität im Dreiecksverhältnis zwischen Individuum, Kultur und Gesellschaft entfalten kann. Gleichzeitig eröffnet diese Be-trachtung des Alters den Weg zur Altenbildung. Im folgenden fünften Teil wird der Bogen von der Alterstheorie zur kri-tischen Geragogik gespannt. Dazu werden die sozialisations- und habitustheoretischen Überlegungen auf die Altenbildung übertragen. Altenbildung ist eine zentrale Voraussetzung, damit der Ältere über andere soziale Gruppen seine An-schlussfähigkeit an andere Subsysteme erhält. Kritische Altenbildung knüpft an einem Alters-habitus an, in dem sich lebensbiographische Prozesse mit Einstellungen aus sozialen Her-künften miteinander verbinden. Die Position im sozialen Feld 'Alter' bestimmt sich für den einzelnen Älteren über das Ausmaß der Verfügung über öko-nomisches, kulturelles, soziales und symbolisches Kapital. Entsprechend zielt kritische Gera-gogik darauf ab, die individuelle und gesellschaftliche Handlungskompetenz älterer Gewerk-schaftsmitglieder zu stärken, in-dem sie sich vor allem kulturelles Kapital aneignen. Dieser Aneignungsprozess von kultu-rellem Kapital zielt allerdings nicht auf die Anhäufung abstrak-ten Wissens, sondern ist als Erfahrungslernen zu organisieren. Mit der Reflexion der eigenen Lebensbiographie ist eine visionäre Lebensführung verbunden, die auch im Alter individuelle und gesellschaftliche Zu-kunftsentwürfe erlauben. Dabei kommt älteren Gewerkschaftsmit-gliedern eine besondere Be-deutung zu: Die Gewerkschaften haben aus ihrem Selbstverständ-nis und der Interessenslage ihrer Mitglieder heraus Potentiale für eine Politik gegen den Neoliberalismus. Zudem be-sitzen ältere Gewerkschaftsmitglieder wichtige Lebenserfahrun-gen, die es aufzuheben gilt. Ihre relativ stark ausgeprägten Interessen an politischen Vorgän-gen sind darüber hinaus gute Voraussetzungen für eine politische Weiterbildung im Alter. Anschließend erfolgt die Beschreibung der konkreten historischen Sozialisationserfahrungen der Jahrgänge von etwa 1920 bis ca. 1940. Da bei der vorliegenden Untersuchung Möglich-keiten einer kritischen und politischen Altenbildung ausgelotet werden, be-schreibe ich die kritische Dimension von Bildung und die Bedingungen von politischer und gewerkschaft-licher Weiterbildung im Alter. Daran schließt sich die Schilderung von Eckpunkten einer kri-tischen Geragogik an. Aus der wis-senschaftshistorischen Sicht wird die Herausbildung der Geragogik zu einer eige-nen Wissenschaftsdisziplin als Erfordernis einer zunehmenden Diffe-renzierung des Alters-strukturwandels, der im Kontext gesellschaft-licher Umbrüche zu sehen ist, gesehen. Gerago-gik wird nach Veelken definiert als die Umsetzung der Lehre vom Lebenslauf und Lebensziel in die Praxis des Lehrens und Lernens. Sie befasst sich mit Altenbildung, gerontologischer Aus-, Fort- und Weiterbildung und der Forschung in Theorie und Praxis. Im Zuge der Her-ausbildung der Zivilgesellschaft besteht eine ihre wichtigen Herausforderungen darin, Ältere zu Tätigkeiten zu befähigen, die selbstbestimmt und emanzipatorisch angelegt sind. Damit werden Anforderungen der tertiären Sozialisation mit dem neuen Vergesellschaftungsmodell verknüpft. Insofern ist Geragogik ein wesentliches Element zur Überwindung des Wi-der-spruchs von Alter und Gesellschaft. Weiter werden die Zusammenhänge zwischen Identitätsent-faltung und gesellschaftspolitischer Partizipation ex-pliziert, die zentraler Gegenstand der vorliegenden Untersuchung sind. Ab-schließend werden in diesem Teil die methodisch-didak-tischen Besonder-heiten des Lernens im Alter herausgestellt. Schließlich werden Aussagen zu den Themen der politischen Altenbildung, zur Zielgruppe und zum Verhält-nis von Dozenten und Teilnehmern, die auch die Beziehung von Jung und Alt betrifft, getroffen. Im sechsten Teil werden anhand einer Sekundärbetrachtung empirischer Ergebnisse über ge-werkschaftlich orientierte Altenbildung am Beispiel der Arbeit in der Bildungsstätte 'neues alter' praxeologische Konklusionen ge-zogen, die sich aus dem Kontext des übergeordneten theoretischen Zusam-menhangs ergeben. Dazu werden zunächst die Sozialdaten der Teilneh-mer und ihre politischen Präferenzen erfasst. Die empirischen Daten beantwor-ten die Frage, ob es gelingen kann, bei bildungsungewohnten Personen (Stahlarbeiter), die in der Regel ge-werkschaftlich organisiert sind, über Weiterbildung im Alter die Identitätsentfaltung durch neue Tätigkeiten zu festigen und zu verbessern und zu einem stärkeren politischen En-gage-ment zu kommen. Anhand der Beschreibung unter anderem zweier Projekte zur Ge-schichte und zum Naturschutz werden Handlungsorientierungen für eine kritische Al-tenbildung darge-stellt. Darüber hinaus werden Voraussetzungen für eine erfolg-reiche Altenbildung skizziert. Es wird deut-lich, dass Lernen im Alter erfahrungsbezogen und handlungsorientiert anzulegen ist. Dies kann durchaus dazu beitragen, im Alter neue Hand-lungsfelder zu erschließen, die in der bisherigen Lebensbiographie unerschlossen geblieben sind. Die empirischen Ergebnisse verdeutlichen darüber hinaus, dass das Bildungsprogramm durch eine große Nähe zu den Teilnehmern, die die direkte Beteiligung an der Planung des Bildungsprogramms impliziert, eine starke Akzeptanz erfährt. Es wird der Lebenslagean-satz bestätigt und die Notwendigkeit einer großen Partizipation im Binnenverhältnis betont. Ebenso ist die Ganzheitlichkeit des Bildungsangebotes, das kognitives, emotionales und so-ziales Lernen beinhaltet, wichtig für die Akzeptanz des Bildungsprogramms. Der empirische Teil weist nach, dass praktische Al-tenbildung, wie sie theoretisch begründet ist, sowohl per-sönlichkeitsstabilisierend als auch demokratiefördernd wirksam sein kann. Im Schlussteil bündele ich die Erkenntnisse der Untersuchung, verknüpfe die Geragogik mit der Alterstheorie in nuce und beschreibe Bausteine für eine kritische gewerkschaftlich ausge-richtete Altenbildung. Wichtige davon sind:1. Alter in seiner neuen historischen Qualität ist Ergebnis eines Sozials