Space production by migrants in urban villages in China : the case of Beijing
China's rapid urbanisation is characterised by an influx of migrants into urban centres and sprawl of urban areas toward the suburbs. Along with the urbanisation process, the urban village, as the informal settlement resulting from dualism in China's land and hukou system, has been an object of research since the first decade of this century. Its developing mechanisms, spatiality and approaches to its upgrading and redevelopment has been well studied. However, while urban villages have been acknowledged as migrants' enclaves, too little attention has been paid to the impact of migrants' activities on space in urban villages and vice versa. The potential heterogeneity embedded within migrants and their decision-making and everyday lives remain largely examined. The key research question of the thesis is how migrants shape urban villages in China, and specifically in Beijing, through their social production of space. The thesis examines what role migrants play in the process of shaping informality embodied in the development of urban villages, what migrants' everyday lives are like, and how the process of migration is reflected in space in urban villages. In addition, it also seeks to understand the applicability of Henri Lefebvre's theory of space production to the analysis of space production in China, specifically in the case of informal settlements. The thesis adopts grounded theory method with a design of case study approach. Shigezhuang village and Dongxindian village in Beijing, which accommodated migrant groups with different demographic profiles, were chosen as study cases for in-depth research, and a mixture of qualitative and quantitative research methods were employed to collect and analyse data. Three aspects of space have been observed in the process of space production in urban villages, corresponding with the spatial triad conceptualised by Lefebvre, including: 1) representations of space - the space of governance and negotiation; 2) spatial practices - the space of everyday life; and 3) spaces of representations - the space of two-directional linkage. The space of governance and negotiation is conceived by different levels of government and the rentier class of indigenous villagers. While migrants are not the initial producers of the logic and forms of knowledge, institutional spaces are produced in response to migration. The space, with its character of 'organised informality', exerts controls over migrants but is also contested and resisted by them. The space of everyday life is the physical basis of space production. It has been found that spatial practices in urban villages were correlated with migrant profiles and migrants' influence on the physical aspect takes place indirectly. Individual migrants also produce space through their daily routines and their connections to the urban routes. The space of two directional linkage is lived through migrants' imagining of the urban destination and their memory of places of origin. As individuals, households, and members of a tongxiang community, migrants self-stage in the arrival urban villages through spaces of representation, while straddling the rural and urban to maximise living qualities and minimise risks. The thesis implies that Lefebvre's theory of space production can be applied to explain empirical studies in the context of China in its post-economic-reform era, where and when a high level of decentralisation and flexibility in governance can be observed. It also acknowledges heterogeneity of urban villages and migrants and highlights the critical role that migrants play in producing social space in urban villages in China. The thesis suggests that, in addition to housing, migrants' employment conditions and their limited access to urban social infrastructure corresponding with the hukou system are of research significance. ; Die rasante Urbanisierung Chinas ist gekennzeichnet durch den Zustrom von Zuwanderern in die städtischen Zentren und die Ausbreitung der städtischen Gebiete ins Umland. Parallel zum Urbanisierungsprozess ist das urbane Dorf (urban village) als informelle Siedlung ein Resultat