Die rechtmäßige Nutzung von YouTube : eine Analyse aus Anlass der Entscheidung OGH 4 Ob 82/14h
Trotz der stetig wachsenden Bedeutung von Internet und dem Videoportal YouTube befasste sich der OGH im Rahmen der Entscheidung OGH 4 Ob 82/14h zum ersten Mal mit der Nutzung von YouTube-Inhalten. Anlassfall war ein von der Klägerin hergestelltes und auf das Internet-Videoportal YouTube hochgeladenes Video. Die beklagte Partei ist Medieninhaberin einer bekannten österreichischen Tageszeitung. Sie veröffentlichte einen Artikel über den von der Klägerin festgehaltenen Polizeieinsatz und illustrierte ihn mit vier Standbildern, die sie dem hochgeladenen Video entnommen hatte. Einen zentralen Stellenwert nahm der Umstand ein, dass die beklagte Partei nicht die Zustimmung der Klägerin einholte. Ziel der Diplomarbeit ist es, die Entscheidungen der Instanzgerichte vor allem die Entscheidung des OGH umfassend zu analysieren und die einhergehenden Rechtsfragen abschließend zu beantworten. Der OGH hat die grundlegende Frage aufgeworfen, ob die Nutzungsbedingungen von YouTube einer umfassenden AGB-rechtlichen Kontrolle im Sinne des Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuchs standhalten können. Die vorliegende Diplomarbeit gliedert sich in drei Teile. Im ersten Teil wird die Entscheidung zu GZ OGH 4 Ob 82/14h im Detail aufbereitet. Dies war nur möglich, da nach Rücksprache mit der rechtlichen Vertretung der Klägerseite, der gesamte Akt zur Verfügung gestellt wurde. Im zweiten Teil werden sämtliche relevanten Rechtsgrundlagen behandelt. Die Gliederung umfasst das Urheberrechtsgesetz, das Urhebervertragsrecht, das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch mit Schwerpunkt auf der Prüfung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die Nutzungsbedingungen der YouTube LLC, die verfassungsrechtlichen Grenzen des Urheberrechts, sowie das Urheberrecht in der Europäischen Union. Der dritte Teil beinhaltet eine eigene Stellungnahme. Sämtliche Erkenntnisse werden aufbereitet und zusammengefasst. Des Weiteren werden die aufgeworfenen Rechtsfragen abschließend beantwortet. ; Despite the constantly increasing significance of the internet and the video portal YouTube, the Austrian Supreme Court addressed the use of YouTube contents for the first time within the framework of the decision OGH 4 Ob 82/14h. The case in question was a video created by the plaintiff and uploaded by her onto the internet video portal YouTube. The defendant ist the media owner of a well-known Austrian newspaper. They published an article about the police operation recovered by the plaintiff and illustrated it by means of four still images taken from the uploaded video. The fact that the defendant did not obtain the plaintiffs permission was a central point. The thesis aims to produce a comprehensive analysis oft he lower courts decision in particular the Austrian Supreme Courts decision and to conclusively answer the resulting legal questions. The Austrian Supreme Court raised the basic question whether YouTubes terms of use can withstand a comprehensive legal control oft he T&C in the sense oft he Austrian General Civil Code. The present thesis is divided into three sections. In the first section, the decision on GZ OGH 4 Ob 82/14h is analysed in detail. This was only possible, as the entire document was made available after consultation with the plaintiffs legal representation. In the second section, the relevant legal basis is addressed. The structure includes copyright law, copyright contract law, the Austrian General Civil Code with focus on examination of the general terms and conditions, YouTube LLCs right of use, the constitutional limits of copyright and copyright on the European Union. The third section contains the authors opinion. All findings are analysed and summarised. Furthermore, the legal questions raised are answered conclusively. ; vorgelegt von Armin Sommerauer ; Abweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der Verfasserin ; Karl-Franzens-Universität Graz, Diplomarbeit, 2017 ; (VLID)1915349