des Dualismus des Land- und Hukou-Systems in China und seit Anfang des 21. Jahrhunderts Gegenstand der Forschung. Die Entstehungsmechanismen, die räumliche Ausdehnung und die Ansätze für Aufwertung und Umgestaltung von urban villages sind weitgehend untersucht. Während jedoch urbane Dörfer anerkannt sind als Enklaven für Zuwanderer, wurden den Auswirkungen der Aktivitäten von Zuwanderern auf den Raum in urbanen Dörfern und umgekehrt zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Die mögliche Heterogenität von Zuwanderern, ihre Entscheidungsfindung und ihr Alltagsleben wurden bisher kaum untersucht. Die zentrale Forschungsfrage der Dissertation ist, wie Zuwanderer urbane Dörfer in China und speziell in Peking durch ihre soziale Raumproduktion gestalten. Die Dissertation untersucht dabei, welche Rolle Zuwanderer bei der Gestaltung der Informalität spielen, die in der Entwicklung urbaner Dörfer zum Ausdruck kommt, wie der Alltag von Zuwanderern aussieht und wie sich der Prozess der Migration räumlich in urbanen Dörfern widerspiegelt. Darüber hinaus wird versucht, die Anwendbarkeit von Henri Lefebvres Theorie der Raumproduktion auf die Analyse der Raumproduktion in China zu überprüfen, insbesondere im Fall der informellen Siedlungen. In der Dissertation wird die Methode der 'Grounded Theory' mit einem Fallstudienansatz angewandt. Die Dörfer Shigezhuang und Dongxindian in Peking wurden als Fallbeispiele für eine eingehende Untersuchung ausgewählt aufgrund ihres unterschiedlichen demografischen Profils der Gruppe der Zuwanderer. Eine Mischung aus qualitativen und quantitativen Forschungsmethoden wurde zur Datenerhebung und -analyse eingesetzt. Bei der Produktion des Raumes in urbanen Dörfern wurden drei Aspekte des Raums beobachtet, die der von Lefebvre konzeptualisierten raumbezogenen Triade entsprechen, darunter: 1) die Repräsentationen des Raums - der Raum von Governance und Aushandlung; 2) die räumliche Praxis - der Raum des Alltagslebens; und 3) die Räume der Repräsentation - der Raum der wechselseitigen Verbindung. Der Raum von Governance und Aushandlung wird von verschiedenen Regierungsebenen und der Gruppe der Grundbesitzer der einheimischen Dorfbewohner gestaltet. Die Zuwanderer sind zwar nicht die ursprünglichen Produzenten der Logik und der Formen des Wissens, aber die institutionellen Räume werden als Reaktion auf die Migration geschaffen. Der Raum mit seinem Charakter der 'organisierten Informalität' übt Kontrolle über die Zuwanderer aus, wird aber auch von ihnen angefochten und bekämpft. Der Raum des täglichen Lebens ist die physische Grundlage der Raumproduktion. Es wurde festgestellt, dass räumliche Praxen in urbanen Dörfern mit den Profilen von Zuwanderern korrelieren und der Einfluss der Zuwanderer auf den physischen Aspekt indirekt erfolgt. Einzelne Zuwanderer produzieren auch Raum durch ihre täglichen Routinen und ihre Verbindungen zu den städtischen Wegen. Der Raum der wechselseitigen Verknüpfung wird durch die Vorstellungen der Zuwanderer vom städtischen Zielort und ihre Erinnerung an die Herkunftsorte gelebt. Als Einzelpersonen, Haushalte und Mitglieder einer Tongxiang-Gemeinschaft stellen sich die Zuwanderer in den ankommenden urbanen Dörfern durch Räume der Repräsentation dar, während sie sich zwischen dem ländlichen und dem städtischen Raum bewegen, um die Lebensqualität zu maximieren und die Risiken zu minimieren. Die Ergebnisse der Arbeit zeigen, dass Lefebvres Theorie der Raumproduktion auch empirisch auf den Kontext Chinas in seiner Post-Wirtschaftsreform-Ära mit angewandt werden kann. Hier lässt sich ein hohes Maß an Dezentralisierung und Flexibilität in der Verwaltung beobachten. Außerdem wird eine Heterogenität der urbanen Dörfer und der Zuwanderer festgestellt und eine entscheidende Rolle der Zuwanderer bei der Schaffung von sozialem Raum in urbanen Dörfern in China hervorgehoben. Die Dissertation legt nahe, dass neben der Wohnsituation auch die Arbeitsbedingungen der Zuwander und ihre mit dem Hukou verbundenen eingeschränkten Zugang zum städtischen Sozialsystem von Bedeutung sind. Darüber hinaus werden politische Implikationen sowohl für die Aufnahme- als auch für die Herkunftsgebiete der Zuwanderer aufgezeigt.